Vollmond

Bundeskanzleri schrieb:Man könnte sich auch wohl und beschützt fühlen, wenn der schöne Himmelskörper so präsent ist.

Früher gab es ja einige Kulturen, die den Mond verehrten wie einen Gott. Man könnte annehmen, dass die Nachfahren dieser Kulturen es so sehen und sich beschützt fühlen. Das sind dann eventuell jene, die gut schlafen?!
Aber es gab doch dann auch die Geschichte, dass durch den Mond die Werwölfe entstanden seien. Vielleicht wird genau deswegen so viel negatives auf den Schlaf umgeleitet. :ask:

Und diese These, dass man da schlecht schläft, ist ja Generationsübergreifend. So hat meine Mutter mir immer gesagt, man würde an diesen Tagen schlecht schlafen. Das meint sie bis heute noch. Höre dann immer nur, "Ach, dann ist Vollmond, ich schlafe schon unruhig". Also 2 bis 3 Nächte davor und danach ist es bei ihr auch so. Aber sie glaubt da auch fest dran.

joleen schrieb:Also 2 bis 3 Nächte davor und danach ist es bei ihr auch so. Aber sie glaubt da auch fest dran.

Wahrscheinlich steckt da so eine selbsterfüllende Prophezeiung dahinter. Man denkt schon sein Leben lang, dass einen der Vollmond schlecht schlafen lässt, und irgendwie reagiert man dementsprechend auf diese Befürchtungen und schläft tatsächlich schlecht.

Mir selbst war die Geschichte vom schlechten Schlaf bei Vollmond früher unbekannt, weswegen ich diese Gedanken auch nicht verinnerlicht habe. Dementsprechend ist meine Schlafqualität nicht von den Mondphasen abhängig.

joleen schrieb:dass durch den Mond die Werwölfe entstanden seien.

Das stimmt natürlich, die Werwölfe habe ich ganz übersehen :D
Also kommt da schon etwas Unheimliches mit für diese Zeit.

martenot schrieb:Wahrscheinlich steckt da so eine selbsterfüllende Prophezeiung dahinter

Nehme ich auch an. Eben dieses Prinzip, wenn man fest genug an etwas glaubt, und sei es noch so abwegig, es passiert dennoch.

Mein Vater empfand das immer als Quatsch, der hat aber auch geschlafen wie ein Stein. Da sie unterschiedliche Ansichten hatten, habe ich mich da als Kind wohl eher an die Worte meines Vater gerichtet.

@joleen

Einerseits das und andererseits auch Chronobiologie, genauer der circadiane Rhythmus.

Pardon, mein Fehler.

infradianer Rhythmus oder circalunarer Rhythmus, nicht der circadiane, bei dem es sich um den Tag/Nacht-Rhythmus handelt.

@Inv3rt
Vielen Dank!
War sehr informativ. Daran hatte ich heute morgen gar nicht gedacht.

martenot schrieb:Wie ist es eigentlich bei Leuten, die sagen, sie würden bei Vollmond schlecht schlafen, wenn dann der Himmel bedeckt ist und man den Mond nicht sieht?

Hat bei mir damit nix zu tun. Egal ob Wolken oder nicht, ich schlafe da und da schlecht.

In so mancher Vollmondnacht, wenn ich nicht schlafen kann, bilde ich mir ein es läge vlt doch am Vollmond.
Dann wieder gibt es Vollmondnächte da schlafe ich wie eine Tote. Also kann ich das so gar nicht recht einordnen, ob der Mond nun einen Einfluss auf mein Schlafverhalten hat oder nicht.

joleen schrieb:Und diese These, dass man da schlecht schläft, ist ja Generationsübergreifend. So hat meine Mutter mir immer gesagt, man würde an diesen Tagen schlecht schlafen. Das meint sie bis heute noch. Höre dann immer nur, "Ach, dann ist Vollmond, ich schlafe schon unruhig". Also 2 bis 3 Nächte davor und danach ist es bei ihr auch so. Aber sie glaubt da auch fest dran.

Ich denke, die starke Helligkeit des Vollmond ist störend- kann mich an Partys erinnern von denen ich mit dem Fahrrad heimgefahren bin, über Feldwege, man hat kein Licht gebraucht- es war hell! Also wirklich erhellt- das beeinflusst den Körper sicher auch in irgendeiner Art und Weise.

Und - der Mond ist für starke Gezeiten verantwortlich, power hat er schon, oder,?

Würde uns was fehlen- wären wir ohne Mond?

Heribert schrieb:Ich denke, die starke Helligkeit des Vollmond ist störend

Die aber ja gar nicht zu sehen ist, wenn der Himmel bedeckt ist. Darauf bezog sich meine vorherige Frage, ob sich denn der Vollmond generell auf das Schlafverhalten auswirkt, egal, ob der Himmel klar oder bedeckt ist. Abgesehen davon lässt sich ja die Helligkeit durch Fensterverdunkelung ausschalten.

Heribert schrieb:die starke Helligkeit des Vollmond ist störend

Für mich nicht, da ich mein Schlafzimmer bzw die ganze Wohnung abdunkle.

Heribert schrieb:Also wirklich erhellt- das beeinflusst den Körper sicher auch in irgendeiner Art und Weise.

Teils teils, mich stört es. Ich brauche es Stockdunkel. Mich stören aber auch kleinste Geräusche, ich habe einen empfindsamen und äußerst ungesunden Schlaf.
Meine Tochter brauch Licht zum schlafen, seit jeher. Schau dir mal die Links von @Inv3rt an, die sind sehr aufschlussreich.

Falls das gesonderte Interesse dazu besteht, kann ich dazu ja nochmal was verlinken:

Geschlechtsspezifischer Zusammenhang zwischen dem Mondzyklus und dem Schlaf

Die vorliegende Studie, bei der die Schlafdaten von 852 in Uppsala, Schweden, lebenden Probanden in einer Nacht aufgezeichnet wurden, ist eine der größten polysomnographischen Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen dem 29,53 Tage langen Mondzyklus und dem Schlaf bei Männern und Frauen und in einem breiten Altersbereich (22-81 Jahre).

Vom Tag nach Neumond bis zum Tag des Vollmonds (auch als zunehmende Periode bezeichnet) nimmt die Mondhelligkeit zu, und der Zeitpunkt des Mondmeridians verschiebt sich allmählich von der Mittagszeit in Richtung Mitternacht. Vom Tag nach Vollmond bis zum Neumond (auch abnehmende Periode genannt) nimmt die Mondhelligkeit dagegen ab, und der Zeitpunkt des Mondmeridians verschiebt sich allmählich von den frühen Nachtstunden zur Mittagszeit.

Daher konzentrierten wir uns auf den Kontrast zwischen zunehmender und abnehmender Periode. Die Schlafdauer war in den Nächten während der zunehmenden Periode kürzer als in der abnehmenden Periode (P < 0,001). Darüber hinaus wurde ein signifikanter Interaktionseffekt zwischen dem Geschlecht der Teilnehmer und der Mondperiode auf den Schlaf festgestellt (P < 0,05). Männer, aber nicht Frauen, wiesen in den Nächten der zunehmenden Mondperiode eine geringere Schlafeffizienz auf (P < 0,001 bzw. P = 0,748) und waren nach dem Einschlafen länger wach (P = 0,010 bzw. P = 0,890).

Alle Assoziationen erwiesen sich als stabil, wenn man sie um Störfaktoren (einschließlich regelmäßiger Schlafstörungen) bereinigte. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Auswirkungen des Mondzyklus auf den menschlichen Schlaf bei Männern stärker ausgeprägt sind.

Aufgrund des Querschnittsdesigns der Studie können keine eindeutigen Schlussfolgerungen über die Kausalität der Zusammenhänge gezogen werden.

Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969721052992

Insgesamt zur Kausalität ist dabei meiner Meinung nach schlicht der Umstand zu berücksichtigen, dass sich das irdische Leben - also auch wir Menschen lel - von Grund an, sprich mikrobiologischer, also zellulärer Ebene mit den (zunehmenden) lunaren Umlaufzeiten "evolutioniert" hat.

Leben ist mit seiner Entstehung zyklisch organisierend. Darüber haben sich ja etliche Philosophen schon den Mund fusselig gesabbelt. Wir sind zu dem geworden, was die Natur aus uns, in ihrem Tempo des "Wiederholens" gemacht hat. Und dazu zählt unweigerlich auch der Mond in allen Bereichen, die eine Lebensform beeinflussen können.

Damit meine ich nicht die temporären Einwirkungen wie ominöse Gezeitenkräfte oder die scheinbare Helligkeit als solche, wobei letztere vielleicht - direkt - individuell nur auf den Tag/Nacht-Rhythmus Einfluss nähme, sondern die Periodizität des gesamten Systems Sonne, Mond & Erde, das dem Leben auch seinen einzigartigen Stempel als Vorraussetzung für seine eigene Existenz mitliefert hat und an dessen Formgebung es sich wie an den atmosphärischen Druck, die Zusammensetzung selbiger oder die Temperaturen anzupassen hatte.

Im Grunde ein sehr interessantes Thema, auch wenn ich beneidenswerterweise sagen muss, dass es bereits alles iwo steht/stand - nur eben nicht wissenschaftlich aufgearbeitet, sondern aus der Beobachtung des Menschen geschlussfolgert & in prosaische Metaphern der Mythologie gekleidet, die zu Teilen ziemlich verworren & kryptisch sind, um den Kern daran noch erkennen zu können.

leseratte schrieb am 11.06.2006:Nun würde mich malinteressieren, wie denn der Vollmond so auf euch wirkt!

Einfach nur ätzend. Immer wieder Dasselbe. Schlaflos in ....

Heribert schrieb am 13.01.2023:Ich denke, die starke Helligkeit des Vollmond ist störend

Finde ich überhaupt nicht, im Gegensatz mag ich es sehr, wenn der Vollmond die Umgebung "erhellt".
Meine Mutter hat mir damals erzählt, als Kind habe ich bei Vollmond öfters ein Spiel geholt und bin in eine Ecke meines Zimmers gegangen und habe angefangen zu spielen.
Wenn es heutzutage Vollmond ist, hat das keine große Auswirkungen mehr, jedenfalls hole ich kein Spiel mehr raus und fange an zu spielen.
Ich kenne jedoch jemanden, die wird bei Vollmond öfters schlecht gelaunt und da ist es besser, wenn man die dann keine blöden Fragen stellt, wenn man nicht riskieren möchte, angemotzt zu werden ^^

Ich schlafe normalerweise tief und fest, egal was um mich herum ist. Wenn ich müde bin, und das bin ich normalerweise abends, dann schlafe ich auch sofort ein, wenn ich mich in einer entsprechenden Postion befinde . Da kann es auch hell oder laut sein, egal. Schlafprobleme kenne ich in der Regel nicht, eher das Problem nicht einzuschlafen trotz Müdigkeit, wenn es gerade nicht passt. Deshalb waren Nachtdienste für mich immer eine Qual.
Doch früher gab es Nächte, wo ich kaum schlafen konnte und wenn ich das dann hinterher anderen mitgeteilt habe, kam zur Antwort, dass es kein Wunder wäre, da ja gerade Vollmond ist.
Ich selbst habe darauf nicht geachtet, ich achte generell nicht darauf in welcher Phase sich der Mond befindet, doch da es immer diese Bemerkungen gab, ist es mir dann aufgefallen, dass ich wohl tatsächlich bei Vollmond schlecht schlafe.
Dann bin ich irgendwann selbst dazu gekommen, wenn ich eine fast schlaflose Nacht hinter mir hatte, zu schauen, ob wir Vollmond hatten und fand dann schnell die Bestätigung.
Mittlerweile schlafe ich in Vollmondnächten meist genauso gut, wie in anderen, aber wenn ich dann doch mal schlecht schlafe, dann hatten wir Vollmond, wenn ich hinterher nachschaue.

ProjectSerpo schrieb:Finde ich überhaupt nicht, im Gegensatz mag ich es sehr, wenn der Vollmond die Umgebung "erhellt".

Ich meine störend im Sinne von einschlafen. Also wenn du den Rollladen nicht ganz unten hast oder nur zur Hälfte, dann ist es einfach hell und die Helligkeit kommt rein und man schläft einfach besser, wenn es dunkel ist. Also ich zumindest.

Heribert schrieb:Also wenn du den Rollladen nicht ganz unten hast oder nur zur Hälfte, dann ist es einfach hell und die Helligkeit kommt rein und man schläft einfach besser, wenn es dunkel ist

Ich habe mein Rolladen nie ganz unten, sondern immer einen Spalt auf. Ich mag es sehr, wenn von draußen das Licht, auch vom Vollmond in das Zimmer scheint. Ich kann da sehr gut einschlafen.
Das habe ich eigentlich nur Mal gemacht, damit meine Katze damals nachts raus schauen kann, heute hab ich momentan keine Katze mehr, aber ich mache den Rolladen trotzdem nicht mehr ganz zu.
Ich kann so besser einschlafen,als wenn es dunkel ist und gestern war es wieder Vollmond.




Foto von gestern, fotografiert mit dem Xiaomi M11 "Supermond" Fotoeinstellung.

Nachdem ich bei Vollmond immer extrem schlecht geschlafen hatte, machte ich mir mal eine Liste über alles, was ich den Tag über und bis in die Nacht hinein gegessen und getrunken hatte und die genauen Zeiten.

Seitdem ich weiß, woran es lag, vermeide ich bestimmte Dinge und schlafe murmeltierähnlich selbst bei Vollmond.

Bundesferkel schrieb:Seitdem ich weiß, woran es lag, vermeide ich bestimmte Dinge und schlafe murmeltierähnlich selbst bei Vollmond

Dann hingen Deine Schlafstörungen nicht mit dem Vollmond selbst zusammen, sondern an bestimmten Lebensmitteln?