Postmortem Fotografie

@nanu Ich habe emotional genau dasselbe wie du empfunden als ich das Video sah.
Die Mutter klingt einfach "fake" und wie kann sie es aushalten mit anzusehen wie hungrig das Kind ist?warum hat sie es nicht im Arm?
Ja,das sind nur meine emotionalen Gedanken.Logisch kann es sein das sie das Baby ueber alles liebt und nur versucht sich "upbeat" anzuhoeren...

etwas zur Geschichte von Bestattungskultur und Friedhofstechniken:
Eine Darstellung aus dem thanatos.net Archiv,
Transport- und Aufbahrungssarg mit Kühleinrichtung aus dem Jahre 1871.

Der Verstorbene lag auf einem Zwischenboden, der über außen liegende Hebel in Höhe und Neigung verstellt werden konnte.
In einen isolierten Behälter unter den oberen Deckeln wurde Eis eingefüllt. So konnte der Leichnam bei Bedarf mehrere Tage gekühlt werden. Ein Sichtfenster am Kopfende erlaubte es. einen letzten Blick auf den Toten zu werfen.

@cute_lenore

Hallo :-)

Sowas wie auf dem letzten Bild dargestellt wird auch heute noch in Serbien, vielleicht auch woanders auch, verwendet. Natürlich ist es etwas moderner. Der Tote liegt im Sarg, der Deckel ist aus Metall mit Sichtfenster, am Fussende ist ein Kühlaggregat. Weiters ist an der Unterseite des Deckels ein Licht angebracht.

Kannst du mir die polnische Webseite nennen?

LG

Gern, ich such Dir den Link noch mal raus,
Wird zwar, schwierig, da eben allse in polnischer Sprache ist, aber ich denke schon, ich find die Seite nochmal wieder.

Ja, diese Kühlungen gibt es auch woanders. Die folgenden Bilder sind auch aus Polen. Ich denke so eine Einrichtung meinst Du:




Die arme Frau verstarb jung, mit Anfang 20 an einem plötzlichen Herzstillstand.

Auch in einigen Regionen Deutschlands werden solche Kühleinrichtungen bei Aufbahrungen eingesetzt.
Eine Freundin erzählte mir davon. Als ihre in Bayern lebende Patentante gestorben war, ist sie zur Beerdigung dorthin gereist. Einige Stunden vor Beginn hat sie noch Abschied genommen. Der offene Sarg war ebenfalls in einer Kühlbox hinter Glas aufgebahrt.

Sicher haben dies Kühlungen ihren Zweck, vor allem in der warmen Jahreszeit. Aber mancher mag es befremdlich finden, den Toten nur hinter einem Glasfenster zu sehen. Vielleicht möchte man den Verstorbenen ja noch ein letztes Mal berühren.

In Holland werden " Kühlplatten " eingesetzt . Der Tote wird nur von unten gekühlt ohne Deckel. Meine Mutter lag im Sommer 2010 von Samstag bis Freitag auf dieser Platte im Wohnzimmer. Morgens etwa 6 Stunden vor der Einsargung wurde die Kühlung abgeschaltet . Der Sommer war sehr heiß aber man hat nichts gemerkt. Sie wurde allerdings regelmäßig optisch hergerichtet.

@cute_lenore

Vielen lieben Dank für den Link. Allerdings muss ich sagen, dass die Tauffotos keine PM-Fotos sind, es sind lediglich Fotos, die zu der Taufbeschreibung passen. Es wird beschrieben wie eine Taufe damals und heute abgelaufen ist.

Genau diese Vorrichtung meinte ich. Hast du das Foto auch von dieser Webseite?

Lg

@nanusia

Nein, aus einem Online Album über die Trauerfeier für die junge Frau.
Diese beiden Fotos sind mir direkt in Erinnerung gekommen, nachdem ich Deinen letzten Beitrag las.


Das ist ja eher positiv.
Dann war die Übersetzung ins Deusche fehlerhaft. In der Tat ist die onlne Übersetzung von fremdsprachigen Webseiten nur sehr lückenhaft und ungenau.
Dazu kam, daß ich dieses Foto einem sehr ähnelte, welches aber definitiv die Taufe posthum für ein verstorbenes Kind darstellte.

@cute_lenore

Habs mir 2 durchgelesen, also den Text auf der Webseite.

Was hastn eingegeben betreffend dem 2ten Foto?

Sooooo ihr lieben..
ich hab jetzt nur mal die ersten 5 Seiten durchgelesen und da standen Dinge wie "geschmacklos" oder "wie kann man nur seelenruhig daneben sitzen" oder "das muss doch weh tun emotional"

ist euch eigentlich mal in den Sinn gekommen dass mütterliche Liebe erst ein Phänomen der Neuzeit ist ? Im 19Jhd. (in der Zeit als das also noch üblich war mit den toten Kindern) hatte eine Frau im Schnitt 8-10 Kinder, manche sogar mehr. Besagte Kinder sind mit 4 Jahren wie Erwachsene behandelt worden und wurden mit 5-6 Jahren in die Lehre geschickt. Sie haben von klein auf auf Feldern, Haus und Hof geholfen oder wurden in Geschäfte eingewiesen - je nach Stand.
Von diesen 8-10 Kindern haben wenn es gut lief vllt. 2 Kinder überlebt. Glaubt ihr wirklich dass die Mutter/der Vater sich die Mühe gemacht haben jedes einzelne abgöttisch zu lieben, so wie eure Eltern euch lieben und ihr eure Kinder ? Glaubt ihr wirklich eine Mutter hätte es seelisch verkraftet wenn sie ihre Kinder so sehr geliebt hätte ? Natürlich ein gewissen Zusammenhalt und eine gewisse Zuneigung waren vorhanden, aber hätte die Mutter jedes einzelne Kind so sehr geliebt trotz dem Wissen, dass höchstens zwei überleben, wäre sie spätestens nach dem dritten Kindstod unbrauchbar gewesen ! Somit haben sich beide Elternteile zurückgehalten und gar nicht so tiefe Emotionen und Beziehungen zu ihren Kindern aufgebaut, wie wir es heute zu tun pflegen, und somit war es nicht weiter überraschend wenn mal ein Kind gestorben ist und der Schmerz zwar vorhanden aber um einiges erträglicher. Ich glaube der Schmerz bezog sich nur auf ein Level wie "Oh nein ein weiteres ist tot, wer wird uns in Zukunft versorgen wenn wir alt sind ?" Mütterliche Liebe oder elterliche Liebe allg. ist ganz knallhart gesagt erst seit Ende des 2.WK wirklich vorhanden und in diesem Maße erst in der Moderne vertreten.
Und durch die kaum vorhandene Trauer und der Wunsch nach einer Erinnerung, finde ich es überhaupt nicht verwunderlich, dass eine Frau des 19Jhds. seelenruhig neben einem toten Kind sitzen kann.
Zu dem Thema "geschmacklos" - ich finde das ist natürlich Ansichtssache, ich finde die Bilder wo die Kinder aussehen als würden sie schlafen sogar sehr stilvoll, nicht mein Fall, würde ich selbst nie machen, aber geschmacklos ist was anderes. Hingegen die Bilder mit den aufgerissenen Augen finde ich unheimlich. Nicht dass ich es nicht auf eine ganz groteske Weise schön finden würde, denn auch der Tod hat etwas schönes an sich, aber im Dunkeln will man sowas ja dann doch lieber nicht sehen und ich finde auch dass die Augen ruhig hätten geschlossen sein können, ich finde Tote mit offenen Augen finden keinen Frieden.
Zum Thema man sollte die Toten würdigen: Andere Zeiten, andere Sitten. Ich weiß nicht viel über das 19.Jhd aber scheinbar war es damals ihre Art die Toten so zu würdigen. Die Wikinger wurden samt Hab und Gut verbrannt - wobei auch die Ehefrauen lebendig verbrannt wurden weil sie dem Mann "gehörten", die Römer haben den Toten 2 Münzen auf die Augen gelegt, der Ägypter wurde eingemauert samt Dienerschaft, und damals war es halt in Europa so dass man die Toten fotografiert hat, also jetzt macht euch mal nicht ein nur weil ihr es nicht mehr so kennt ! Meine Güte !!!

@AnnaFreya
Vielleicht hättest du noch die nächsten 10 seiten lesen sollen ;)

Aber ich stimm dir zu, es war damals einfach anders, das Verhältnis und die Einstellung zu Leben und Tod war eine andere. Die Eltern haben damals ihre Kinder bestimmt auch geliebt, aber man wusste, dass die Chance, es "durchzubringen" einfach nicht so hoch war. Ihrer Liebe hat das aber mit Sicherheit keinen Abbruch getan ;)

Ich wusste gar nicht, dass die Wikingerfrauen lebendig verbrannt wurden.

Hallo,finde diesen thread sehr interessant.
Habe jetzt nur mal einige Seiten überschlagen und mehrmals gelesen,daß hier verfärbte Hände und nachgemalte Fotografien als Indiz für post mortem gewertet werden.
1950-1960 wurden die Fotgrafieren "bearbeitet",bei lebenden Personen.
Meine Großeltern fuhren damals mit ihren Kindern zum Fotografen.Da es auch zu dieser Zeit sehr lange dauerte,bis das Bild endlich fertig war,die Kinder unruhig waren,vielleicht wackelten,wurden die Bilder danach retuschiert.
Mir sind auch Portraitfotos,die nachgemalt wurden,bekannt,aus dieser Zeit.

Was die verfärbungen angeht,so sind meine Hände immer in lila,blau oder rot anzusehen,die durch Durchblutungsstörungen und Rheuma hervorgerufen werden.

ich habe hier ein Bild gefunden ich glaube das war noch nicht da

@eglantine

Das erste Foto ist doch nicht Post Mortem, oder? Die sehen beide ziemlich lebendig aus.

@frauschmidding

Doch es ist Postmortem den sonst hätte ein junge dieses alter kein weisses Kleid an

@eglantine
Ich denke @frauschmidding meinte das 1. Foto aus deinem Beitrag mit den 3 Fotos.
Der Mann mit dem Kind in der Tasche. Da sieht wirklich niemand tot von aus!

@RedHead

Ja es ist ja möglich das die beiden noch lebten, man weiss ja wie es ist alle Photos sind gemischt. ich gebe ja zu das ich auch meine bedenken hatte, aber es war halt bei andern Postmortem Bildern ;)

@RedHead
Ja, genau :)

@eglantine
Ich habe mal die Google Bildersuche benutzt, dort ist zu lesen, das es zu der Zeit damals wohl möglich war, Kinder mit der Post zu verschicken. Auf einer Seite steht unter diesem Bild:

"Carriers and photographs had fun with the idea of “mailing” babies. This image is not only a part of a collection of Smithsonian photographs on Flickr, but is the most popular photograph from the Institution in that collection."

Also ich finde diesen Thread auch sehr interessant. Ich wusste darüber bis vor einer Stunde noch gar nichts. Ich finde die Bilder teilweise erschreckend. Oft kann man die Toten von den Lebenden gar nicht unterscheiden.

Ich werde auf jeden Fall mal meine Oma und Opa fragen, ob die darüber was wissen, das interessiert mich brennend.