Die Gedanken eines Selbstmörders

elfenpfad,

Vor allem, wenn wir ihn ja VERSTEHEN, dann hätte er ja seinen Freibrief und Zustimmung von uns.

viel einfacher: keinen Grund mehr.

niurick - ich meinte verstehen in seinem VORHABEN, sich umzubringen :)

Aber klar, wenn er jemanden hat, der ihm zuhört und für ihn da ist, dann hat er sicher keinen Grund mehr, weil er dann nicht allein dasteht

Ich gehe jetzt nochmal auf dein Zitat ein:

"Ich hab mir den Eingangstext durchgelesen.

Das erste, was mir in den Sinn kam war, warum müssen sich manche Menschen so übertrieben wichtig nehmen, so dass ihre Gedanken fast nur um sich selber kreisen und um ihre Gefühle und Unzulänglichkeiten ??"

Nur Vorneweg eine Frage dazu: Hast du dir die Mühe gemacht das ganz durchzulesen?

Oder hast du nach dem ersten Abschnitt gleich gedacht, hm der will sich nur inzenieren?

Und Bitte suche mir mal aus dem Text heraus wo da Bitte Unzulänglichkeiten sind.

Wenn ich so eine Wortwahl bei so einem Thema höre, da dreht sich mir der Magen um.

Die Interpretaion das dieser Mensch Aufmerksamkeit gesucht hat ist nicht unbedingt Falsch aber wenn du das mal durchliest ging es diesem Menschen vor allem darum das er Schuldgefühle hatte, sein Leben zu beenden, vor seiner Familie und vor Gott. Schliesslich bekommt man ja das Leben "geschenkt" nur Scheisse wenn das dann die Hölle ist, kann man genauso gut auch tot sein dann hat man wenigstens keine Depressionen und Ängste.

Ich weiss selbst wie schwer das ist Jemanden Hilfe anzubieten der in so einer Situation ist, bei manchen helfen Tabletten bei manchen nicht. Man kann diesen Leuten zuhören und ihre Interessengebiete unterstützen. ZB kann man sie darin unterstützen künstlerisch aktiv zu werden.

Es ist nur unverschämt wie sich andere Leute dann auch noch lustig darüber machen, weil sie sich für Schlau halten und weil sie diese Probleme einfach nicht haben. Dann sagen sie noch du bist Schwach oder du willst nur Mitleid, das macht alles nur noch Schlimmer.

Diese Menschen sind Sensibel, sie haben ein viel höheres Aufnahmevermögen, es sind nicht sie die schlecht sind, sondern diese Welt und Menschen die sich für schlau halten weil sie Bananen von Orangen unterscheiden können aber legst du ne Zwiebel hin, dann siehts gleich ganz anders aus.

Ich werde seit Jahren von mehreren Geistern geplagt - manche versetzen mir täglich Hiebe in die Magengegend - und kann sicher nicht behaupten, nur selten über mein Los zu schimpfen, jedoch kann ich beim besten Willen und auch Offenheit gegenüber der Gefühlswelt anderer kein Argument finden, welches für einen Suizid spricht, es sei denn es läge eine religiöse Gewissheit über ein "danach" vor.

Ich glaube nicht, dass es Menschen gibt, für die keine Perspektiven und Möglichkeiten existieren, die das Leben irgendwie lebenswert machen würden. Ich denke Suizidgedanken resultieren häufig daraus, dass man Träume aufgeben muss, die man sein Leben lang als höchste Ziele erachtet hat und sowas kann natürlich schmerzhaft werden und die Perspektive ziemlich einengen. Natürlich gibt es noch unzählige andere Szenarien, die mitunter auch ein Leben wirklich zur Hölle werden lassen können, jedoch denke ich, dass es immer darauf hinlausläuft, dass die Wände um einen herum näher kommen und zu Überreaktionen verleiten. Ich denke selbst in den schwierigsten Situationen hält das Leben immernoch Wege für einen bereit, auch wenn sie schwer zu erkennen sein mögen, da man mitunter gesellschaftliche Normen hinter sich lassen muss. Ich denke hier besondes auch an Menschen aus den elendsten Gegenden dieser Welt, da es oftmals diejenigen sind, die uns zeigen, dass man selbst in den schwierigsten Lagen immernoch einen Grund finden kann, sofern man nur ein Fünkchen Freiheit sein eigen nennen kann.

Ich kann - so denke ich - relativ gut nachvollziehen, wie solche Menschen empfinden mögen, einen Selbstmord jedoch nie ...

Da kann ich metz.ger nur zustimmen.
Niemand kann ein solch qualvolles Empfinden der bloßen Existenz nachfühlen, wenn er selber nicht die Erfahrung gemacht hat.

Trotzdem finde ich, leben zu "müssen" und sterben zu wollen ist ein Frevel den Menschen gegenüber, die leben wollen aber sterben müssen.

Und jeder hat immer die Möglichkeit, seinem Leben einen Sinn zu geben (sei es was ehrenamtliches oder meinetwegen auch der Ausstieg in das Leben eines Bettelmönches in Tibet). Den meisten steht im Endeffekt dann doch wieder nur ihre eigene Ignoranz im Wege und dass sie sich selbst zu tief in ihrem Elend verloren haben.
Man muss rechtzeitig die Notbremse ziehen.
Und das liegt in der Eigenverantwortlichkeit, denn Hilfe findet man, wenn man nur sucht.

Aber wenn man dafür auch schon zu müde ist...

Freiheit besteht auch und vor allem darin, über sein eigenes Leben zu entscheiden. Nicht nur über dessen Gestaltung, sondern auch über dessen Ende.

warum sollte ich nicht versuchen einen selbstmörder zuverstehen, es gibt auch hier viele gründe warum wer freiwillig aus dem leben treten möchte, dass heißt ja nicht gleich, dass ich es ihm nachtue.
ich könnte mit ihn reden, versuchen nach den gründen zu suchen, ihn eventuell umzustimmen, aber ob es einen gelingt ist fraglich.
es ist immer ein hilfeschrei und ich weiß auch das man keinen weh tun möchte, man sieht nicht immer einen ausweg nur noch den einen endlich ewige ruhe zu finden, dass man damit vielleicht viele traurig machen könnte, liegt in weiter ferne.
ich verurteile keinen, wer gehen will läßt sich eh nicht aufhalten und das leben ist oft sehr schwer und nicht jeder kommt damit zurecht, dies zu verstehen das ist vielen unmöglich, man kann nur hoffen das keiner mal solchen gedanken hegt und auch vor dieser frage steht.

@myu

Ich wiederhole gern noch einmal einen Beitrag von mir dazu :


"Vor allem, wenn wir ihn ja VERSTEHEN, dann hätte er ja seinen Freibrief und Zustimmung von uns.

Besser ist doch, ihm Hilfe anzubieten oder wenigstens auf entsprechende Hilfen hinzuweisen ....."


Das VERSTEHEN bezog sich auf sein Vorhaben, sich umbringen zu wollen.
Da ich das Leben für ein kostbares Geschenk halte, das uns gegeben wurde, um hier auf Erden unsere Lernaufgabe erfüllen zu können, ist mein Anliegen nicht, jemanden in seinem Vorhaben noch zu bestärken, indem ich es VERSTEHE.

Sondern --- siehe mein zweiter Satz :)

naja emo halt

Wer sich wirklich für solche Gedanken interessiert - Es gibt genug Bücher.
Darunter auch ">Ich möchte jetzt schließen< Briefe vor dem Freitod" von Udo Grashoff



Mehr möchte ich auch gar nicht zu dem Thema sagen.
Traurig, dass sowas der letzte Ausweg für manche darstellt.

Selbstmord ist ja auf Allmy ein zimich beliebtes Thema. Unmoralisch empfinde ich daran garnichts außer villeicht man hat sich freiwillig irgendeine besondere Verantwortung aufgebürdet. Kein Mensch wird gefragt ob er leben will, warum sollte er dann andere Fragen wenn er sterben will?
Für mich wäre ein steiniger Weg kein Grund zu einem Suicit sondern lediglich wenn ich keinen Weg oder kein Ziel mehr sehen würde.

Suizid ist schlussendlich nur eine Flucht vor Problemen und Situationen (die man vielleicht sogar selber herbeigeführt hat)

Es ist keine Lösung, sondern eine Flucht. Und verletzt Angehörige extrem, was wird die eigene Mutter denken, was der Vater, welche Vorwürfe sie sich machen werden, egal ob sie schuld sind oder nicht... Meine Oma sagte mal, nichts sei schlimmer auf der Welt als wenn ein eigenes Kind vor einem selber stirbt, egal wodurch.

Ich sehe keinen Grund, Selbstmord zu machen, ausser vielleicht eine schwere, schmerzhafte, unheilbare krankheit (Da gibts ja Sterbehilfe, was ich befürworte)
...es gibt IMMER eine Lösung.

Mein Leben gehört mir, und wenn ich schon nicht über die Startvoraussetzungen bestimmen kann, dann vielleicht wenigstens über das grosse Finale.

@Shakuru

Nein eigentlich gibt es nicht IMMER eine Lösung. Das ist ein Wunschdenken und ein Versuch Suizidgefährdete umzustimmen. Aber man muss sich eingestehen das es eben manchmal keine Lösung gibt. Und wenn man solche Gefühle hat die meist berechtigt sind dann kommt es zum Suizid. Was das mit den Angehörigen angeht, das finde ich unwichtig. Hier geht es um den Menschen selbst nicht um die Angehörigen. Wenn die entsprechende Person sich so beschissen fühlt dann wird auch die Verwandtschaft ihren Teil dazu beigetragen haben. Niemand hat einfach aus reinem Spass solche Gedanken. Es ist reiner Schmerz der einen innerlich auffrisst. Es ist wie ein Teufelskreis aus dem man nur schwer wieder herauskommt. Nur mithilfe von einem anderem menschen, der der Person sehr Nahe steht, kann man da rauskommen. Wenn die Person weiss das sie geliebt wird und das es einen Menschen gibt der sie versteht und auch helfen will dann wird sie sich Mut fassen und versuchen es zu packen. Versuchen weiterzuleben. Nicht für sich sondern für diesen MEnschen.

selbst wenns ne lösung gibt.. na und? selbstmord ist immer die endgültigste und theoretisch auch beste lösung

wenns keine probleme geben kann muss man auch keine lösen^^

elfenpfad schrieb am 01.09.2008:Das erste, was mir in den Sinn kam war, warum müssen sich manche Menschen so übertrieben wichtig nehmen, so dass ihre Gedanken fast nur um sich selber kreisen und um ihre Gefühle und Unzulänglichkeiten ??"

Dem kann ich nur zustimmen. Wenn sich jemand umbringen möchte, dann sollte er es ohne großes Geschwafel durchführen. da lob ich mir meinen Onkel, der sich ne Knarre genommen hat und sich ohne großen Worte erschossen hat.
Reisende sollte man nicht aufhalten, und wenn jemand meint, das er so große Probleme hat, das nur der Suizid in Frage kommt, was soll man dann da noch groß um den heißen Brei reden und andere für sein scheitern verantwortlich machen, obwohl die Bemühungen da waren, einem zu helfen?

Doors schrieb am 12.09.2008:Mein Leben gehört mir, und wenn ich schon nicht über die Startvoraussetzungen bestimmen kann, dann vielleicht wenigstens über das grosse Finale.

So sieht es aus, die einen entscheiden sich dafür kurzen Prozess die anderen versuchen das Beste aus ihrem Leben zu machen.Thats life.

die briefe haben mich sehr berührt. meine zwillingsschwester leidet an depressionen. 2004 war sie fast 4 monaten in einer manischen phase und hatte anschliesend für monate depressionen. ( die auch jedes jahr wieder kommen aber durch die tabletten gehts ihr dann um einiges besser )
auch sie hatte die gedanken sich umzubringen, sie hätte es getan wenn ICH nicht gewesen wäre! der gedanke mich alleine zu lassen war das schlimmste für meine schwester. sie sagt ich hab sie am leben erhalten. für mich war klar- wenn sie es getan hätte wäre ich nachgekommen..ein leben ohne meine liebe schwester ist sinnlos für mich. ich habe angst wenn sie mal nicht mehr da ist sei es sie hat einen unfall oder im alter diese gedanken schmerzen sehr, wenn jemand einen zwilling hat der versteht meine ängste und gedanken.....

@gäbbi

Man lebt nicht für sich sondern für andere. Das müssen manche Menschen erst einmal erfahren was das bedeutet.

jedem das seine kann ich da nur sagen. solange er nicht die Waffe auf andere richtet, ist das vollkommen legitim. ich kann seine Gedanken auch verstehen und gut nachvollziehen.
Ich bewundere ihn sogar, dass er es durchgezogen hat.
Das angst hatte vor dem Leben, denke ich nicht.

ich kann mich da nur anschliessen: jedem das seine !
ich möcht mit meinem leben auch machen können was ich will... auch wenns um den freitod geht .