Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

gagitsch schrieb:ie von mir ganz am Anfang benannte Blase wäre rein konzeptionell gegeben, wenn sich 90-95 oder mehr % der Eltern aus der LGTBQ-Richtung dort aufhalten würden. Denn so habe ich bisher argumentiert, wäre dann nicht wletoffen sondern nur in der LGBTQ-Landschaft zu verorten. Nur das ist meine Kritik an einem so speziellen Konzept.

Um das klarzustellen @gagitsch, deine Kritik an der Kita ist ein Konzept, das wir en detail nicht kennen, das rein theoretisch dazu führen könnte das sich eine Bubble bildet, was defacto aber nicht der Fall ist?
Auch hier: kann man sich das nicht - als rein theoretische Gefahr - auch bei jedem anderen Konzept von Bio Ernährung bis katholische Pädagogik denken? Dann lernen die Kinder eben "nur" Bioesser oder Erzkatholen kennen und verpassen so "Offenheit". Zumindest rein theoretisch.

gagitsch schrieb:eben... Ein Bedarf an Kitas ist gegeben. Spezielle Konzepte sind nicht zwingend notwendig, wenn der Grundbedarf schon höher als das Angebot ist, muss ein speziellen Konzept nicht nötig sein. Gilt übrigens für diverse Lebensbereiche.

Selbst wenn mehr KiTas gebraucht werden, als es aktuell gibt, kann es durchaus trotzdem einen Bedarf an speziellen KiTas geben. Ob das nun eine Ausrichtung auf bestimmte pädagogische Konzepte, Zielgruppenspezifisch, örtlich oder sonstwie ist.
Natürlich ist das nicht zwingend notwendig, aber das sind KiTas an sich nicht.
Das KiTas in Trägerschaft eines Schwulen Vereins jetzt nicht unbedingt den größten Bedarf haben, dürfte angesichts einer einzigen Einrichtung in ganz Deutschland offenkundig sein. Dafür sind auch einfach die Zahlen an Regenbogenfamilien zu gering.

@gagitsch

Ich brauche keine Farbskala, um zu verstehen, was Du schreibst, ich widerspreche Dir trotzdem.
Dort sind alle willkommen, es wird niemand ausgeschlossen, es gibt keine bubble, es gibt alle Farben, das Konzept ist Vielfalt leben und erleben

paxito schrieb:Um das klarzustellen @gagitsch, deine Kritik an der Kita ist ein Konzept, das wir en detail nicht kennen, das rein theoretisch dazu führen könnte das sich eine Bubble bildet, was defacto aber nicht der Fall ist?
Auch hier: kann man sich das nicht - als rein theoretische Gefahr - auch bei jedem anderen Konzept von Bio Ernährung bis katholische Pädagogik denken? Dann lernen die Kinder eben "nur" Bioesser oder Erzkatholen kennen und verpassen so "Offenheit". Zumindest rein theoretisch.

richtig. Ich sehe diese Gefahr, auch wenn nur theoretisch. Aus meiner Sicht folgt daher eine Unnötigkeit, denn es ist ein Abschottung möglich, und mMn auch wahrscheinlich unter der Bedingung, das es für traditionelle Familien genügend Kitaplatzangebot geben würde.

Ich habe dazu alles gesagt und werde keinen Andersdenkenden überzeugen wollen oder müssen.

freundliche Grüße

Tussinelda schrieb:Dort sind alle willkommen, es wird niemand

Außer du bist cis hetero. Dann passt du nicht so recht ins Konzept. 😢

@Aniara
Doch, auch dann.

gagitsch schrieb:Aus meiner Sicht folgt daher eine Unnötigkeit

Aus Deiner Sicht ja, als nicht Beteiligter/Betroffener/Teilnehmender? Du sprichtst also für die Handelnden, oder nicht?

Kannst Du nicht einfach akzeptieren dass sie es für nötig halten?

gagitsch schrieb:denn es ist ein Abschottung möglich

Die hätte ich gerne mal belegt, diese Abschottung. Möglich ist sie demnach genauso bei den "Bioesssern" und "Katholiken". Was genau prangerst Du also an?

gagitsch schrieb:und mMn auch wahrscheinlich unter der Bedingung, das es für traditionelle Familien genügend Kitaplatzangebot geben würde.

Gibt doch wohl offenbar genügend Angebot für Traditionelle Familien, was auch immer das bedeuten mag. Demnach und wenn es nicht genug Angebot gäbe, würde ja bedeuten dass traditionelle Familien also "gezwungen" wären ihre Kinder dort hinzuschicken. Was ja aber sehr für die von Dir erwarteten Vermischung von Vielfältigkeit sprechen würde, also keine Bubble.

Aniara schrieb:Außer du bist cis hetero. Dann passt du nicht so recht ins Konzept.

Dann wirst du diese Aussage ja belegen können, oder sprichst du nicht von dem Konzept der Kita?

Aniara schrieb:Außer du bist cis hetero. Dann passt du nicht so recht ins Konzept. 😢

Wäre doch auch kein Vorwurf diesbezüglich, eher halt nicht dem Konzept entsprechend, was ist daran falsch?

Darf es keine Konzepte mehr geben? Und wenn denn nur einer bestimmten Gruppe (hier, LGBTQ) wegen sogar nicht?

Bis zu einem BAG-Urteil von 2018 konnten kirchlicher Träger von BewerberInnen auf einen Arbeitsplatz noch die Kirchenzugehörigkeit verlangen:

https://www.hensche.de/kirchen-duerfen-von-bewerbern-keine-religionszugehoerigkeit-verlangen-bag-8-azr-501-14-26.10.2018_12.03.html?app=desktop

@Doors
In meiner Region war/ist(?) es sogar üblich, dass man als Elternteil die dänische Sprache beherrschen können muss, um einen Platz in einem dänischen Kiga zu bekommen.
Keine Ahnung wir AGG konform das ist/war.

skagerak schrieb:In meiner Region war/ist(?) es sogar üblich, dass man als Elternteil die dänische Sprache beherrschen können muss, um einen Platz in einem dänischen Kiga zu bekommen.
Keine Ahnung wir AGG konform das ist/war.

Was hat deine Anekdote mit dem AGG zutun? Wenn die Sprache nicht passt, dann macht es doch keinen Sinn...
Es ging ja um eine Anstellung als Mitarbeiter, nicht um einen KiTa-Platz für das Kind.

Aniara schrieb:Was hat deine Anekdote mit dem AGG zutun? Wenn die Sprache nicht passt, dann macht es doch keinen Sinn...
Es ging ja um eine Anstellung als Mitarbeiter, nicht um einen KiTa-Platz für das Kind

Was heißt hier Anekdote? Es ist/war Praxis, und wie unterscheidet sich das? Schließlich waren es auch deutsche Pädagogen, die lediglich dänisch sprechen konnten.

skagerak schrieb:In meiner Region war/ist(?) es sogar üblich, dass man als Elternteil die dänische Sprache beherrschen können muss, um einen Platz in einem dänischen Kiga zu bekommen.
Keine Ahnung wir AGG konform das ist/war.

Das Beherrschen einer einer bestimmten Sprache ist eine Qualifikation welche man erwerben kann.
Sexuelle Identität ist keine Qualifikation.

@Aniara
@behind_eyes
was hat das alles überhaupt mit dem AGG zu tun, wo es doch keinen Verstoß gegen das AGG gibt?

skagerak schrieb:Aus Deiner Sicht ja, als nicht Beteiligter/Betroffener/Teilnehmender? Du sprichtst also für die Handelnden, oder nicht?

Kannst Du nicht einfach akzeptieren dass sie es für nötig halten?

ich akzeptiere es doch! ich habe auch nie behauptet die Kita ist schlecht oder solle geschlossen werden.

skagerak schrieb:Gibt doch wohl offenbar genügend Angebot für Traditionelle Familien, was auch immer das bedeuten mag. Demnach und wenn es nicht genug Angebot gäbe, würde ja bedeuten dass traditionelle Familien also "gezwungen" wären ihre Kinder dort hinzuschicken. Was ja aber sehr für die von Dir erwarteten Vermischung von Vielfältigkeit sprechen würde, also keine Bubble.

Dieses genügende Angebot stellt sich seit Jahren in der Praxis nicht dar. Da erlebte ich bei meinen beiden Kindern und bei vielen Kindern von Bekannten über Jahre große Probleme. Kaum oder keine Plätze, Wartezeiten usw. Dieses Problem ist nicht gelöst. Solange dieses Problem ist mMn der Grund warum auch 70% traditioneller Familien die Konzeptkita besuchen und nicht nur zB 10 oder 17%, welche Zahl steht kann ja nur ein Annahme sein. Meine Annahme bezieht sich aber auf meine Erfahrung in Bezug auf das vorhandene Paltzangebot.

Allgemein finde ich eine Kita am besten in der alle Familienkonstellationen aufgenommen werden können. Punkt. Dies stelle ich bei speziellen Konzepten in Frage. Punkt. Wer dies nicht in Frage stellt sollte, wie ich ebenso überlegen, ob ein Konzept dann nötig wäre?

Tussinelda schrieb:wo es doch keinen Verstoß gegen das AGG gibt?

Bitte das Urteil dazu verlinken/belegen, danke.

gagitsch schrieb:Allgemein finde ich eine Kita am besten in der alle Familienkonstellationen aufgenommen werden können.

also genau so, wie die hier besprochenen Kitas. Was genau war da jetzt noch einmal das Problem?

gagitsch schrieb:Dies stelle ich bei speziellen Konzepten in Frage. Punkt. Wer dies nicht in Frage stellt sollte, wie ich ebenso überlegen, ob ein Konzept dann nötig wäre?

nö, denn es sind ja explizit alle willkommen. Und es sind sogar nachweislich da ganz viele Familien, die nicht aus der LSBTI+ Community sind. Was Du auf Mangel an Plätzen festmachst, was aber - egal welchen Grund Familien haben - aufzeigt, dass dort alle Konstellationen aufgenommen werden.

behind_eyes schrieb:Bitte das Urteil dazu verlinken/belegen, danke.

es bedarf keines Urteils, da nicht geklagt wurde, was logisch ist, da es keinen Verstoß gibt. Warum es kein Verstoß gibt, habe ich - anhand der Gesetze usw. - aufgezeigt. Darauf zu beharren, dass es ein Verstoß wäre, mutet etwas verzweifelt an. Die Nachfrage nach einem Urteil erst recht. Aber Du kannst ja gerne a) das Konzept anfordern und b) den angeblichen Verstoß gegen das AGG anzeigen. Dann kannst Du auch das Urteil verlinken bzw. eher die Klageabweisung und das Konzept.

Tussinelda schrieb:wo es doch keinen Verstoß gegen das AGG gibt?

behind_eyes schrieb:Bitte das Urteil dazu verlinken/belegen, danke.

Tussinelda schrieb:Warum es kein Verstoß gibt, habe ich - anhand der Gesetze usw. - aufgezeigt.

Nein, du hast Paragraphen genannt, das ist keine Herleitung.
Menschen studieren jahrelang Jura und hier wird ein Urteil auf Basis von genannten Paragraphen gefällt.
Ich bitte um ein belegtes Urteil oder um Kennzeichnung als Meinung.

behind_eyes schrieb:Nein, du hast Paragraphen genannt, das ist keine Herleitung.

ich habe mehr verlinkt ;)
Beitrag von Tussinelda (Seite 70)
was hast Du denn so verlinkt, um aufzuzeigen, dass es ein Verstoß ist? Denn die, die behaupten es sei ein Verstoß, die müssen dies ja belegen....und wie kannst Du - ohne jahrelanges Jurastudium sämtlicher Beteiligten das denn einfach behaupten?

@Tussinelda
Also war es eine Meinung und keine belegte juristische Aufarbeitung.
Danke.