Gendern zur Pflicht machen?

nairobi schrieb:Umso interessanter, als dieser Begriff meines Wissens nach im Strafgesetzbuch gar nicht vorkommt?

Hatte ich denn vom StGB gesprochen?
Ich sprach von einem juristischen Begriff.

navi12.0 schrieb:Wenn Genderbefürworter nämlich die Studien kennen würden, egal ob im Forum oder der Presse, aus der diese Artikel stammen, wäre es wohl ein Leichtes so eine Studie so darzulegen, dass sie Punkt für Punkt die kausalen Zusammenhänge und Details offenbart, die es bräuchte, um das Gendern als für die gesellschaft nützliches Werkzeug klassifizieren zu können.

das muss ich nicht, da es als Beleg ausreicht, die Studie zu posten, die als Fazit meine Argumente stützt.
Und noch einmal, es geht um den Effekt, die Wirkung generell. DAS es einen Effekt hat ist durch diverse Studien belegt, das stützt meine Behauptung.
Wie ich - und andere, die ich zitierte unter anderem Wissenschaftler - die Studien verstehen, wie sie zu verstehen sind, was sie aussagen, steht hier wiederholt im thread, Du liest es offenbar nicht.

Wenn Gendern einen Effekt darauf hat, ob und in wie weit ich Männer oder Frauen als Vorstellung in meinem Kopf habe bei bestimmten Bezeichnungen, dann zeigt das auf, dass es einen Unterschied macht, ob man Gendert oder nicht. Daran sieht man, das Sprache beeinflusst, was ich "denke", was ich mir vorstelle. Durch Sprache werden also Frauen gedanklich weniger/mehr in die Vorstellung einbezogen, das hat zur Folge, dass ich bei bestimmten Bezeichnungen eben nicht "automatisch" z.B. Frauen einbeziehe. Denk an die Studie mit den Stellenbeschreibungen. ES HAT Auswirkungen auf das Bild, dass man von Frauen und Männern in dieser Gesellschaft hat, sogar auf deren Fähigkeiten, sogar darauf, ob man glaubt, einen Beruf überhaupt in Erwägung ziehen zu können.

Hier noch ein Artikel:

Die Macht des Genderns: „Sprache wirkt sich auf die Gesellschaft aus“

Quelle: https://www.fr.de/politik/sprache-gender-sternchen-gesellschaft-interview-90047574.html

das ist die aus der einen Studie......

@MarinaG.

Wenn der öffentliche Diskurs wenigstens unter dem Schirm des Wortes "freiwillig" geführt werden würde, wäre das sicherlich hilfreich.

Aber die Medien zelebrieren da die Woke Community als Cerberus der Moralüberlegenheit und stellen es so dar als müsste man befürchten morgen in nen Sprachkurs gehen zu müssen.

Ich persönlich bin da Medienkompetent genug und kann das ganz gut differenzieren, aber das kann ich nicht von allen Menschen behaupten die ich kenne oder generell pauschal annehmen.
Einzig und allein die Dreistigkeit in einer akuten Situation des Gegenüberstehenden, mich direkt oder subtil zwingen zu wollen zu gendern oder dergleichen führen bei mir zu einem starken Lachanfall.

MarinaG. schrieb:hier, das hat mir sehr gut gefallen:

das Traurige ist, dieser link wurde schon hier, sowie im anderen thread gepostet, wird aber offenbar gar nicht wirklich angeklickt von manchen ;)

Hammelbein schrieb:Wenn der öffentliche Diskurs wenigstens unter dem Schirm des Wortes "freiwillig" geführt werden würde, wäre das sicherlich hilfreich.

wo wird er das denn nicht?

emz schrieb:Ich sprach von einem juristischen Begriff.

Ein Begriff, der aus dem Amerikanischen kommt.
Und dort vermutlich nicht gegendert wird.

@Tussinelda

https://www.stern.de/kultur/gender-zwang-im--fernsehgarten----zdf-veroeffentlicht-statement-32632172.html


https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/umstrittene-soeder-aeusserung-gibt-es-einen-zwang-zum-gendern,TBvzR1q (Archiv-Version vom 11.12.2022)

https://www.hna.de/kassel/zwang-ist-der-falsche-weg-91290321.html

https://www.zeit.de/zustimmung?url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fnews%2F2022-09%2F15%2Fcdu-fraktion-gegen-gender-zwang-in-behoerden-und-schulen

Mal eben ohne wirklich zu suchen jetzt rausgepickt.

Tussinelda schrieb:wo wird er das denn nicht?

Wo ist es mehrheitlich so?

nairobi schrieb:Ein Begriff, der aus dem Amerikanischen kommt.
Und dort vermutlich nicht gegendert wird.

Herkommen ja..
Krone, Zeuge und Regelung sind aber doch eher deutsch.

Hammelbein schrieb:stellen es so dar als müsste man befürchten morgen in nen Sprachkurs gehen zu müssen.

Hast du mal ein Beispiel bitte.

emz schrieb:Wäre es dann rechtlich auch zulässig, juristische Begriffe nach Belieben zu gendern?

Da ging es gestern um das Wort Kronzeugenregelung, ein Begriff, der lediglich im Juristischen Verwendung findet. Der wurde nun gegendert mit Kronzeug:innenregelung.

Wer sollte das denn verbieten?
Und mit welcher Konsequenz?

In dem betreffenden Thread habe ich den Begriff gegendert. Und du hast das doch übernommen.
Wir sind in einem Internetforum, warum sollte das hier ein Problem sein?

Wie es in juristischen Schriftsätzen ist, wissen wohl am ehesten Jurist:innen und werden es entsprechend umsetzen.

Laura_Maelle schrieb:Es führt dazu, dass die heutige Schülergeneration nicht mehr korrektes Deutsch lernt, weil sogar viele Medieninhalte regelwidrig gegendert werden.

Korrektes Deutsch umfasst weit mehr, als das Genderthema.
Wenn die Schüler:innen ansonsten die deutsche Sprache einwandfrei beherrschen und anwenden können, ist das Gendern oder nicht Gendern kein Problem.

@Hammelbein
Aber es wird doch immer klargestellt, dass es keinen Zwang gibt. Das sind doch nur haltlose Behauptungen? Oder hab ich Dich jetzt falsch verstanden?

MarinaG. schrieb:Wir sind ein freies Land.

Demnach ist dieser Thread also völlig unlogisch und daher hinfällig?

Gucky.

emz schrieb:Der wurde nun gegendert mit Kronzeug:innenregelung. Wobei ich meine, es müsste richtigerweise Kronzeugen:innenregelung heißen https://www.genderator.app/wb/zeuge/ (Archiv-Version vom 07.06.2023)

Meiner Ansicht nach ist
Zeug:innen richtig.
Aber wir hatten hier im Strang ja schon diskutiert, dass es keine allgemein verbindliche Regelung gibt.
Ich empfinde Zeugen:innen als unpassend und sperrig, aber man kann das wohl auch so machen.
Aus meiner Erfahrung unüblich.

Diesen Genderator, den du verlinkt hast kannte ich noch gar nicht.
Lustig.
Aber auch dort findest du beide Formen, Zeug:innen und Zeugen:innen.
Kannst du dir also aussuchen.

Ich verstehe den Gedanken hinter Zeugen:innen nicht so ganz. Da hast du dann schon die männliche Pluralform gebildet und hängst dann die weibliche Form noch dran. Bisschen sperrig, finde ich.

fischersfritzi schrieb:Wenn die Schüler:innen ansonsten die deutsche Sprache einwandfrei beherrschen und anwenden können, ist das Gendern oder nicht Gendern kein Problem.

Dein Satz weist insgesamt 4 Schreibfehler auf. Damit erhalten Schüler nun mal keine Bestnoten, sofern sich die Lehrer an die einheitliche Rechtschreibregelung halten.

Dein Satz in korrektem Deutsch:
Wenn die Schüler/-innen ansonsten die deutsche Sprache einwandfrei beherrschen und anwenden können, ist das Gendern oder Nicht-Gendern kein Problem.

Tussinelda schrieb:Wenn Gendern einen Effekt darauf hat, ob und in wie weit ich Männer oder Frauen als Vorstellung in meinem Kopf habe bei bestimmten Bezeichnungen, dann zeigt das auf, dass es einen Unterschied macht, ob man Gendert oder nicht.

Also .. zunächst ist das alles wieder viel zu absolut ausgedrückt, denn wir sprechen hier von einem relativ überschaubaren Laborversuch, der nicht empirisch (durch Erhebungen, statsistische Auswertungen etc) in der Bevölkerung gemessen wurde.

Es müsste folglich heißen: Aufgrund eines Versuchs ist es möglich, dass Gendern in der Bevölkerung einen kognitiven Effekt auslöst, der einen Unterschied machen könnte.

Sicherheit gewinnt man erst dann, wenn man so eine Hypothese in einem gesellschaftlich relevanten Rahmen, also draußen in der Welt geprüft hat, was meines Wissens noch nirgends der Fall war.

Tussinelda schrieb:Daran sieht man, das Sprache beeinflusst, was ich "denke", was ich mir vorstelle. Durch Sprache werden also Frauen gedanklich weniger/mehr in die Vorstellung einbezogen,

Könnte.. wie gesagt.
Ferner wurde dem schon öfter entgegen gebracht, dass es Sprachen gibt, die sowieso viel mehr genderneutral funktionieren als unsere, und die Frau dort trotzdem nicht den Stellenwert genießt, wie hier.
Korrespondiert die Sprache also wirklich so sehr mit den Vorstellungen der Leute? Zweifelhaft. Scheint Faktoren zu geben, die deutlich drüber gehen, auch wenn hier wieder Laboruntersuchungen was anderes vermuten ließen .. sicher ist das auch hier keineswegs.

Tussinelda schrieb:das hat zur Folge, dass ich bei bestimmten Bezeichnungen eben nicht "automatisch" z.B. Frauen einbeziehe. Denk an die Studie mit den Stellenbeschreibungen. ES HAT Auswirkungen auf das Bild, dass man von Frauen und Männern in dieser Gesellschaft hat, sogar auf deren Fähigkeiten, sogar darauf, ob man glaubt, einen Beruf überhaupt in Erwägung ziehen zu können.

Es könnte Auswirkungen haben, das streite ich gar nicht ab. Aber es von dem kleinen Laborversuch -der mölicherweise fehlerhaft ist; was ich so nicht prüfen kann- gleich auf das Gros der Gesellschaft zu projezieren, ist eben nicht richtig. Diese Hypothese müsste man zB in einer vernünftigen Erhebung prüfen, denn es gibt begründete Verdachtsmomente, die gegen sie sprechen.

@Tussinelda

Du bist ein Medienkompetenter Mensch, ich behaupte das auch von mir und stimme dir zu.

Ich würde jedoch niemals behaupten das von allen Mediennutzenden Menschen zu behaupten.
Die Titel sind reißerisch, auch die dort oben (selbst wenn rel. seriöse quellen) und die Inhalte überspitzt und latent Meinungsbildend.

Würdest Du also behaupten dass jeder Mensch Medien und ihre Inhalte so konsumiert wie Du?
Würde ich wie gesagt nicht tun, daher schwappt das in Wellenkämmen mehrheitlich im Tenor zu "Das ist Zwang! / Ich lasse mich nicht bevormunden! etc" .

Wie in meinem ersten Post hier, alles viel zu emotional geführt mMn

@Hammelbein
Jetzt verstehe ich, was Du gemeint hast. Sehe ich auch so

fischersfritzi schrieb:In dem betreffenden Thread habe ich den Begriff gegendert. Und du hast das doch übernommen.

Nein, ich habe den von dir gegenderten Begriff korrigiert in Gänsefüßchen gestellt :troll:

[u

Hammelbein schrieb:Aber die Medien zelebrieren da die Woke Community als Cerberus der Moralüberlegenheit und stellen es so dar als müsste man befürchten morgen in nen Sprachkurs gehen zu müssen.

Wie Erik Lesser heute beim allerersten Job als Biathlon Experte bei den Damen im Ersten verbessert wurde, als er das gM benutzte :D

Da zweifele ich an der Freiwilligkeit, zumindest bei den ÖR. Die Korrektur kam wie aus der Pistole, was für ein Training die durchgemacht haben müssen um so schnell drauf zu reagieren….

Laura_Maelle schrieb:Dein Satz weist insgesamt 4 Schreibfehler auf. Damit erhalten Schüler nun mal keine Bestnoten, sofern sich die Lehrer an die einheitliche Rechtschreibregelung halten.

Ich kann dich beruhigen, auch mit gegenderter Schreibweise können Schüler:innen ein sehr gutes Abitur ablegen.
Und auch mit gegenderter Schreibweise können Student:innen eine 1,0 Arbeit abliefern.
Und letztlich einen gut bezahlten Job mit vielen Freiheitsgraden antreten.
Was will man mehr.

Laura_Maelle schrieb:Dein Satz weist insgesamt 4 Schreibfehler auf

Ich habe offenbar auch Schwierigkeiten mit dem Zahlenraum, ich komme gar nicht auf 4 Fehler.
Dir wird aufgefallen sein, dass ich die meisten meiner Beiträge gendere.
Mir ist das mithin komplett schnuppe, ob das aus deiner Sicht Fehler sind oder nicht.
Mir ist ebenfalls komplett schnuppe, ob andere hier gendern oder nicht.

Wenn du Energie investieren möchtest, meine Texte zu redigieren, be welcome. Ich mache auch eine Menge Tippfehler. Du hättest bestimmt gut zu tun.

emz schrieb:Nein, ich habe den von dir gegenderten Begriff korrigiert in Gänsefüßchen gestellt :troll:

Es ist ja eben nicht "korrigiert".
Du hast eine mögliche, wenn gleich ungebräuchlichere Form gewählt.
Und immerhin hast du das Gendern übernommen. Da zeigt sich doch ein bisschen guter Wille ;)

fischersfritzi schrieb:Es ist ja eben nicht "korrigiert".
Du hast eine mögliche, wenn gleich ungebräuchlichere Form gewählt.
Und immerhin hast du das Gendern übernommen. Da zeigt sich doch ein bisschen guter Wille ;)

Ach was, so weit ist es schon beim Gendern, dass es gebräuchlichere und ungebräuchlichere Formen gibt?
Das war's aber dann von meiner Seite her zu diesem Thema.

@emz

Hast Du etwa nicht jedwede (nicht vorhandene) Deklination gelernt, für Schreibformen die es noch in keiner Rechtschreibreform gibt?!
Shame! :D