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Postmortem Fotografie

7.281 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 15:48
Fotos von toten werden auch heute noch gemacht. Die Tochter einer Bekannten starb mit einigen Monaten an Trisomie 18. Diese Kinder haben eine maximale Lebenserwartung von ca. 12 Monaten. Lydia wurde nur 7 Monate alt. Der Bestatter hat Fotos von ihr gemacht aber die Eltern haben sie nie abgeholt. Die Tante des Mädchens hat sie angeschaut und sie waren sehr schön gemacht.

Als die Fotos in dem Link gemacht wurden konnten sich nur wohlhabende Leute einen Fotografen leisten. Auch wenn grad die Fotos wo die Kinder die Augen offen haben etwas sehr gewöhnungsbedürftig sind, finde ich sie weder abstossend noch häßlich. Die Eltern hatten eine Erinnerung an ihre vorangegangenen Kinder.


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 15:55
Für mich ist das nichts.

Weder ansehen, noch selber machen.

Warum sind die Fotos (Link im EP) eigentlich so alt? Macht wohl heutzutage keiner mehr. ^^


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 16:17
@little.human
nein, das ist so.
Die Zeiten haben sich mittlerweile geändert, wie unsere Einstellung zum Tod.

Die Bedeutung der Postmortem Fotografie zu damaligen Zeiten ist in diesem Threat mehrfach erklärt worden.
Fotografie war aufwendig und teuer. Fotos machte man oft nur zu besonderen Gelegenheiten. dazu gehörte natürlich auch der Todesfall.
Die Kindersterblichkeit war hoch, viele Kinder starben direkt nach der Geburt oder überlebten das erste Lebensjahr nicht.
Das Totenportrait war damit für die meisten Eltern damals die einzige im Bild festgehaltene Erinnerung an ihr Kind.


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 16:19
@cute_lenore

Naja. Ich glaube, heute würde das kaum noch einer machen.

Aber so wie du das erklärst, kann ich es nachvollziehen (Erinnerung, Fotos waren damals Luxus).

Dein Avatar erinnert mich an dieses Thema. ^^


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 16:41
@little.human
gut beobachtet....

Wie gesagt, die Einstellung innerhalb der Gesellschaft hat sich gewandelt.
Glücklicherweise ist die Kindersterblichkeit sehr niedrig geworden, die Lebenserwartung allgemein wesentlich höher. Die medizinischen Standards haben sich weit und hoch entwickelt.
Immer mehr Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten und Verletzungen können gerettet werden.

Familien haben weniger und seltener Tote zu beklagen. Passiert es, kommt es für die Betroffenen sehr plötzlich, unerwartet.
Der Tod wird als etwas Fremdes, Schreckliches, Abstoßendes empfunden. Jagt den Leuten Angst ein.

Kaum jemand kann sich vorstellen, das verstorbene Familienmitglied Monate oder Jahre nach der Beisetzung noch einmal auf einem Foto anzusehen. Man ist froh es hinter sich und den Toten begraben zu haben.


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 16:50
@cute_lenore
Zitat von cute_lenorecute_lenore schrieb:Kaum jemand kann sich vorstellen, das verstorbene Familienmitglied Monate oder Jahre nach der Beisetzung noch einmal auf einem Foto anzusehen. Man ist froh es hinter sich und den Toten begraben zu haben.
Ja. Finde das halt auch etwas "gruselig" und abstoßend.

Oder dieser Gunther von Hagens.. meiner Meinung nach hat der eine an der Waffel.

Hast du zu deinem Avatar einen persönlichen Bezug, oder gefallen dir diese Fotos einfach?
(Sorry, wenn die Frage zu persönlich ist.)


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 16:59
@little.human
ich beschäftige mich schon länger, intensiv mit dem Thema und empfinde diese Aufnahmen aus früheren Jahrhunderten keinesfalls abstoßend oder gruselig, sondern als zeitgeschichtliches Dokument.
Sie sagen etwas über die Kultur und die Gebräuche der damaligen Gesellschaft aus.

Bei dem Avatar handelt es sich um eine Fotomontage aus einem realen PM aus dem 19. Jahrhundert und einer gegenwärtigen Person.


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 17:07
Man hatte früher einfach ein anderes Verhältnis zum Tod.
In Paris verbreitete sich damals eine Totenmaske als modisches Einrichtungsstück. Sie stammte von einer unbekannten toten jungen Frau, die man aus der Seine gefischt hatte. Der Mitarbeiter im Leichenschauhaus fand ihr Lächeln bezaubernd und wollte nicht, dass es verloren geht, deshalb fertigte er eine Totenmaske von ihr an. Abgüsse davon hingen bald in fast jedem wohlhabenden Haushalt. Das war in, damals quasi ein must-have.
Dieses Gesicht ist heute wahrscheinlich das meistgeküsste der Welt. Und die meisten von Euch haben daran mitgewirkt.
Das Gesicht der unbekannten Toten ist das der RescueAnnie, an der im Erste-Hilfe-Kurs die Herz-Lungen-Wiederbelebung geübt wird.
DAS ist gruselig...


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 17:12
@Ilvareth
Und ganz gruselig wird es, wenn die Reanimation irgendwann mal Erfolg bei Annie hat. ;-)


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Postmortem Fotografie

22.10.2014 um 18:36
@cute_lenore

Hat evtl. auch etwas mit Reife zu tun. ;) Oder Geschmack / Lebenseinstellung. :ask:

Zeitgeschichtliches Dokument hin oder her, ich denke nicht gerne über den Tod nach / sehe mir nur ungern tote Menschen an.

In Filmen oder Spielen, ja, aber nicht in der Realität.


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Postmortem Fotografie

23.10.2014 um 14:43
auch im Film kann der Tod etwas Beklemmendes, Schreckliches haben. Aber auch durchaus Heiteres, je nach Handlung.

Aber ich denke, ich weiß wie Du es meinst. Egal wie man den Tod in einem Film aufnimmt und empfindet, man weiß immer genau, das der Tote eben danach immer "aufersteht"


ich hatte mal zufällig diese Bilder in einem Forum.
aus einem uralten russischen Film "Iwan der Schreckliche".

die Aufbahrung der ermordeten Frau des Herrschers, wie sie die Zuschauer auf der Leinwand
zu sehen bekamen:
0 8feb2 b559deab XXXLOriginal anzeigen (0,2 MB)

die Schauspielerin in einer Drehpause im Gespräch mit einem Mitglied des Drehteams:

0 4d615 a1522e57 XLOriginal anzeigen (0,2 MB)


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Postmortem Fotografie

25.10.2014 um 22:03
Hallo zusammen. In den letzten Tagen habe ich alle seiten zu dem post mortem treat durch gelesen. Diese Bilder sind teil interessant andere wiederum sehr befremdlich. Gerade diese mit Kindern berühren mich sehr, bin selber Mutter. ich habe meine Mutter vor 2 Wochen gehen lassen müssen, meine erste Erfahrung mit dem Tod. Ich muss sagen das meine Mutter als wir 1std nach ihrem tot bei ihr im khs waren so gut wie lange nicht mehr aussah. Die Bestatterin später fragte mich bzw sagte mir das es möglich sei ein Foto von ihr zu machen. Ich hab es nicht machen lassen.nicht weil ich es pietätlos finde, sondern ich behalte sie so in Erinnerung. Finde es aber toll das so etwas zumindest in dem beerdigungsinstitut gefragt wird. LG.




PS: wir haben Blut Anhänger , mit dem Blut meiner Mutter .siehe mein profil pic


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Postmortem Fotografie

11.11.2014 um 19:53
Finde diese Fotos sowohl schön als auch schrecklich ? :D


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Postmortem Fotografie

11.11.2014 um 22:39
ich finde schwarz-weiß fotos aus dieser zeit haben ohnehin immer nen unheimlichen touch.

Wenn es den familien als andenken bzw. hilfsmittel zur verarbeitung der trauer dient..oke gut dagegen kann man nix einwenden. Andere hintergründe fände ich dann schon arg fragwürdig. Wobei mir auch keine anderen einfallen


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Postmortem Fotografie

12.11.2014 um 00:47
@little.human, heute wird es auch noch gemacht und ich glaube es ist für einige sehr wichtig,gerade wenn es um Säuglinge geht.

Als ich das erste mal schwanger war,war ich 20 Jahre alt frisch verheiratet und wir haben uns aufs Kinder sehr gefreut.In der 26 SSW wurde ich in die Uniklinik über wiesen mit dem Verdacht auf fetale Missbildung.Es hat sich bestätigt und für uns ist eine Welt zusammengebrochen.2 Tage später war ich Krankenhaus und die Geburt wurde eingeleitet.Das Kind wäre ohne mich nicht Lebensfähig.Nachn30 Stunden kam das Würmchen auf der Toilette zur Welt.Ich war hilflos,spürte die Nabenschnur mit dem Gewicht dran und war wie betäubt.Mir wurde gesagt,ich solle es mir nicht ansehen,weil ich sonst traumatisiert werden könnte.Am nächsten Tag habe ich fix und fertig freiwillig das Krankenhaus verlassen und wir mussten mit der Trauer umgehen.Als mein 2 Sohn zur Welt kam hatte ich wieder Kraft.Ich warnim Krankenhaus und habe mir dem pathologischen Bericht geholt,und habe auf ein Foto von dem Kind gehofft.Es gab keins.Das hat mich ewig lange bedrückt,kein Ort der Trauer,keine Zeit zum Abschied nehmen und kein Foto von unserem Kind.Als wäre es nie gewesen.Für mich wäre ein Foto sehr wichtig gewesen für die Trauerarbeit.Heute geht man damit ganz anders um in den Krankenhäusern und ich bin sehr froh darüber.Das Kind hat jetzt in einem Familientattoo seinen Platz,aber es tröstet nicht darüber hinweg meinen ersten Sohn nie gesehen zu haben und das bis heute,obwohl es schon 19Jahre her ist .


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Postmortem Fotografie

12.11.2014 um 00:55
@barbieworld
So ergeht es mir auch. Aber auch Porträts von ehemaligen Herrschern find ich teilweise etwas "gruselig".

Ich persönlich will und werde nie so Fotos machen lassen wollen. Das finde ich irgendwie abstoßend.


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Postmortem Fotografie

12.11.2014 um 08:13
@Juvenile
die mittelalter-fotos von alten adeligen haben auch den beängstigenden effekt, dass sie einen immer beobachten, egal wo man sich im raum aufhält.


Also man denkt es zumindest^^. Hab gelesen, dass das ein Indiz für die hervorragende Qualität der Arbeit ist.


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Postmortem Fotografie

12.11.2014 um 08:15
@barbieworld
Vor allem nach Ghostbusters, als der eine aus dem Porträt lebendig wird und dann alle terrorisiert, seitdem mag ich so Porträts nicht mehr. :D


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Postmortem Fotografie

13.11.2014 um 21:08
Hallo,
Dieses ist mein erster Post hier.Ihr könnt sehen, ich bin ein Frischling, nichts desto trotz möchte ich Euch an meinen Gedanken teilhaben lassen.

Als ich diese PM Fotos das erste mal gesehen habe, war ich erstmal geschockt, ich wollte mir keine weiteren mehr anschauen, habe es aber dennoch getan.
Ich wußte, das es sowas gibt/gab, war mir aber nie bewußt welche Menge man im Netz finden kann.
Nach einigen weiteren betrachtungen kam ein Prozess des Umdenkens, des Mitleids, der Trauer unde der Dankbarkeit.
Dankbarkeit dafür das wir in der heutigen Zeit meditizinische Mittel haben, Dankbarkeit darrüber, daß ich vier gesunde Kinder habe und ich mit den beiden kleinen unbeschwert spielen und schmusen kann. Halte ich jetzt meine 16 Monate alte Tochter auf dem Schoß, durchströmt mich mehr Glück als jemals zuvor. Schaue ich mir meine anderen an bin ich einfach nur glücklich. Ich bin a htsa
Ich bin achtsamer geworden.
Und demütig. Demütig dem Leben gegenüber, demütig dem Tod gegenüber und gegenüber denjenigen die unendliches Leid erfahren mussten.
Sorry, das ich euch zugetextet habe, aber das sind meine ureigensten Gedanken, ausgelöst durch diese PM Bilder.

Lg


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Postmortem Fotografie

14.11.2014 um 11:14
Hallo. Ich schreibe hier mein 1. Post, weil ich dieses Thema sehr bewegend finde. Ich glaube der Grund, warum einige von euch diese Fotos als abstoßend, pietätlos und so weiter bezeichnen, ist, dass in unserer gegenwärtigen Zeit der Tod nicht mehr zum Leben gehört. Vor einigen Jahrzehnten wurde damit noch viel natürlicher umgegangen, da es nicht ausblieb sich damit oft auseinandersetzen zu müssen.
Durch den Fortschritt der Medizin versucht der Mensch das Unvermeidliche so weit zurück zu drängen wie möglich. Etwas Natürliches wird plötzlich unnatürlich.
Ich persönlich finde die Bilder sehr liebevoll gemacht und selbst auf sehr alten Fotografien ist erkennbar wie groß dieTrauer der Angehörigen war. Immer mehr Menschen kehren wieder um und wollen letzte Andenken in Form von Bildern, gerade von ihren Babys oder kleinen Kindern.
Es ist vollkommen in Ordnung, wenn es unter euch Menschen gibt die das nicht oder noch nicht nachvollziehen können, denn ein Umdenken kann auch stattfinden, wenn man selbst plötzlich in der unglaublich schrecklichen Situation ist , sein Kind begraben zu müssen. Aber es als pietätlos zu bezeichnen empfinde ich als pietätlos den betroffenen Eltern gegenüber.


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