Suizid als Lösung aller Probleme?

@styx
@Koman

Meistens sind das aber genau die Menschen, die wie Asche aus der Phönix steigen. Aus der Ecke kommen weniger Suizide.
Eine große Rolle spielen Selbstzweifel, die sich durch die immer wiederholenden Gedankengänge im Kopf manifestieren. Statt seine Energie auf Hilfe zu verwenden, verwendet man diese für den Suizid.
Die wenigsten Suizide sind spontan, die meisten wurden von langer Hand geplant. Und davon bekommen die wenigsten (Außenstehenden) wirklich was mit, denn niemand kann anderer Leute Gedanken lesen.

Deswegen würde ich mir niemals selbst ein schlechtes Gewissen machen (lassen) wenn sie jemand Bekanntes/Verwandtes sich das Leben nimmt.
Das hat er selbst so gewollt und so gewählt.

Text

kann ja zugucken.

NoSilence schrieb:Deswegen würde ich mir niemals selbst ein schlechtes Gewissen machen (lassen) wenn sie jemand Bekanntes/Verwandtes sich das Leben nimmt.
Das hat er selbst so gewollt und so gewählt.

so ist es.

Oder er hat keine Hilfe bekommen...

@myself

Man kann jemanden mit Ratschlägen zutexten. Das bringt aber wenig wenn diese nicht angenommen werden.

@myself

oder keine gewollt. man kan alles tottherapieren, da lässt sich noch einiges an geld herausschlagen.

@NoSilence

Wer bitte redet von Ratschlägen? Weisst du wie lang die Warteliste bei einem Psychologen ist? Sie beträgt in unserer Region knapp 2 Monate. Und das ist noch relativ niedrig. Was das bedeutet? Du holst dir ne scheiß Überweisung zum Psychologen, weil du merkst, dass du es alleine nicht mehr schaffst und kannst mindestens 2 Monate warten, bis du einen Termin bekommst. Das ist witzlos. Mehr als witzlos.

Und niemand, der nicht einmal in der Situation war, sich solch Hilfe zu suchen, wird erahnen können, was das überhaupt für Überwindung kostet, anzurufen, nachzulaufen... Für "normale" Menschen kein Ding... Für ein Mensch mit starken Depressionen ist das die reinste Hölle.

@styx

Bekomm erstmal einen Termin beim Psychologen.

@myself

Ich arbeite in einer geschlossenen Psychiatrie und Akutfälle bekommen idR sofort einen Platz. Es gibt ja auch mehr Psychologen als einen in jeder Stadt.

man sollte einfach auf die reaktion anderer scheissen, was geht die das an, was man selbst für probleme hat? wenn ich etwas vom leben gelernt habe, ist es die tatsache, what comes arround goes arround. alles im leben kommt wieder auf einem zurück, auf die ein oder andere weise. diejenigen die sich die mäuler darüber zerreisen, sollte man ganz anders umgehen, als ein behütsames gespräch-.-

ansonsten denk ich mir, das wenn man das nötige selbstbewusst aufweisen kann( was natürlich schwierig vor allem in der depression ) kann jeder mensch, ausnahmslos, berge bezwingen.

@NoSilence

Es gibt mehr als einen pro Stadt? Sehr gut erkannt. Die Wartezeit von 2 Monaten war bei dem, mit der kürzesten Wartezeit. Die längste Betrug 6 Monate.

Wenn der Hausarzt keinen Akutfall erkennt, bekommst du ne scheiß Überweisung und das wars. Kein Anruf beim Psychologen oder sonstwas. Du fährst heim. Klapperst ne Woche lang jeden scheiß Psychologen im Raum von 50 km ab und nimmst dir dann am WE das Leben, weil du einfach nicht mehr weiter weisst.

Wie war das mit "klugen Ratschlägen"?

@myself

myself schrieb:Und niemand, der nicht einmal in der Situation war, sich solch Hilfe zu suchen, wird erahnen können, was das überhaupt für Überwindung kostet, anzurufen, nachzulaufen... Für "normale" Menschen kein Ding... Für ein Mensch mit starken Depressionen ist das die reinste Hölle.

Und noch schwieriger ist es Menschen zu helfen, die Hilfe einfach strikt ablehnen und keinen (Lebens-) willen mehr haben. Das muss man über kurz oder lang auch akzeptieren.

Es ist so einfach zu reden, wenn man gewisse Situationen noch nicht selbst durchlebt hat. :)

@myself

"Kluge" Ratschläge bei jemand, der nicht mehr Leben will, bringen einfach nichts. Das habe ich schon vorher geschrieben.
Wenn dem so wäre würde es keine Suizide geben.

@Merlina

Eben.

myself schrieb:Es gibt mehr als einen pro Stadt? Sehr gut erkannt. Die Wartezeit von 2 Monaten war bei dem, mit der kürzesten Wartezeit. Die längste Betrug 6 Monate.

kenne ich zu gut...

@NoSilence

Hab ich nun schon 3 mal geschrieben, dass in dem von mir beschriebenen Fall MEHRFACH um Hilfe gebeten wurde? Und JEDE Tür geschlossen wurde? Das man Termine für Juni angeboten hat?

Es ist nicht so leicht, wie man sich das als "gesunder Mensch" vorstellt...

Es wurde um Hilfe gebeten... Verdammte scheiße... Und es wurd keine Hilfe geleistet... Auch DAS gibt es! Hier! In unserem Land, wo eine Stadt mehr als einen Psychologen hat.

@myself

Was glaubst du denn wie viele Menschen therapeutische Hilfe beanspruchen?
Und Akutfälle werden vorgezogen.

@myself

wie kategorisiert man akutfälle?

@NoSilence

Wie kann man so verbohrt sein? Ein Mensch hat sich das Leben genommen, weil ein verdammter Hausarzt sich nicht über den Ernst der Lage klar war.

Was glaubst du wohl, wie sich ein Mensch fühlt, der schon zum zweiten mal beim verdammten Hausarzt sitzt und um eine Überweisung bittet, diese dann endlich erhält und nirgendwo nen verkappten Termin erhält?

Für dich und in deiner Welt scheint ja alles schön rational, logisch und nachvollziehbar zu sein. Das hat aber nichts mit der Welt eines Menschen mit Depressionen zu tun.

@styx

Man wartet ab, ob sie in zwei Monaten noch Leben...Wenn ja, hat man alles richtig gemacht.

@NoSilence
Genau da liegt doch das Problem...
Immer mehr hausgemachte Problemchen beduerfen auf einmal einer Psychotherapie.
Jeder 2. leidet plötzlich am Burnout-Syndrom,die betrogene Ehefrau braucht dringend psychologische Hilfe und diejenigen,denen es wirklich verdammt dreckig geht,werden oft nichtmal als Akutfälle angesehen.

Es kommt sogar vor,dass man 1,5 Jahre!! auf eine Warteliste gesetzt wird.Wie man dann in der zu ueberbrueckenden Zeit zurecht kommt,ist dann Nebensache....

Ich bezweifle,dass man in diesem Fall das allerschlimmste,was jetzt eingetroffen ist,verhindern hätte können.
Selbst wenn eine Einweisung erfolgt wäre,wären die Depressionen geblieben.
Und manische Depressionen enden leider sehr oft mit einem Suizid.

myself schrieb:Man wartet ab, ob sie in zwei Monaten noch Leben...Wenn ja, hat man alles richtig gemacht.

die pharmaindustrie und viel weitere leben vom leid. da wird man doch nicht alles "gesund" machen.

@styx

Naja, reicht doch, wenn man nach einem Anruf weiss, wer akut behandelt werden muss und wer nicht. Wenn der Kalender voll ist, kann man ja gern auf den nächsten Bahnhof verweisen.

@myself

Gut erkannt, ich lasse mich nicht von Emotionen leiten, so wie es andere hier tun, da gebe ich dir recht.
Ich möchte hier jetzt keine Familiendetails von mir hier ausplaudern, aber ich habe bisher noch nicht erlebt, dass ein Familienmitglied 2 Monate auf einen Termin warten mussten. Zwei aus meiner Familie befinden sich in Therapie, hatte einen Suizid drunter und mein Bruder wird voraussichtlich der nächste sein.
Was mein Bruder anbelangt, so lehnt er jede Hilfe strikt ab, und das muss ich akzeptieren. Auch wenn er sich vor den Zug wirft.