Sebnitzer Dachdecker erstellt rassistische Anzeige
26.04.2025 um 09:14Jetzt.sooma schrieb:Na doch, diese Anzeige.
Der Mann ist Mitte oder Ende 40.
Von dem mal abgesehen dass der Shitstorm, ausser er provoziert weiter, auch schnell vorbei geht.
Jetzt.sooma schrieb:Na doch, diese Anzeige.
Der Vollständigkeit halber, die Website ist down, hier ein shot der Firmensitzhistorie von vor 6 Tagen auf archive.ph:Teegarden schrieb:Das hier lese ich zum ersten Mal oder habe es bisher überlesen.
Zur Unternehmensgeschichte führt er an, bei seinem Firmensitz handle es sich um eine frühere Turnhalle, die die Kommune Sebnitz 1935 als „Haus der Jugend“ der Hitlerjugend zur Verfügung gestellt habe.
Quelle: https://www.google.com/amp/s/www.saechsische.de/lokales/saechsische-schweiz-osterzgebirge/sebnitz/sebnitz-in-sachsen-dechdecker-veroeffentlicht-rassistische-anzeige-im-amtsblatt-7Q5VTG3DDFDX3MI3KU3CHLC2GQ.html%3foutputType=valid_amp
Ziemlich schräg und er scheint damit ja lange gut gefahren zu sein.
Quelle Archive: https://archive.ph/6TS6P
Zur Geschichte der Ziesler-Turnhalle
Das Gebäude der heutigen Ziesler-Turnhalle in Sebnitz (Zieslerstr. 1) gehörte Anfang der zwanziger Jahre unseres Jahrhunderts dem Sebnitzer Kaufmann Karl Peschke. Er nutzte es für Wohnzwecke und als Lagerhalle. Irgendwie geriet jedoch sein Geschäft in Schwierigkeiten, so dass er Konkurs anmelden musste. Aus der Konkursmasse erwarb das Haus im Herbst 1924 die wenige Wochen zuvor am 06. September 1924 gegründete Jahngemeinde Sebnitz.
Die Jahngemeinde war ein Turnverein, der im Sinne des Sebnitzer Advokaten und Stadtrichters Friedrich Wilhelm Ziesler wirkte. Er wollte, wie es Ziesler 1847 bei der Gründung des ersten Turnvereins in Sebnitz formuliert hatte: "frei von allen politischen Bestrebungen durch planmäßige und anhaltende Leibesübungen wie durch Belehrung über den Wert der Turnkunst das körperliche Wohlsein der Turnenden" fördern und "zu einer freien Entwicklung des Geistes" beitragen und dadurch zur Herausbildung eines körperlich wie geistig gesunden und kräftigen Geschlechtes hinwirken.
Der Jahngemeinde gehörten angesehene Persönlichkeiten von Sebnitz an. Bereits einen Monat nach ihrer Gründung zählte sie 72 Mitglieder. Erster und langjähriger Vorsitzender war der Amtsgerichtsrat Dr. Kurt Kemnitzer.
Als Sprachrohr gab die Gemeinde eine Zeitschrift heraus, die der Lehrer Alwin Kutschke betreute.
Das Gebäude an der Zieslerstraße wurde bis zum Herbst 1925 von den Mitgliedern der Jahngemeinde als Veranstaltungsraum und Turnhalle ausgebaut. Außerdem befanden sich in ihm zwei Wohnungen, die vermietet wurden. Nach der Einweihung am 25. September 1925 bildete sie das Zentrum der Vereinsarbeit.
Als in den dreißiger Jahren die Mitgliederzahl zurückging, reifte der Gedanke der Auflösung. Bei der Mitgliederversammlung am 24. März 1935 stellte man fest, dass die Jahngemeinde "ihren Sinn erfüllt hat. Sie mündet in die große Bewegung Adolf Hitlers". Daher beschloss man noch am gleichen Abend die Auflösung und den Verkauf des Gebäudes für 11.200 Mark an die Stadtgemeinde Sebnitz, die es von nun an als "Haus der Jugend" der Hitlerjugend zur Verfügung stellte. Diesem Zweck diente es vermutlich bis 1945.
Anfang der fünfziger Jahre zog die Kreisleitung Sebnitz der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) ein. In deren Händen blieb es bis zum Frühjahr 1989.
Manfred Schober
Heimatmuseum Sebnitz
Herausgegeben im Grenzblatt am 09.10.1991
Wie der zuständige Verlag Linus Wittich Medien KG in einer öffentlichen Stellungnahme bei Facebook erklärte, habe man „arbeitsrechtliche Konsequenzen in Form einer fristlosen Kündigung umgesetzt“.Hilft nichts. Die Anzeige wegen Volksverhetzung richtet sich gegen den Verlag, nicht gegen den Mitarbeiter. Und die wird auch nicht zurückgezogen werden, weil der Mitarbeiter dort nicht mehr tätig ist.
Zuvor hatte sich das Unternehmen bereits entschuldigt und die Geschäftsbeziehung zu dem Dachdecker beendet.Auch das wird die Anzeige nicht aus der Welt schaffen
Ronney W. selbst zeigte bislang kaum Einsicht. Gegenüber BILD hatte er jedoch behauptet, er hätte seine Worte anders gewählt, wenn ihn der Anzeigenverkäufer darauf aufmerksam gemacht hätte.Auch der Dachdecker versucht, die Schuld dem Verlagsmitarbeiter in die Schuhe zu schieben. Es wird ihm kaum gelingen.
„Hier hat die Redaktion des Verlages versagt, da hätte man noch den Abdruck verhindern können“, erklärte ein Stadtsprecher.Das ist ein neuer Aspekt, der sagt jetzt nicht viel. Klingt aber möglicherweise danach, als habe die Stadt bzw. die Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich neue Recherchen durchgeführt, und ´dabei festgestelt, dass die Verlagsleitung doch noch vor der Verteilung des Blattes hätte agieren können.
Der Bürgermeister hat bereits Anzeige wegen Volksverhetzung gegen die Linus Wittich Medien KG und den Handwerker gestellt.Interessant finde ich, dass es gegen den Verlagsmitarbeiter anscheinend keine Anzeige von Seiten der Stadt zu geben scheint.
Was mir nicht so recht klar ist: Eigentlich ist es doch üblich, dass der Auftraggeber, hier also die Stadt, vor dem Druck das Produkt freigeben muss. Also: Das Blatt als pdf erhält, zum Korrekturlesen und dann die Freigabe erteilt. Alleine schon, damit die amtlichen Mitteilungen auch wirklich korrekt sind.emz schrieb:Das ist ein neuer Aspekt, der sagt jetzt nicht viel. Klingt aber möglicherweise danach, als habe die Stadt bzw. die Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich neue Recherchen durchgeführt, und ´dabei festgestelt, dass die Verlagsleitung doch noch vor der Verteilung des Blattes hätte agieren können.
das ist doch alles eh längst bekannt, keine Ahnung, warum Du das alles nochmal postest.emz schrieb:Neu scheint dieses Statement der Stadt zu sein:
abwarten, was aus der Anzeige wird.emz schrieb:Auch das wird die Anzeige nicht aus der Welt schaffen
nö, ist nix Neues, wäre nur eben die Aufgabe der Redaktion, dafür zu sorgen, dass so etwas eben nicht gedruckt und verteilt wird. Da müssen doch keine Recherchen durchgeführt werden.emz schrieb:Das ist ein neuer Aspekt, der sagt jetzt nicht viel. Klingt aber möglicherweise danach, als habe die Stadt bzw. die Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich neue Recherchen durchgeführt, und ´dabei festgestelt, dass die Verlagsleitung doch noch vor der Verteilung des Blattes hätte agieren können.
das ist nicht interessant, sondern normal, es wird nicht gegen einen bestimmten Mitarbeitenden eines Unternehmens Anzeige erstattet, sondern eben gegen das Unternehmen. DAS trägt die Verantwortung.emz schrieb:Interessant finde ich, dass es gegen den Verlagsmitarbeiter anscheinend keine Anzeige von Seiten der Stadt zu geben scheint.
Dass noch Zeit gewesen wäre, den Druck zu verhindern, war also der Stadt schon länger bekannt?Tussinelda schrieb:nö, ist nix Neues, wäre nur eben die Aufgabe der Redaktion, dafür zu sorgen, dass so etwas eben nicht gedruckt und verteilt wird. Da müssen doch keine Recherchen durchgeführt werden.
Eher nicht, Redaktionen haben für gewöhnlich mit dem Anzeigenteil nichts am Hut und sehen den auch nicht während der Produktion, da liegt der schwarze Peter eher bei Dispo/Satz. Der Stadtsprecher hat keine Ahnung.Tussinelda schrieb:nö, ist nix Neues, wäre nur eben die Aufgabe der Redaktion, dafür zu sorgen, dass so etwas eben nicht gedruckt und verteilt wird. Da müssen doch keine Recherchen durchgeführt werden.
es gibt Anzeigenredakteure.univerzal schrieb:Eher nicht, Redaktionen haben für gewöhnlich mit dem Anzeigenteil nichts am Hut und sehen den auch nicht während der Produktion, da liegt der schwarze Peter eher bei Dispo/Satz. Der Stadtsprecher hat keine Ahnung.
Keine Ahnung, was das sein soll. Es gibt Anzeigenverkäufer und genau so einer wurde auch gefeuert, denn die nehmen solche Änderungen entgegen. Wie ich bereits schrieb, es war eine Satzanzeige. Kurz gesagt, ein Inserat, das dem Verlag bereits vorliegt und je nach Anlass/Wunsch geändert wird:Tussinelda schrieb:es gibt Anzeigenredakteure.
Da die Anzeige nicht fix und fertig gewesen sei und Anpassungen nötig gewesen wären, habe man sich für die Kündigung entschieden.Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dippoldiswalde-sebnitz/amtsblatt-anzeige-rassismus-dachdecker-102.html
Ein Job, zum Beispiel:univerzal schrieb:Keine Ahnung, was das sein soll.
DEINE AUFGABENWie das nun bei Linus Wittich Medien KG genau geregelt war/ist, keine Ahnung. Fakt: Es hat jemand so in den Druck geschickt.
• Du kümmerst dich um die redaktionelle Aufbereitung verschiedener Mediaprint-Produkte.
• Du hast eine Gefühl für die richtigen Themenumfelder und setzt diese redaktionell um.
• Du verantwortest die PR-Gestaltung von werblichen Beiträgen unserer Kund:innen auf inhaltlicher sowie graphischer Ebene.
• Du stimmst dich eng mit dem Verkaufsteam betreffend Inhalt und Umfang ab.
Du zitierst @univerzal und fragst dann mich.Tussinelda schrieb:@emz
:ask: wie kommst Du darauf?
Wenn Sebnitz neuerdings nicht am Wörthersee liegt, haben österreichische Berufsbezeichnungen hier keine Relevanz. Es hat einen rechtlichen Grund, warum in der deutschen Verlagswelt Werbung & Redaktion strikt getrennt ist.sooma schrieb:Ein Job, zum Beispiel:
nope, die antwortet schon dir, das Zitat an mich galt der Diskussion um Anzeigenredakteure, anderer Sachverhalt.emz schrieb:Da musst du schon deutlicher werden, was du meinst.
Ich schätze, der Stadt war überhaupt nichts bekannt, bis das Ding gedruckt und verteilt war. Die Stadt wird aller Wahrscheinlichkeit nach in die verlagsinternen Abläufe nicht involviert sein. Solche Käseblätter und Kleinstverlage werden in Druckzentren verarbeitet, sprich, die Druckintervalle sind eng durchgetaktet, da mehrere Zeitungen/Printerzeugnisse täglich über die Maschinen laufen. Sobald also der Satz die Zeitung ggü. der Druckerei freigibt, startet kurz danach der Druck. Das kann man dann maximal noch stoppen, aber halt nur, wenn jemand vom Satz aufpasst. Das neue Grenzblatt, also das besagte Amtsblatt von Sebnitz, wird btw. in Herzberg gedruckt, da steht also auch die entsprechende Logistik dahinter. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn der Druck angelaufen ist, kann man den höchstens noch stoppen und scheißt damit trotzdem derbe in die Prozesskette, vor dem Schritt hütet man sich also eher, da purer Verlust.emz schrieb:Dass noch Zeit gewesen wäre, den Druck zu verhindern, war also der Stadt schon länger bekannt?
So ist das.univerzal schrieb:Ich schätze, der Stadt war überhaupt nichts bekannt, bis das Ding gedruckt und verteilt war. Die Stadt wird aller Wahrscheinlichkeit nach in die verlagsinternen Abläufe nicht involviert sein. Solche Käseblätter und Kleinstverlage werden in Druckzentren verarbeitet, sprich, die Druckintervalle sind eng durchgetaktet, da mehrere Zeitungen/Printerzeugnisse täglich über die Maschinen laufen. Sobald also der Satz die Zeitung ggü. der Druckerei freigibt, startet kurz danach der Druck. Das kann man dann maximal noch stoppen, aber halt nur, wenn jemand vom Satz aufpasst. Das neue Grenzblatt, also das besagte Amtsblatt von Sebnitz, wird btw. in Herzberg gedruckt, da steht also auch die entsprechende Logistik dahinter. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn der Druck angelaufen ist, kann man den höchstens noch stoppen und scheißt damit trotzdem derbe in die Prozesskette, vor dem Schritt hütet man sich also eher, da purer Verlust.
Möglicherweise veraltet, Diskussion nach wie vor müßig.Aniara schrieb:Aber nicht in Deutschland.
Die Anzeigenredakteure sind in der Redaktion Verlagsbeilagen beschäftigt, die der Anzeigenabteilung der Arbeitgeberin zugeordnet ist. In dieser Redaktion werden die Anzeigen und redaktionellen Texte für die Anzeigensonderveröffentlichungen in den Verlagsbeilagen für den K-Stadt-Anzeiger redaktionell vorbereitet. Die Anzeigenredakteure sind zuständig für das Verfassen von Berichten zu Sonderthemen, Messen und Sonderveranstaltungen sowie für das Verfassen von Anzeigen zu firmenbezogenen Themen wie zB Jubiläen sowie Geschäftsneu- oder -wiedereröffnungen, die als Kunden-anzeigen gekennzeichnet sind. Die Aufgabe der Anzeigenredakteure besteht in der Aufbereitung des von Kunden angelieferten Wort- und Bildmaterials, der Bearbeitung und dem Verfassen von Texten, ihrer redaktionellen und technischen Ausgestaltung sowie in der Koordinierung sämtlicher Tätigkeiten. Die Anzeigenredakteure nehmen an der Redaktionskonferenz nicht teil. Die von ihnen bearbeiteten Anzeigensonderveröffentlichungen erscheinen ohne Änderungen in einer weiteren K Tageszeitung.K = Köln
Da ich nicht weiß, was du meinst, wird es am besten sein, du suchst dir deine Antwort aus diesem Artikel selbst heraus.Tussinelda schrieb:@emz
:ask: wie kommst Du darauf?
emz schrieb:Dass noch Zeit gewesen wäre, den Druck zu verhindern, war also der Stadt schon länger bekannt?
Mir erschien diese Feststellung neu.
Es ging nicht um die Aufgaben der Redaktion.
Tussinelda schrieb::ask: wie kommst Du darauf?
ja, ein Artikel mit keinen neuen Infos.emz schrieb:War er doch die Basis für all das, was ich geschrieben hatte.