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Minimalismus

565 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Lifestyle, Lebenssinn, Coaching ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Minimalismus

04.04.2023 um 18:03
@Laura_Maelle

Für mich sind auch beide Aspekte wichtig:
* Geld übrig haben für die wirklich wichtigen, dringenden Dinge
* eine aufgeräumte Wohnung ohne mühsam zu reinigende Gegenstände die jede Wohnung enger machen
* auf mich achten anstatt auf gesellschaftliche "Zwänge" (in Anführungszeichen, da ich mich von diesen nicht gezwungen sehe); ich richte mich nicht nach "bei dem Gehalt sollte man haben", "heute hat man", "was, ihr habt kein..." und so weiter.

Bin ein stiller, introvertierter Mensch, sodass obiges sehr gut zu mir passt.
Ich finde es z.B. sehr angenehm, gut kombinierbare und wenig Kleidung zu haben - alles da für verschiedene Anlässe, aber eben nicht viel, nichts Ausgefallenes. Keine Überlegung "ist das Teil nicht zu grell, nehme ich lieber ein anderes?", kein "ich brauche noch Schuhe zu dem knallgrünen Kleid", kein Sammlung an Schminktiegelchen (bei gemeinsamer Badbenutzung wurde ich oft verwundert darauf angesprochen dass ich so wenig dabei habe), nicht die Wohnung vollgestellt mit Statussymbolen, kein "ich brauche noch was fürs Frühjahr" (außer Kleidung ist echt kaputt), kein voller Terminkalender (ich wundere mich oft wie viele Schönheitstermine viele Frauen haben - möchte ich alles nicht, ich mache eine normale pragmatische Körperpflege selbst mit der ich sauber und ordentlich aussehe und möchte definitiv nicht solche Termine wie für künstliche Fingernägel (zieht laut Kollegin x Folgetermine zum sog. "Auffüllen" nach sich), Bräunen, Enthaaren, Bedampfen... bloß nicht). Zeigt sich dann umgekehrt auch auf dem Konto und dass dringend nötige Spontanausgaben (mir brach z.B. mal eine wegen hoher Sehstärke teure Brille ohne äußere Einwirkung wohl aufgrund von Materialverschleiß durch, das war nicht klebbar und ich brauchte sofort eine neue; auch so Sachen wie Fahrrad meines Mannes gestohlen und er braucht es für den Arbeitsweg, teure Anfahrt zum Bewerbungsgespräch und kann erst später erstattet werden) zwar ärgerlich sind (klar) aber nicht in Zusatzstress ausarten.
Oft habe ich den Eindruck dass mein Leben bzgl. finanzieller Dinge wesentlich entspannter ist als das von Personen mit ähnlichem/ gleichem Einkommen und selben Pflichtausgaben.

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04.04.2023 um 18:47
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb: Ich habe mich immer wieder darüber gewundert, dass z.B. viele Mitazubis, Mitschüler (2. Bildungsweg Abitur), Kommilitonen das Geld am Monatsende recht großzügig ausgaben (was sie auch selbst so genannt haben und ich ihnen nicht unterstelle), und es dann am Monatsende mitunter, und sogar häufig, nicht reichte. Z.B. am Monatsanfang häufig auswärts essen, am Monatsende dann Nudeln trocken. Oder am Monatsende teure Handtasche und andere modische Accessoires kaufen, oder ein Computerspiel, und am Monatsende Papiergeld oder Miete nicht begleichen können.
Ich glaube, wenn man Finanzen managen kann, kann versteht man gar nicht, dass es so ein Problem ist. Wir haben uns mal mit Freunden getroffen, die damals gepfändet wurden ... wir hatten ein weitaus geringeres Einkommen, aber am Ende des Tages war uns klar, warum das ein Problem war.

Wir gingen in einen kostenlosen Park - aber mussten dann auch noch Kaffee trinken und was essen (alleine hätten wir was mitgenommen). Unsere Kinder waren Mini - unsere Tochter bekam daher keinen Kinderteller, sondern hat bei uns drei Gabeln mitgegessen. Ihr Kind bekam einen Kinderteller - von dem es drei Bissen aß. Mitnehmen war ihnen dann zu stressig. Die Kids bekamen dann noch ein Eis. Es wurden zweimal Bildnachrichten per SMS verschickt - war damals irre teuer. Die hatten am Ende des Tages 25€ ausgegeben, die man locker hätte sparen können ....


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04.04.2023 um 18:51
P.S. Da meine Eltern nie in Urlaub fuhren (Großvater, Bauernhof, ....) ist "Urlaub" mein Luxus. Allerdings sind wir mit drei Kindern in der Hochsaison schnell auf Zelten umgestiegen - das ging relativ kostenneutral, man musste halt fürs Zelt bezahlen. Gekocht haben wir konsequent selbst und als die Kids klein waren, waren oft 0€ Tage dabei (Programm) - man machte z.B. eine Wattwanderung, sammelte Muscheln, baute eine Strandburg, schwamm, besuchte einen Leuchtturm ....

Da kam bei den Doppelverdienern oft schon Neid auf "Wie macht ihr das?".

Mitunter wird man auch belächelt. Mr Mary hasst Autofahren in der Großstadt - wenn er hin muss (muss er berufsbedingt öfter), schaut er erst mal bei der Mitfahrzentrale - klappt in 60% der Fällen - man muss ihn halt gelegentlich an die nächste Autobahn fahren, aber so billig und schnell fährt man sonst nicht. Da stößt er schon oft auf Unverständnis ... "fahr doch mit dem Auto....". Warum?
V.a. wo parken? Und warum viel Geld ausgeben.


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04.04.2023 um 19:04
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:P.S. Da meine Eltern nie in Urlaub fuhren (Großvater, Bauernhof, ....) ist "Urlaub" mein Luxus.
Ist bei mir genauso. Ferien waren entweder zu Hause bleiben (schöne Gegend, auf dem Land, mochte ich) oder zur Oma in die Stadt (gefiel mir auch - Museen, Sternwarte, große Buchhandlungen, und vermisste aber rasch Wald und Bach zu Hause).
Mit "mein Luxus" meine ich: Ist sowas Besonderes für mich das es echt nicht - was als solide verdienendes Paar, beide berufstätig in der IT, drin wäre - Fernreisen sein müssen. Wenn Urlaub, dann die nahegelegenste Möglichkeit das Gewünschte zu genießen. Also Meer und Sonne, sonnige Wandermöglichkeiten, andere Tiere und Pflanzen = Italien, Spanien und nicht z.B. Australien.
Auch wir haben diese 0-Euro-Tage. Ich mag das
Gekocht haben wir konsequent selbst und als die Kids klein waren, waren oft 0€ Tage dabei (Programm) - man machte z.B. eine Wattwanderung, sammelte Muscheln, baute eine Strandburg, schwamm, besuchte einen Leuchtturm ....
auch heute noch äußerst gerne.
Da stößt er schon oft auf Unverständnis ... "fahr doch mit dem Auto....". Warum?
V.a. wo parken? Und warum viel Geld ausgeben.
Kenne ich gut, auch weil ich z.B. längere Wege zu Fuß einfach als Sport/ rausgehen abhake. Mir käme es nicht in den Sinn, z.B. abends zu joggen und stattdessen die ungefähr gleiche Entfernung zu Post, Supermarkt, Bücherei... mit dem Auto zu fahren. Dann gehe ich eben mal eine halbe bis eine Stunde (selten ist etwas so dringend dass es nicht möglich wäre) und der Gang zur Post, Weg zur/ von der Arbeit, Weg zur/ von der Haltestelle hat gleich für die Bewegung und je nach Umgebung auch für etwas Naturgenuss gesorgt. Die Schlepperei - ich kann keinen Wocheneinkauf oder ein Paket zu Fuß übe die Distanz tragen - vermeide ich mit einem Trolley.
Mir ist klar dass das nicht überall möglich ist und manchmal sowas wie z.B. Kindergartenabgabe-/abholzeiten es nicht erlauben, eine Dreiviertelstunde zu Fuß zur Arbeit zu gehen sondern es wirklich sein muss, morgens innerhalb weniger Minuten hinzufahren. Aber wenn, warum denn nicht?


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04.04.2023 um 19:12
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:es gibt Leute, da gehört das zum "normalen Programm" - jetzt mal einen Kaffee - und dann wird das nächste Café angesteuert. Genauso beim Wandern "die Einkehr", das Eis auf die Hand, etc.
Zu diesen Leuten gehöre ich. Ich treffe mich gerne mit Freunden in einem Café, wir gehen essen, in Clubs usw. Auch gehe ich gerne zwischendurch alleine einen Kaffee trinken. Den könnte ich natürlich auch Zuhause trinken (was ich ja den restlichen Tag über auch tue, wenn ich da bin), aber für mich gehören solche Dinge zur Lebensqualität.


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04.04.2023 um 19:57
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Zu diesen Leuten gehöre ich. Ich treffe mich gerne mit Freunden in einem Café, wir gehen essen, in Clubs usw. Auch gehe ich gerne zwischendurch alleine einen Kaffee trinken. Den könnte ich natürlich auch Zuhause trinken (was ich ja den restlichen Tag über auch tue, wenn ich da bin), aber für mich gehören solche Dinge zur Lebensqualität.
Ich weiß natürlich nicht in welche Restaurants du gehst (auch ich gehe mal (!) etwas Spezielles (!) essen), aber viele Leute machen das auch bei ziemlich alltäglichen Speisen. Z.B.: In der Stadt einkaufen oder einen Termin haben, schnell eine teure Wasserflasche oder einen Kaffee kaufen. Früh zum Bahnhof für die Abreise einer Gruppe, Frühstück bei McDonald's. Überstunden, der Magen knurrt, schnell ein Döner. Kein Proviant eingepackt, Kind kriegt Hunger, irgendwas kaufen (und nicht unbedingt das Eis auf das schon Vorfreude besteht, sondern irgendein "Hungervernichter").
Lebensqualität ist für jeden etwas anderes, aber da bezweifle ich wirklich dass oben genanntes als etwas Besonderes, lecker, gönne ich mir... empfunden wird.

(Freunde treffen, Kuchen essen und Kaffee/Tee trinken, Abendessen mit Freunden... findet bei uns zuallermeist zu Hause statt. Dazu ist aber auch zu sagen, dass ich gerne und (auch nach Aussagen anderer) sehr gut koche. Da gibt's dann wirklich z.B. indisches, persisches... Essen und nicht nur irgendetwas.)


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04.04.2023 um 20:13
Respekt: Ich bewundere diese enorme Selbstdisziplin. Ich würde mich auch nicht als Verschwender bezeichnen, jedoch ärgere ich mich oft, dass ich drei mal so viel oder ganz andere Dinge in der Einkaufstasche habe, als geplant war. Die Werbung ist halt sehr mächtig in den Supermärkten.


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04.04.2023 um 20:38
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb: Zu diesen Leuten gehöre ich. Ich treffe mich gerne mit Freunden in einem Café, wir gehen essen, in Clubs usw. Auch gehe ich gerne zwischendurch alleine einen Kaffee trinken. Den könnte ich natürlich auch Zuhause trinken (was ich ja den restlichen Tag über auch tue, wenn ich da bin), aber für mich gehören solche Dinge zur Lebensqualität.
Das ist ja okay. Mir gibt es gar nichts - inzwischen. In meiner Jugend hatte ich ein Jahr zwischen Abi und Studium, wo ich gearbeitet habe und Geld hatte. Damals lebte ich in einer süddeutschen Großstadt und ging super gerne weg: Zum Mexikaner, in die Cocktailbar, .... Das fand ich damals auch toll. Inzwischen ... nö. Ich kann aber auch ziemlich gut Kochen ... und wir haben Freunde, die ähnlich wie wir gestrickt sind. So haben wir uns z.B. mit den Kindern am Baggersee verabredet, jeder hat einen Salat gemacht und wir haben dann, als die Kinder megahungrig aus dem Wasser kamen, schnell die Campingtische aneinandergereiht und jeder einen Grillteller verspeist. Das fand ich irre gemütlich. Aber Leute sind da anders.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ich weiß natürlich nicht in welche Restaurants du gehst (auch ich gehe mal (!) etwas Spezielles (!) essen), aber viele Leute machen das auch bei ziemlich alltäglichen Speisen. Z.B.: In der Stadt einkaufen oder einen Termin haben, schnell eine teure Wasserflasche oder einen Kaffee kaufen.
Das denke ich auch oft .... dass es das Essen einfach nicht mehr wert ist. Es ist so teuer geworden. Ich weiß auch nicht, ob ich mit steigendem Alter anspruchsvoller geworden bin: Aber früher habe ich z.B. gerne Döner gegessen. Heute ärgert mich der Preis, das Wissen, dass es Billigfleisch ist, der Zwiebelgeschmack im Mund (ich mag aber Zwiebeln) und keine Ahnung, ob ich im Alter nun ungeschickter wurde - ich schaffe es nun nicht mehr, ohne zu kleckern.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Früh zum Bahnhof für die Abreise einer Gruppe, Frühstück bei McDonald's. Überstunden, der Magen knurrt, schnell ein Döner. Kein Proviant eingepackt, Kind kriegt Hunger, irgendwas kaufen (und nicht unbedingt das Eis auf das schon Vorfreude besteht, sondern irgendein "Hungervernichter").
Ja, es gibt so "Brezelmamas", die hier im süddeutschen Raum den Kindern erst mal eine Brezel kaufen und zwischen die Zähne schieben.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:(Freunde treffen, Kuchen essen und Kaffee/Tee trinken, Abendessen mit Freunden... findet bei uns zuallermeist zu Hause statt. Dazu ist aber auch zu sagen, dass ich gerne und (auch nach Aussagen anderer) sehr gut koche. Da gibt's dann wirklich z.B. indisches, persisches... Essen und nicht nur irgendetwas.)
Das klingt super ... wohnst du in der Nähe? LOL. Bevor wir Kinder hatten, haben wir uns Sonntags immer zu Brettspielmittagen getroffen und haben vorher zusammen gekocht - da war ein Hobbykoch dabei - das war auch immer echt super lecker.
Zitat von EisenhutEisenhut schrieb:Respekt: Ich bewundere diese enorme Selbstdisziplin. Ich würde mich auch nicht als Verschwender bezeichnen, jedoch ärgere ich mich oft, dass ich drei mal so viel oder ganz andere Dinge in der Einkaufstasche habe, als geplant war. Die Werbung ist halt sehr mächtig in den Supermärkten.
Ich glaube, da ist auch viel Gewohnheit. Ich würde mal behaupten, dass ich da ziemlich resistent bin.


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04.04.2023 um 20:48
@Eisenhut

Meinst du mich? Ich sehe es nicht als Selbstdisziplin, sondern als etwas das mir viele Freiheiten bringt.
Beispiel Einkaufszettel: Nicht los müssen weil wichtige Zutaten (vielleicht gar noch fürs Frühstück) fehlen, sondern abends einfach frei haben und auch nicht jeden Samstag einkaufen müssen.
Beispiel Vorräte: Besuch kündigt sich an, ich kann etwas Schönes kochen/backen und muss dafür auch nicht extra los. Mein Besuch freut sich, ich bin entspannter.
Beispiel Essen für unterwegs mitnehmen: Ich muss, gerade als Vegetarier, nicht herumsuchen und ggf. ein Essen akzeptieren das ich nicht mag. Ich muss, gerade als lärmempfindliche introvertierte Person, nicht aus Hunger oder Durst in eine laute Umgebung, genannt Imbiss, Restaurant.
Beispiel kaufen/nutzen was ich wirklich brauche: Mit z.B. einem pragmatischen Handy und Prepaid was jeweils reicht spare ich gegenüber z.B. Verträgen über die man ein teures Handy abbezahlt. Das teurere Handy hätte für mich keinen Mehrwert, Geld übrig für ein Hobby oder um etwas Nötiges ohne Sorgen zu bezahlen hat aber für mich großen Mehrwert.
Beispiel auf aufwendige Schönheitsprozeduren weglassen: Kein mit Schönheitsterminen gefüllter Kalender. Viel mehr frei. Keine nervigen Aktionen wie künstliche Fingernägel auffüllen lassen, keine Frisur die ja nicht nass werden darf, kein Ärger ob man die Haarfarbe verträgt... (Wenn jemand sowas mag: Kein Problem! Allzu häufig höre ich jedoch von Leuten die derartiges machen lassen dass z.B. die Termine nerven, die künstlichen Nägel empfindlich und bei Abbrechen teuer sind, dass manches juckt, dass durch eine Prozedur geschädigte Körperteile mit anderen Prozeduren ausgebessert werden müssen, also insgesamt, dass man die Prozeduren durchaus umständlich findet. Da mag ich doch lieber Basics wie Nägel die man selber schneiden/feilen kann, Haare die nicht mehr als Waschen, Kämmen und ab und zu Nachschneiden brauchen, und so weiter.)

(Typisch beworbene Lebensmittel sprechen mich sehr wenig bis gar nicht an. Ich bin es gewohnt, und bevorzuge es, aus Grundzutaten zu kochen und hochverarbeitete Lebensmittel nicht zu nutzen/essen. Für das, was ich mag, wird seltenst Werbung gemacht, bzw. allenfalls "wirbt das Produkt für sich", sprich, z.B. Obst und Gemüse das schon lecker aussieht.)


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04.04.2023 um 21:00
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das klingt super
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich glaube, da ist auch viel Gewohnheit. Ich würde mal behaupten, dass ich da ziemlich resistent bin.
So sehe ich das auch. Kollegen waren teils sehr verwundert dass bei uns (arbeiten beide in Vollzeit, oft Überstunden) täglich gekocht wird, ebenso im Studium, grundsätzlich immer - es sei so aufwendig.
Mein Empfinden: Abends etwas zu kochen kostet mich weniger Zeit als ins Restaurant gehen/fahren, dort warten, essen, vom Restaurant (ggf. Umweg) nach Hause. Ich kann früher nach Hause, habe meine Ruhe. Das Essen ist frischer als mit Fertigprodukten gemacht.
Vieles geht mit etwas Gewöhnung an Vorbereitung auch arg schnell, z.B. Pizza (Trick: Teig abends zubereiten, dem muss niemand beim Gehen zugucken) oder Hülsenfrüchtegerichte (Trick: Hülsenfrüchte morgens einweichen). Oft erledige ich während des Kochens, sobald alles in Topf und Pfanne ist, ein paar Haushaltstätigkeiten - klar soll man die Küche nicht unbeaufsichtigt lassen, aber es spricht nichts dagegen währenddessen am Küchentisch Post oder Wäsche durchzusehen, die Zimmerpflanzen zu gießen... So beläuft sich der Zeitaufwand aufs Zutatenschnippeln und anfangs kurz beaufsichtigen.
Etwas zum Mitnehmen für die Arbeit ist üblicherweise ein Nebenprodukt: koche ich abends Reis oder Nudeln, ist ein Reis-/Nudelsalat schnell zusätzlich gemacht. Belegte Brote werden beim Frühstück mitbelegt/-geschmiert.
Heute gibt's z.B. Risotto. Grundzutaten immer vorhanden, frisches Gemüse vom letzten Wocheneinkauf.

Die Sachen vom Imbiss habe ich nie gemocht und mir auch im Jugendalter aufgrund von a) erstmal aufwachsen auf dem Dorf, b) dann in Ausbildung, Abi nachholen und Studium sehr wenig Geld nie angewöhnt. Mensaessen habe ich auch nie gegessen, bzw. exakt einmal.
(Dass ich auswärts nur vegan esse düfte mit ein Grund sein.)


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04.04.2023 um 21:48
Ich finde das sehr vernünftig und bodenständig. Wie gesagt, verplempert wird mein Geld auch nicht, dazu wird es zu hart erarbeitet. Aber hier und da werde ich mir eure Gewohnheiten mal zum Vorbild oder als Anregung nehmen. Bei mir hat es schon mit der Disziplin zu tun, öfter mal Versuchungen zu widerstehen. Aber hin und wieder mal über die Strenge schlagen, Mc Donalds oder Kino, schicke Sneaker oder Jacke, das muß mal sein, um sich zu belohnen. Und mit den Einkaufszetteln ist das immer so eine Sache. Entweder wird er auf dem Weg zum Suma verschlampt oder die haben die Hälfte der Produkte gar nicht, so dass im Laden adhoc was anderes zu kochen entschieden wird.


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04.04.2023 um 21:50
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Der Wohnwagen: drei Wochen im Jahr nimmt man ihn, sonst steht er in der Garageneinfahrt oder im Carport. Wäre in dem Fall sicher günstiger, eine Ferienwohnung zu mieten.
Mit dem Wohnwagen ist man aber unabhängiger. Mit der FeWo ist man ortsgebunden. Und der Urlaub ist günstiger.


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04.04.2023 um 21:58
Zitat von nairobinairobi schrieb:Mit dem Wohnwagen ist man aber unabhängiger. Mit der FeWo ist man ortsgebunden. Und der Urlaub ist günstiger
Punktuell mag das sein (ich zelte ja auch). Allerdings musst du das Ding ja kaufen, unterstellen, unterhalten, hinter dir her ziehen und erhöhte Benzinkosten tragen, dann auf dem Campingplatz abstellen ... ob du da wirklich günstiger wegkommst, wage ich zu bezweifeln.


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04.04.2023 um 22:01
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:So sehe ich das auch. Kollegen waren teils sehr verwundert dass bei uns (arbeiten beide in Vollzeit, oft Überstunden) täglich gekocht wird, ebenso im Studium, grundsätzlich immer - es sei so aufwendig.
Ja, bei uns gibt es halt dann einfache Sachen - Pesto - mal eine Handvoll Kräuter im Garten gepflückt, Parmesan ist immer da und ein Salat, ...
Zitat von EisenhutEisenhut schrieb:Aber hin und wieder mal über die Strenge schlagen, Mc Donalds oder Kino, schicke Sneaker oder Jacke, das muß mal sein, um sich zu belohnen. Und mit den Einkaufszetteln ist das immer so eine Sache. Entweder wird er auf dem Weg zum Suma verschlampt oder die haben die Hälfte der Produkte gar nicht, so dass im Laden adhoc was anderes zu kochen entschieden wird.
Das gibt es bei mir schon auch mal, das ist normal. Genau wie die Stuttgarttrips, die dann ein paar Hundert Euro kosten. Der Trick ist eben, das nicht ständig zu machen, sondern es als Ausnahme zu betrachten.


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04.04.2023 um 22:06
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ich weiß natürlich nicht in welche Restaurants du gehst (auch ich gehe mal (!) etwas Spezielles (!) essen)
Kein Mäcces oä. Esse ich zwar auch gerne mal, aber sehr selten. Wenn ich essen gehen, dann in die Sushi Bar, mediterane Restaurants, Asiaten usw.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:In der Stadt einkaufen oder einen Termin haben, schnell eine teure Wasserflasche oder einen Kaffee kaufen
Auch das mache ich. Die Zeit zwischen zwei Terminen nutze ich gerne für eine Pause in einem Café.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Freunde treffen, Kuchen essen und Kaffee/Tee trinken, Abendessen mit Freunden... findet bei uns zuallermeist zu Hause statt. Dazu ist aber auch zu sagen, dass ich gerne und (auch nach Aussagen anderer) sehr gut koche. Da gibt's dann wirklich z.B. indisches, persisches... Essen und nicht nur irgendetwas.)
Das gibt es bei mir auch, ebenso wie Spieleabende, Filmabende oder gemeinsames kochen. Aber ich gehe eben auch sehr gerne weg und da drehe ich dann auch nicht jeden Cent um. (Ich kann allerdings auch sehr sparsam leben, wenn es sein muss).
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:ich zelte ja auch).
Das wäre zb gar nix für mich, zumindest nicht im Urlaub. Bei irgendwelchen Festivals geht das in Ordnung, da wird ja eh so gut wie nicht geschlafen, aber davon ab, wäre zelten kein Urlaub für mich.


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04.04.2023 um 22:11
Zitat von EisenhutEisenhut schrieb:ber hin und wieder mal über die Strenge schlagen,
Es heißt ja nicht dass man sich nichts gönnen darf. Auch ich habe Hobbies, gönne mir gerne etwas - warum denn auch nicht?
Bei anderem das mir nicht so wichtig ist und vielmehr Ballast wäre Minimalismus anzusetzen finde ich persönlich wichtig.
Ich mag z.B.: gutes Essen (bevorzugt zu Hause gekocht), Bücher (bin so jemand der auch mal ein Antiquariat mit dem Einkaufstrolley aufsucht...), Modellbau, Malen und Zeichnen, Wanderausflüge, Gärtnern und so weiter. Das ist auch nicht alles kostenlos. Dadurch dass ich bei Dingen überlege was ich wirklich brauche und nicht das übliche Modell (z.B. ein iPhone) oder ein Statussymbol das ich so gar nicht ausnutze kaufe, bleibt mehr Geld für Dinge übrig die mir richtig Spaß machen. Da habe ich dann evl. nur 5 Euro Handykosten im Monat und der hochwertige Zeichenstift, spezielle Pflanzensamen, teurere da aus wirklich guter Hühnerhaltung stammende Eier, oder mal Lebensmittel die teurer sind weil man damit ein soziales Projekt unterstützt... sind keine Ausgabe zum Kopfkratzen und doch-nicht-kaufen, sondern einfach etwas das ich mir gönne. Besser, meiner Meinung, als z.B. (alles Dinge die mir nicht wichtig sind, die man aber ggf. unüberlegt sich zulegt da "üblich" und "in der Gehaltsklasse") mir ein Vertrags-Abzahl-Handy zu kaufen, ein Auto zu haben nur falls ich mal etwas transportieren muss (für den Fall bestellen oder Taxi ist günstiger), einen Kaffeevollautomaten oder Kapselautomaten zu haben obwohl der nur für Gäste wäre, oder die Jacke mit kaputtem Reißverschluss vorschnell wegwerfen da "kann mir ja locker eine neue kaufen, Mode etc.".
Zitat von EisenhutEisenhut schrieb:Und mit den Einkaufszetteln ist das immer so eine Sache. Entweder wird er auf dem Weg zum Suma verschlampt oder die haben die Hälfte der Produkte gar nicht, so dass im Laden adhoc was anderes zu kochen entschieden wird.
Da geht es mir v.a. um Produkte die nachzufüllen sind: Reis, getrocknete Hülsenfrüchte, Olivenöl, Knoblauch, Salz, Mehl, Toilettenpapier, Spülmittel, Seife, Radiergummis (letzter schon arg klein), Nähgarn (Rolle fast alle), Druckerpapier (letzte Packung eingelegt)... Ich habe keine Lust darauf, z.B. spontan los zu müssen, weil derartiges alle ist.
Obst und Gemüse kaufe ich variabel nach Preis und Zustand der Ware und kombiniere daraus mit o.g. Grundzutaten (für die Spaßvogelfraktion: nein, nicht mit Toilettenpapier und Nähgarn ;) ) etwas. Da enthält mein Einkaufszettel dann z.B. vage "Kürbis", "Nüsse" oder auch nur "Gemüse für eine Woche (sind ab Samstag weg)", "Obst für Torte". Das Angebot entscheidet ob es dann z.B. ein Apfelkuchen, Birnenkuchen oder eine Kirschtorte wird, oder was ins Risotto kommt.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Mit dem Wohnwagen ist man aber unabhängiger. Mit der FeWo ist man ortsgebunden. Und der Urlaub ist günstiger.
Auch den Wohnwagen könnte man mieten. (Meide selbst aber Wohnwagenurlaub da mit orthopädischen Problemen arg unpraktisch - meist kein richtiges Bad, kaum normale Sitzgelegenheiten, kein gutes Bett.)


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04.04.2023 um 22:14
Beim Minimalismus ist der Spareffekt nur ein Nebenprodukt und nicht derart zentral wie beim Frugalismus, sodass ich die aktuelle Diskussion klar dem Frugalismus zuordne. Minimalisten denken nicht so viel über das Geld und womögliche Ersparnisse nach.


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04.04.2023 um 22:25
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:ob du da wirklich günstiger wegkommst, wage ich zu bezweifeln.
Das weiß ich auch nicht, wenn man die Gesamtrechnung betrachtet. Es ist einfach ein gewisses Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.

Einen Wohnwagen kann man viele Jahre benutzen.
Und wenn er auf dem eigenen Grundstück steht, fallen keine Stellgebühren an (vorher waren das 300 Euro im Jahr).
Wir hatten Glück und den Camper vor Corona gekauft. Seitdem sind die Preise um einiges gestiegen, da die Nachfrage größer wurde.
Für eine Ferienwohnung zahlt man meiner Meinung nach etwa doppelt so viel mit dem Wohnwagen auf dem Campingplatz.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:ich zelte ja auch
Zelten und Wohnwagen kann man nicht wirklich miteinander vergleichen.
Zelten ist glaube ich tatsächlich eine Form von Minimalismus. Man muss sehr einfach zurecht kommen.


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04.04.2023 um 22:33
Zitat von nairobinairobi schrieb:Einen Wohnwagen kann man viele Jahre benutzen.
Und wenn er auf dem eigenen Grundstück steht, fallen keine Stellgebühren an (vorher waren das 300 Euro im Jahr).
Wir hatten Glück und den Camper vor Corona gekauft. Seitdem sind die Preise um einiges gestiegen, da die Nachfrage größer wurde.
Für eine Ferienwohnung zahlt man meiner Meinung nach etwa doppelt so viel mit dem Wohnwagen auf dem Campingplatz.
Das sagen auch viele VanLife-Youtuber, deren Reisetouren ich mir gerne anschaue. Es gibt viele billige Möglichkeiten, mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Abgesehen von möglichen Reparaturen am Auto, das kann teuer werden.


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05.04.2023 um 01:21
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Beim Minimalismus ist der Spareffekt nur ein Nebenprodukt und nicht derart zentral wie beim Frugalismus, sodass ich die aktuelle Diskussion klar dem Frugalismus zuordne. Minimalisten denken nicht so viel über das Geld und womögliche Ersparnisse nach.
Mir geht es da nicht um Geld anhäufen, und es ist auch nicht der Haupteffekt - sondern ein Nebeneffekt.
Ich möchte z.B. gar nicht andauernd neue Kleidung, oder modisch gestylt sein. Vieles würde ich auch nicht geschenkt haben wollen, da es herumsteht, mein Aussehen aufwendig verändert und dergleichen.
Heutzutage verdiene ich in der IT sehr gut, mein Partner ebenso, und ich könnte mir alles mögliche leisten: Auto, größere Wohnung, teures Handy, Streaming, Thermomix, Staubsaugerroboter, Friseurfrisur, Kaffeevollautomat, mittags im Cafe essen, neueste Mode, teure Kosmetik, viel Kleidung, Juwelierschmuck, teure Hochzeit, weite Reisen, Riesenfernseher, Wohnungseinrichtung oft auswechseln... will ich aber alles gar nicht. Eben aufgrund von Minimalismus - vieles aus der Liste fände ich lästig, belastend; beim Gedanken an Shopping als Freizeitbeschäftigung, Kleidung andauernd austauschen, einer Hochzeit mit x Gästen und im prinzessinnenhaften Kleid mit all dem "Kram" von Fotograf über Goldringe bis hin zur Kosmetikbehandlung, Wohnung andauernd umdekorieren, vollgestellte Wohnung, Küche voller Geräte etc. gruselt es mich regelrecht. Bei obigen Dingen möchte ich sie auch nicht geschenkt haben. (Wäre der Spareffekt der wichtigste, fände ich solche Geschenke evl. toll. Ich hingegen habe solche Geschenke schon öfter abgelehnt, das Geschenk weitergegeben bzw. gehofft dass es mir nicht geschenkt wird.)

Warum ich den Aspekt Geld auch erwähne: Bei einem sehr kleinen Einkommen (Studium komplett durch Nebenjob finanziert - kein Elternunterhalt, kein Bafög, kein Stipendium) war es auch nötig darauf zu achten - etwa um sicher die Miete zu bezahlen und um die Ausbildung, das Studium nicht zu gefährden. Heutzutage ist es in der Tat nur noch ein Nebeneffekt und ich bin definitiv keiner der mit leuchtenden Augen den Kontostand beobachtet und zu rechnen anfängt.
Frugalistentypische Einstellung wie z.B. kaum mehr arbeiten, mir viel schenken lassen/ Beziehungen ausnutzen, statt mit fester Anstellung sich mit Nebenjobs durchschlagen und v.a. in Naturalien entlohnt werden, darauf abzielen mit 40 Jahren "in Rente"... entspricht mir nicht.
Ich bin "ganz normal" berufstätig, komme für alle Kosten selbst auf, finde es wichtig wannimmer möglich* für mich selbst verantwortlich zu sein, und das soll auch so bleiben.

* Wenn jemand staatliche Hilfen aufgrund von z.B. Arbeitslosigkeit, Erwerbsminderungsrente o.ä. bezieht, halte ich da definitiv niemanden für einen Schmarotzer. Auch nicht bei Nachbarschaftshilfe. Ich selbst käme mir nur komisch vor wenn ich, voll arbeitsfähig, versuchen würde mich durchzuschlagen mit Nebenjobs und v.a. von Freunden alles mögliche großzügig geschenkt zu bekommen und stets auf ihren guten Willen zu hoffen. Nicht mein Ding. Dabei häufig der Fall seiende körperlich anspruchsvolle Jobs, minimalste Wohnverhältnisse (z.B. zur Untermiete in kleinem Zimmer bei einem Freund) wären für mich auch nicht geeignet.


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