Postmortem Fotografie

@caramellina
Danke für Deinen sehr lesenswerten anschaulichen Beitrag und den Link.

Ich mag alte Friedhöfe und gehe sehr gerne dort spazieren oder zum längeren Verweilen.

Aufbahrungszellen in denen der Sarg nur hinter einer Glasscheibe aufgebahrt wird, durch welche die Angehörigen den Verstorbenen ansehen dürfen kenne ich bei uns vor allem aus dem Süddeutschen Raum oder den neuen Bundesländern.
Diese Abtrennung kann zu einem mit hygienischen Vorschriften zusammenhängen oder mit der Kühlung.
In der Zelle hinter der Scheibe befindet sich die Klimaanlage oder der Sarg wird direkt über einer Kühleinrichtung aufgestellt.

Ich weiß, in Osteuropa, Russland, Rumänien, Polen u.a. wäre so etwas undenkbar.
Der sarg bleibt nicht nur offen, meist auch während der Trauerfeier auch muss der direkte Kontakt zum Toten immer möglich sein.
Man will Ihm nahe sein, nochmal berühren, einen letzten Kuß mitgeben oder noch etwas in den Sarg legen. All das gehört für diese Menschen einfach zum Ritual des Abschiednehmens.

Allerdings haben auch hier nicht wenige der Angehörigen ein Problem damit, nur auf Distanz hinter einer Barriere von dem Toten Abschied nehmen zu können.
Aber bei uns in Deutschland gibt es halt Bestattungsvorschriften, die auf Gefühle oder de Menschen weniger Rücksicht nehmen - leider :|

Ich denke, daß bei euch z.B. Verstorbene auch offen aufgebahrt werden, wenn an Ihnen sichtbare Entstellungen oder Verletzungen zu sehen sind hat nichts mit einem "dicken Fell" zu tun.
Es entspricht einfach der Bestattungskultur und dem persönlichen Empfinden, den Toten nicht etwa kosmetisch zu verändern oder Verletzungen zu retuschieren, nur damit er besser oder wie friedlich
schlafend aussieht.
Der Verstorbene soll so die letzte Ruhe finden, wie er am Ende ausgesehen hat.

Ich hab hierzu noch zwei Links aus Polen (bitte vorsichtig beim Öffnen des ersten, es sind gleich mehrere Bilder von der Verstorbenen zu sehen)
Hausaufbahrung und anschließende Trauerfeier für eine junge Frau namens Anna.
Die auch hier sichtbar gebliebenen Verletzungen lassen darauf schließen, daß sie einen Unfall hatte, an deren Folgen sie ums Leben kam.

https://plus.google.com/photos/114435449566274661747/albums/5380689383995164689?banner=pwa&gpsrc=pwrd1#photos/114435449566274661747/albums/5380689383995164689

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ich weiß nicht ob es gestellt ist , wenn nicht , dann ist es eines der seltsamsten PM bilder .

http://kurat.reptile.ee/wp-content/uploads/2010/12/matused.jpg


normaleweise würde man jetzt denken, dass irgend ein bestatter sich einen schlechten scherz erlaubt hat , aber es gäbe auch paar andere erklärungen . eine großtante sagt immer, dass wenn sie mal stirbt , dann wehe dem , der auf der beerdigung weint oder trauriges gesicht macht . sie wäre mit ihrem leben sehr zufrieden und so etwas gehört dann gefeiert .

wie auch immer , sehr merkwürdig .

@galina
Die Kommentare darunter sagen doch schon alles! Anscheinend ist Steve einfach ein Arsch, der seine Oma/Tante/wen auch immer schlicht nicht leiden kann! Ein geschmackloses Beispiel von "Die alte Hexe ist tot".

ooo ! danke , die habe ich gar nicht gesehen . da fällt einem dann echt nichts mehr ein .

Original anzeigen (1,2 MB)ich denke, dass den meisten deutschen es überhaupt nicht bekannt ist , was zu anfangszeiten der sowjetunion im baltikum und insbesondere in estland vorgefallen ist .

hier eine kleine erkärung , die allerdings bei weitem nicht die wahren ausmasse wiedergibt .

Wikipedia: Deportation aus Estland

anbei ein foto von der beerdigung von jüri habak . er und ganze seine familie wurden nach sibirien deportiert . Dieses foto entsand am 19 mai , 1955 in sibirien .

Original anzeigen (1,4 MB)auf diesem foto sind jüris sohn arnold und dessen frau johanna und eine mitbewohnerein zu sehen .

http://i169.photobucket.com/albums/u212/tigekoer/habakuk3.jpg

nach stalins tod wurden die leute amnestiert und die durften wieder heim kehren . es kommt immer wieder vor , dass die angehörigen drauf bestehen, dasss die überreste der verstorbenen nach estland überführt werden, damit die in heimat ihren frieden finden .

ebenfalls aus dem baltischen Raum;
eine Fotografie aus Lettland, entstanden 1955.
Trauerfeier für ein verstorbenes Mädchen. Nicht zu übersehen sind die verletzungen im Gesicht,
die möglicherweise von einem Unfall herrühren.

ein Bild aus der Gegenwart,
Geschehen in der Ukraine. Ein acht Monate altes Mädchen starb an Meningitis
erkrankt in der Klinik. Schuld waren fahrlässige Unterlassungen des Klinikpersonals
und Fehler in der Behandlung.
Bei rechtzeitiger und richtiger Versorgung hätte das Kind nachweislich gerettet werden können.

Kleinkind im Sarg ca. 1865

Ich bin mir nicht mehr sicher ob wir dieses Bild schon mal hatten, aber es berührt mich sehr. Das Geschwisterchen, schaut so traurig aus :(

PM Bild aus ca 1913

cute_lenore schrieb:Geschehen in der Ukraine. Ein acht Monate altes Mädchen starb an Meningitis
erkrankt in der Klinik. Schuld waren fahrlässige Unterlassungen des Klinikpersonals
und Fehler in der Behandlung.

Passiert leider immer wieder auch in Deutschland. Dabei ist es so einfach, Meningitis festzustellen!

@Alarmi
Ja leider :|
in früheren Jahrhunderten starben Kinder und Jugendliche bekanntermaßen häufig an Krankheiten die durch die fortschreitende medizinische Entwicklung inzwischen als relativ harmlos und heilbar gelten.

Leider gibt es sie nach wie vor, die Krankheiten, die für einen schwachen, noch nicht ausgewachsenen Organismus lebensbedrohlich werden können.

Und all der gepriesene medizinische Fortschritt ist wertlos, wenn fahrlässig nicht die fachlich richtige und notwendige ärtzliche Hilfe geleistet oder unterlassen wird, wie es offenbar bei diesem armen Kind der Fall war.

Alarmi schrieb:Passiert leider immer wieder auch in Deutschland. Dabei ist es so einfach, Meningitis festzustellen!

aber nicht zwangsläufig leicht zu therapieren. da spielt der erreger eine gewichtige rolle.

ein schöne sammlung an (teilweise nicht-) post mortem fotos habt ihr hier zusammen getragen. in sachen kindersterblichkeit hat -gott sei dank- herr semmelweis dem ganzen ein ende bereitet-wenn aauch erstmal nur die basis.

furchtbar, die armen eltern.

@prodomo

herr semmelweis gilt als retter der mütter und nicht kinder !

prodomo schrieb:aber nicht zwangsläufig leicht zu therapieren. da spielt der erreger eine gewichtige rolle.

Richtig, aber die schnellstmoegliche Diagnose macht eine Therapie in den meisten Faellen doch moeglich. Meist scheitert es daran, dass die Aerzte nicht rechtzeitig feststellen, um was es sich handelt, nicht etwa am Erreger.

Was ich absolut nicht verstehen kann! Wenn ich frueher mit Fieber zu meinem Hausarzt kam, hat er immer als allererstes auf Nackensteifheit ueberprueft.

Anbei ein PM-Foto, das ich heute zum ersten Mal sehe. Allerdings keine Garantie, dass es nicht ein Fake ist! Wuerde mich bei dem prominenten Toten nicht wundern.

Bitte Vorsicht, nichts fuer schwache Gemueter, von Ruhe und Frieden keine Spur.

@ Alari

Das JFK-Autopsie-Foto habe ich schon öfters gesehen, unter anderem in eriner Kennedy-Doku auch auf "Spiegel Geschichte" (SKY). Auf den ersten Blick schaut die Person schon wie JFK aus, allerdings haben die Reporter (schon damals) behauptet, dass der Mann nicht JFK sondern der erschossene Polizist Tippit sein soll.

Keine Ahnung - auf jeden Fall sehr verstörend.

@nanusia
Wenn es nicht JFK ist, sieht er ihm schon sehr aehnlich. Allerdings wundert mich das Loch im Hals - Luftroehrenschnitt? Abgesehen davon glaube ich, dass da eventuell mehr Blut sein muesste....JFK wurde ja ein ganzes Stueck vom Hinterkopf weggerissen.

fand ich ebenfalls recht verstörend, diese Aufnahmen von einer in einem tristen Raum aufgebahrten Nonne.

Ich finde diese Art von Fotografie intressant weil der Tod in unsrer heutigen Gesellschaft eher ein Tabu-Thema ist. Aber Tod gehört genauso zu unrer Existenz wie das Leben und sollte in der Fotografie genauso behandelt werden wie das Leben.