Gendern zur Pflicht machen?

fischersfritzi schrieb:Partnerin ist mitgemeint.

Wenn ich in beruflicher Hinsicht nach meinen Kollegen oder Partnern befragt werde, dann nenne ich alle - m/w/d.

Wenn es nur einen beruflichen Partner gäbe, nach welchem ich befragt werde, kann das auch eine Frau oder eine div Person sein.
Wäre doch ein Unding, wenn ich erst darauf verweisen müsste, dass der Fragende hätte fragen müssen, wer meine Partnerin ist, denn dann fehlt ja wieder die div. Person, die mein Partner sein könnte.

Ich finde, ihr Befürworter seid zu doll geschlechterbezogen. Dabei sollte es doch genau anders sein. Inklusion - Neutralität.

Do-X schrieb:Ich finde, ihr Befürworter....

Lass das mit dem "ihr" bleiben, wenn du mich adressierst.

Do-X schrieb:Wenn ich in beruflicher Hinsicht nach meinen Kollegen oder Partnern befragt werde, dann nenne ich alle - m/w/d.

Es ging nicht um berufliche Partner.
Ich denke das ist dir auch klar.

Das lässt sich aus dem Beitrag deutlich erschliessen.

Cleo13 schrieb:Die behauptete Neutralität des gM hört selbst für absolute Gender-Gegner spätestens dann auf, wenn ich einen Mann nach seinem Partner frage, würde ich mal sagen ...

@Do-X
Warum stellst du dann auf berufliche Partner ab?

Do-X schrieb:Dabei sollte es doch genau anders sein. Inklusion - Neutralität.

Ist es aber nicht.
Wir leben in patriarchalen Strukturen.
Und natürlich spielt Geschlecht in einer patriarchalen Gesellschaft eine Rolle.

fischersfritzi schrieb:Frag einfach mal irgendeinen hetero Mann in großer Runde, ob er wieder seinen Partner mitbringt zum Grillen.

Wenn man "Partner" mit "Freund" austauscht, könnte es in der Männer Runde ziemlich lustig werden.

Do-X schrieb:Ich finde, ihr Befürworter seid zu doll geschlechterbezogen. Dabei sollte es doch genau anders sein. Inklusion - Neutralität.

Es geht aber beim Inkludieren nicht darum alle Geschlechter neutral zu halten.
Und selbst wenn Befürworter sich zu sehr auf Geschlechter beziehen, verstehe ich nicht so ganz, was das Problem dabei sein soll? Dann ist man eben ein bisschen geschlechterbezogener als andere. Das Menschen sich nicht immer gleich verhalten und die gleichen Weltbilder haben, ist doch normal und schon immer so gewesen.

fischersfritzi schrieb:Warum stellst du dann auf berufliche Partner ab?

Weil ich mit der Verwendung des Begriffs "Partner" nicht zwingend das Geschlecht verbinde, sondern jede gesellschaftliche Struktur - öffentlich/beruflich/privat.

Die Aussage vom User @Cleo13 zielt ja direkt darauf ab, dass er den G-Gegnern suggeriert, sie sähen in dem Wort Partner bei der direkten Befragung eines Mannes bzgl. seines Partners nur wieder ein einziges Geschlecht, nämlich den Mann. Und das stimmt ja mal gar nicht.

fischersfritzi schrieb:Frag einfach mal irgendeinen hetero Mann in großer Runde, ob er wieder seinen Partner mitbringt zum Grillen.

Und was soll dann passieren? Ist evtl. schwul sein ein Problem für dich? In welchem Jahrhundert lebst du?

Do-X schrieb:Ich finde, ihr Befürworter seid zu doll geschlechterbezogen. Dabei sollte es doch genau anders sein. Inklusion - Neutralität.

Sehe ich genau so.

peekaboo schrieb:Wenn man "Partner" mit "Freund" austauscht, könnte es in der Männer Runde ziemlich lustig werden.

Strohmann.

@Aniara
Wo Strohmann?

Aniara schrieb:Ist evtl. schwul sein ein Problem für dich

Für mich nicht.
Mich solltest du ja auch nicht fragen.

Für jede Menge Männer ist Schwulsein ein Problem. Insbesondere dann, wenn irgendjemand andeutet, sie selbst könnten eventuell schwul sein.

peekaboo schrieb:Wo Strohmann?

Irgendwelche fiktiven Männerrunden, die sich an "Partner" stören könnten. Was ist das für ein Argument? Ich habs bereits erklärt. Partner ist nicht rein auf Männer bezogen. Worte wie Freund, Freundin, Braut, Bräutigam sind hingegen eindeutig. Auch hier gibt es eben Ausnahmen, die die Regel bestätigen.

peekaboo schrieb:Dann ist man eben ein bisschen geschlechterbezogener als andere. Das Menschen sich nicht immer gleich verhalten und die gleichen Weltbilder haben, ist doch normal und schon immer so gewesen.

Das wäre zB schon ein einleuchtendes Argument (für mich!), Gendern nicht zur Pflicht werden zu lassen.

Cleo13 schrieb:Die behauptete Neutralität des gM hört selbst für absolute Gender-Gegner spätestens dann auf, wenn ich einen Mann nach seinem Partner frage, würde ich mal sagen ...

Solche Fragen sind doch sowieso übergriffig. Was hat dich das zu interessieren, ob man in einer Partnerschaft lebt? Es gibt ja auch Personen, die lieben Gegenstände oder sind überglücklich als Single. ;)

Aniara schrieb:Worte wie Freund, Freundin

ähm, was ist denn der Unterschied zwischen Partner und Freund? Warum ist Freund wie Braut/Bräutigam und Partner nicht?

@Do-X
unsere Gesellschaft und demzufolge die Sprache teilt nach Geschlechtern ein, das zum Ersten, zum Zweiten ist es kein Problem, die vorhandenen Geschlechter gleichberechtigt zu benennen, erst recht nicht, wenn damit erst einmal ein Bewusstsein geschaffen werden soll, nämlich dafür, dass es mehr gibt als die binäre Geschlechterordnung.

Das gM teilt nicht in Geschlechter ein, denn in dem Fall ist das Geschlecht nicht relevant.

Tussinelda schrieb:und demzufolge die Sprache teilt nach Geschlechtern ein, das zum Ersten, zum Zweiten ist es kein Problem, die vorhandenen Geschlechter gleichberechtigt zu benennen

Das verstehe ich doch, unser üblicher Sprachgebrauch gibt das aber schon her, indem er dekliniert. Du kannst doch explizit jede Person geschlechtsspezifisch benennen, nur die Diversität steht außenvor. Wobei die Menschen es doch auch nicht sooo hart trifft, können sie doch wählen. Sie können alle Geschlechter annehmen oder nicht. Ich verstehe also dieses Grundanliegen "Wortneubildung" nicht so ganz.

Cleo13 schrieb:Die behauptete Neutralität des gM hört selbst für absolute Gender-Gegner spätestens dann auf, wenn ich einen Mann nach seinem Partner frage, würde ich mal sagen ...

Das ist ein konstruiertes Beispiel. Das generische Maskulinum kommt dann zum Tragen, wenn das Geschlecht egal ist. Wenn es sich um einen Mann handelt, sollte man natürlich nach seiner Partnerin fragen. Oder das eben ganz anders formulieren, wenn man die sexuelle Orientierung des Mannes nicht kennt.

So oder so, alles besser als nach seiner*seinem Partner*in zu fragen.

Tussinelda schrieb:na aber selbstverständlich, hier wird doch ununterbrochen ausgeführt, dass die maskuline Form immer gm ist......

Dann liest du eine andere Diskussion als ich. Die maskuline Form kann generisch verwendet werden, aber natürlich können Genus und Sexus auch zusammenfallen. Wie schon tausend Mal geschrieben: Kontext!

CosmicQueen schrieb:Das gM teilt nicht in Geschlechter ein, denn in dem Fall ist das Geschlecht nicht relevant.

es umfasst alle Geschlechter. Bezieht sich auf alle gleichermaßen.

Arrakai schrieb:Dann liest du eine andere Diskussion als ich.

ganz offensichtlich....und ich lese das schon seit Jahren und habe sogar ein Beispiel erbracht ;)

Tussinelda schrieb:ganz offensichtlich....und ich lese das schon seit Jahren und habe sogar ein Beispiel erbracht ;)

Bliebe also nur die Alternative, dass du nicht verstehst, was da steht. Da du dich permanent dagegen aussprichst, den Kontext von Aussagen zu berücksichtigen, liegt das jedenfalls im Bereich des Möglichen.

Arrakai schrieb:Wenn es sich um einen Mann handelt, sollte man natürlich nach seiner Partnerin fragen. Oder das eben ganz anders formulieren, wenn man die sexuelle Orientierung des Mannes nicht kennt.

Also, das verstehe ich jetzt nicht! Ich dachte, das gM sei eben dafür da, wenn man das Geschlecht nicht kennt! Und da es zweifellos hetero- und homosexuelle Menschen gibt, nehme ich, wenn ich das von jemandem nicht weiß, eben das gM - das ist doch das Argument? Und jetzt darf ich das aber plötzlich nicht mehr? Warum nicht? Ich lade jemanden, den ich noch nicht gut kenne, zum Grillen ein und frage: "Bringst Du Deinen Partner mit?" GM. Ist das nicht ok?

CosmicQueen schrieb:Solche Fragen sind doch sowieso übergriffig. Was hat dich das zu interessieren, ob man in einer Partnerschaft lebt? Es gibt ja auch Personen, die lieben Gegenstände oder sind überglücklich als Single.

Ich sprach nicht davon zu fragen, OB man in einer Partnerschaft ist. Obwohl man das vielleicht auch manchmal muss. Ich muss z. B. beruflich meine Kunden immer danach fragen.

Cleo13 schrieb:Die behauptete Neutralität des gM hört selbst für absolute Gender-Gegner spätestens dann auf, wenn ich einen Mann nach seinem Partner frage, würde ich mal sagen

Cleo13 schrieb:Also, das verstehe ich jetzt nicht! Ich dachte, das gM sei eben dafür da, wenn man das Geschlecht nicht kennt! Und da es zweifellos hetero- und homosexuelle Menschen gibt, nehme ich, wenn ich das von jemandem nicht weiß, eben das gM - das ist doch das Argument? Und jetzt darf ich das aber plötzlich nicht mehr? Warum nicht?

Ach so hast du das gemeint, du warst dir unsicher, dass die Gegner deine obige Frage missverstehen könnten und hast sie deshalb im Konjunktiv II zuende formuliert.

Nö, verstehst du vollkommen richtig, das gM ist immer noch neutral.

CosmicQueen schrieb:Solche Fragen sind doch sowieso übergriffig.

Warum?

CosmicQueen schrieb:Was hat dich das zu interessieren, ob man in einer Partnerschaft lebt? E

Meine Güte,das sind doch völlig normale Fragen.
Mal abgesehen, dass Heteros dir das ununterbrochen auf die Nase binden.

Arrakai schrieb:So oder so, alles besser als nach seiner*seinem Partner*in zu fragen.

Finde ich nicht.
Gerade, wenn man nicht weiss, welche Orientierung vorliegt.

Cleo13 schrieb:Ich lade jemanden, den ich noch nicht gut kenne, zum Grillen ein und frage: "Bringst Du Deinen Partner mit?" GM. Ist das nicht ok?

Ist vollkommen ok. Da spricht nichts dagegen. Wobei ich persönlich fragen würde, "Bringst du jemanden mit".