Wie findet man "die eine Liebe"?

Das "Geheimnis" besteht doch immer noch darin, NICHT auf "die eine" Liebe zu warten sondern es so lange mit einer oder wechselnden Personen zu probieren, bis jemand dabei ist, der bleibt und von dem man das auch möchte.

Klar gibt es vereinzelt Paare, die sich finden, krachknallscheppernd verlieben wie in Hollywood und bis ans Ende ihrer Tage ständig wachsende Sehnsucht, Liebe und fantastischen Sex erleben. Aber das ist vielleicht 1 % aller Paare wenn überhaupt.

Ich für meinen Teil bin trotz dieser Erkenntnis Dauersingle, wohl weil ich es bisher nicht geschafft habe, meine Wünsche so weit runterzufahren, dass ich auch von einer älteren, alleinerziehenden, adipösen Lidl-Kassiererin begeistert sein könnte. Und das obwohl ich mittlerweile reif genug bin, um zu wissen, dass so jemand vermutlich eine sehr dankbare Partnerin wäre.

Ist halt alles nicht so einfach.

DnreB schrieb:Ich für meinen Teil bin trotz dieser Erkenntnis Dauersingle, wohl weil ich es bisher nicht geschafft habe, meine Wünsche so weit runterzufahren, dass ich auch von einer älteren, alleinerziehenden, adipösen Lidl-Kassiererin begeistert sein könnte. Und das obwohl ich mittlerweile reif genug bin, um zu wissen, dass so jemand vermutlich eine sehr dankbare Partnerin wäre.

Gerade in Liebesdingen sollte man seine Ansprüche nicht unbedingt runterschrauben. Denn am Ende erwischt man sich dann doch dabei, wie man immer unglücklicher wird, weil man eben doch gemerkt hat, dass einem bestimmte Dinge fehlen.

Natürlich muss man aber auch selbst ein bisschen was zu bieten haben, sonst bleibt der perfekt passende Partner nur eine Illusion.

Phrasendreschermodus ON:
Man findet die eine Liebe nicht, sie findet einen selbst.

Klingt doof, ist aber was dran. Nur, darf man, wenn man fündig würde, sich nicht darauf ausruhen. Jede Beziehung erfordert auch Arbeit, sonst klappt das eh nicht.

KFB schrieb:Klingt doof, ist aber was dran. Nur, darf man, wenn man fündig würde, sich nicht darauf ausruhen. Jede Beziehung erfordert auch Arbeit, sonst klappt das eh nicht.

@KFB

Klingt nicht doof. Sehe es genau so! Erzwingen kann man sowieso nichts.

Und ja, eine Beziehung ist verdammt viel Arbeit.

Black_Canary schrieb:Klingt nicht doof. Sehe es genau so! Erzwingen kann man sowieso nichts.

Und ja, eine Beziehung ist verdammt viel Arbeit.

Wenn es nicht richtig passt, ist es verdammt viel Arbeit... wenn man jemanden hat, der gut passt, gehen die wesentlichen Sachen wie von selber: bspw. deine Freunde mögen sie und umgekehrt, man hat schöne gemeinsame Interessen, geht zusammen raus, unterimmt was gemeinsam, die Urlaube sind kein Streß, sondern machen Spaß... man kann sich gut mit dem anderen unterhalten usw... kurz zieht an einem Strang in allen wesentlichen Fragen des Alltags und der Freizeit.

Ich bin nicht der Meinung, dass es viel Arbeit ist... wenn es in Arbeit ausartet, also man diesen Eindruck gewinnt, wird es schwierig... arbeiten will ich im Job, in der Freizeit will ich Freude erleben.

@moric
Sehe ich etwas anders. Es gibt unterschiedliche Gründe, weswegen man Arbeit haben könnte.

Beispielsweise bei uns: Wir führen eine Fernbeziehung, was nicht so einfach ist, heißt: ist auch immer Arbeit! Obgleich all Deine o.g. Beispiele bei uns absolut kein Problem darstellen. Nun wollen wir zusammen ziehen, heißt: Job aufgeben, Wohnort wechseln, Haushalt zusammenlegen. Ergo: auch wieder Arbeit!

Nicht zu vergessen, die tägliche Arbeit die man hat, in dem man dem Partner immer wieder aufs Neue zeigt, dass man ihn wertschätzt! Die Arbeit MUSS man sich machen - wird es zur Selbstverständlichkeit, stirbt die Liebe.

Black_Canary schrieb:Wir führen eine Fernbeziehung, was nicht so einfach ist, heißt: ist auch immer Arbeit! Obgleich all Deine o.g. Beispiele bei uns absolut kein Problem darstellen. Nun wollen wir zusammen ziehen, heißt: Job aufgeben, Wohnort wechseln, Haushalt zusammenlegen. Ergo: auch wieder Arbeit!

Hm... ich sehe, was du meinst, aber könnte man nicht ein anderes Wort dafür finden? Wie wäre es mit dem Wort "Kompromiss" ?

Ich finde, so, wie ich das lese, dass ihr eine schöne Beziehung führt, euch gut versteht und einfach auf Grund der Entfernung so einige Kompromisse eingehen müsst, eben um diese in den Alltag zu integrieren.

Wenn man daran arbeiten muss, dann bekommt die Sache so einen ungemütlichen Zwang, finde ich... und zwischen Kompromisse schließen und an der Beziehung richtig arbeiten, ist, so meine ich, ein ziemlich großer Unterschied.

Arbeiten müssen, so finde ich, Paare an ihrer Beziehung, bei dem der eine bspw. fremd gegangen ist oder einer säuft oder Drogen nimmt oder ständig alleine unterwegs ist und mit seinen Kumpels um die Häuser zieht... oder ein Paar, bei dem einer fast nur im Job ist und kaum noch zu Hause.

moric schrieb:Arbeiten müssen, so finde ich, Paare an ihrer Beziehung, bei dem der eine bspw. fremd gegangen ist oder einer säuft oder Drogen nimmt oder ständig alleine unterwegs ist und mit seinen Kumpels um die Häuser zieht... oder ein Paar, bei dem einer fast nur im Job ist und kaum noch zu Hause.

@moric
Hmmmm... ich gehe mit Dir konform, dass DAS auf jeden Fall Arbeit ist - Arbeit auf die ich keine Lust hätte. :D Nicht weil mir meine Beziehung das nicht wert wäre, sondern, weil ICH mir mehr wert wäre, als bei einem Mann zu bleiben, der mich betrügt. Nur als Beispiel. :)

Du hast schon Recht ja, so habe ich es noch nicht betrachtet!

Generell finde ich aber auch irgendwie dass eine Beziehugn dennoch eine gewisse Arbeit erfordert - oder nennen wir es "Aufwand". Aufwand ist vielleicht passender :D

Black_Canary schrieb:Nicht zu vergessen, die tägliche Arbeit die man hat, in dem man dem Partner immer wieder aufs Neue zeigt, dass man ihn wertschätzt! Die Arbeit MUSS man sich machen - wird es zur Selbstverständlichkeit, stirbt die Liebe.

Sehe ich nicht als Arbeit an... ich denke, das funktioniert automatisch... sollte jedenfalls so sein... wenn man das irgendwie aufrufen muss, um daran zu denken, dass man den anderen wert schätzt... hm... das hört sich irgendwie "strange" an... finde ich jedenfalls.

moric schrieb:Sehe ich nicht als Arbeit an... ich denke, das funktioniert automatisch... sollte jedenfalls so sein... wenn man das irgendwie aufrufen muss, um daran zu denken, dass man den anderen wert schätzt... hm... das hört sich irgendwie "strange" an... finde ich jedenfalls.

@moric
Ich glaube, bei Dir ist der Begriff "Arbeit" einfach viel negativer behaftet als bei mir :)

Mir macht es überhaupt nichts aus, meinen Partner jeden Tag zu wertschätzen. Aber ich denke, für den ein oder anderen ist es "Arbeit", das kann schon sein.

Black_Canary schrieb:Generell finde ich aber auch irgendwie dass eine Beziehugn dennoch eine gewisse Arbeit erfordert - oder nennen wir es "Aufwand". Aufwand ist vielleicht passender

Ah... Aufwand ist auch ein gutes Wort dafür... ein gewisser Aufwand ist, na klar, auch drin... wenn der andere einen großen Freundeskreis hat, passieren auch viele Einladungen usw... Geburtstag, Partys vielleicht und so... oder ausgehen... oder eben andere Dinge... wie bei euch die Entfernung... aber... das macht man dann ja auch gerne... jedenfalls meistens... das hört sich doch gut an. :-)

Black_Canary schrieb:Mir macht es überhaupt nichts aus, meinen Partner jeden Tag zu wertschätzen. Aber ich denke, für den ein oder anderen ist es "Arbeit", das kann schon sein.

Hm... ja, ich glaube, ich mag den Begriff "Arbeit" in einer Beziehung so überhaupt nicht... und die Wertschätzung sollte, meiner Meinung nach, automatisch ablaufen, ohne dass man sich diese erst "aufrufen" müsste, damit man daran denkt... oder, noch heftiger, man daran "erinnert" wird (vom Partner bspw.).

Hm... ich denke, da ist auch wieder der Bogen zum Threadthema zu erkennen: Wenn man wirklich in Liebe miteinander verbunden ist, und man den "richtigen" an seiner Seite hat (mit allem, was damit positives verbunden ist), dann erfolgt, so glaube ich jedenfalls, diese Wertschätzung in einer automatisierten Form, d. h., es geschieht aus einem selbst heraus, ohne dass es erst in einem bewusst-gedanklichen Vorgang hervorgerufen werden müsste.

moric schrieb: d. h., es geschieht aus einem selbst heraus, ohne dass es erst in einem bewusst-gedanklichen Vorgang hervorgerufen werden müsste.

@moric
Das denke ich auch. Wenn es einem auch so leicht fällt, dem Partner zu zeigen, was man fühlt. Ich denke auch, dass es dann richtig ist.

Black_Canary schrieb:Das denke ich auch. Wenn es einem auch so leicht fällt, dem Partner zu zeigen, was man fühlt. Ich denke auch, dass es dann richtig ist.

Denke ich auch so... ein passender Partner gibt einem die Sicherheit, dass man mit ihm über alles reden könnte...

DAS ist ein ganz wesentlicher Punkt, um sich in einer Partnerschaft wohl zu fühlen.

@moric
@Black_Canary

Ich gebe euch beiden recht. Arbeit wäre es doch nur, wenn ein gewisser Zwang bestünde.

Zum Thema: ich glaube nicht, dass es nur "die eine Liebe" gibt. Es gibt viele potentielle Lieben.

Kältezeit schrieb:Zum Thema: ich glaube nicht, dass es nur "die eine Liebe" gibt. Es gibt viele potentielle Lieben.

@Kältezeit
Das glaube ich auch. Ich habe auch schon die ein oder andere erlebt in meinem Leben.

Von der Intensität her allerdings, unterscheiden sie sich gewaltig!

@Black_Canary
Ne, was ich meinte ist.. dass es in diesem Moment viele potentielle Lieben gäbe. Man trifft sie eben nur nicht. :D

Das muss man eben (leider) dem Zufall überlassen.

Ändern wir "Arbeit" in "sich einbringen" ?

Vielleicht ist das ein Kompromiss, mit dem alle zurechtkommen und der bspw auch genau diesen Punkt trifft:

Black_Canary schrieb:die tägliche Arbeit die man hat, in dem man dem Partner immer wieder aufs Neue zeigt, dass man ihn wertschätzt! Die Arbeit MUSS man sich machen

Kältezeit schrieb:Ich gebe euch beiden recht. Arbeit wäre es doch nur, wenn ein gewisser Zwang bestünde.

Ja... wenn wirklich schwere "Verstöße", nenne ich mal, in der Beziehung vorliegen würden... wie das Fremdgehen... dann ist arbeiten wirklich sehr, sehr notwendig.

Und... es kann ja auch wieder klappen... hätte ich auch nie gedacht, dass so etwas möglich ist, aber in meinem Bekanntenkreis ist bspw. ein lange verheiratetes Paar (mit schon erwachsenen zwei Söhnen), die über 10 Jahre in Namibia waren... sie war dort Lehrerin, er Sozialarbeiter.

Jedenfalls... vor ca. zwei Jahren wollten sie wieder zurück und er sollte schon mal vorfahren und ein Haus, dass sie in Deutschland beziehen wollten, auf Vordermann bringen. Ihr Vertrag in Namibia ging halt noch ein paar Monate länger als seiner, so dass er nun Freizeit hatte.

Tja... sie kommt also irgendwann mit ihren Söhnen nach Deutschland und erfuhr dann, dass er hier die Zeit auch genutzt hatte, um seine alte Schulfreundin, die er irgendwie wieder auf einem Treffen kennengelernt hatte, flach zu legen... er hatte es auch nicht gestanden, sondern sie hat es herausgefunden.

Erst sollte er hochkant raus fliegen, doch dann haben sie es wieder miteinander versucht und sind wieder, ich denke sogar, gut zusammen.

Nur... hier sieht die weitere Beziehung zwischen den beiden schon immer wieder nach Arbeit aus, denn sie wird ihm nie wieder ganz vertrauen können... was ja auch klar ist... und was noch alles damit verbunden ist.

Aber... kann man solche partnerschaftlichen Verbindungen, die trotz einer solchen schweren Geschichte noch zusammenbleiben und sich auch wieder gut verstehen, nicht zu einer starken Liebe zählen? Ich meine im Sinne des Threadthemas?

Ändern wir "Arbeit" in "sich einbringen" ?

Gestalten ist auch eine angenehme Umschreibung :)