Vorwürfe gegen Rammstein Bandmitglieder

Palfrader schrieb:Gut diskutieren wir darüber. Gibt es auch praktische Ansätze? Ich habe ja weiter oben schon mal nach Vorschlägen gefragt, wie man den Opfern helfen kann.

Die Gesellschaft sollte die Musikbranche zu einem Strukturwandel veranlassen.

calligraphie schrieb:Der Herr äußert sich mE nach in etwa so als besässe er mehr juristisches Wissen, als Juristen selbst. Er beruft sich auf die EV der anonymen Österreicherin, diese EV könnte zukünftig eine Rolle spielen? Die Frau hat Lindemann doch gar nicht angezeigt und will sie wohl auch nicht. Desweiteren stellt auch der Herr Soziologe schon wieder eine angeblich „ systematische Rekrutierung in den Raum. Schon wieder jemand der einfach mal so raushaut.

Die systematische Rekrutierung wird doch von niemanden bestritten. Ausserdem äußert der Musiksoziologe nur seine Meinung, er nimmt für sich gar nicht in Anspruch eine Rechtsexpertise zu machen. Inwiefern spielt das eine Rolle ob die Frau Lindemann angezeigt hat, nach deiner Meinung dürfen Zeitungen nur über Gerichtsurteile und Anzeigen berichten?

In einem anderen Video sagt der Musiksoziologe, Rammstein wären gewaltverherrlichend: Rammsteins Musik wäre ein Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse - sexualisierte Gewalt, Rassismus, und Rammstein schlachtet das kommerziell aus.
Der Soziologe Prokop hat ein eigenes Institut an der Universität Wien
https://wien.orf.at/stories/3217337/

Laura_Maelle schrieb:Die Gesellschaft sollte die Musikbranche zu einem Strukturwandel veranlassen.

Danke für den Vorschlag! Kannst Du erläutern, wie dieser Strukturwandel aussehen soll?

parabol schrieb:sagt der Musiksoziologe, Rammstein wären gewaltverherrlichend: Rammsteins Musik wäre ein Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse - sexualisierte Gewalt, Rassismus,

parabol schrieb:nur seine Meinung

So viel Meinung und so wenig Expertise.

Palfrader schrieb:So viel Meinung und so wenig Expertise.

Für Soziologie ist der Herr Prokop schon ein Experte, (Rammstein als gewaltverherrlichendes gesellschaftliches Phänomen zu sehen, fällt in seinen Zuständigkeitsbereich) er ist halt kein Experte für juristische Fragen.

emanon schrieb:Ich rede von voll geschäftsfähigen Menschen, die wählen dürfen etc.
Sollte das Alter dafür vielleicht hochgesetzt werden?

Jaja, wie schon geschrieben:

sooma schrieb am 08.06.2023:Ich bin auch irgendwie erstaunt: in einer Gesellschaft, in der Kinder über ihre sexuelle Identität entscheiden sollen dürfen, über ein Wahlrecht ab 16 Jahren diskutiert wird – und ebenso über eine Herabsetzung der Strafmündigkeit –, spricht man diesen Frauen irgendwie ihre geistige Reife ab.

Und nochmal @Tussinelda bzgl. Gedanken zu möglichen Beweggründen:

sooma schrieb am 13.06.2023:Wer vom Umfeld so in eine Blase protegiert wird, kann doch nur den Bezug zur Realität verlieren. Vielleicht nahm Lindemann inzwischen an, dass da alle immer willig waren, die nach Vorauswahl "geliefert" wurden. Hat ja den Aussagen nach auch ungehalten und empört reagiert, als das dann mal nicht so war.

Das ist aber reine Küchenpsychologie, ich kenne niemanden aus diesem Umfeld persönlich.

Deshalb kann man als Außenstehender moralisch persönlich davon halten, was man will – die "Bestrafung" kann nicht schon vor einer entsprechenden Verhandlung erfolgen und auch nicht aus "Volkes Hand".

Tussinelda schrieb:das ist der Punkt und darauf hatte sie sich verlassen.....

Realität ist, dass man sich darauf leider nicht verlassen kann.

Laura_Maelle schrieb:Es sei eine Diskussion über patriarchale Strukturen und Systeme in der Musik- und Eventbranche notwendig.
Quelle:
https://wien.orf.at/stories/3217337/

Da gehe ich mit, aber halt ohne Fackel und Mistgabel.

sooma schrieb:Da gehe ich mit, aber halt ohne Fackel und Mistgabel.

Aber mit Kundgebungen und der Presse als gesellschaftliche Instanz. Die Musikbranche muss umdenken lernen.

sooma schrieb:Da gehe ich mit, aber halt ohne Fackel und Mistgabel.

Laura_Maelle schrieb:Die Musikbranche muss umdenken lernen.

Nur wohin? Frauenbeauftragte? Nur noch gemischte Kapellen? Strengere Zensur? Frauen nicht mehr zu Rammsteinkonzerten zulassen?
Es ist halt immer sinnlos irgendwelche Forderungen aufzustellen und Änderungen zu verlangen ohne konkrete Vorschläge zu machen über deren Durchführbarkeit man reden könnte. Oder auch nur zu sagen, was man wie und in welche Richtung ändern möchte.
Nur zu sagen, dass man umdenken muss, ist sinnlos.

Laura_Maelle schrieb:und der Presse als gesellschaftliche Instanz.

Da bin ich vorsichtig, das ist ja hier schon zum Ausdruck gekommen. Hervorhebung von mir:

Den Vorteilen einer freien und unbeeinflussten Presse stehen die Nachteile marktwirtschaftlicher Ausrichtung gegenüber: Das Streben nach hohen Auflagenzahlen und die Bindung der Leser an das Produkt begünstigen sensationsorientierte oder voyeuristische Berichterstattung in der Regenbogen- und Boulevardpresse. Die zunehmende regionale Monopolisierung außerhalb der Großstädte und die subtile Abhängigkeit von Verleger-Interessen werden von einigen als Gefahr für die Freiheit der Presse betrachtet – vor allem dann, wenn politische Parteien Eigentümer von Zeitungen sind. (Siehe auch Mediendemokratie.)

Der Deutsche Presserat veröffentlichte 1973 seinen Pressekodex mit Regeln zur Selbstverpflichtung, mit den obersten Geboten der „Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit“

Wikipedia: Presse (Medien)
Wikipedia: Pressekodex

Ebenso ein Thema, das gesellschaftlich diskutiert wird.

@Palfrader
Ich stimme zu, dass man sowas gesellschafzlich diskutieren sollte – über das Verhalten aller Beteiligten. Aber nicht mit Schaum vor dem Mund und nicht ausgerechnet über den Boulevard.

Palfrader schrieb:Nur noch gemischte Kapellen? Strengere Zensur? Frauen nicht mehr zu Rammsteinkonzerten zulassen?

Das ist natürlich Quatsch.

@sooma
Natürlich ist es Quatsch. Im Grunde wollte ich hiermit nur aufzeigen, dass es in der Praxis nicht so einfach ist, patriarchale Strukturen aufzulösen. Es wurde hier halt wieder so ein Schlagwort in den Ring geworfen, ohne dass konkrete Ansätze oder Ideen offeriert werden. Die sollte man schon haben, wenn man Forderungen aufstellt.

Laura_Maelle schrieb:Die Gesellschaft sollte die Musikbranche zu einem Strukturwandel veranlassen.

Das ist leider nichts weiter als eine "hohle Phrase".

Laura_Maelle schrieb:Die Musikbranche muss umdenken lernen.

"Die Musikbranche" ist viel zu groß und umfangreich, da gibt es keine Einheit.

Palfrader schrieb:Natürlich ist es Quatsch.

Sehe ich genau so.


Und ganz allgemein wissen wir ja, es gibt kaum erfolgreiche Frauen in der Musik-Industrie. Alles nur Männer. :D

Aniara schrieb:Und ganz allgemein wissen wir ja, es gibt kaum erfolgreiche Frauen in der Musik-Industrie.

Ich hab mir schon immer ein Duett mit Helene und den Till's dieser Welt gewünscht.

parabol schrieb:Rammstein als gewaltverherrlichendes gesellschaftliches Phänomen zu sehen

Horror Filme die früher auf dem Index standen sind da inzwischen runter und Rammstein will man da einreihen ?
Willkommen in der Welt von Sissi Filmen und Florian Silbereisen Shows.
Das ist in allererster Linie alles Unterhaltung.

Laura_Maelle schrieb:Die Musikbranche muss umdenken lernen.

Irgendwelche Vorschläge dazu ?
Mehr Frauen wie die Katja Krasavice ?
Oder sollen sich alle toxischen Männer die Musik machen einen Rock anziehen ?

Palfrader schrieb:Nur zu sagen, dass man umdenken muss, ist sinnlos.

der Anfang ist immer die Debatte, Bewußtsein schaffen, den vermeintlichen Opfern zuhören.

Der zitierte Beitrag von Abahatschi wurde gelöscht. Begründung: Dient nur zur Provokation

das ist womöglich zu einfach gedacht.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:den vermeintlichen Opfern zuhören.

Aber man hört doch den Opfern zu.
Es gibt allerlei Angebote.
Was magst Du da konkret verbessern? Welche Debatte magst Du führen?

jaska schrieb:Aber man hört doch den Opfern zu.

den Eindruck habe ich weniger........das Opfergeschichten veröffentlicht werden ist das Eine, ihnen wirklich zuhören, das andere.

jaska schrieb:Was magst Du da konkret verbessern? Welche Debatte magst Du führen?

zum Beispiel die, warum es als normal angesehen wird, was vermeintlich auf solchen Konzerten abläuft. Zum Beispiel die, warum Männern mit Macht Frauen zugeführt werden, zum Beispiel die, warum Frauen doch wissen müßten, was ihnen "blüht".
Oder die, warum nicht zwischen Groupies und normalen Fans unterschieden wird. Und warum es überhaupt nur Frauen zu sein scheinen, die für die Row Zero und die Aftershowparty rekrutiert werden.......Männer unerwünscht?
Aber das sind nur so meine Gedanken.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:das Opfergeschichten veröffentlicht werden ist das Eine, ihnen wirklich zuhören, das andere.

Werde doch mal konkret bitte: was ist "das andere". Was fehlt?

Tussinelda schrieb:Aber das sind nur so meine Gedanken.

Nochmal auch hier: was konkret sind Deine Änderungsvorschläge? Deine Gedanken alleine ändern ja nichts.

Der zitierte Beitrag von Abahatschi wurde gelöscht. Begründung: Dient nur zur Provokation

Deine Leistung muss nicht mal gut sein, aber als Frau kannst du trotzdem relativ erfolgreich werden.

Der zitierte Beitrag von Abahatschi wurde gelöscht. Begründung: Dient nur zur Provokation

Ja, das sehe ich ähnlich. Dein Beispiel finde ich auch sehr passend.

Tussinelda schrieb:ihnen wirklich zuhören, das andere.

Also die Videos im Internet haben genug Views bekommen. Was soll man bei den anonymen "Opfern" machen? Die kennt man ja nicht. Klingt auch wieder nach einer hohlen Phrase, was du da geschrieben hast leider.

jaska schrieb:Was fehlt?

Na steht doch da: "Wirklich zuhören" sollen die Leute. :D Was auch immer genau das bedeutet. :D

In der Causa Lindemann stehen bisher unbelegte und unbewiesene schwere Anschuldigungen und Behauptungen im Raum.
Die Debatte um "Zuhören" und die Strukturen im Musikbusiness ist eine, die erst im Anschluss geführt werden kann - losgelöst vom aktuellen Rammstein/Lindemann Fall.

Weil "Zuhören" kann man doch - belegt aber in dieser Causa erstmal nichts.

Interested schrieb:Die Debatte um "Zuhören"

Ich finde diese Debatte irgendwie komisch. "Zuhören" ist wohl eher ein Synonym für "Glauben". Das geschieht in der Debatte eh irgendwie zuviel. Entweder sind die Anschuldigungen wahr und man richtet schon über Lindemann und Rammstein allgemein, will die Gesellschaft neu erfinden.

Oder Lindemann kann gar nicht schuld sein. #Sommerloch #Fanboys #Fangirls #PreeseIstSchuld

Kann man nicht einfach mal bei irgendwas objektiv bleiben, ohne gleich Systeme komplett kippen zu wollen oder Namen im Vorfeld zu verbrennen?