Vermisst ihr eure Mama?

Ich wünschte ich könnte sie vermissen, denn das würde ja assoziieren das es damals toll mit ihr war.

War es aber nicht, leider vermisse ich sie kein bisschen.

ist cool mit mom abzuhängen

da kuckt man zusammen zeugs ... geht in den wald spazieren ... holz sammeln ... zusammen einkaufen ... hachja simple life

zudem sind wir beide eso spinner

macht fun mit mom abzuhängen

@Dr.Manhattan
Ich vermisse meine Mutter ehrlich gesagt nicht.
Sie wohnt ja eigentlich nur 2 Stunden von mir entfernt. Aber weil wir nach den Tod meines Vaters und meiner Schwester uns mehr und mehr auseinandergelebt und fast immer nur gestritten haben, ich jetzt in meiner eigenen Wohnung wohne, habe ich jeden Kontakt zu ihr abgebrochen.
Und ehrlich gesagt mir geht es gut so.

@wolfinee

So ist es....wobei ich die letzte "Phase" noch vor mir habe...da ich ncoh keine 70 bin.

Mum ist jetzt etwas über 80.....und ich genieße jeden Tag, jeden Augenblick den ich mit ihr noch verbringen darf......die Gewissheit das der Tag des Abschieds unweigerlich kommen wird macht das alles noch viel intensiver.

Ich hatte die schönste Kindheit die ich mir vorstellen kann, auch wenn ich nicht immer ein "Vorzeige-Musterknabe" gewesen bin, und meinen Eltern, insbesondere Mum alleine durch die Sauferei früher schlimmste Sorgen bereitet habe.

Mir hat mein Leben eines gezeigt:

99% von denen, die ihre Mutter "nicht mögen" - oder vielleicht sogar "hassen"......bereuen es spätestens nach dem Tod der eigenen Mutter nicht zu deren Lebenszeiten Frieden mit ihr geschlossen zu haben.

Eine Last, die einen für den Rest des eigenen Lebens zermürben kann.

Ein Schmerz, auf den ich gerne verzichte.

@Funzl
ich stimme dir zu. meine Mutter hatte es nicht leicht mit mir. Gewiss nicht.

Funzl schrieb:99% von denen, die ihre Mutter "nicht mögen" - oder vielleicht sogar "hassen"......bereuen es spätestens nach dem Tod der eigenen Mutter nicht zu deren Lebenszeiten Frieden mit ihr geschlossen zu haben.

Eine Last, die einen für den Rest des eigenen Lebens zermürben kann.

Die Erfahrung habe ich mehr als einmal im Bekannten/Freundes Kreis gemacht.

Ich vermisse es mit meiner Mama einfach da zu sitzen, ein Käffchen zu trinken und über alles mögliche
zu plaudern. Wir sehen uns 1 bis 2 Mal im Jahr, da meine Mutter in Kroatien lebt.
Aber wir telefonieren sehr oft und simsen jeden Tag.

Ich könnte jetzt nicht sagen, dass ich die Nähe meiner Mutter vermisse, oder so.
Sie ist eher ein kühler Typ Mensch. Sie hat mich selten mal in den Arm genommen.
Aber sie ist einfach so, ich kenne das seit Kindesalter nicht anders.
Daher hat mir das auch nie gefehlt. Was man nicht kennt, kann man halt auch nicht vermissen.

@Funzl

Schön, wie du geschrieben hast... Ja das kenne ich. Ich hab meine Mam auch echt immer auf Trapp gehalten. Aber das Bild hat schon was oder, mit den verschiedenen Phasen die man durchlebt. Ich denke heute auch anders, meine ist noch jünger. Trotzdem, jeder Moment ist kostbar. Ich sahs schon bei meinem Grosspapa, es geht dann plötzlich viel zu schnell 😟

wolfinee schrieb:es geht dann plötzlich viel zu schnell

So ist es.

-Anna- schrieb:Was man nicht kennt, kann man halt auch nicht vermissen.

Auch das ist richtig

Ja ich vermisse meine Mama. Sie ist vor 7 Jahren gestorben.
Gestern bin ich zufällig auf einen alten Kalendereintrag gestoßen den ich gemacht habe als sie im Krankenhaus war und gestern kam dieser Thread wieder im Forum hoch. Manchmal gibt es schon sehr interessante Zufälle. :)

Obwohl ich 31 Jahre aktuell alt bin, bin ich je nach Situation irgendwo zwischen Mama nervt und Mir egal und Mama, du hast recht. Ich hab ja noch guten Kontakt zu ihr.

Zu ihr zurück möchte ich aber nicht und kann es mir auch kaum vorstellen, vielleicht muss da zeit vergehen.

Funzl schrieb:Mir hat mein Leben eines gezeigt:

99% von denen, die ihre Mutter "nicht mögen" - oder vielleicht sogar "hassen"......bereuen es spätestens nach dem Tod der eigenen Mutter nicht zu deren Lebenszeiten Frieden mit ihr geschlossen zu haben

Wenn man seine Mutter nicht mag oder sogar gar hasst, so muss doch wirklich verdammt viel schief gelaufen sein. Dass es anbetrachts der Erinnerung verdammt schwer ist frieden zu finden ist normal, ich denke man kann trotzdem frieden schließen.

Ich selber hab sehr viel schneller angefangen frieden zu schließen, als meine Mutter glaubte. Überhaupt ist in meiner Familie meine Mutter die einzige, die an der Vergangenheit zerbricht und ständig meint sich entschuldigen zu müssen. Das nervt so.

Die Vergangenheit ist halt die Vergangenheit.

Ich vermisse das Gefühl, wie es sich wohl anfühlt, wenn die Position gefüllt ist. Meine Mama hat sich leider nie so wirklich in die Mutterrolle eingefunden und so war es eine Erleichtung, dass ich mit 16 daheim ausziehen konnte, weil ich mich da wirklich fühlte wie ein Fremdkörper. Ich vermisse es, jemanden zu haben, der die Position "Mutter" einnimmt. Nachfragt, Anteil nimmt, einem das Gefühl gibt, geliebt zu werden. Das vermisse ich schon.

@MissMary

Liebe Mary, fühl dich gedrückt!
Ich wünsche dir so einen Partner der quasi ein bisschen mütterlich ist und dazu noch eine liebe Schwiegermama!:)
Man kann sich die echte Mama nicht aussuchen und ich kann den Schmerz nachempfinden, denn meine Mama ist nicht wirklich mütterlich:D Habe oft bei Freundinnen erlebt dass sich Mutter u Tochter alles erzählen können, dass die nach telefonieren, nachfragen wie es geht..

Ja, schon

Ja, ich vermisse meine Mutter sehr, sie ist dieses Jahr gestorben und ich sah sie, wie sie im Sterben lag und gekämpft hat. Das war sehr schlimm für mich.

Spoiler


@QonoS

Das ist hart. Kopf hoch

@QonoS
Mein Beileid. ich weis wie das ist...

Natürlich vermisse ich meine Mama (und meinen Papa auch).
Ich bin verdammt stolz auf mich, dass ich auch 400 km weit weg von meiner Familie auf eigenen Beinen stehen kann und klarkomme. Aber als einziges Kind fühlt man sich halt auch in gewisser Hinsicht "verpflichtet", sich zu kümmern, gerade da meine Mutter alleinstehend ist und vor kurzem meine Omi gestorben ist, um die sie sich viel gekümmert hat. Teilweise habe ich da echt mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen, weil ich so weit weg bin.
Sagen darf ich ihr das aber nicht, dann schimpft sie ;)
Ich rufe sie aber jeden Tag an und wir sprechen ein bisschen über das Erlebte vom Tag. Und ich muss sagen, so sehr ich aus dem kleinen Kaff hinauswollte in die Welt, so sehr freue ich mich, dass ich in um und bei 10 Jahren wieder zurückkehren werde.

@QonoS
Mein Beileid. Ich schließe mich @Brocki an und kann das nachvollziehen.

Bei mir ist das jedoch eine Ewigkeit her; sie starb als ich 15 war und der Vater verstarb 4 Jahre davor. Eine denkbar schlechte und frühe Zeit die zum Glück Verwandte abfedern konnten.

Heute wo ich auf die 30 zugehe ist das irgendwie alles eine Art "distant memory", eine ferne Erinnerung. Manchmal denke ich daran ob / wie stolz die Eltern wären wenn sie die berufliche Entwicklung sehen würden die sie in der Form nicht hatten, als klassische "Arbeiterfamilie" - oder ob ich mich durch ihr Verbleiben ggf. ganz anders (beruflich und anderweitig) entwickelt hätte.

Mit Zynismus muss ich fast den Trost daraus ziehen, es hinter mir (und überstanden) zu haben. Bis zu meinem Lebensende muss ich zumindest familiär nicht mehr viele Tote erwarten.

Aber deswegen sage ich euch: Wenn ihr kein schlechtes Verhältnis oder euch zerstritten habt, lasst die Kontakte nicht verkümmern! Andere wären froh wenn sie die Eltern noch hätten!

Nutzt die endliche Zeit mit ihnen so gut ihr es einrichten könnt und wollt. Vielleicht merkt man nämlich erst, wie sehr man etwas vermisst oder nicht genutzte Chancen hasst, wenn es zu spät ist weil die Personen nicht mehr da sind.

Warden schrieb:Aber deswegen sage ich euch: Wenn ihr kein schlechtes Verhältnis oder euch zerstritten habt, lasst die Kontakte nicht verkümmern! Andere wären froh wenn sie die Eltern noch hätten!

Nutzt die endliche Zeit mit ihnen so gut ihr es einrichten könnt und wollt. Vielleicht merkt man nämlich erst, wie sehr man etwas vermisst oder nicht genutzte Chancen hasst, wenn es zu spät ist weil die Personen nicht mehr da sind.

100% Zustimmung..

Ich Höre immer wieder aus dem Bekannten Kreis= "meine Mutter ist... ungerecht. gemein... was auch immer"
ich bin dann immer glücklich , wenn ich daran Denke , was meine Mutter für eine Feine Frau war.

Und sie hatte es nicht leicht mit mir...

Sie ist seit 20 Jahre Tot... und sie fehlt ....