Postmortem Fotografie

@Thea6
Wusste ich noch gar nicht, dass es jenes Angebot wieder gibt. Danke für die Info.

Die andere Sache ist mir durchaus seit einigen Jahren bekannt und ich finde es auch keineswegs schlimm, mag wohl für einige gewöhnungsbedürftig sein, aber ok.

@fark

Als wir Anfang des Jahres eine Beisetzung hatten fragte der Bestatter sofort, ob Bilder aus der Aussegnungshalle, Bilder mit der Urne oder dem Verstorbenen gewünscht sind. Da erfuhr ich, dass es heute wieder angeboten wird nur halt nicht so wie in der Victorianischen Zeit. Es gibt Fotografen, die sich auf diese Fotoart spezialisiert haben.

http://www.spiegel.de/karriere/leichenfotograf-postmortem-bilder-fuer-die-angehoerigen-a-952750.html

Wieso man postmortem Fotos anbot, ist mir nun klar. Aber wieso in der heutigen Zeit? In der Zeit von Smartphones, Kameras,... sollte man doch genügend Bilder haben. Ich würde den Verstorbenen nicht so in Erinnerung behalten wollen, sondern lebendig, wie er / sie war.

Bilder vom Verstorbenen im Sarg, aber auch Aufnahmen von der Trauerfeier an sich, dem geschlossenen Sarg, bzw. der Urne an sich oder der geschmückten Trauerhalle können für die Angehörigen und Freunde des Toten eine wichtige Erinnerung sein.

In diesen Fällen wird gerne auf einen professionellen Fotografen zurückgegriffen, so wie bei Hochzeiten, Jubiläen, o.ä Anlässen.
Auch wenn eine Beerdigung, eine Trauerfeier oder der Abschied am offenen Sarg ein sehr trauriger Anlass sind, es ist doch ein Besonderer. Und da sollen es oft auch besondere Fotos sein, wie sie eben Profis machen.

@Maaggie

Ich habe nicht von Abort also Fehlgeburt geredet, sondern Totgeburt. Also Geburtsurkunde, Beerdigungspflicht, Leistungen wie Mutterschutz und Nachsorgehebamme. In unserem Fall ein fertiges Baby kurz vor der Geburt. Beides ist schlimm und es steht mir nicht zu, eine Totgeburt ueber eine Fehlgeburt zu stellen, aber mir ist die Unterscheidung trotzdem wichtig!

@Maaggie

Viele Leute wollen diese Fotos ja nicht und wie Du schreibst, behalten sie den Verstorbenen lieber lebend in Erinnerung. Ich kann beide Seiten nachvollziehen.

Warum man es den Bestattern überläßt ist doch verständlich. Während einer Beisetzung haben Angehörige nicht den Kopf für Fotos. Trauer, Schock, völliges Neben sich stehen sind Situationen bei denen man nicht mehr an so etwas denkt. Hinterher hätte man dann doch gern letzte Erinnerungen gehabt und keiner hat dran gedacht. Deshalb fragen die Bestatter beim ersten Gespräch auch danach...

Hi,

vielleicht haben ja einige von Euch schon darüber nachgedacht...

Welche Bestattungsart würdet Ihr für Euch wählen? Auf unserem Friedhof ist nicht zu übersehen, dass immer mehr alte Gräber nicht wieder belegt werden und damit Rasenfläche werden. Der Abschnitt mit den Urnengräbern und anonymen Bestattungen wird aber immer größer...

Eine Erdbestattung kommt für mich nicht in Frage. Also wird es wohl eine Urnenbestattung. Meine Schwiegereltern haben sich für einen Friedhain entschieden und sich schon den Baum ausgesucht an dessen "Füßen" die Urnen beigesetzt werden. Mein Schwiegervater meinte ihm sei egal wo er beigesetzt werde. Dann mußte er lachen und sagte, dass es ganz schön gedauert hätte, bis er sich für "seinen" Baum entschieden hätte. Soweit zu ist mir egal...

Wozu tendiert Ihr, wenn ich fragen darf?

@Luma30
Wieso ist eine Erdbestattung für dich ausnahmslos?
Ich möchte unter der Erde bestattet werden, wir haben ein Familiengrab und da möchte ich auch hin, wenn mich das zeitliche segnet. Meinem Freund war / ist es egal, wo er bestattet wird, also wird es wahrscheinlich ebenfalls zu dem Familiengrab auslaufen.

@Maaggie
Auch ich habe mich, fest, für eine Erdbestattung entschieden.
Allerdings in einem Einzelgrab.

Aber letzteres spielt keine Rolle, Hauptsache, man findet (s)einen Platz, an dem man eines Tages in Frieden ruhen kann.
Und sicher ist es schön, wenn Dein Platz im Kreise Deiner Familie sein wird.

Hallo :)
Beim letzten Bild der Vorseite ist das kleine Kind aber lebendig, es ist evtl blind, oder es hat einfach geschlossene Augen :)

Wir sind seit einigen Jahren vor Kriegsende in der Stadt, wo ich jetzt lebe, gezogen und dort geblieben, ist zufällig so gekommen (deutsche Teilung) und so kann ich nicht auf den Friedhof, auf dem 1901 als erster Toter der Bruder meiner Oma (8 Jahre alt) beerdigt wurde (auf dem alten Friedhof dort lagen sogar 'schon immer' meine Vorfahren, also seit 1230 ca.!. Das ist unvorstellbar, da zu stehen, wo man weiß, dass an der Stelle Siebzehnhundertnochwas der und der Vorfahr begraben wurde! Dieser alte Friedhof- um die Kirche herum- ist leider weg. Meine Mutter hat noch miterlebt, dass unter Hitler dort plötzlich fremde Soldaten kampierten und Manöver abhielten. Meine damals noch lebende Urgroßmutter, ihr Sohn war der Kleine, der 1901 auf dem neuen Friedhof am Ortsrand begraben wurde, musste also zusehen, wie das Grab ihrer Eltern völlig unvermittelt von Soldaten zerstört wurde).
Seit 1945 haben wir unsere Toten auf dem gleichen Friedhof, seit 1952 beerdigen wir im selben Grab, da, wie gesagt, der 'Heimatfriedhof' unerreichbar war. Da möchte ich später auch mal hin. Noch lieber daneben, dann wird von uns keiner 'hochgebuddelt', aber das wird wohl nicht möglich sein, da auf dem Feld nicht mehr begraben wird.
Aber jedenfalls, ich könnte mich nie verbrennen lassen. Ich bilde mir ganz tapfer ein, alle meine Lieben liegen in der Erde und schlafen, weil sie mir so sehr fehlen. Das kann man nach dem Verbrennen ja nicht mehr.

Entschuldigt, ich war ganz lange nicht hier. Jetzt sehe ich erst, dass mich 2013 hier im Thread User angesprochen haben, z.B. palescarlett. Bitte entschuldigt :) Ich suche mal, ob ihr eine Frage hattet, und ob ich auf die noch antworten kann :)

@Brunnennöck
Ich glaub, dass die "toten" Kinder auf den ersten beiden Bildern der Seite auch lebendig sind.
Der Säugling auf dem Sessel liegt endlich ruhig, weil er eingeschlafen ist, die Geschwister, bes. die Buben gucken gnatschig, weil sie so lange still stehen müssen.
Beim zweiten Bild das Mädchen auf dem Sessel sieht nicht verstorben aus, nur ein bisschen genervt und gelangweilt.
Ich denke, die langen Belichtungszeiten sind schuld an den manchmal seltsamen Positionen und Gesichtsausdruck. Stillhalten fällt Kindern einfach schwer.
Die Gefühle für den Platz der Verstorbenen aus der Familie, dem Friedhof, die Du hast, kann ich gut nachvollziehen.
Wenn ich bei unseren Gräbern sein kann, überkommt mich ein Gefühl von Frieden.

@Brunnennöck

Brunnennöck schrieb:Beim letzten Bild der Vorseite ist das kleine Kind aber lebendig, es ist evtl blind, oder es hat einfach geschlossene Augen

Woran genau machst Du das fest?
Ich bin mir nicht sicher, aber gerade weil ihre Augen halboffen stehen ohne zu zucken, könnte sie doch tot sein.
Einen Menschen Lidschlag genau in dieser Position beim Drücken des Auslösers zu erwischen, geht nur, wenn die Belichtungszeit wirklich kurz ist.
Das war sie aber damals nicht. Ergo: die Aufnahme dauerte mindestens 1-2 Sekunden. In der Zeit aber bleibt ein Lid nicht so lange in der Halbmaststellung. Schon gar nicht, wenn das Kind müde ist. Dann geht das Auge entweder zu oder es kann sich nicht zwischen zu und auf entscheiden. In beiden Fälle würde aber eine längere Belichtungszeit diese Bewegung(en) verschwommen aufzeichnen.

Wenn man das Gesicht des Kindes stark vergrößert, dann sieht es nicht mehr nach geschlossenen Augen aus, speziell beim linken Auge. Auch die Finger deuten nicht auf darauf hin, denn sie liegen nicht flach auf dem Schoß sondern wirken lebendig. Zuletzt auch die Mimik des zweiten Kindes. Da ist nichts von Trauer oder Unwohlfühlen im Blick. Es schaut sogar ehr gut gelaut und interessiert aus.

Was die halb geschlossenen Kinderaugen angeht so gibt es im Internet unzählige Einträge zu Kindern die mit halb geschlossenen oder sogar offenen Augen schlafen. Es wird in etlichen Foren berichtet. Teilweise auch bei Erwachsenen... ob es nun normal ist, ob es krankhaft ist weiß ich nicht, aber auf jeden Fall scheint es nicht so selten zu sein.

Weiß jemand ob es im Internet eine Seite gibt, wo angebliche Postmortem Bilder "entlarft" werde? Es gibt viel mehr angebliche PM Bilder als echte Bilder. Leider werden viele falsche Bilder einfach als echt übernommen und die manchmal bekannte Geschichte es Bildes weggelassen. Es gibt ja sogar Bilder, die nachträglich verändert werden damit sie gruseliger wirken.

@Brunnennöck

Wo gibt es denn so alte Friedhöfe? Wenn bei uns einer von 18 Hundertpipendeckel ist, dann ist er schon mega alt.

Essen ist ja nun eine sehr alte Stadt von 845 und trotzdem ist der älteste Friedhof (noch in Gebrauch befindliche) erst von 1872. 95 % der Friedhöfe ist viel jüngeren Datums.

@Thea6

Thea6 schrieb:Weiß jemand ob es im Internet eine Seite gibt, wo angebliche Postmortem Bilder "entlarft"

Hattest Du nicht selbst mal eine eingestellt? Ich find sie leider nicht mehr.

@Thea6

Thea6 schrieb:Auch die Finger deuten nicht auf darauf hin, denn sie liegen nicht flach auf dem Schoß sondern wirken lebendig.

Sie könnten sich im Rigor befinden.
[/quote]Zuletzt auch die Mimik des zweiten Kindes. Da ist nichts von Trauer oder Unwohlfühlen im Blick. Es schaut sogar sehr gut gelaut und interessiert aus.[/quote]
Man sollte mit dieser Art Interpretation sehr vorsichtig sein. Zum Einen deutet man gerne Dinge so, wie man so sehen möchte.
Zum Zweiten sollte man auch nicht davon ausgehen, dass das eigene Gefühl auch für andere gilt. Dieses Kind muss noch gar nicht bewusst mitbekommen haben, dass sein Geschwisterchen tot wäre. Es muss auch keine Trauer fühlen. Und ja, es darf auch trotz Trauer neugierig gewesen sein.

Im Übrigen wird dieses Kind nicht angelehnt. Und dann soll es in dieser Stellung schlafen? Dieses frei schwebende Sitzen, und dabei noch nicht einmal zu wackeln, wäre bereits für ein waches kleines Kind ein erstaunlicher Balanceakt.

Hatten wir dieses Foto schon?



Quelle: http://bestatterweblog.de/leichenfoto-echt/

@off-peak

Ja, ich hatte mal so eine Seite erwähnt, aber das betraf nur einige wenige Beispiele.

Das Bild kenne ich. Ob es hier schon gepostet wurde ist möglich....

So klein ist das Mädchen auf dem Bild nicht, dass ihr nicht bewußt wäre was um sie herum passiert. Und das kleine Kind sitzt relativ fest in seinem Sitz und braucht daher auch keine Stütze. Ich sagte ja dass beim Vergrößern die Augen nicht geschlossen sind und ich daher gar nicht davon ausgehe hier ein schlafendes Kind im Sitz zu sehen.

Für mich sprechen die Lockerheit des älteren Kindes und die Körperhaltung des kleinen Kindes mit den bewegten Fingern, offenen Augen und ungestütztem Körper bzw. völlig natürlicher Kopfhaltung gegen ein PM Bild. Da das Mädchen ein feines Kleid trägt und das Kleinkind helle Kleidung (man kann leider durch schwarz/weiss nicht erkennen, welche Farbe es wirklich ist) kann es sich durchaus um ein Taufkleid handeln.