Gymnasiast stirbt bei Würgespiel

@Feingeist

Full_of_Rage schrieb:wie kommt man bloß auf so einen mist?

Ich nehme an, dass es ein Versuch war, (wieder?) zu fühlen, zu empfinden und wahrzunehmen. Für mich ist der "Gymnasiast" hier das Schlüsselwort.
Leistungsdruck, Versagensangst oder zu hohe Erwartungen der Eltern - ich kann mir einiges vorstellen, was ihn zu diesem Mist animiert hat.

Ich kenne das aus dem Sexuellen. Frauen, denen der alltägliche Sex nicht mehr ausreicht, fragen schon ab und zu nach einer anderen, einer härteren Gangart, weil das Alte langweilig ist und sich nicht mehr fühlen lässt.
Hier sehe ich eine Art Parallele.

Erinnert mich auch n bisserl an diesen Herrn hier:

Ich würde da nicht zuviel hineininterpretieren: Ein 14-jähriger hat offenbar einen entsprechenden Bericht oder eine Anleitung im iNet gefunden und das ausprobiert, und warum auch nicht?

Der eine hat halt Pech gehabt und ist nicht mehr.

Mir fallen spontan eine ganze Menge Handlungen ein die dümmer sind, als sich selbst zu würgen.

@Daak

Mir geht's ums Würgen, nicht um den toten Pimpf.
Aus eigenen Erfahrungen heraus versuche ich, das Würgen einzuordnen - ohne posthum Psychoanalyse zu betreiben.

Daak schrieb:Mir fallen spontan eine ganze Menge Handlungen ein die dümmer sind, als sich selbst zu würgen.

Und was?
Wieder loszulassen? ;)

@niurick

niurick schrieb:Und was?
Wieder loszulassen?

Andere würgen.

@niurick

niurick schrieb:Und was?
Wieder loszulassen?

Ich glaub das möchte er nicht sagen, da er genau weiß, dass hier noch einige... ich sag mal "kiddis" hier reinschaun die sich dann genau das reinziehen. Gibt bestimmt welche die da bloß auf sone antwort warten um mehr zu erfahren... die merken aber nicht wie die eigentlich neben dem richtigen Weg laufen.

@niurick

niurick schrieb:Und was?
Wieder loszulassen?

Zum Beispiel. Dann rufen nämlich alle "Feigling" und das geht doch gar nicht . . . ;)

Ok getäuscht :D

@Gummiglas

Daak = er?

Gummiglas schrieb:die merken aber nicht wie die eigentlich neben dem richtigen Weg laufen.

Vielleicht hatte er auch die Angst, den vermeindlich richtigen Weg fortzusetzen und hat sich deshalb gewürgt. (?)

@Gummiglas

Definitiv.

Die 'Kiddies' sollen sich rein- und antun, was sie wollen, Leben heißt lernen.

Es ist die herrschende Sinnlosigkeit dieser Zeit, kaum jemand besitzt noch bleibende Werte, so versucht man die unweigerlich auftretende innerliche Leere mit immer neuen Äußerlichkeiten zu füllen, da dies aber nur von begrenzter Dauer und somit kein Ersatz ist, muß der Kick immer größer werden, damit man überhaupt noch etwas dabei empfindet.
Reine Symptombekämpfung...

@Sidhe

Sidhe schrieb:kaum jemand besitzt noch bleibende Werte

Es wäre für mich auch sehr erstaunlich, wenn wir bei den Werten eine Konstante vorfänden - in einer Zeit, die dem ständigen Wandel unterliegt.
Wünschen würde ich es mir ja, aber für wahrscheinlich halte ich es nicht.
Ich habe Mitmenschen, deren Ansichten, Meinungen oder Werte sich schneller verändern, als der Dollar-Kurs fällt.

Es werden eben viele Mechanismen aus dem einen in den anderen Bereich des Alltags übernommen.

@Sidhe
Das war "schön" gesagt. In dem Sinne, dass es stimmt, "schön" isses ja eigentlich nicht.
Aber Recht haste.

@niurick

niurick schrieb:Vielleicht hatte er auch die Angst, den vermeindlich richtigen Weg fortzusetzen und hat sich deshalb gewürgt. (?)

Vielleicht ist das auch ein Weg, nur wieder ein anderer, welcher aber wieder Dummsinn ist.

Haha...

Kann man wirklich von Tragik reden, wenn Menschen sich selbst strangulieren und dabei umkommen?

Ist es Tragik, wenn sich nen Junky den "Goldenen Schuss" setzt?
Das ist den meisten doch egal!

Und der Vergleich passt, denn (Zitat): «Den meisten Jugendlichen ist nicht bekannt, dass solche Spiele genauso tödlich sein können wie Drogen.».

Nur, ich will ja nicht nur meinen uninteressanten Senf dazugeben.
Ich kannte dieses "Spiel" auch nicht. Mir war nur bekannt, dass sich einige junge Menschen die Halsschlagader abgedrückt haben bis sie ohnmächtig wurden.

Ich finde niuricks Ansatz gut:

"Ich nehme an, dass es ein Versuch war, (wieder?) zu fühlen, zu empfinden und wahrzunehmen. Für mich ist der "Gymnasiast" hier das Schlüsselwort.
Leistungsdruck, Versagensangst oder zu hohe Erwartungen der Eltern - ich kann mir einiges vorstellen, was ihn zu diesem Mist animiert hat.

Ich kenne das aus dem Sexuellen. Frauen, denen der alltägliche Sex nicht mehr ausreicht, fragen schon ab und zu nach einer anderen, einer härteren Gangart, weil das Alte langweilig ist und sich nicht mehr fühlen lässt.
Hier sehe ich eine Art Parallele."

Es gibt eine weitere Parallele; wie passend, immer diese Drogen^^.
Am Anfang hat man nur einen Joint geraucht. Einigen Leuten hat das dann nicht mehr gereicht und haben dann exzessiv konsumiert oder sind auf härtere Dinge umgesattelt.
Das alte, bekannte ist zu monton und das neue, unbekannte flasht beim ersten Mal.

Dennoch kann man nicht von Tragik reden.
Solch eine Tat weckt in mir weder Mitleid noch Furcht. Unverständlichkeit trifft es eher.

@c.damien

c.damien schrieb:Solch eine Tat weckt in mir weder Mitleid noch Furcht. Unverständlichkeit trifft es eher.

Was eigentlich auch gut so ist, denn Mitleid hat den großen Nachteil, dass man selbst darunter leidet, obwohl jemand anderes zu Schaden kommt. Unverständlichkeit reicht aber vollkommen aus dagegen, um die Sinnlosigkeit so einer Lage zu erkennen.

Da hab ich Sensibelchen es schon schwer :D

@c.damien

c.damien schrieb:Kann man wirklich von Tragik reden, wenn Menschen sich selbst strangulieren und dabei umkommen?

In ein paar Tagen, wenn die Details seines Lebens uns in den Medien um die Ohren flattern, wird die empfundene Tragik seines Lebens die seines Todes überwiegen.

c.damien schrieb:Dennoch kann man nicht von Tragik reden.

Manchmal erscheint es mir auch wie eine Fortsetzung oder gar eine logische Konsequenz und nicht wie Tragik.
Empfinde ich etwas tragisch, versperrt sich mir der Blick.
Diesen brauch' ich allerdings, weil es mich wirklich interessiert, was Jugendliche fühlen, in welchen Umständen sie leben, welche neuen Trends sich bei ihnen entwickeln oder welche Ängste sie plagen.

@Gummiglas

Gummiglas schrieb:Unverständlichkeit reicht aber vollkommen aus dagegen, um die Sinnlosigkeit so einer Lage zu erkennen.

Was für ein Unfug.
1.) falsches Verb.
Nicht Unverständlichkeit, sondern Unverständnis.
2.) Erklär' mir bitte, wie Du anhand von Unverständnis eine Sinnlosigkeit erkennen kannst.

Gummiglas schrieb:Da hab ich Sensibelchen es schon schwer

Mag sein, dass Du es schwer hast.
Darf ich statt Sensibelchen ein anderes Wort einsetzen?

@niurick

niurick schrieb:Darf ich statt Sensibelchen ein anderes Wort einsetzen?

Da ich böses befürchte, sag ich mal "nein".

1.) falsches Verb.
Nicht Unverständlichkeit, sondern Unverständnis.

Dazu kann ich nur sagen Nobody is perfect. Aber danke, dass dus mir sagst, sonst würd ich es wohl nie oder viel später erfahren...

niurick schrieb:Erklär' mir bitte, wie Du anhand von Unverständnis eine Sinnlosigkeit erkennen kannst.

Na wie ensteht denn Unverständnis? Nicht durch die Erkenntnis der Sinnlosigkeit? (Ich hoff meine Grammatik war diesmal richtig)

@Gummiglas

Gummiglas schrieb:Na wie ensteht denn Unverständnis? Nicht durch die Erkenntnis der Sinnlosigkeit?

Was ich bei Allmy nicht alles lerne - jetzt entsteht Unverständnis schon durch Erkenntnis.
Ist Unverständnis nicht das Ausbleiben von Erkenntnis?
Mir ist auch nicht klar, warum Du hier mit einer Sinnlosigkeit kommst.
Kennen wir die Umstände nicht, können wir das nicht beurteilen.

@niurick
Falsch.
Das Unverständnis ist ein Nomen, weißt du aber selbst - denke ich :)
Unverständlichkeit geht aber auch!?


"In ein paar Tagen, wenn die Details seines Lebens uns in den Medien um die Ohren flattern, wird die empfundene Tragik seines Lebens die seines Todes überwiegen."

Lauf der Dinge, Konsumgesellschaft.

"...weil es mich wirklich interessiert, was Jugendliche fühlen, in welchen Umständen sie leben, welche neuen Trends sich bei ihnen entwickeln oder welche Ängste sie plagen."

Hut ab :) viele Erwachsene vergessen, wie es ist, jugendlich zu sein und die Probleme, die sich auftun.

@SallySpectra
"Erklär' mir bitte, wie Du anhand von Unverständnis eine Sinnlosigkeit erkennen kannst."

Jap, würde ich auch gerne wissen. Vielleicht hast du es nur falsch ausgedrückt.