Partner ist Alkoholiker, was soll ich tun?

Hallo .Ich wende mich an euch, da hier sehr viele tolle,kluge Menschen sind. Ich war 9 Jahre in einer schlechten Beziehung, war dann 1 Jahr alleine und lernte letztes Jahr im August meinen jetzigen Partner kennen. Der Anfang war wirklich mehr als wunderschön, aber mit der Zeit stellte ich fest das er ein alkoholproblem hat.das ging soweit das er vor der nachtschicht getrunken hat zb. Er ist jetzt bereits ein halbes Jahr krankgeschrieben aber aufgrund von Operationen. Unter anderem eine OP weil er betrunken geschlagen wurde. Also ich kann jetzt hier nicht alles aufzählen ,aber wenn er trinkt ist er zu mir wirklich sehr gemein.ich bin dann das Feindbild Nr 1. Und so langsam ertrage ich das nicht mehr. Ich stehe ständig unter Strom weil ich bei jeder Aktion Angst haben muss das er trinkt. Zb liegt seine Mutter die schwer krank ist im Krankenhaus, dort kommt er mit Bus und Bahn hin.diese Woche war er jeden Tag da.ich habe leider nicht die Zeit immer mitzufahren,und wenn ich nicht mitfahre trinkt er und kommt betrunken nach hause.und wird dann frech. Ich bin ihm dann egal.er steht vor einem Supermarkt und trinkt ,oder vor trinkbuden. Die Leute sehen das und sprechen mich an. Genauso wollte er betrunken eine andere frau küssen, er weiss da angeblich nichts mehr von. Mein vertrauen ist hinüber.ich bin nur noch fertig .
Er wundert sich darüber scheinbar das ich total wütend bin auf ihn,auch wenn er heute und gestern nüchtern war und man mal mit ihm sprechen konnte.aber ich kann jetzt nicht normal sprechen da ich die woche 3x fertig gemacht wurde da er getrunken hat. Ich kann jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen,wäre zu lang.
Desweiteren leide ich unter verlustangst was es mir schwierig macht das ganze zu beenden.ich kriege Angst wenn er trinken geht,zum einen das er aggressiv nach Hause kommt zum anderen er könne fremdgehen oder sonstiges.ich weiss einfach nicht was ich tun soll. Er will eine Therapie machen aber noch nichts in die Wege geleitet. Ich kann ihn nicht mehr mit ruhigem Gewissen zu seiner Mutter fahren lassen ohne dass ich darunter leide..

@Mami1213

Ich war jahrelang mit einer Alkoholikern zusammen damals, es richtet einen zugrunde, nennt sich co-Abhängigkeit. Krze Antwort weil ich es schon zu oft besprochen hab...renn so schnell du kannst, raus aus einer Co-Abhängigkeit, es wird diuch töten emotional.

Der Süchtige kann nur sich selbst retten, du kannst nix dagegen tun bzw. gehst du dran kaputt.

Über kurz oder lang wirst du dich trennen müssen.

Frage bei deinem Hausarzt vielleicht einmal nach einem Psychotherapeut.
Den wirst du als Partnerin eines Suchtkranken benötigen und er kann dir
helfen, den richtigen Schritt zur Trennung zu gehen.

Es gibt ja auch einige Beratungsstellung für Angehörige von Alkoholkranken
oder Suchtkranken. Wende dich am besten an so eine Stelle.

Vielleicht hilft dir auch das

@Bücherwurm
Ich habe das schonmal hinter mir und komme mir vor wie im Alptraum...der Partner davor war auch so nur in schlimmer noch,von den Aggressionen her. Und ich würde gerne laufen,tu es aber nicht . Vielleicht wegen den verlustängsten.er ist ein guter Partner wenn er nüchtern ist. Aber er zerstört alles besoffen.

@SuiGeneris
Seine Hausärztin ist auch meine. Sie hat ihm schon das passende gesagt. Aber ich denke das ist tatsächlich auch nochmal eine gute Idee,das ich alleine zu ihr gehe.

Mami1213 schrieb:Ich habe das schonmal hinter mir und komme mir vor wie im Alptraum...der Partner davor war auch so nur in schlimmer noch,von den Aggressionen her. Und ich würde gerne laufen,tu es aber nicht . Vielleicht wegen den verlustängsten.er ist ein guter Partner wenn er nüchtern ist. Aber er zerstört alles besoffen.

Es IST in der Tat ein Alptraum, tut mir echt leid für dich, absolute Niete gezogen ums deutlich auszudrücken. Rette dich selbst und geh weg von ihm, es läuft immer so: Partnerin kettet sich an suchtbehafteten Partner fest, wird mit in dem Abgrund gerissen, so läuft es immer, da gibt es keine Alternative.

Deswegen sind die anderen Hinweise hier auch völlig richtig.

Such Dir bitte Unterstützung und Hilfe für DICH. Ich hoffe nur, es sind keine Kinder da mittendrin, wie der Nickname es impliziert.

@Mami1213
Niemand wird dir vorschreiben, was du tun kannst, alles was du hier jetzt an Antworten erfährst sind lediglich gut gemeinte Ratschläge.
Ob du sie annimmst, annehmen kannst, entscheidest du für dich allein.

Aber vielleicht macht es dir Mut.

Aus Erfahrungen im erweiterten privaten Umfeld und aus 20 Jahren Sozialarbeit mit Schwerpunkt Abhängigkeitserkrankungen kann ich nur beipflichten, was meine Vorschreiber schon sagten.

Nimm die Beine in die Hand und lauf.
Die Fälle wo die Beziehung nicht an der Alkoholabhängigkeit zerbrach sind selten.
Versorge dich, nutze die Angebote der Beratungsstellen und denke gerne über eine eigene therapeutische Begleitung nach. Du schreibst von Verlustängsten, die hat man nicht einfach so und sie hindern einen oft daran klar zu sehen und für einen selbst gesunde Entscheidungen zu treffen.

Alles Gute und viel Kraft 🙏

Aufgrund der Erzählungen wäre eine Trennung das Beste. Vielleicht noch mal deutsclicher: solltest Du glauben dass Du ihn auf die richtige Bahn bringst..nein, die Chancen sind so gering dass man sie als Null bezeichnen muss.

@Abahatschi
Das hatte ich immer gehofft. Er meinte ich wäre die liebe seines Lebens.da dachte ich das echt das ich das schaffen kann..Muss gerade irgendwie selber lachen.

Abahatschi schrieb:die Chancen sind so gering dass man sie als Null bezeichnen muss.

Kann man so sagen. In 30 Jahren ERfahrung mit Suchtgeschichte und Austausch mit Betroffenen kam nicht einmal so ein Fall vor, wo es der Partner gemacht hätte

Schluss machen

Wenn der Partner im Entzug ist vielleicht noch eine Tasche mit Kram vorbeibringen, Klamotten, Zahnpasta - alles Gute beim Entzug, ciao!

@Bücherwurm
Sehr krass. Das heisst ja das es fast keiner schafft.

@KFB
Ich hindere mich doch selbst am Schluss machen
, verlustangst ,kein Selbstwertgefühl.

Hallo @Mami1213
Ungute Gefühle und Erinnerungen bekomme ich, wenn ich mir das so durchlese.
Auf lange Sicht wirst du so krank, du schriebst weiter oben, dass du ständig unter Strom stehst, dein Körper ist vermutlich andauernd unter Cortisol, ein Nährboden für Krankheiten, psychisch wie physisch.

Ich weiß auch, wie es sich anfühlt ständig Angst vor dem nächsten Wutausbruch zu haben, es läuft sich wie auf Eierschalen, man geht in die Vermeidung und erduldet viel zu viel aus Angst vor einer Reaktion.

Ich weiß, wie sehr die emotionale Abhängigkeit da mit reinspielt, das erkennt man an deiner Verlustangst, die du scheinbar hast.

Und ich weiß, dass du so niemals glücklich werden wirst!
Der einzig richtige Weg ist die Trennung und wenn du es nicht alleine schaffst, dann hole dir bitte Hilfe.

@Stumpf
Ich schaffe das definitiv nicht alleine.da bin ich ehrlich.und ich könnte mich Ohrfeigen das ich schon wieder so dumm bin. Ich hab ja mehr Angst ihn zu verlieren oder das er sich ne andere suchen könnte wie alles andere. Das ist ja auch nicht normal. Ich mache alles mit . Ich bin dann tagelang sauer und aggressiv ihm gegenüber und schon hat er wieder einen grund zu trinken . Es ist ein teufelskreis.
Ja und dieses unruhige, zb wenn er zu seiner Mutter fährt ohne mich, da weiss ich immer er kommt betrunken wieder. Ich kann nicht mal das haus ohne ungutes gefühl verlassen.

Zb jetzt sitzt er da und liest sich online tricks durch um sich vom trinken zu entwöhnen ,weil ich jetzt längere Zeit heute Vorwürfe gemacht habe.kekne Ahnung, denke Show.

@Mami1213

Also WENN du es schaffst wärst du die mir bekannte Erste. :D Da würd ich mir ein Kärebchen in den Terminplaner machen...aber ist hoffnungslos..sagt sich auch immer so einfach ohne deine Bindung zu kennen, aber war ja genau richtig, einen Thread aufzumachen. :)

@Mami1213

Etwa 3 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren hatten im Jahr 2018 in Deutschland eine alkoholbezogene Störung (Alkoholmissbrauch: 1,4 Millionen; Alkoholabhängigkeit: 1,6 Millionen). 7,9 Millionen Menschen der erwachsenen Bevölkerung konsumieren Alkohol in einer gesundheitlich riskanten Form und bei 9,0 Millionen liegt ein problematischer Konsum vor.

Da bist Du als Angehörige eines alkoholkranken Menschen wahrlich keine Ausnahme.

Ich glaubeallerdings, wie bei allen ernsthaften Problemen, dass dieses Forum hier keine geeignete Hilfestellung bieten kann.

Kennst Du beispielsweise Al-Anon? Dies sind bundesweit operierende Selbsthilfegruppen für Angehörige von Alkoholkranken.
Adressen findest Du im lokalen Telefonbuch, in Anzeigenblättern oder unter https://al-anon.de/ - darüber hinaus gibt es noch zahlreiche andere Organisationen in diesem Bereich. Adressen findest Du unter www.dhs.de

Viel Erfolg!

Auch wenn es hart ist: renn. Und zwar weit und schnell!