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Postmortem Fotografie

7.284 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 22:54
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ich denke mal, die Verstorbenen wollten gewiss auch nicht, dass um sie geweint wird. Eher eine letzte Zusammenkunft zu ihren Ehren, der Sie nochmals aufleben lässt und alte Erinnerungen hervorholt/stärkt und vielleicht sogar einige Neue dazusteuert. ;)
Genau das denke ich auch. :)


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 22:54
@Saturius
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Für mich sind einfach Gräber nur Darstellungen der Menschen, die dort liegen. Wie sie waren, und wie geliebt bzw aufwuchsen. Und da gibts viele Interessante Dinge zu "entdecken".
Ist aber bei den Lebenden genauso. Man sieht und merkt, wem an einem liegt und wem nicht.

mfg
Eye


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:00
@Agnodike
Meine Schwester starb zwar früh an einer "blöden" Krankheit. Aber da gibts Anekdoten. Da muss ich sogar gerade wieder schmunzeln.

Auch wenn das Gehirn vermeintlich abzusterben mag. Es scheint wohl so zu sein, dass die eigene Handlung als letztes stirbt.
Ich und mein großer Bruder waren/sind wie Hund und Katz. Und ich und meine Schwester hatten immer schon nen super Draht zueinander. Und immer, wenn sie konnte, stellte sie ihm ein Beinchen, auch wenn sie im Rollstuhl saß. Jedesmal fluchte er, und sie lachte sich nen Ast ab :D

Und was mir besonders imponierte:
Die ersten 6 Lebensjahre war sie ein gesundes normals Mädchen. Also sie kennt das Leben als Kind, mit allem, was man so tun kann.
Aber auch in ihren letzten 2 Jahren, wo sie schwerstbehindert und mit versteifenten Gliedern und diversen Hirnschlägen, lebte, sie fand immer Grund zum lachen.
Das imponierte mir so, dass ich bis heute in jedem Scheiss etwas positives sehe, das einen zum Lachen bringt oder zumindest einen nicht mehr so ärgert, wie sonst.
So schlecht es läuft, einen Grund zum lachen gibt es immer :D
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Hätte man ihm garnicht zugetraut! Die beiden waren aber auch ein Herz und eine Seele. Vom Anfang bis zum Ende zusammen. Auch selten geworden sowas. Aber irgendwie schön... ;)
Ja, kenne ich von meiner Tante und meinem Onkel. Sie 74 er 91. Beide seit über 50 Jahren verheiratet und bis heute glücklich. Obwohl man merkt, dass mein Onkel keine 2 Jahre mehr macht. Hoffen tun wir das. Aber... Er ist auch in einem Alter, wo er gehen darf. Aber die beiden sind bis heute glücklich.
Ich machte mir schon Sorgen, weil ich mit Anfang 30 noch keine Freundin habe. Aber er hat sie auch erst mit 36 kennengelernt. Also.. Das große Glück wartet immer :D


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:01
@Agnodike
@Saturius
@cute_lenore


Ich denke auch manchmal, dass die Alten das, wenn sie konform mit der Tatsache geworden sind, locker sehen.

Das merkt man auch, wenn Sie bereit dazu sind. So in der Art, ich habe mein Leben gelebt, alles erreicht was ich wollte. Nun ist es ok zu gehen.

In Konstanz am Uniklinikum habe ich mal einen Bau etwas abseits gesehen. Hatte mich schon gewundert, von dort kam nur Stöhnen und ähnliches. Vom Eingang her konnte man etwas den Innenraum sehen, bissl wie eine kleine Kapelle. Bis mir jemand erklärte, dass das sowas wie ein "Sterbehaus" war. Muss sagen, das fand ich schon bedrückend.

Da ist es schon ein Segen, wenn man zuhause in Ruhe und Friedwn einfach ein/entschlafen kann.

mfg
Eye


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:06
@Saturius
Wenn man nichts mehr zu lachen hätte, dann wäre das Leben wahrhaft nicht mehr lebenswert! ;)

Und es ist schon erstaunlich, was für eine Kraft manche Menschen aufbringen können. Nicht nur für sich, auch eben für andere. Sehr bemerkenswert.

Positiv denken! ;)


Für mich wird es aber auch Zeit. Die Woche beginnt früh genug... Einen schönen Abend euch noch
@Saturius
@Agnodike
@cute_lenore


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28.06.2015 um 23:07
Als ich die Worte aussprach: „ich möchte mal kein eigenes Grab, ich nenne es „Wiesen“, ist eine große Wiese wo in der Mitte Grabsteine stehen (nur mit Namen und Todestag), hatte ich einen sehr schweren Stand in meiner Familie, da ich denke, dass mein letzter Wunsch nicht getragen wird, habe ich mich jetzt doch entschlossen und ein Testament gemacht, dachte dies wäre nicht notwendig, da geldlich alles geregelt, aber habe mich getäuscht, naja jetzt muss (leider, dachte es geht anders).

Am liebsten würde ich meine Asche in alle vier Winde... aber leider darf man das in Deutschland ja nicht.

Ja ich weiß, bin noch jung an Jahren, aber wer kennt schon sein Schicksal.


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28.06.2015 um 23:08
@PrivateEye
Danke, schlaf gut. :)


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:11
@Agnodike
Danke.

Gibt schon Möglichkeiten. Naja, ich meld mich morgen mal wieder. ;)


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:14
Du warst nen supi Bruder, mehr kann und möchte ich jetzt nicht schreiben, denn bei mir kullern gerade nen paar Tränchen, deine Geschichte geht nahe. Danke @Saturius


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28.06.2015 um 23:19
@PrivateEye
@Agnodike
@cute_lenore
Ich muss zugeben, hätte ich eine postmortemfotographie von ihr, würde ich sie hier einstellen. Aus Stolz und Ehrfurcht. Aber auch wegen ihrer Garderobe an dem Tag.
Aber soweit ich weiß, gibts kein Postmortem von ihr. Allein für die Garderobe....
Hab "nur" ein Foto 2 Wochen vor ihrem Dahinscheiden. Aber Postmortem wüsste ich keins. Werde aber mal meinen Vater fragen und auch mal bei meiner Mutter nachschauen.

@Agnodike
:D Danke. Hab mit ihr auch viel Mist gebaut und hatten immer unseren Spaß :D
Allein dann, wenn ich auf ihrem Schoß im Rollstuhl bergab rollte und mein Vater versuchte uns aufzufangen, bevor es ganz außer Kontrolle geriet :D

War schon ne lustige Zeit mit ihr. Aber deren Lachen. Sorry, wenn es senitmental wird, aber trotz ihrem wissen, wie es gesund ist, krank hat die sich ihren Spaß nicht nehmen lassen :D


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:28
Du schreibst sehr erfrischend von ihr, sie ist noch da, sehr nahe, dass finde ich sehr schön,
wäre es doch immer so (bei allen Hinterbliebenen).
Ich nehme mir ganz viel aus deinen Worten mit. :)
Danke.
Eine kleine Leichtigkeit. @Saturius


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:35
@Agnodike
Ich denke, auch das ist das, was viele nicht können oder auch nicth wollen. Klar liebe ich sie noch. Und sie ist und bleibt meine Schwester. Es ist jetzt 25 Jahre her.
Aber die Erinnerung dreht sich um das gemeinsam Erlebte. Um den Spaß, die Freude. Ihre Beerdigung war nur ein Tag. Ein Tag gegen 8 Jahre Spaß, Freude und Streit. Wie es sich für Kinder gehört :)

Aber bei dem Schabernack, den Streichen die sie immer gemacht hat fällt es auch schwer, sowas zu vergessen :D

Man muss nur lernen sowas differenziert zu sehen.
Viele sehen sowas auch als verpöhnt an. Kann ich verstehen. Weil sie nicht abschließen konnten. Noch so die Gegenwart dessen vermissen dass sie sich nicht über die Vergangenheit freuen können.

Und da finde ich die postmortemfotographien sinnvoll. Um damit umgehen zu können. Sich der Tatsache bewusst zu werden. Und diesen Menschen "schlafend" in Erinnerung zu halten.

Daher bedauere ich auch, dass diese Tradition immer mehr ins Abseits kam.


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:46
Deine Worte helfen wirklich, ich denke nicht nur mir. :) @Saturius

Eine Fotografie wäre für mich nicht Hilfreich, ich möchte die Verstorbenen wie zu ihren Lebzeiten im Gedanken behalten.
Ich muss dazu schreiben, habe meinen verstorbenen Vater gesehen, es war für mich ein Fehler, tat es aus Liebe zu/für meine Mutter, sie wollte nicht alleine diesen Gang gehen.
Er sah nicht mehr aus, so wie ich ihn in meinen Gedanken behalten wollte.


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Postmortem Fotografie

28.06.2015 um 23:55
@Agnodike
Es ist auch immer die Frage, in welcher Verfassung jemand von uns geht. Ein Leukämiekranker wird anders aussehen als ein Herzinfarkt. Jemand mit der Krankheit meiner Schwester anders als jemand mit AIDS....

In manchen Fällen ist ein Foto nicht hilfreich. Das stimmt. Bei Krankheiten, die sich äußerlich zeigen schonmal gar nicht.
Aber es reicht, wenn man sich mal gedanklich 1 Jahr zurückversetzt. Oder gern auch mal 5 Jahre. Was da an lustigen Erinnerungen in einem hochkommen.. Wie gesagt, der Tag des sterbens ist nur einer gegen viele Jahre.

Das Bild am Totenbett wird man wohl kaum vergessen können. Aber das Lachen, den Spaß, die unnötigen Streits und die herzliche Versöhnung danach noch viel weniger :)
Und sieh es so, du hast deiner Mum geholfen. Allein hätte sie es auch nicht geschafft. Also Freu dich lieber, deiner Mum geholfen zu haben an dem Tag, als dich an das Bild zu erinnern.
Gute Töchter hatten gute Eltern. Dazu zählt auch dein Dad. Der GEdanke zählt. Und die vergangen Jahre. Und von dir und deinem Vater beim spielen mit Lachen dabei.. Davon machst du ein Foto in deinem Kopf :)
Das hilft :)


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Postmortem Fotografie

29.06.2015 um 00:10
@Saturius

viele Traditionen, den Umgang mit dem Tod und der Trauer betreffend, geraten mehr und mehr ins Abseits.
Der "Zeitgeist", wenn man so will. :|
Es liegt an uns selber, wie wir damit umgehen, was wir wollen.
Und dieses vielleicht schon zu Lebzeiten, festlegen.

Trotzdem sollte, wer tatsächlich ernsthaft für die eigene Beisetzung plant nicht zuviel, zu Detailier reglementieren.
Hier darf man den Angehörigen nicht den Platz für die eigene Trauer nehmen.
Die Gestaltung des Abschiedsfestes, ich nenn das mal so, sollte in den Händen der Hinterbliebenen liegen.

Einfach ausgedrückt, man sucht sich seinen Sarg selber aus, aber ob er hinterher bis zur Beerdigung offen bleiben soll
und wenn ja, in welcher Umgebung, sollen die Angehörigen entscheiden.


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Postmortem Fotografie

29.06.2015 um 00:14
Zitat von cute_lenorecute_lenore schrieb:Trotzdem sollte, wer tatsächlich ernsthaft für die eigene Beisetzung plant nicht zuviel, zu Detailier reglementieren.
Hier darf man den Angehörigen nicht den Platz für die eigene Trauer nehmen.
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Man sollte selbst nur die Rahmenbedingung geben. Wie es ausgefüllt wird, sollte den Hinterbliebenen überlassen sein. Denn sie müssen die Feier so gestalten, wie sie am besten Abschied nehmen können.
Auch eine gewisse Autonomie gegeben werden, wie sie meinen, mir eine Freude machen zu können.
Wie sie meinen, dadurch besser Abschied nehmen zu können.

Alles selbst planen, und den Angehörigen keine Chance lassen von sich etwas zum Abschied dazuzugeben.. Das gehört sich nicht.

Es ist wie ein Geburtstag. Es soll eine Feierlichkeit VON ANDEREN... FÜR JEMANDEN sein.


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29.06.2015 um 01:25
Das stimmt, bei meiner Oma ging ich in schwarzer Kleidung.
Bei meinem Vater war ich ganz in weiß, es war für mich, wie ein „Geburtstag“, nur halt anders. :)
Ich wurde „begutachtet“, es hat mich nicht gestört.


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29.06.2015 um 07:59
Guten Morgen , es tat gut das hier alles gelesen zu haben. Tot ist doch nur ,wer vergessen ist . Um in diesem Forum waren die Verstorbenen doch noch recht "lebendig "


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29.06.2015 um 08:00
Traurig dass bei Beerdigungen oft immer mehr auf den anderen als auf den eigentlichen Grund der Zusammenkunft geachtet wird.


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29.06.2015 um 08:20
Auch schwarze Trauerkleidung ist mittlerweile kein Muß mehr auf Beerdigungen.
Ebenso wie eine schwermütige, sehr ernste Trauerfeiern.

Warum soll nicht im Sinne der Bedeutung eine Trauerfeier, ein Abschiedsfest für den Verstorbenen abgehalten werden.
Vor allem, wenn es seiner Natur entspricht.
Manchmal bitten Angehörige sogar in der Todesanzeige darum, nicht in schwarzer Trauerkleidung zur Beeisetzung zu erscheinen.

Im letzten Willen einer Frau fand sich ein bemerkenswerter Satz;
"Kommt bitte nicht in Schwarz zu meiner Beerdigung, ich selber werd ja auch kein Schwarz tragen.
Kommt einfach so, wie ihr seid."


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