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Psychiatrie

810 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Freunde, Erfahrung, Psychiatrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Psychiatrie

22.11.2011 um 00:57
Hallo, da bin ich nach Jahren mal wieder.
Ich habe in der Apotheken-Umschau gelesen, dass sich drei Prozent der Dialyse-Patienten das Leben nehmen.
In der Psychiatrie sei es jeder Zehnte.
Eine Million Bundesbürger werden jedes Jahr in die Psychiatrie eingewiesen, ein fünftel davon (200.000 Menschen!) gegen ihren Willen. (Quelle: Matthias Seibt, BPE.)
Spritzen werden normalerweise "gesetzt", ich bekomme alle 4 Wochen meine Depot-Spritze (freiwillig), "reingerammt" werden sie aber auch, nämlich im Verlauf einer Fixierung, und dann auch nicht ins Gesäß, wo sie normalerweise in den Muskel gespritzt werden, sondern in den Oberschenkelmuskel, weil man dort im Eifer des Gefechts am wenigsten Schäden anrichten kann.

Haldol zum Beispiel wird bei "resistenten" Patienten auch gerne i.v. in die Armbeuge gespritzt, wobei dann 5 bis 8 Pfleger das Opfer festhalten müssen. Nach dieser Haldolgabe fängst Du sofort an zu krampfen und bist wortwörtlich abgeschossen.

Es ist nicht überall schlimm, es kommt aber überall und immer wieder zu Aushahmesituationen, die den Psychiatrie-Erfahrenen zusätzlich zu seiner Grund"erkrankung" traumatisieren.

LG,
Martin

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Psychiatrie

22.11.2011 um 01:31
@Thoughts

Bissl falsch dargestellt.

'wird gerne mal' is nich.
Wird als letztes Mittel nach genehmigung vom oberarzt in einer notsituation angewand.

Ich habe so viele leute gesehen die sich gefährliche dinge bis hin zur körpeverletzung und konstanter beleidigung und angriffen auf pflegepersonal rausgenommen haben und keine zwangsmedikation genehmigt bekamen.


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Psychiatrie

22.11.2011 um 09:28
@Thoughts
Das ist sehr schlimm zu lesen aber meine Erfahrungen spiegeln die gleiche Brutalität wie bei dir wieder.
@shionoro
Nein, nicht nur. Man wird auf eine geschlossene Station verschleppt, das ist Freiheitsberaubung, wenn man dort spätestens nicht spurt, bekommt man Drogen auf die Weise wie@Thoughts beschreibt er hat vollkommen recht. Freiheitsrechte gibts leider nicht für alle ....


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Psychiatrie

22.11.2011 um 09:54
@rainlove

"Nein, nicht nur. Man wird auf eine geschlossene Station verschleppt, das ist Freiheitsberaubung, wenn man dort spätestens nicht spurt, bekommt man Drogen auf die Weise wie@Thoughts beschreibt er hat vollkommen recht. Freiheitsrechte gibts leider nicht für alle ...."

ich hab zwar noch nie Spritzen bekommen ,stimme dir aber völlig zu.

Gegen seinen willen eingesperrt zu sein....ja,das ist Freiheitsberaubung.
Könnte mich darüber auch wieder tierisch aufregen.


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Psychiatrie

22.11.2011 um 10:29
Zitat von IvoryTowerIvoryTower schrieb:Gegen seinen willen eingesperrt zu sein....ja,das ist Freiheitsberaubung
....aber doch gelegentlich der einzig moegliche Weg, wenn man eine Gefahr fuer sich oder andere darstellt!


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Psychiatrie

22.11.2011 um 10:47
@Alarmi

Ja,da hast Du schon recht.
Natürlich geht es nicht anders,wenn jemand droht,sich oder anderen etwas anzutun.

Aber selbst wenn man einigermaßen stabil ist,dann hat man vielleicht drei mal ne halbe Stunde Ausgang am Tag...und als ich am Anfang in der Geschlossenen war ,durfte ich auch nur in einen winzigen Hof nach draußen

Es ist nur so,dass man sich wie ein Tier im Käfig fühlt...jedenfalls hab ich mich so gefühlt.

Außerdem hat mir die Psychiatrie auch nicht geholfen.


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Psychiatrie

22.11.2011 um 11:30
@IvoryTower
Ich kann das jetzt gar nicht beurteilen ohne zu wissen wieso Du in der Geschlossenen warst. Du musst eben auch davon ausgehen, dass die Aerzte und Pfleger einen Patienten nicht sofort einschaetzen koennen. Da ist es auch angebrachter, erstmal vorsichtig zu sein.


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Psychiatrie

22.11.2011 um 11:39
@Alarmi

Alle Notfälle sind zuerst auf die Geschlossene gekommen.


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Psychiatrie

22.11.2011 um 11:42
@Alarmi
Nein nicht nur.
@IvoryTower
Sie sagen, dass sie einem "helfen" wollen, damit meinen sie, dass sie den Willen zerstören möchten, gefügig machen, ich habe schon Mitpatienten erlebt, die haben dann nach einigen Monaten diesen an den Haaren herbeigezogenen "Diagnosen" geglaubt, mit vielen konnte man garnicht mehr normal reden die hatten einen leeren Blick, zitterten am ganzen Körper. Scheinbar greifen einige dieser Drogen unter anderem das motorische Zentrum im Gehirn an.


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Psychiatrie

22.11.2011 um 11:46
@rainlove

"Sie sagen, dass sie einem "helfen" wollen, damit meinen sie, dass sie den Willen zerstören möchten, gefügig machen, ich habe schon Mitpatienten erlebt, die haben dann nach einigen Monaten diesen an den Haaren herbeigezogenen "Diagnosen" geglaubt, mit vielen konnte man garnicht mehr normal reden die hatten einen leeren Blick, zitterten am ganzen Körper. Scheinbar greifen einige dieser Drogen unter anderem das motorische Zentrum im Gehirn an."


Genauso war das bei mir auch.
alle waren geschockt,als sie mich unter diesen Medikamenten gesehen haben.
Und die haben mir einfach immer mehr gegeben.


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Psychiatrie

22.11.2011 um 12:03
@IvoryTower
Ja, das ist heutzutage scheinbar völlig normal. Eine Person so "umzukrempeln", bis sie den "Ärzten" passt, ist ein Verbrechen. Es gibt auch Menschen in der Psychiatrie die suchen diese Hilfe, das ist was anderes, da dies freiwillig ist aber an einer Person GEGEN ihren Willen so eine große Straftat zu verüben ist ein Verbrechen riesigen Ausmaßes, wenn man bedenkt das 5% der Einweißung gegen den Willen des Patienten sind. Drogen verändern die Persönlichkeit, sie machen süchtig(man bindet den Patienten), sie machen oft willenlos und gefügig. Zusätzlich erleiden viele Patienten ein Trauma, kein Wunder bei den Methoden, habe mal einen Patienten erlebt, der redet nur Unsinn, völlig zusammenhanglos, man pferche 20 solcher Personen auf engsten Raum zusammen, da ist es verständlich, wenn einige noch kranker werden, als sie es ohnehin schon sind. Man stelle sich vor, man wird von zuhause abgehohlt, man wird auf soeine Station gebracht, komplett gegen seinen Willen(der eigentlich vom Gesetz geschützt sein sollte!!!), man wird am Bett festgebunden und bekommt eine Drogen-Spritze ins Bein gerammt und wird ruhig gestellt. Das schlimme ist ja, dass die Ärzte, Richter die Macht haben, solange einen einzusperren, wie sie es für "angemessen" halten!!!
Wenn man dann auf seinen Freiheitsrechten beharrt, geht das ganze von vorn los...


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Psychiatrie

22.11.2011 um 12:08
@rainlove
Dem ist nichtsmehr hinzuzufügen.Du hast völlig Recht!


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Psychiatrie

22.11.2011 um 18:46
Ein bisschen sollte man schon Differenzieren! Auf den akuten Aufnahmestationen da geht schon teilweise heftig ab - aber die Patienten treffen sich ja dort auch nicht zum Sympathietee und sind in Regel auch nur anfänglich dort.

Ausserdem gibt Unterschiede ob die Kliniken ein spezifisches oder gemischtes Setting haben.


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Psychiatrie

22.11.2011 um 19:06
Ihr sprecht von Opfer, ihr sprecht von Drogen... Das ist doch echt quatsch... Sorry!!!
Und das jeder 10. Patient in einer Psychiatrie sich das Leben nimmt stimmt auch nicht.
Haldol macht keine Krämpfe sondern ein EPMS (Extrapyramidalsyndrom), aber das muss man leider machmal in Kauf nehmen. Und das bis zu 8 Pfleger kommen, um einen Patienten fest zu halten bzw zu fixieren gehört zum Eigenschutz. Meinst ihr, dass ein Pfleger oder Schwester sich freiwillig in Gefahr begiebt, wenn es sich vermeiden lässt. Wurdet ihr schon mal von jemandem bedroht, den man nicht einschätzen kann?
Glaubt ihr wirklich, dass jemand gegen seinen Willen festgehalten wird, der keine Gefahr für sich oder andere darstellt? Meint ihr, es macht Spass, bedroht, angegriffen, verletzt bespuckt, geschlagen, getreten und was weiß ich nicht alles???
Versetzt euch mal in die Lage des Personals! Und glaubt mir, man verspürt keine Rachegefühle oder denkt, dass man den Patienten schaden will. Im Gegenteil!!!
Ich gehöre zu denen und ich mag meinen Beruf!!!


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Psychiatrie

22.11.2011 um 19:26
@tuco
Das letzte was ich für Menschen, die andere Menschen gegen ihren Willen wegsperren und unter Drogen setzen, übrig hab ist Mitleid. Ihr müsst eine gestörte Wahrnehmung haben, wenn ihr manchmal "Diagnosen" erstellt. Ich weiß sehr wohl zu differenzieren, ob es ein Mensch ist, der gerade unter Drogeneinfluss steht und andere Menschen gefährdet, bedroht oder ein Mensch ist, der anders ist aber nicht bedrohlich. Ich habe schon viele von diesen "Außenseitern" kennengelehrnt, an ihnen ist nichts gefährlich und sie gefährden auch nicht andere. Ich hab schon auf manchen Stationen erlebt, da wurden Patienten gedroht, wenn sie sich weigern die Medikamente zu nehmen oder nicht in ihren Zimmern zu bleiben mit den bekannten brutalen unmenschlichen Methoden. Ein Mensch wird aus seiner Wohnung verschleppt, in eine geschlossene Station verfrachtet und versucht mundtot zu machen. Der Arzt wird später behaupten es sei eine fürsorgliche Einweisung gewesen, lächerlich wie ich finde, eine autonome Person als hilfsbedürftig zu bereichnen ist realitätsfern. Kartoffelstaat Deutschland, gibt es denn keine allgemeinen Freiheitsrechte?


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Psychiatrie

22.11.2011 um 19:33
Lieber Wanagi, ich möchte mich nicht mit dir streiten oder so.
Wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast, dann tut es mir sehr sehr leid.
Aber glaube mir bitte, dass es nicht die Regel ist. Vielleicht bist du wirklich an ein paar unfähige Kollegen von mir gestoßen, die ihre Arbeit nicht wirklich beherrschen.
Das gibt es leider, wie in jedem Beruf.
Ich kenn dich natürlich nicht und kann die Situation nicht beurteilen.
Wünsche dir dir aber trotzdem alles Gute!


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Psychiatrie

22.11.2011 um 19:38
Kein Wunder warten selbst Betroffene oft viel zu lange bevor sie sich Hilfe holen !

Wenn man hier die ganzen Horrorgeschichten hört, dass da ein völlig verdrehtes Bild in den Köpfen entsteht, dass dem der reinen Verwahranstalt der jahrzehnte alten Vorurteile entspricht, Leute die in psychiatrisch Kiniken kämen wären verrückt...diese Vorurteile verhindern doch häufig aus Angst dass man rechtzeitig reagiert...


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Psychiatrie

22.11.2011 um 19:42
@rainlove

>>Nein, nicht nur. Man wird auf eine geschlossene Station verschleppt, das ist Freiheitsberaubung, wenn man dort spätestens nicht spurt, bekommt man Drogen auf die Weise wie@Thoughts beschreibt er hat vollkommen recht. Freiheitsrechte gibts leider nicht für alle ....
<<
Warum lügst du?


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Psychiatrie

22.11.2011 um 19:43
@ DieSache, ist das nicht ein "Problem" unserer Gesellschaft?
Wenn sich jemand ein Bein bricht, geht er zum Krankenhaus bzw Arzt und hat damit keine Probleme. Seine Mitmenschen auch nicht.
Wenn jemand sagt, ich war psychisch Krank und war in einer entsprechenden Klinik, wird dieser sofort als verrückt abgestempelt und wird diesen Ruf nicht mehr los.
Dieses Problem ist mir sehr wohl bekannt und finde es echt schlimm!


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Psychiatrie

22.11.2011 um 19:43
Ich hab auch schon einige unschöne Erfahrungen gemacht und hab z.B. mit einer durch einen Behandlungsfehler hervorgerufenen Ärztephobie zu kämpfen, aber deswegen spreche ich noch lange nicht dem gesamten Berufstand der Ärzteschaft das Interesse am Patienten ab, dass man diesem wirklich zu helfen bemüht ist. Shit happens eben, aber das kann dir überall passieren und wenns wirklich so ist, dann wehr dich eben, auch wenns hart ist, aber auch da gibts Initiativen die einen vor ärztliche Willkür schützen !


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