Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

@martialis
ich mache das auch nicht, ich habe nur darauf hingewiesen, dass man sich nicht, wie @KillingTime darüber aufregen kann und es als Volksverhetzung betiteln kann, wenn nun einmal ein Problem im Osten vorhanden ist.
Man kann doch nicht einerseits rassistische Bezeichnungen runterspielen, aber andererseits ein Video, das auf bestimmte Situationen hinweist und den, der empfiehlt es sich mal anzuschauen als volksverhetzend betiteln.

@.lucy.
es geht nicht um die Krawalle, sondern um Fremdenfeindlichkeit, Rassismus.

@Tussinelda

Fremdenfeindlichkeit, Rassismus ist doch der Grund für die Krawalle , oder worum ging es in dem Video ?

Ein Schwarzer grüßte mit dem Hitlergruß zurück ?

Aber ich denke, wer randalieren will in Fußballstadien, der findet immer einen Grund .

@.lucy.
deswegen schrieb ich ja, es geht nicht um Krawalle an sich, sondern die herausragende Fremdenfeindlichkeit, die so weit geht, dass es sogenannte no go areas gibt, dass man Menschen anderer Herkunft "besonders" schützen, warnen muss, dass die Menschen nicht einmal erkennen wollen, dass es rassistisch ist, was sie machen, sondern sich lieber darüber aufregen, dass der Hitlergruß des Schwarzen nicht entsprechend bestraft wurde, er also, wie einer sagte "erschossen werden sollte, der Mensch"

Tussinelda schrieb:wenn nun einmal ein Problem im Osten vorhanden ist.

Das gleiche Problem gibt es im Westen nicht, denn wie wir wissen, sind Wessis über jeden Zweifel erhaben. Aber die boehsen boehsen Ossis! Zieht die Mauer wieder hoch!

@KillingTime
das wurde niemals gesagt, dass willst Du nur so sehen......

ich lebe im Westen und habe ich jemals hier gesagt, hier gibt es keine Probleme?

Wo Unwissenheit auf Unzufriedenheit trifft da gedeihen rassistische/faschistische Ideen wohl am Besten, ich bin aus dem Osten.

Hier im ländlichen Raum gibt es kaum Menschen anderer Hautfarbe und trotzdem reichlich Rassisten.

Irgendwie paradox...

@.lucy.
Was ich für eine Meinung habe? Das Video spricht ja für sich. Es ging auch darum, dass Rassismus sehr wohl noch existiert und in Fussballstadien wunderbar zu sehen ist, denn da ist oft mal eine Kamera dabei und nimmt das auf. Mit was ein Betroffener alltäglich konfrontiert wird, ist leider nicht gefilmt worden, aber auch das existiert, und nicht nur in Fussballstadien.

Wobei Fußball jetzt irgendwie ein schlechtes Beispiel ist. Fußball ist der Breitensport in Deutschland, das sich in einer großen Menschenmasse eher Rassisten befinden als etwa beim Eishockey oder meinetwegen Tischtennis ist doch klar.

@CosmicQueen


Ich dachte ja eher Videos alleine darf man nicht posten, ohne eine Erklärung dazu .

Es ein Video wie viele andere über Randalen in Fußballstadien.


Das sagt nichts über Rassismus in Deutschland aus, sondern über Fans in Fußballstadien.

Wenn man was über Rassismus wissen möchte, ist das ja kein Prob:


http://www.tagesschau.de/ausland/fremdenfeindlichkeit100.html

Die Realität in Sachen Fremdenfeindlichkeit ist weitaus schlimmer als es die Polizeistatistiken vermuten lassen. Zu diesem Fazit kommt eine Umfrage der EU. Jeder dritte Zuwanderer ist demnach schon Opfer von Diskriminierungen geworden - und nur selten werden die Fälle angezeigt.

[...]

Damit steht für Morten Kjaerum, den Direktor der EU-Grundrechteagentur fest, dass die amtlichen Zahlen über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nur die Spitze des Eisbergs sind. "Die Erhebung zeigt, wie hoch die Dunkelziffer bei rassistisch motivierten Straftaten und Diskrimierung in der EU tatsächlich ist", so Kjaerum.

[...]

Aber auch zahlreiche Zuwanderer aus Afrika berichteten über Fälle von Diskriminierung und Rassismus. Besonders bemerkenswert ist für die Experten der EU-Grundrechteagentur, dass die überwältigende Mehrheit von ihnen diese Fälle den Behörden nicht meldet. Mehr als 80 Prozent der Befragten gaben an, jüngste Vorfälle von Diskriminierung nicht angezeigt zu haben. Genau so viele wussten auch von keiner Organisation, an die sie sich hätten wenden können, um sich unterstützen oder beraten zu lassen.

"Tausende Fälle von rassistisch motivierten Straftaten und Diskriminierung bleiben unentdeckt", erklärte Kjaerum. Straftäter kämen ungestraft davon und Opfer erführen keine Gerechtigkeit. Der Grund dafür: Die meisten gehen offenbar davon aus, dass es ohnehin nichts ändert, wenn sie einen Vorfall melden.
Resignation bei vielen Minderheiten

Es herrsche bei Minderheiten und Zuwanderern ein gewisses Maß an Resignation, fasst der Bericht der Grundrechteagentur zusammen. Das führt im Gegenzug aber auch dazu, dass die statistischen Erhebungen zu Rassismus und Diskriminierung die Realität gar nicht widerspiegeln können.



http://www.tagesschau.de/inland/studierechtsextremeeinstellungen102.html (Archiv-Version vom 08.05.2013)

Die Studie kam allerdings zu dem Ergebnis, dass in Ostdeutschland eine Generation heranwächst, die starke Zustimmungswerte zu rechtsextremen Einstellungen zeigten. "Hier wächst eine Generation heran, die alle bisherigen Gruppen in ihrer rechten Einstellung zu überbieten droht", warnen die Autoren. Wie sich bereits im Jahr 2010 angedeutet habe, könne man "inzwischen von einem klaren Trend in Ostdeutschland sprechen: Derzeit haben knapp 16 Prozent der Ostdeutschen ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild, Tendenz steigend". Vor zwei Jahren lag dieser Wert bei 10,5 Prozent.



http://www.fr-online.de/meinung/rassismus-in-deutschland-die-mitte-rueckt-nach-rechts,1472602,20862012.html (Archiv-Version vom 13.04.2013)

Die Verbreitung rassistischer Vorurteile nimmt zu. Wer die Geschichte der Bundesrepublik kennt, der fragt sich allerdings, wann diese Mitte jemals ganz ohne Fremdenhass auskam.

ich sah gerade eine Sendung über bolivianische und kongolesische Minen in denen die Rohstoffe für die Elektronik unserer Laptops, Handys und Waschmachinen für sämtliches dies benötigende technisches Gerät und Zinküberzug für unsere Autos größtenteils von Hand geschürft werden.
Die Bedingungen sind die der Sklaverei oder zumindest bis zur Ausbeutung reichende, einschließlich staatlicher Korruption und Schmuggelhandel. Sind wie alle Rassisten, da wir alle das dulden und an diesen Geräten bequem über ein Wort vehandeln?...

@kore

Wir sind jedenfalls definitiv alle mitschuldig und es hört ja nicht damit auf das die Arbeiter dort vergiftet werden, sondern es gibt dort Bürgerkriege um diese Rohstoffe. Kriege welche deutsche Firmen teilweise finanzieren, damit sie was von dem Kuchen abbekommen.

Die Skandale um die Herstellung von Kleidung, Kaffee, vielfältigste massivste Umweltzerstörungen etc.

Wir schenken unseren Kindern eine Tafel Schokolade um ihnen eine Freude zu bereiten.

-Andere Kinder flückten die Kakaobohne und haben selber niemals eine Schokolade auch nur gesehen.

-Das MC Donalds Happy Meal wurde teilweise in Kinderhand gefertigt.

- Ebenso diverse Klamotten, und und und.

Geht es hier noch um das Wort Neger?

Ausbeutung Kinderarbeit und Armut ist nicht auf Afrika beschränkt. Ich bitte das zu bedenken. Afrika nur als katastrophale homogene Zone zu schildern ist auch eine Form von unterschwelligem Rassismus , nur mal so nebenbei.

Bei der Lektüre von Arthur Koestlers "Pfeil ins Blaue" stieß ich auf eine Passage, in der er die Fronarbeit der "unbedeutenderen unter den ausländischen Journalisten" in Paris schildert, "die man 'Neger' nennt". Das erinnerte mich an eine Stelle in den "Heimlichen Erinnerungen" meines Vaters, der etwa zur gleichen Zeit – Anfang der 1930er Jahre – Arbeit in einem Pariser Architekturbüro suchte. Als er bei Charles Siclis angestellt wurde, rief der große Mann in sein Zeichenbüro: "J'ai ici un jeune nègre boche." Ich habe hier einen jungen deutschen Neger.

Sollte man heute bei der Übersetzung Rücksicht auf verständliche Empfindlichkeiten nehmen und Siclis sagen lassen, er habe einen jungen deutschen Schwarzen angestellt? Natürlich nicht. Denn die Tatsache, dass damals offensichtlich jede Art untergeordneter Tätigkeit von "Negern" ausgeführt wurde, sagt einiges aus über den alltäglichen Rassismus der damaligen Zeit.

Aber wie ist es mit folgendem Beispiel? In seiner großen Rede vom 28. August 1963 am Lincoln-Denkmal in Washington, in dem er von seinem Traum eines gerechteren Amerika sprach, verwendet Martin Luther King durchweg das Wort "negro" – nicht "black" oder gar "Afro-American". Ich habe in meinem neuen Buch über John F. Kennedy die Übersetzung verwendet, die damals vom US-Informationsdienst herausgegeben wurde, wo es etwa heißt: "Einhundert Jahre nach der Sklavenbefreiung ist der Neger noch immer nicht frei. Einhundert Jahre danach wird das Leben des Negers immer noch von den Handschellen der Rassentrennung und den Ketten der Diskriminierung bestimmt...."

Erst James Brown war stolz, ein Schwarzer zu sein

Man stolpert über dieses Wort. Und das soll man auch. Denn erst 1968 – im Jahr der Ermordung Martin Luther Kings – wird James Brown singen: "Say it loud – I'm black and I'm proud." Es ist ein Zeichen der Demut Kings, dass er das damals unter Weißen gesellschaftsfähige Wort "Neger" verwendet; und ein Zeichen des revolutionären Aufbegehrens, wenn James Brown verlangt, das bis dahin abfällig benutzte Wort "Schwarze" mit Stolz zu verwenden. Wegen seiner Demut und Geduld wurde King von den zornigen jungen Männern der "Black Pride"-Bewegung als "Onkel Tom" bezeichnet. Zensiert man seine Reden nachträglich, indem man das Wort "Neger" eliminiert, erschwert man das Verständnis für Kings Leistung und der Zeit, in der er kämpfte und litt.

Ich schreibe das unter anderem auch deshalb, weil ich kürzlich in der "Heute-Show" von Oliver Welke süffisant angegriffen wurde, nachdem ich bei Beckmann ein paar deutsche Touristen auf dem Petersplatz zitiert hatte, die sich "einen Neger als Papst" gewünscht hatten. Anscheinend darf man nicht einmal im Zitat das N-Wort benutzen. Dabei drückten die Touristen mit ihrem unfreiwillig komischen Wunsch etwas Wichtiges aus: Noch ist in manchen Ecken der deutschen Provinz der Umgang mit anders aussehenden Menschen ein wenig unbeholfen; und doch ist man auch dort so weit, sich einen Schwarzen als Oberhaupt der eigenen Kirche wünschen zu können. Der Widerspruch zwischen dem unglücklichen Ausdruck und dem fortschrittlichen Wunsch markiert den Fortschritt in der deutschen Kirche; eine sprachliche Beobachtung, die wohl für den öffentlich-rechtlichen Holzhammerhumor eines Herrn Welke zu hoch ist.

Kinder sind nicht so dumm, wie manche denken

Will sagen: Man muss auch aushalten können, dass die Leute früher nicht so herrlich aufgeklärt waren wie heute. Auch Kinder können das begreifen. Als Achtjähriger las ich Mark Twains "Huckleberry Finn", wo Huck meint, der entlaufene Sklave Jim sei zwar ein Nigger, aber doch der beste Mensch, den er kenne. Ich war kein besonders helles Kind, aber dass Huck mit der Benutzung des Worts Nigger nicht Jim herabsetzte, sondern seine eigenen Vorurteile in Frage stellte, das verstand sogar ich. Die nachträgliche Säuberung der Kinderliteratur hat nicht nur etwas von Big Brother, sie verrät auch eine bedenkliche Unterschätzung der Kinder und ihrer Fähigkeit, die Welt und die Literatur zu verstehen und zu beurteilen.

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http://www.welt.de/kultur/article113932215/Manchmal-muss-man-Neger-sagen.html

Ein grossartiger Artikel, genau auf den Punkt, ich bitte sich das mal ernsthaft durchzulesen! Grade die Betroffenheitsfraktion, bitte.

Puschelhasi schrieb:Ausbeutung Kinderarbeit und Armut ist nicht auf Afrika beschränkt. Ich bitte das zu bedenken. Afrika nur als katastrophale homogene Zone zu schildern ist auch eine Form von unterschwelligem Rassismus , nur mal so nebenbei.

Was auch niemand hier getan hat und ich glaube auch nicht das Du etwa Bolivien Afrika zugehörig zählst.



Als Ergänzung zu Deinem anderen Text vielleicht noch der Hinweis das es hier in Deutschland eine solche Zensur nicht gibt.

Ob es sie in Amerika gibt weiss ich nicht, das ging aus diesem Artikel (und auch aus dem weiterführenden) nicht so klar hervor. Da steht nur etwas von Forderungen.

Ich finde man sollte nicht alles in einen Topf schmeissen und Vermengen.

http://derstandard.at/1293370144057/Tom-Sawyer-und-Huck-Finn-nun-in-politisch-korrekter-Version

@.lucy.

Nein es ist kein Video über Randale, denn es geht hier explizit um Rassismus, auch wenn die Herrschaften das nicht gerne zugeben. Oder empfindest du es auch als normal, einen Schwarzen mit Affengeräusche zu konfrontieren, immer dann, wenn er im Ballbesitz ist?

@CosmicQueen

Ich glaube aber kaum, dass es den rechten Ultras um semantische Feinheiten geht, wie etwas Neger vs. Schwarzer in der Literatur oder im Sprachgebrauch. Selbst wenn diese Leute in ihrer Kindheit bei Pippi Langstrumpf Südseekönig statt Negerkönig gelesen haetten, wuerden sie trotzdem weiter Affengeraeusche in der Fankurve machen.

Was hat das Affengeräusch jetzt mit dem Wort zu tun, daß Du oben einforderst? @Puschelhasi . Diese Zusammenschau sehe ich als rassistisch an.
Ich erinnere mich, daß man einem Torhüter mit Namen Kahn Bananen vor das Tor warf. War das auch rassistisch?
Es ist ja geradezu der Gipfel bzgl. meines Eintrags zu sagen, man solle zum Thema zurückkehren obwohl ich gerade sagte, daß es sehr einfach ist um ein einzelnes Wort sich bequem im Sessel zurückzulehnen und den Menschenfreund zu mimen, wenn man wesentlich Schlimmeres seinen Gang gehen läßt und es dann unter den besagten Teppich kehren will.
Mir ist vollkommen schnuppe ob Afrikaner sich selbst oder andere diese als Neger bezeichnen, solange sie menschenwürdig über sie und sich selbst zu denken in der Lage sind und sie eben genau nicht so behandeln wie es aufgezeigt worden ist in der von mir angeführten Sendung.
Das ist nämlich tatsächlich schockierend, daß man glaubt Menschen und das können auch andere Unterdrückte sein neben den Kongolesen und schwarzen Südafrikanern denn den Diamantenabbau gibt es ja auch noch, so behandeln zu können wie es zu Zeiten der Sklavenhändler üblich gewesen ist.
Wer meint ich übertreibe sollte sich vergegenwärtigen, daß hier erst durch das Militär eine Abhängigkeit geschaffen wird in materieller Hinsicht, es wird also ein Schutzgeld erpresst und der verschuldete Minenarbeiter anschließend mit Waffengewalt zur Arbeit angehalten. Keinerlei Krankenversorgung aber Kinder- sowie Frauenarbeit in den Minen gibt es.
Ich benutze das Wort "Neger" nicht, aber mir ist auch klar geworden was political korrektness auch sein kann.
Nämlich: Getarnte Ausbeutung. Es ist durchaus möglich, daß die von diesem Elend Profitierenden sich weil es heute so sein muß, tarnend korrekt nach außen hin verhalten und nie ein solches Wort gebrauchen würden, damit sie nicht als Täter entlarvt werden.
Ja, es ist sogar möglich heute, daß ausgebeutet wird und der Ausbeuter behauptet, er täte diesen Menschen etwa Gutes. Damit erhält er beinahe schon einen gesellschaftlichen Freibrief.
Der Vollständigkeit halber sollte man diese Gedankengänge hinzufügen dürfen, philologisch kann man sich dann über die Begrifflichkeit streiten.

@kore

falsch geadded? Ich fordere garkein Wort ein, ich bezog mich damit auf den Post von @CosmicQueen.

Da hast du wohl was durcheinander gekriegt.