Postmortem Fotografie

@Alarmi

Alarmi schrieb:Selbst wenn Du die billigste Ausfuehrung von allem nimmst, wirst Du unter 10.000 Euro kaum davonkommen!

Die erste und letzte, die ich je zahlte, lag etwas unter € 4000,- Und ich fand den Sarg zum reinen Verbrennen immer noch zu teuer, obwohl wir sogar nach dem billigsten fragten (und dafür schräg angesehen wurden).

Wir hatten dennoch Glück, denn der Verstorbene hatte diese Summe angespart. Ich frage mich aber, was passiert denn mit Leichen, wenn Verwandte die Beerdigung tatsächlich nicht zahlen können?

@off-peak
Meines Wissens gibt es die Möglichkeit der Sozialbestattung, die Betroffenen können beim Sozialamt finanzielle Beihilfen
beantragen, in Härtefällen übernimmt das Amt die Kosten komplett.
Im letzteren Fall läuft es in der Regel auf eine einfachste Feuerbestattung und Beisetzung in einem anonymen Grab hinaus.

off-peak schrieb:Du kannst Dir auch einen wesentlich kleineren Urnenplatz mieten. Ich weiß allerdings nicht, ob man sie nicht auch mit nach Hause nehmen dürfte.

Darf man nicht. In Deutschland nicht! Und das ist es, was ich kritisiere! Das Problem ist ja auch, dass man eben nicht immer das Billigste nimmt! Man glaubt es nicht, aber selbst auf dem Friedhof - oder gerade da! - herrscht ein enormer sozialer Druck. Und man will ja seinen Lieben eine anstaendige Grabstaette bieten. Was allein ein Stein und so eine bloede Einfassung kostet, da bist Du schon ueber 4000 Euro!

@Alarmi
ich habe mal gelesen, daß daran gearbeitet wird, diese Vorschrift zu ändern und
die Urne zu Hause erlauben will.

@cute_lenore
Da waere ich absolut dafuer!

@Alarmi

Wie gesagt, es kommt darauf an, in welcher Stadt oder Gemeinde man wohnt. Bei der Beerdigung meines Onkels Anfang dieses Jahres mußte ich soweit ich mich erinnere weit unter 3000 Euro für das Grab für die gesammte Liegezeit bezahlen (es war ein Doppelgrab). Da Urnenbegräbnisse immer mehr werden, reduzieren sich auch die Kosten, denn auf dem Grab können diverse andere Urnen dazu beerdigt werden. Es muß dann nur soviel zu bezahlt werden, bis es wieder auf 25 Jahre bzw. machen Friedhöfen auch nur 20 Jahren fehlt.

Klar, den Druck den Du erwähnst mag manchen dazu bringen mehr auszugeben als sein müßte und wie gesagt, es gibt Bestatter die das geradezu forcieren. Aber so etwas hat mich noch nie gestört...

@Thea6
Es geht nicht um den Liegeplatz, sondern um die Steineinfassung und den Grabstein! Viele machen das, weil es einfacher zu pflegen ist als ein Kreuz (und auch schoener aussieht!) Und dieser Druck kommt nicht vom Bestatter, sondern von den Lieben Freunden, Verwandten und Nachbarn!

@Alarmi

Meinst Du mit Steineinfassungen kleine Steinmauern ums Grab oder komplette Steinplatten zu Abdeckung des gesammten Grabes. Beides ist auf unserem Friedhof z.B. nicht erlaubt. Da wird jedes Grab von kleinen Hecken eingefaßt. Steineinfassungen gibt es soweit ich weiß nur bei den kleinen Urnengräbern, aber auch ehr selten.

Es ist schon witzig wie unterschiedlich die Friedhofsordnungen sind. Bei uns sind katholischer und evangelischer Friedhof direkt nebeneinander. Früher gab es nicht mal einen Weg um vom einen auf den anderen zu gelangen. Strickt getrennt. Und so ist es auf mit dem was darf und was nicht. Steineinfassungen ect. sind auf dem ev. Friedhof nämlich durchaus erlaubt. Dafür muß dort beim Grabkauf schon Wegegeld mitbezahlt werden, was es beim katholischen Friedhof nicht gibt.

@Thea6
Es gibt beide Varianten. Das Urnengrab meiner Grosseltern muetterlicherseits ist nur mit einem kleinen Steinrand umfasst (ist aber halt auch klein), das Erdgrab der Grosseltern vaeterlicherseits hat nur in der Mitte einen schmalen freien Streifen zum Bepflanzen und ist ansonsten von einer Steinplatte abgedeckt.

Diese Buchshecken, die Du da ansprichst, verursachen ja meistens wieder Folgekosten, weil die in der Regel von den Friedhofsgaertnereien gestutzt werden und nicht von den Leuten selbst.

Bei euch gibt es getrennte katholische und evangelische Friedhoefe!? Bei uns liegt da alles in einem Friedhof. Gibt sogar eine Ecke fuer Muslime!

Sehr schöne Bilder :)

@Alarmi

Also wenn man so auf die Gräber schaut, dann werden doch noch viele von der Familie selbst betreut und weniger vom Friedhofsgärtner. Ja, wir haben noch konfessionelle Friedhöfe und das in der Großstadt und nicht mal auf dem Land. Und so wenig sind das gar nicht. Es gibt natürlich auch die städtischen Friedhöfe auf denen auch Muslime ihre Gräber haben. Zu den Urnengräbern sind inzwischen auch "Experimentelle Gräber" gekommen. Sprich, ein großes Areal für Urnen auf dem entweder nur eine Platte für Kerzen und Blumen liegt und für alle Urnen gilt. Also keine persönlichen Dinge am Urnengrab, oder ein Areal mit Urnengräber und vor jedem eine Platte, aber ringsherum mit Rasen, oder eben die richtigen Einzelurnengräber. Unser Friedhofsgärtner schaut wohl, was bei den Leuten gut ankommt, denn es gibt durch die Urnenbeisetzungen immer mehr Freiflächen und weniger richtige Gräber.

@Thea6
Bei uns sind Friedhoefe immer staedtisch. Laeuft das bei euch anders? In welcher Stadt?

Ach je, das Verbrennen wäre ja ganz praktisch, auch finanziell.
Was mich aber stört ist die Tatsache, dass in der Urne lediglich Knochenmehl ist. Das Herz, das Hirn, alle inneren Organe, die Weichteile, das Fett.. Alles verbrennt und und wird in einem speziellen Filter über der Brennkammer abgefangen und, wirklich, als Sondermüll entsorgt.
Vielleicht guckt mal ein Bestatter hier ins Forum und kann das bestätigen.
Ich finde es halt schon gruslig, weil mit Herz und Hirn doch mehr Emotionen verbunden sind.
Und Sondermüll...
Na ja, es gibt ja auch die Angebote, aus dem Knochenmehl einen Diamanten zu pressen.
Na toll...

@Alarmi

NRW

@nanu
Ist doch eh alles nur symbolisch. Was da letzten Endes wirklich ins Grab kommt....eigentlich ist das egal!

@nanu

Also so wie Du es beschreibst, hab ich es noch nie gehört. Wie sollen denn auch die Organe abgefiltert werden? Alles verbrennt zu Asche mit Überresten von Knochen oder Metallteilen, die der Mensch im Körper hatte. Ich kenne nur Einäscherungen mit zwei Kammer Technik. In der ersten wird mit sehr hoher Temperatur der Sarg und der Körper verbrannt. In der darunterliegenden Kammer wird dann danach der Rest nochmals mit etwas weniger Temperatur verbrannt. Was dann noch bleibt wird zermahlen und in die Urne getan. Da wird nix rausgefiltert oder in den Sondermüll getan.

@nanu

Ich sehe da auch keinen Grund, das extra zu filtern. Außerdem kommt aus diesen Kaminen stets schwarzer Rauch. Ein Zeichen dafür, dass der verbrannte Stoff viel Kohlenstoff enthielt. Knochen bestehen aber größtenteils nur aus Kalk, enthalten also (falls überhaupt) kaum Kohlenstoff. Der Rest der festen Stoffe des Körpers, Fett, Fleisch, Haut hingegen enthält viel Kohlenstoff.

Okay, jetzt weiß ich mehr: Knochen enthalten doch genügend organische Verbdinungen.
Wikipedia: Knochen

Auch WIKI meint, es würde der gesamte Leichnam verbrannt werden:
Wikipedia: Bestattung#Feuerbestattung .28Kremation.29

Mein Großvater wurde in einem sog. Urnengemeinschaftsgrab beigesetzt, oder Jahresgrab. So ganz kann ich das nicht mehr sagen.
Meine Großmutter bereut diesen Schritt bis Heute und irgendwie kann ich Sie da sogar verstehen.

Auch ich bin dafür, dass es Freigestellt sein sollte, ob man sich Feuer-, oder Erdbestatten lässt, bzw. ob Jemand die Urne in der Wohnung aufbewahren möchte.

Serpens schrieb:Auch ich bin dafür, dass es Freigestellt sein sollte, ob man sich Feuer-, oder Erdbestatten lässt, bzw. ob Jemand die Urne in der Wohnung aufbewahren möchte.

Hierbei kann allerdings das ein oder andere Problem auftreten. Was ist wenn Angehörige oder Freunde der Familie zerstritten sind? Im schlimmsten Fall wird dann der Zutritt zum Trauerplatz verweigert. Sowas ist dann halt heikel und problematisch.