Postmortem Fotografie

Hier soll anscheinden das Mädchen ganz links tot sein...

Noch ein paar PM Fotos

Early 1900s-1920 post-mortem of an Indian woman, taken in Madura, India. I believe that the white stripes on her forehead and arms represent a particular sect of Hinduism. This is the only Indian PM in our collection

Diese PM Fotos sind alle von Thanatos Archive auf Facebook

Noch eines...

Das letzte PM Foto, das ich gefunden habe...

@Luma30
wunderschöne, berührende Fotos, danke sehr

Luma30 schrieb:Hier soll anscheinden das Mädchen ganz links tot sein...

denke ich auch, es scheint in diesem Fall eindeutig, einiges spricht dafür, vor allem die fast geschlossenen Augen, die Körperhaltung, als einziges der Kinder steht das Mädchen nicht gerade, sondern scheint irgendwo angelehnt.
Man beachte auch Ihre Hände, die geraden steif ausgestreckten Finger, gleich einem Soldaten in Habachtstellung, nicht so locker angewinkelt, wie bei den anderen Kindern.

Und sie trägt ein sehr festliches weißes Kleid, so wie man es verstorbenen Kindern damals angezogen hat.


Interessant am ersten Bild, von dem Mädchen auf dem Totenbett, find ich Ihre nackten Füße.
Ungewöhnlich, da die Füße für gewöhnlich bedeckt wurden oder man zog den verstorbenen Kind Strümpfe und auch Schuhe an (s. auch letztes Bild)

noch mal etwas off-topic, aber doch zum Thema gehörend.

früher hat man sich, wie auf den meisten Fotos sichtbar sehr viel Mühe gegeben, das verstorbene Kind einzukleiden. Entweder in seine Sonntags- oder Festkleidung oder in spezielle Totenkleider, die meist sehr aufwendig, liebevoll genäht den Festkleidern nahekamen.

Hier mal ein Kinder-Totenhemd aus einem aktuellen Katalog für Bestattungswäsche:
http://s1.directupload.net/file/d/2548/bib35q7s_jpg.htm

selbst wenn dieses Hemdchen mit der Spitzenborte und dem Zierknöpfchen unterm Kragen feierlich wirken soll, kann ich verstehen, daß Eltern es ablehnen einem verstorbenen Kind so ein
Gewand anziehen zu lassen und persönliche Kleidung des Kindes aussuchen.

Ein kleines Beispiel auch, wie sich unser Verhältnis zum Tod gewandelt hat und die Bereitschaft
sich eingehender damit zu beschäftigen.
Viel distanzierter, sagen wir mal, so kühl und steril wie ein schlichtes Leichenhemd. Mit etwas weniger Würde und Sorgfalt im Umgang mit dem Verstorbenen.

Und da passt ein schnell überzuwerfendes, den Körper verhüllendes "Flügelhemdchen" in den Zeitgeist.

@cute_lenore

cute_lenore schrieb:früher hat man sich, wie auf den meisten Fotos sichtbar sehr viel Mühe gegeben, das verstorbene Kind einzukleiden. Entweder in seine Sonntags- oder Festkleidung oder in spezielle Totenkleider, die meist sehr aufwendig, liebevoll genäht den Festkleidern nahekamen.

Hier mal ein Kinder-Totenhemd aus einem aktuellen Katalog für Bestattungswäsche:
http://s1.directupload.net/file/d/2548/bib35q7s_jpg.htm

selbst wenn dieses Hemdchen mit der Spitzenborte und dem Zierknöpfchen unterm Kragen feierlich wirken soll, kann ich verstehen, daß Eltern es ablehnen einem verstorbenen Kind so ein
Gewand anziehen zu lassen und persönliche Kleidung des Kindes aussuchen.

Ein kleines Beispiel auch, wie sich unser Verhältnis zum Tod gewandelt hat und die Bereitschaft
sich eingehender damit zu beschäftigen.
Viel distanzierter, sagen wir mal, so kühl und steril wie ein schlichtes Leichenhemd. Mit etwas weniger Würde und Sorgfalt im Umgang mit dem Verstorbenen.

Und da passt ein schnell überzuwerfendes, den Körper verhüllendes "Flügelhemdchen" in den Zeitgeist

Da kann ich dir nur Recht geben...

Habe noch ein paar Bilder

Noch eins... Das ist Bruder und Schwester. Die Schwester ist ein paar Tage vor ihrem Bruder gestorben

Bei diesen 2 Bildern ist man sich nicht sicher ob es Zwillingsbrüder sind, oder ob es ein und der selbe Junge ist...

Das PM Foto finde ich schon sehr bizarr

Das vorige Foto mag ich nicht so gern, weil mir das so vorkommt, als hätte man sie auf Teufel komm raus noch drapieren müssen um sie so zu fotografieren, wäre sicher schöner gewesen, wenn sie "schlafend" fotografiert worden würde.

Und das letzte PM Foto

Luma30 schrieb:Bei diesen 2 Bildern ist man sich nicht sicher ob es Zwillingsbrüder sind, oder ob es ein und der selbe Junge ist...

schwer zu erkennen,
ich hätte fast vermutet, es sind zwei verschiedene PMs (wg. der unterschiedlichen Rahmung), nur nebeneinandergelegt, ich hatte beim ersten Betrachten die schwarze Frau am Bildrand ganz übersehen.
Aber ich tendiere zu Geschwistern, eventuell Zwillinge, die am selben Tag verstorben sind.

Das zweite Foto finde ich gar nicht so bizarr, eher düster, bedrückend.
Was einmal von dem schlechten Zustand des Fotos herrührt, andererseits von der schwarzen Kleidung und dem Gesichtsausdruck.

etwas, was uns Lumas letzte Bilder auch deutlich gemacht haben,
das der Verlust zweier Kinder einer Familie zeitgleich oder - nah damals ebenso wie der gleichzeitige Tod zweier Familienmitglieder leider keine Seltenheit war und ein Ereignis mit dem Familien, gleich welcher Gesellschaftsschicht sehr häufig konfrontiert wurden.

Diese Foto ist aus dem Jahr 1927, entstanden in Neu Samara, einer Kolonie Russlanddeutscher
Mennoiten und zeigt das Begräbnis für einen Vater und dessen Sohn, die am gleichen Tag an Typhus verstarben.
http://s1.directupload.net/file/d/2548/74th5hg4_jpg.htm


Zu diesem schönen wie traurigen Foto habe ich leider wieder keine Hintergrundinformationen:
http://s1.directupload.net/file/d/2548/n89j6qak_jpg.htm

Bruder und jüngere Schwester gemeinsam in einem Sarg, im Tode vereint,
scheinbar aneinandergekuschelt, als wollten sie sich in einer kalten Winternacht im Kinderbett gegenseitig wärmen.

@cute_lenore
Mensch... Traurig :´(
Auch das erste Bild finde ich sehr traurig, von Vater und Sohn und der Junge der es nicht fassen kann, dass die beiden tot sind... :-(

Liebe Grüße
Luma30

@Luma30
die traurigsten Fotografien, die immer an die Nieren gehen sind die, auf denen nicht nur der Verstorbene portraitiert ist sondern, auch die Angehörigen in Ihrem unvorstellbaren Schmerz, Trauer und Verzweifelung, welche wir als bloße Betrachter nicht nachempfinden können.

Es heißt, ein Bilder sagen mehr als tausend Worte, aber sie schweigen letztlich. Und die Tränen und das Weinen derer, die vom Liebsten, was sie hatten Abschied nehmen müssen, können wir nur noch erahnen.

Etwas, was für die Familien damals ebenfalls leider nicht selten war, daß sowohl die Mutter als auch das neugeborene Kind durch Komplikationen während der Entbindung Ihr Leben lassen müssen.

http://s1.directupload.net/file/d/2549/a227uggc_jpg.htm

Solche Bilder von einer verstorbenen jungen Mutter und Ihrem Säugling auf der Totebahre finden sich in großer Zahl im Internet.
Zeitzeugnisse aus vergangenen Jahrhunderten in denen Geburten noch ein medizinisches Risiko darstellten und das fröhliche Bild von Eltern mit dem gesunden Nachwuchs nach der Entbindung eben keine Selbstverständlichkeit war. So wie heutzutage.

Mrs. Friedel had a picture taken of her little baby in its coffin. Then when a fellow came up the road who did enlargements, she had just the baby's face blown up to a two foot picture. But, since the baby's eyes were closed, she had an artist paint them open so she could hang it in the parlor 1898

Ich glaube ich habe dieses Foto schon mal gepostet, ich finde es jedenfalls toll, weil man gut sehen kann wie die Augen nachgemalt wurden.

Habe noch ein paar Fotos

und noch eines