Geschwisterliebe, Inzest!

@zidane

Es ging um die evolutionären Nachteile, nicht um die evolutionären Gründe.

Da Geschwisterliebe nicht nur in anderen Ländern legal ist, ohne die geringste Auswirkung, kann man damit kaum die Büchse der Pandora öffnen, denn das hat ja bekanntlich zur Folge dass daraus großes Übel erwächst. Wäre der Gesetzgeber an rationalorientierten Entscheidungen interessiert, wäre es wie in anderen Ländern längst legal und da es keine rationalen Argumente dagegen gibt, kann ich mir auch schwer vorstellen, wie man das noch lange aufrechterhalten will. Darüber hinaus geht es auch nur um Vaginalverkehr, zwischen zwei schwulen Brüdern wäre es also ebenso in Ordnung, wie wenn der Bruder seine Schwester nur Anal erfreut. Einfach eine ziemlich absurde Rechtslage.

@OliverS
Ist aber halt auch kein Nachteil, denn die Spezies hat ja keinen Nachteil dadurch, dass jemand sich nicht fortpflanzt - wobei das Homosexuelle auch tun. Und auch Bruder und Schwester können Kinder kriegen und auch noch auf anderen Wegen, so wie Schwule und Lesben. Evolution sollte man einfach nicht in diese Diskussionen miteinbringen, es funktioniert nicht.

@Eya
Tatsächlich entstanden eine ganze Menge Gesetze äußerst willkürlich und ohne jegliche rationale, wissenschaftlich fundierte Grundlage. Sei es der Jugendmedienschutz, seien es die Rechte der Frauen, der Unverheirateten oder der Schwulen oder der Atheisten. Die Liste ist lang.

RaChXa schrieb:Es gibt auch Leute die haben bei der Legalisierung von Homosexualität gleich den Untergang des ganzen Abendlandes heraufbeschworen

Und sie hatten Recht.

Eya schrieb: Inzest ist keine sexuelle Vorliebe sondern Perversion.

Ich mach mir die Welt …

Es ist ja auch so, wenn andere einen töten, dann ist es Mord, wenn ich aber einen töte, dann ist es eine gerechte Strafe. Nicht wahr?
Schön, wenn man Dinge, die einen nicht gefallen, Sprachlich so behandelt, dass sie eine andere Tatsache darstellen, obwohl es für die eigentliche Tatsache schon klar definierte Begriffe gibt, die dann aber gekonnt ignoriert werden.

Wenn zwei souveräne Menschen miteinander und unter dem Einverständnis des jeweilig anderen, Aktionen ausführen, die nur sie selbst betreffen, gibt es keinen Grund ihnen etwas zu verbieten, oder gar vorzuschreiben. Wenn doch, dann müsste ihnen, nach der Definition der Souveränität, diese im Vorfeld aberkannt werden.
Aber dennoch möchte ich gerne das Argument sehen, lesen, was auch immer, wonach diese Handlungen unbedingt verboten werden sollten. Um was geht es denn den Leuten eigentlich? Um den Verfall der Sitten? Zu spät! Schon längst passiert.

Und noch als Anmerkung: Ein Kind ist kein souveräner Mensch. Ja, auch wenn es angeblich mit allen einverstanden sein sollte. Demnach sieht es argumentativ da ganz anders aus und kann damit auch nicht verglichen werden.

zidane schrieb:Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen das es so bald legalisiert wird. Sehe einfach niemanden der's auf seine Flagge schreiben wollen würde, das Inzestverbot aufgehoben zu haben. Die Gesellschaft hat a) kein Interesse daran und ist b) im Zweifel für das Verbot - in großer Mehrzahl. Aber man wird sehen.

Na hoffentlich...

Das Inzestverbot entwickelte sich in vielen Gesellschaften, da das Risiko genetischer Defekte und der damit verbundenen Krankheiten sprunghaft steigt und dies eine Population im biologischen Sinne schwächt. Das moralische Gebot enstprang also einer ganz (über)lebensprekatischen Kosten-Nutzen-Rechnung. Man kann dies mit dem Tötungsverbot vergleichen: es hat sich so unfassend durchgesetzt, da der Nutzen für die Gemeinschaft (größerer sozialer Frieden da potentiell geringere Bedrohung des einzlenen durch seine "Nachbarn") sich als sinnvoll für das Fortbestehen der Gemeisnchaft erwiesen hat. Ein weiteres Bsp. ist das Verzehrverbot von Schweinefleisch in versch. Religionen: aus gesundheitlicher Sicht war es vor einigen tausend Jahren gerade in warmen Regionen vorteilhaft, kein Schwein zu verzehren. Der religiöse Unterbau diente der "Schwere" der argumentativen Kraft.

Während man aber zB das Tötungsverbot nur selten in Frage gestellt sieht, ist bei Inzest tatsächlich die Frage, ob dieser unter einvernehmlichen Erwachsenen strafwürdig ist, da heutzutage praktizierter Sex nicht mit Fortpflanzung verbunden sein muss und die Teilhabenden zudem über das Risiko informiert sind (bzw sein können).

@zidane
http://www.mpicc.de/ww/de/pub/forschung/forschungsarbeit/gemeinsame_projekte/inzest.htm (Archiv-Version vom 05.01.2014)

Hier die Experten des Strafrechts

RaChXa schrieb:Es gibt auch Leute die haben bei der Legalisierung von Homosexualität gleich den Untergang des ganzen Abendlandes heraufbeschworen

Auch da gibt es mittlerweile Diskussionen die man zu Beginn der romantisierten Gleichstellung von homosexuellen Paaren nicht haben wollte.

Erst mal der Anspruch dass jedem homosexuellem Paar auch ein Kind "zusteht" damit man nun nicht dadurch benachteiligt wird.

Und aus entwicklungstechnischer Sicht ist ein gleichgeschlechtliches Paar für die seelische Entwicklung eines Kindes sicher nicht ideal.

Ich versuche es nochmal.

Es scheint als ob man hier nicht über Sex hinwegkommt aber was ist mit der Liebe? Und ich rede nicht von unreifen Liebesgefühle sondern solide, aufrichtiger Liebe. Was dann? Ist es dann immer noch so verwerflich wenn sie nichts anders können trotz alle versuche? Und wenn alle Versuche scheitern, sollen sie diese Liebe ersticken nur weil das Gesetz sie sonst verfolgen wird? Ist es nicht schon schlimm genug dass diese Menschen sich gegen deren Familien, Freunde und Gesellschaft sich behaupten müssen? Jeden Tag aufs neue?

Keiner hat einen Anspruch auf ein Kind, es geht aber um die Chance ein Kind zu haben und dagegen spricht auch nichts. Aus Entwicklungstechnischer Sicht spielt es keine Rolle, ob sich eltern in den Arsch ficken oder sich die Muschis lecken oder Crossdressing betreiben. Homos sind keine Mutanten, sondern ganz normale Menschen und das gilt auch für Eltern die Bruder und Schwester sind. Darüber hinaus entwickelte sich ein Inzestverbot mit Sicherheit nicht aus biologischen Gesichtspunkten, denn die Gesellschaften der Vergangenheit hatten wenig, bis überhaupt keine Ahnung von Biologie, geschweige denn Genetik. Inzestiöse Verbindungen waren auf Machtebene äußerst häufig und in der Gesellschaft kann es kaum eine Rolle gespielt haben, da die Verbindungen extrem selten sind, vor allem bei einer viel kleineren Population als unseren. Das Inzestverbot dürfte sich eher aus der Beobachtung dieser Adelsfamilien entwickelt haben, genau wie das Schweinefleischverbot natürlich. Allerdings zeigen die Verbote eben auch, wie wenig Ahnung diese Menschen damals hatten, denn schließlich ist auch Schweinefleisch keineswegs grundsätzlich schlecht. Mangelhafter Bildung sei dank, verzichten immer noch Milliarden auf Schweinefleisch.

Welche Risiken hat es denn noch, wenn man verhütet?

WENN! Wenn es nur dieses wenn nicht gäbe.
Und selbst wenn, es gibt immer ein Restrisiko.
Meiner Meinung nach sollte es verboten bleiben. Punkt.

Und welche Grundlage hat deine Meinung? Eugenik. Und das ist nun mal kein valides Argument.

@SethSteiner

gegen aufrichtige Liebe unter Geschwistern ist ja auch nichts einzuwenden. Und es gibt ja auch Geschwister in Junge/Frau-Konstellation die nicht ohne können. Aber die Liebe die du erklärst da gehört eben auch irgendwann Sex dazu...das ist ganz natürlich. Sonst ist es rein platonisch und das ist bei Geschwistern eigentlich auch nicht ungewöhnlich.

@Lazarus71
Ja. Wobei ich anscheinen etwas irreführend gewesen bin. Ich meinte damit eher Paare die sich wirklich lieben, anstatt nur ein sexuellen verlangen zu spüren.

@Libertin

Libertin schrieb:Meiner Meinung nach sollte es verboten bleiben. Punkt.

Wer statt eines Argumentes "Basta" oder "Punkt" schreibt, sollte zu zehn Jahren Sex mit seiner Großmutter verdammt werden. Punkt.

@OliverS

Orientierst Du Dich hauptsächlich innerhalb der Familie?

Interested schrieb:Orientierst Du Dich hauptsächlich innerhalb der Familie?

Na, das hört sich ja jetzt an als würde sich OliverS quer durch die Betten seiner Schwestern und Cousinen orientieren.

nexi schrieb:Ja. Wobei ich anscheinen etwas irreführend gewesen bin. Ich meinte damit eher Paare die sich wirklich lieben, anstatt nur ein sexuellen verlangen zu spüren.

Das habe ich schon so verstanden, aber zu der Liebe die du da beschreibst gehört irgendwann ja dann Sex auch mal dazu. Sonst ist es eben nur eine platonische Liebe die es unter Geschwistern oder speziell Zwillingen ja auch durchaus geben kann.

@Lazarus71

Er hat ja ne Aussage zu Basta und Punkt getroffen ;) Daher meine Frage...

OliverS schrieb:Wer statt eines Argumentes "Basta" oder "Punkt" schreibt, sollte zu zehn Jahren Sex mit seiner Großmutter verdammt werden. Punkt.

Die vielgenannte Hirnschranke scheint familär komplett außer Kraft gesetzt zu sein....und dort sitzen wohl dann die Vorlieben - gesellschaftsfähig ist das Beziehungsprinzip nicht, wird es auch nicht werden und ich würde gerne das Outing bei Arbeit und dergleichen sehen...die Reaktionen kann ich mir denken und so unproblematisch er das hier darstellen möchte und als 'normal' und daseinsberechtigt....empfinde ich es eben nicht so. Nicht mit und auch ohne Kinder!

Onkel Vater und Tante Mutter....Abstruse Vorstellung - das peinerfüllte Leben des Kindes möchte ich mir nicht ausmalen und die traumatischen Folgeerscheinungen ebenfalls nicht. Aus lauter Egoismus, wird nämlich nur bis zum Hosenstall gedacht. Und wenn jetzt wieder einer anfängt, den - so lautet doch der Thread...INZEST - vom Sex trennen zu wollen....

Beim Inzest - geht es thematisch NUR um Sex!

@OliverS

OliverS schrieb:Da stellt sich aber die Frage, ob man diese Probleme wirklich mit dem Strafrecht besser löst, als durch entsprechende Beratungs- und Hilfsangebote.

Ich denke, die Androhung einer Strafe macht alles nur noch schlimmer, weil sie die Hemmschwelle, sich Hilfe und Beratung von außen zu holen, noch höher legt. Im Zweifelsfall ziehen die Betroffenen alles im Geheimen durch, denken sich wilde Geschichten über die Herkunft eventueller Kinder aus, und wenn sie es geschickt anstellen, kommt dem Ganzen kein Mensch jemals auf die Schliche. Da ist es besser, wenn man den Leuten die Hand reicht und auf diese Weise die Situation wenigstens ein Stück weit beeinflussen kann. Gerade auch, wenn es Anlass zur Befürchtung gibt, es könnte ein Abhängigkeitsverhältnis bestehen.


@Kältezeit

Der ältere Bruder, der seine Schwester poppt macht dann auf einmal etwas ganz "Normales", obwohl sie das gar nicht will...
Der Vater darf auf einmal mit der Tochter usw. ...

Am Ende müssen die Opfer beweisen, dass etwas Unrechtes geschehen ist.

Ironischerweise müsste nach der aktuellen Rechtslage die unfreiwillig gepoppte Schwester ggf. selbst mit einer Strafe wegen Inzest rechnen...


@Interested

Dir ist aber schon bewusst, dass man deine Argumentation auf so ziemlich jede Elternkonstellation ausweiten könnte, die nicht 100-prozentig der sozialen Norm entspricht? Wem würdest du denn noch alles gern den Sex verbieten?

@Solifuga

Ich kann es ja niemandem verbieten...Ich gebe lediglich meine Meinung preis, die sich nicht mit Deiner decken muss. Inzest ist ja soooo normal und jeder sollte es tun^^

Solifuga schrieb:Ironischerweise müsste nach der aktuellen Rechtslage die unfreiwillig gepoppte Schwester ggf. selbst mit einer Strafe wegen Inzest rechnen...

Ist übrigens aboluter Bullshit!

Solifuga schrieb:Wem würdest du denn noch alles gern den Sex verbieten?

18-jähriger Sohn in der Ausbildung und alleinstehende 54-jährige Nachbarin fänd ich auch nicht so in Ordnung.

Solifuga schrieb:Ironischerweise müsste nach der aktuellen Rechtslage die unfreiwillig gepoppte Schwester ggf. selbst mit einer Strafe wegen Inzest rechnen...

Nicht wenn sie vergewaltigt wurde. Das Aussetzen eines Inzestverbotes würde den Vergewaltiger ja noch bestärken.

Solifuga schrieb:Dir ist aber schon bewusst, dass man deine Argumentation auf so ziemlich jede Elternkonstellation ausweiten könnte, die nicht 100-prozentig der sozialen Norm entspricht?

Es geht übrigens um INZEST und nicht um Sexualpraktiken und ja, ich stelle es mir schwierig vor, wenn ein Kind Eltern hat, die Bruder und Schwester sind - Onkel und Tante gleichzeitig und diese Vater und Mutter nennen muss/soll.

@Interested

Man könnte dadurch ausweichen dass, wie bei einem Freund von mir, die Kinder ihre Eltern beim Vornamen nennen. Davon halte ich übrigens auch nichts.

@Lazarus71
Es geht nicht nur um das, was man der Öffentlichkeit vorenthalten wollte, es geht um das Gefühlsleben des Kindes, welches sich mit diesen Tatsachen auseinandersetzen müsste.

Viel banalere Dinge stürzen Menschen in tiefe Abgründe...Inzest..toppt das Ganze!

Ich bin halt voll dagegen. Null Toleranz!