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Wege aus der Depression

571 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hilfe, Depression, Erfahrung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wege aus der Depression

12.05.2016 um 08:38
Eine mittlere bis schwere Depression (siehe Kriterien ICD-10) muss in in der Regel medikamentös, also mit Antidepressiva, behandelt werden. Die Betroffenen leiden unter einem gestörten Hormonhaushalt (Serotonin, Dopamin etc.) und häufig auch an Ängsten, Schmerzen und anderen somatischen Beschwerden, welche durch entsprechende Antidepressiva ebenfalls gelindert werden. Das ist auch die Voraussetzung für eine erfolgreiche Psychotherapie, welche sich dann auf die Veränderung und Verbesserung der Lebensumstände konzentrieren kann.

Da die (direkte) Wirksamkeit von Antidepressiva gut belegt ist, besteht auch kein Grund zur Annahme, dass man damit etwas falsch macht. Allerdings sollte man langfristig dahin kommen, dass man keine Medikamente mehr nimmt - denn manche aus der Gruppe der Antidepressiva bringen einige Nebenwirkungen mit sich. Ein Fehler, den man keinesfalls begehen darf, ist, sich nur auf die Medikamente zu verlassen und sein Leben ansonsten so weiterlaufen zu lassen wie bisher. Das kann nicht funktionieren. Deshalb ist es immer ratsam, eine Psychotherapie an die Behandlungen eines Haus- oder Facharztes anzuschließen, auch wenn man auf einen Platz ärgerlicherweise bis zu drei Monate warten muss.

Und zuletzt kann man natürlich selbst versuchen, sofern man die Kraft dazu hat, sich etwas gutes zu tun. Dazu zählen insbesondere sportliche Betätigungen und Entspannungsmethoden. Gerade ersteres ist immer hilfreich - sei es bei ehemaligen Drogenabhängigen oder Menschen mit anderen psychischen Erkrankungen. Innere Anspannungen und überflüssige Energie, die sonst in ewigen Gedankenkreiseln und Nachts-Wach-Liegen verschwendet wird, entweiche so durch ein produktives Ventil.

Das Thema ist doch sehr komplex und vielfältig. Umso wichtiger ist eine gute Betreuung durch Mediziner, Psychologen und last but not least vor allem durch nah stehende Personen, die in der Lage sind, mit dieser Erkrankung umzugehen.

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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 09:10
Solange sich die Veränderung und Verbesserung der Lebensumstände nicht nur auf die des Therapeuten bezieht ist das ja ok. Ich finde es auch mal gut die Regel der medikamentösen Behandlung mal zu verlassen und zB. Serotonin einfach mal durch rotes Quinoa zu erstzen. Klingt zwar auch nach Chemie, ist aber das "Korn der Incas" und als Bioprodukt da zu bekommen wo es Körner gibt.

Das Serotonin der Quinoa kann diese Dingsbums-Gehirn Schranke auch problemlos passieren.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 12:54
@Doewolf
Zitat von DoewolfDoewolf schrieb: Ich finde es auch mal gut die Regel der medikamentösen Behandlung mal zu verlassen und zB. Serotonin einfach mal durch rotes Quinoa zu erstzen.
So einfach ist das meistens nicht. Zumal bezweifelt werden darf, dass rotes Quinoa mittel bis schwer Erkrankten wirklich hilft. Ich verorte das jetzt mal eher in die Richtung Echtes Johanniskraut, welches bei leichten Verstimmungen helfen kann, nicht aber bei ernsten oder akuten Depressionen. Wenn jemand nur noch weint oder apathisch im Bett liegt, womöglich sogar Suizidgedanken hegt, dann sind meist doch stärkere Antidepressiva notwendig. Mit Quinoa kommt man da leider nicht weit.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 14:00
Vor allem würde ich im Falle von Depressionen nicht dubiose Ratschläge aus Mystery-Foren befolgen.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 15:00
Das ist wirklich ein sensibles Thema. Vor allem weil sich Depressionen auf so vielfältige Weise äußern können. Mein primärer Ratschlag bleibt aber bestehen: Sport machen.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 15:07
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Sport machen
Kann leider auch sehr frustrierend sein, wenn sich keine Erfolge einstellen.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 15:14
@slider

Hauptsächlich geht es um den Aspekt der Bewegung, des Auspowerns. Das Problem bei vielen Menschen mit einer Depression besteht in mangelnder Bewegung, weswegen der Sport positiv triggern kann. Es geht ja nicht unbedingt um Mannschaftssport oder Vereinssport oder darum, Bestzeiten etc. zu erreichen. Man muss sich etwas suchen, was man schaffen kann, ohne Druck - und wenn's erstmsl nur 10 Minuten Joggen ist.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 18:45
Zitat von sliderslider schrieb:Kann leider auch sehr frustrierend sein, wenn sich keine Erfolge einstellen.
Allein dass man Sport macht, kann schon ein Erfolgsgefühl geben.
Oder was wäre für dich jetzt ein Erfolg?


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 19:06
@Durchfall
@Aldaris

Das Problem wird da eher sein sich überhaupt dazu aufzuraffen Sport zu machen. Das fällt mir als Mensch ohne Depression schon sehr oft sehr schwer. Wenn ich dran denk, dass viele Depressive Symptome schildern, bei denen sie nicht mal mehr in der Lage sind ihre Post aus dem Briefkasten zu holen, dann kann ich mir vorstellen, dass es schwer sein wird sportliche Aktivitäten umzusetzen.

Natürlich beschreibt Sport trotzdem auch meiner Meinung nach eine sinnvolle Hilfe um eine depressive Episode zu überwinden, jedoch muss auch hierfür erstmal wieder der Wille zur Veränderung da sein und die Motivation dazu diese Veränderung dann auch tatsächlich zu bewirken.
Aber gut, der Wille ist wohl für jede Form der Therapie oder der Hilfe notwendig.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 19:24
Zitat von ahriahri schrieb:Das Problem wird da eher sein sich überhaupt dazu aufzuraffen Sport zu machen. Das fällt mir als Mensch ohne Depression schon sehr oft sehr schwer
Das ist richtig. Deshalb ist die Gabe von Antidepressiva auch in vielen Fällen erstmal notwendig, damit überhaupt wieder Kraft da ist, um solche Dinge in Angriff nehmen zu können. Wenn zu der 'reinen' Depression, also dem extremen Niedergeschlagensein, auch noch eine oder mehrere Angststörungen hinzukommen oder körperliche Beschwerden oder eine Depression, die sich primär in körperlichen Beschwerden äußert (-> Wikipedia: Larvierte Depression ), dann scheint es quasi unmöglich, von sich aus Sport zu machen. Die Antidepressiva sollen den Erkrankten erstmal wieder aus dem Loch auf wenigstens ein normales Level bringen und dann kann man versuchen, mit Sport anzufangen.

In der Regel erlernt man so etwas dann in einer vernünftigen Verhaltenstherapie. Und es geht ja letztlich darum, was dem Erkrankten gut tun würde - das ist nun mal Sport, auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen ;) . Nicht nur wegen der Bewegung, sondern auch um diese sportliche Betätigung in eine Tagesstruktur einbauen zu können, die gerade für depressive Menschen enorm wichtig ist.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 19:30
@Aldaris

Jup das mit den Antidepressiva schrieb ich gestern ja auch schon. Ebenso wie, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass diese von so vielen Menschen auf Biegen und Brechen verteufelt werden.

Und dass Bewegung und Sport und das strukturierte Einbauen in den Alltag für depressive Menschen ein sehr wichtiger Aspekt ist wollte ich damit auch in keinster Weise abstreiten.
Es ging mir eher darum zu erwähnen, dass ich den Kommentar von @slider durchaus nachvollziehen kann, denn es kann definitiv frustrierend sein und man kann schnell resignieren. Aber wie schon gesagt, das ist ja nicht nur beim sportlichen Aspekt der Fall.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 19:40
@ahri

Mir fällt es mittlerweile auch schwer, obwohl ich damals wirklich sehr viel Sport gemacht habe. :) Ich kann das also schon bei nicht erkrankten Menschen nachvollziehen. Da ich aber auch selbst durch eine Schilddrüsenunterfunktion temporär eine üble Depression hatte, kann ich erst recht nachvollziehen, wie enorm anstregend es ist, sich in diesem Zustand aufzuraffen. Das kann man alleine nicht schaffen und bei einer ernsten Depression braucht man ohnehin erst Medikamente, die den Betroffenen stabilisieren.

Und selbst wenn man in einer (Tages)Klinik war und dort eine Tagesstruktur erlernt hat, so kann das Zuhause alles wieder schnell kippen, insbesondere was die sportlichen Betätigungen angeht. Die Prognosen sind für viele Erkrankte leider nicht so rosig.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 19:56
@Durchfall
Zitat von DurchfallDurchfall schrieb:Allein dass man Sport macht, kann schon ein Erfolgsgefühl geben.
Oder was wäre für dich jetzt ein Erfolg?
Kann, muss aber nicht!
Neben dem von @ahri bereits geschilderten Problem sich überhaupt aufzuraffen, besteht halt auch immer die Gefahr, dass man durch den Sport eben keine Befriedigung erfährt, wenn es einfach keinen Spaß macht oder das Interesse daran nicht entsteht oder man einfach nicht die Fähigkeiten hat. Vor Allem, wenn die sportliche Betätigung im Grunde nur Selbstzweck ist und nicht aus einem inneren Bedürfnis heraus entsteht.

Ich habe auch seit einiger Zeit eine sehr niedergeschlagene Phase. Hab vor einigen Monaten mit einem Sport angefangen, bin aber im Grunde seitdem keinen Schritt weitergekommen (im Sinne von besser darin werden). Wenn du dann halt frustrierter vom Sport rauskommst als du reingegangen bist obwohl ein Ziel ja der Abbau von Frustration sein sollte, dann ist das ziemlich blöd.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 20:13
@Aldaris

Ich denke je früher die Depression diagnostiziert werden kann, umso besser sind auch die Prognosen. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass das gar nicht so einfach ist bei den aktuellen Wartezeiten. Aber über die haben wir uns glaube ich ja auch schon mal unterhalten :ask:
Es ist jedenfalls gar nicht so einfach sich kompetente Hilfe zu holen, selbst wenn der Wille und die Motivation da ist.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 21:25
@ahri

Das ist in der Tat ein Missstand. Es kann bis zu ein halbes Jahr dauern, bis man einen Termin beim Psychotherapeuten bekommt. Das dauert viel zu lange, ja. Bei Tageskliniken geht es meines Wissens nach etwas schneller, aber das will auch nicht jeder und vor allem ist das auch nicht immer notwendig. Weiß nicht, ob wir damals darüber gesprochen hatten, aber das liegt an einem verstaubten System der Zuteilung von Therapeuten, bei denen über die gesetzliche Krankenkasse abgerechnet werden darf, auf wenige, große Gebiete bei eigentlich höherem Bedarf.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 21:40
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Das ist in der Tat ein Missstand. Es kann bis zu ein halbes Jahr dauern, bis man einen Termin beim Psychotherapeuten bekommt.
Du weisst schon, das bei einer Depression ein Psychiater angezeigt ist und kein Psychotherapeut?

Du machst bei einer Depression automatisch Sport, als ruheloser läufst du ewig lange. Ist übrigens ein Symptom der Depression.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 21:43
@Bauli

Der Psychiater schließt den Psychotherapeut nicht aus. Es reicht nicht, sich nur Mittelchen verschreiben zu lassen. Und wenn es ein Arzt ist mit Weiterbildung zum Psychotherapeut ist, dann dauert es trotzdem so lange.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 21:45
@Aldaris

Ein Psychotherapeut darf dir keine Psychopharmaka verschreiben, ein Arzt mit " Weiterbildung" auch nicht. Das darf nur der Psychiater mit Fachausbildung, die fünf Jahre dauert. Klar muß man dazu erstmal Medizin studieren.


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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 21:50
Zitat von BauliBauli schrieb:Du machst bei einer Depression automatisch Sport, als ruheloser läufst du ewig lange. Ist übrigens ein Symptom der Depression.
Das mag es vielleicht geben. Ist aber kein zentrales Merkmal einer Depression.
Zitat von BauliBauli schrieb:Ein Psychotherapeut darf dir keine Psychopharmaka verschreiben, ein Arzt mit " Weiterbildung" auch nicht.
Ein psychologischer Psychotherapeut darf dir gar nichts verschreiben, da dieser keine medizinische Ausbildung hat, richtig. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob ein Arzt mit psychotherapeutischer Weiterbildung keine stärkeren Psychopharmaka verschreiben darf - er darf aber, und das weiß ich definitiv, Antidepressiva wie Opipramol oder sogar starke Benzodiazepine verschreiben. Ob es ihm als tatsächlich verboten sein soll, spezielle Psychopharmaka zu verschreiben, da bin ich mir nicht sicher. Hab ich noch nichts von gehört. Quelle vielleicht?


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Wege aus der Depression

12.05.2016 um 21:57
@Aldaris

Das geht nicht um das verbieten der Verschreibungspflicht durch den Hausarzt. Die Psychopharmaka sprengt einfach und gelinde gesagt sein Budget, weil diese Fachmedikamente sehr sehr hochpreisig sind. Ein Psychiater bekommt das Budget. Das ist alles.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Ein psychologischer Psychotherapeut darf dir gar nichts verschreiben, da dieser keine medizinische Ausbildung hat, richtig.
Da wir von der Depression reden, habe ich mich hierauf explizit bezogen. Ich weiß, das ein Psychotherapeut nichts verschreiben darf.

Allerdings darf der Hausarzt gängie Psychopharmaka verschreiben, wenn ein Notfall ist und der Patient diese auch vorher bekommen hat. Er darf nicht selbst diagnostizieren. Dazu muß er einen Fachmann einschalten oder eine Überweisung bei Verdacht ausstellen.


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