Pro Magersucht/Bulimie

Die arme Frau, sie hat beschrieben, wie sie sich selbst vor der Therapie sah: fett und schwabbelig, sie schämte sich und wollte deshalb nicht, dass irgendjemand sie berührt. Auch sie selbst ekelte sich vor sich selbst. Muss wohl so sein, wie wenn man auf dem Kirmes in einen dieser Zerrspiegel sieht, nur bei der Magersucht sieht man immer dieses Bild und merkt es nicht.

ich hoffe ihr hilft das und sie wird wieder gesund, ist kein leichter weg

Ich frage mich ob da Hypnose nicht mal nützlich wäre? Viele halten sich ja scheinbar immer für zu dick ganz egal wie dürr sie sind.

Jedem das seine.

@JustLikeRain

Wozu hast du ein 3 Jahre totes Thema ausgegraben wenn du rein gar nichts dazu beizutragen hast?

@Gabrieldecloudo

Lust :D

The.Secret schrieb am 11.09.2008:Viele halten sich ja scheinbar immer für zu dick ganz egal wie dürr sie sind.

Ich glaube gar nicht, dass sie sich für zu dick halten. Ich glaube viel eher, dass da ein ganzes Stück Macht mit hinein spielt. Sie merken, dass sie die uneingeschränkte Macht über ihren Körper, über ihr Gewicht und über ihre Gesundheit haben und wollen das auskosten.

Dann natürlich die Aufmerksamkeit. Die bekommst du als Normalgewichtiger nicht so schnell, aber wiege mal 20 Kilo zu wenig, schon will dir jeder helfen.

Und natürlich das 'besonders sein' - ist wie bei Emos. Die tragen auch unbequeme Klamotten und sind auf einem Auge blind - aber sie sind dafür anders und 'besonders' ... oder diese Möchtergern-It-Girls ... die frieren sich in ihren kleinen Röckchen bei -20 Grad den Hintern weg und lächeln dabei breit in die Kamera - klar, die liegen dann 4 Wochen mit Nierenbeckenbodenentzündung im Bett (oder wie die Presse schreiben würde: 'Sie bereiten sich auf eine neue Rolle vor.') - aber dafür waren sie mal im Fernsehen.

Menschen, die pro Magersucht und Bulimie sind (oder wie sie sich selbst gerne nennen "pro Ana" und "pro Mia), sind meiner Meinung nach nicht wirklich krank oder wollen nur die Aufmerksamkeit ihres Umfeldes. Sie wollen etwas besonderes sein und das gestörte Verhalten nicht verstecken, sondern tragen es nach außen, zelebrieren es richtig. Das widert mich extrem an, da ich selbst mit einer der Krankheiten eine Zeit lang zu kämpfen hatte und es von Beginn an als riesengroße Last angesehen habe und großen Leidensdruck hatte. Ich wollte aus dem Mist raus. Jemand der wirklich Magersucht oder Bulimie hat, der merkt recht schnell wie furchtbar das alles ist und das es auf Dauer in Depression, Vereinsamung und irreparablen Schäden, im Extremfall sogar zum Tod führen kann. Man muss schon extrem dumm, naiv oder sehr jung sein um einer diese Krankheiten toll zu finden...oder man hat sich seine Gehirnzellen schon weggehungert oder herausgebrochen, so dass man nicht mehr wirklich zurechnungsfähig ist.

sunrise89 schrieb am 05.10.2011:Menschen, die pro Magersucht und Bulimie sind (oder wie sie sich selbst gerne nennen "pro Ana" und "pro Mia), sind meiner Meinung nach nicht wirklich krank oder wollen nur die Aufmerksamkeit ihres Umfeldes. Sie wollen etwas besonderes sein und das gestörte Verhalten nicht verstecken

Würde ich nicht so sagen.

Ich hab jahrelang zu diesen "Pro-Ana's" gehört und hab es immer versucht zu verstecken und ja nicht aufzufallen. Mir gings nie um Aufmerksamkeit, ich wollte mich einfach nur wohl fühlen in meinem Körper. (angefangen mit einer harmlosen Diät.. bis ich nicht mehr aufhören konnte/wollte) In Foren hab ich dann gleichgesinnte gefunden und kennengelernt.. Glaub diese Pro-Ana Foren sind eh
bekannt...
Natürlich total krank solche Plattformen wo man sich darüber unterhält was man gegessen hat,
wieviel Kalorien es hatte, wieviel man wiegt, usw usw.. aber man will sich halt auch mit Leuten austauschen denen es genauso geht...

Hab damals am Ende so um die 35kg gewogen und mir gings ziemlich dreckig.. wie ich es
da rausgeschafft hab weiß ich selbst nicht genau, eine Therapie hatte ich nie und wollte ich auch nie.. Glaub bin nach ner Zeit einfach zur Vernunft gekommen ; )

Natürlich kommen ab und zu noch einzeln paar Gedanken 'puuh sollt ich das jetz echt essen..' .. 'paar Kilo weniger wären eig schon ganz schön' .. aber da muss man einfach drüber stehn..

ist eine seelisch und körperlich schwere krankheit.
wenn man während der pubertät erkrankt, wird man nicht auswachsen und so weiter.
der magen wird kleiner. irgendwann zwangsernährung
leide selbst dran

Bin mit 13 auch in die Pro Ana Scheiße reingerutscht, unsere Sozialkunde Lehrerin hats in der neunten Klasse mit uns ausführlich behandelt, meine beste Freundin und ich fanden es so fasziniernd etc. Haben uns in der Schule sogar ein paar von diesen Homepages angesehen, zu zweit dann zuhause eine erstellt. Der Unterschied war aber, dass sie nach 2 Wochen keine Lust mehr drauf hatte - anders als ich. Ein halbes Jahr später landete ich in der Jugendpsychiatrie, ohne Wirkung. Ich kriegs jetzt, über 3 Jahre später, immernoch nicht aus meinem Kopf.
Pro Ana/Mia ist nicht komplett über einen Kamm zu scheren. Ein Teil der Mädels macht das für Aufmerksamkeit, ein anderer einfach um sich wohler zu fühlen. Gefährlich ist es aber trotzdem allemal.

@ohcrap
wie erlebst du das genau wenn ich fragen darf?

Was genau?

@ohcrap
also weil du schreibst du bringst es nicht aus deinem Kopf, ist das ne Stimme die dich davon abhält zu essen oder wie kann man sich das vorstellen? wenns zu priva ist sorry ^^

Ja, wie ne Stimme. Sind mehrere, mit verschiedenen Ansichten, die zu verschiedenen Zeitpunkten vorkommen.

Also, Pro magersucht/Bulimie ist völliger Schwachsinn. Ich hab das Pech selber magersüchtig zu sein, habs bisher aber immer geschafft mich über 54 kilo zu halten. Nur das Gefühl, dass man sich ständig fett fühlt und dass man sich total vollgestopft fühlt, wenn man nur ein paar Bissen gegessen hat, nervt ;)

glg

gibt es eig. so etwas wie eine zwischenzone ?

ich mein halt dass man ein normalgewicht hält aber trotzdem sich fett fühlt bzw. ungern/garnicht die benötigte Menge an kalorien (2000) am tag isst?

@AzuraAstraea

Ednos? Eating Disorder not otherwise specified. Also keine klare Bulimie, keine klare Anorexie, kein klares Binge-Eating. Die Diagnosen sind ja klar definiert, aber natürlich "kann" man trotzdem an einer Essstörung leiden. Vor 5-6 Jahren wurd das unter "Ednos" zusammen gefasst, weiß nicht, ob sich da bis heute was geändert hat.

Aber unterm Strich ist es doch recht egal, wie es heißt, oder :)? Wer psychischen Schmerz erleidet und ihn durch Essen/nicht Essen (und was da sonst noch alles an symptomatischem Verhalten zusammen kommt) versucht (bewusst oder unbewusst) zu kompensieren, der hat ein Problem.

Wenn jemand seine Sucht "akzeptiert", dann tut er nur so!

Das sehen wir an GANZ vielen BEISPIELEN!

Jemand ist DICK. Und er sagt: "Ich bin dick und das habe ich akzeptiert! Ich fühle mich 100 % wohl so wie ich bin!"

Eine Woche später: Diät!

Warum? Du hattest dich doch akzeptiert, wie du bist! Du hast es doch jedem, der es (nicht) hören wollte, gepredigt, gepredigt und wieder gepredigt!

Insgeheim wohl kaum! Insgeheim schämtest du dich deines Dickseins.



Warum ich das erwähne?

Weil keiner von diesen Sich-Selbst-Akzeptierern sich WIRKLICH akzeptiert hat! Es ist ein oberflächliches Verdrängen um IRGENDWIE im Leben weiterzumachen, weiterzukommen.

Es ist aber keine WIRKLICHE Akzeptanz!

@inspiratio

wobei Selbstakzeptanz ja immer auch wechselwirkt mit dem allgemeinen Schönheitsideal/Körperideal!

Wem man ständig vermittelt er/sie wäre anders als das Bild das die Mehrheit als schön, attraktiv und gesund assoziiert, dessen Selbstbild und Selbstzufriedenheit kollidiert dann auch irgendwann und man gibt dem gesellschaftlichen Druck dann doch nach!

Wie soll man denn auch zufrieden und ausgeglichen sein, wenn man immer wieder gezeigt bekommt, dass man aus dem Raster fällt?