Kapitalismus - Ein Gedankengang

@occitania
An der momentan Situation lässt sich aber eben damit nichts richten. Es ist alles eine Einstellungsache des einzelnen. Mag sein, dass die fehlerhafte Denke damit anfängt, dass es als Hierarchie betrachtet wird. Aber daran ändern auch diese Projekte nichts.
Wie gesagt, bei diesen Projekten wird nichts gerichtet, es werden lediglich die Leute zusammengeführt, die halt schon die entsprechende Einstellung haben. An die, die diese Einstellung nicht haben und überall Hierarchien sehen, kommen diese Projekte garnicht heran.
Es ist im Grunde, wie wenn man versuchen würde, die Meere weniger mit Schadstoffe zu belasten, indem man kein Quecksilber in seinen Gartenteich kippt. Es besteht einfach kein wirklicher Zusammenhang zwischen diesen Projekten und dem restlichen Markt.

@tris
Richtig. Dafür bedarf es radikalerer methoden... :-)

@occitania
Stimme ich dir vollkommen zu. Aber radikale Methoden gehen nunmal immer in die Hose.

@the0teh

libertarian schrieb:1.) Ist die Arbeit eines Bauarbeiters also weniger wert als die eines Anwaltes?

der lohn bemisst sich hier nur sekundär über erbrachte arbeitsleistung/-wert. primär wird er über die verfügbarkeit von arbeitskräften bestimmt, d.h., dass er beim bauarbeiter deshalb kleiner ist, weil es viel mehr von ihnen gibt, als es bei juristen der falls ist. damit sich die arbeitnehmer aber gegenseitig nicht allzu grosse konkurenz machen, gibt es gewerkschaften, die die lohnverhandlungen übernehmen, und ein für alle möglichst optimales ergebnis versuchen rauszuholen.

auch für den arbeitsmakrt gillt genauso: angebot und nachfrage bestimmen den preis

Ich finde es ist und bleibt Schwachsinn, Arbeit unterschiedlich zu bewerten. Jede wird gebraucht.

Ja, das Schwachsinn, denn es ist doch nun mal so, das der Anwalt den Bauarbeiter braucht und der Bauarbeiter braucht auch mal in seinem leben einen Anwalt- man braucht sich quasi gegenseitig eins kann ohne dem anderen in dieser Gesellschaft nicht funktionieren.
Ich kenne viele aus meinem Jahrgang, die mit "sehr Gut" einen Abschluss hingelegt haben- sie fühlten sich nie dazu Berufen- zu studieren…dem einen liegt das und dem anderen was anderes -wäre ja schlimm, wenn wir alle gleich wären!

@the0teh

Darf ich mal fragen in welche Klasse du gehst?

Es haengt vom Angebot und der Nachfrage ab, genauso wie vom Bildungs und Ausbildungsaufwand... dann macht das system ploetzlich auch massiv Sinn.

wulfen schrieb:Kapitalismus lebt davon NICHT gerecht zu sein.
Ist der Sinn der Sache.

Na dann kann man Menschen, die als Schmarotzer auf Staatskosten leben, ja keinen Vorwurf machen. Wenn es der Sinn der Sache ist, unfair zu sein, machen sie es ja genau richtig.

@Zeo
So ist es.
Die Frage ist allerdings wer im Kapitalismus der Schmarotzer ist.

wulfen schrieb:Die Frage ist allerdings wer im Kapitalismus der Schmarotzer ist.

Na die Politiker. Die ernähren sich ja von uns. Also von denen, die in diesem System gefangen sind, das sie uns aufzwingen.

@Zeo
Klar, die auch

@wulfen
Erzähl mal, wen du noch dazu zählst.

@Zeo

Parasitismus (altgriechisch παρά para „neben“, σίτειν sitein „mästen, sich ernähren“; auch Schmarotzertum) im engeren Sinne bezeichnet den Ressourcenerwerb mittels eines in der Regel erheblich größeren[1] Organismus einer anderen Art, meist dient die Körperflüssigkeit dieses Organismus' als Nahrung. Der auch als Wirt bezeichnete Organismus wird dabei vom Parasiten geschädigt, bleibt aber in der Regel am Leben. In seltenen Fällen kann der Parasitenbefall auch zum Tod des Wirtes führen, dann aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Wikipedia: Parasitismus

Nun, auf wen trifft diese Bezeichnung am besten zu....

wulfen schrieb:Nun, auf wen trifft diese Bezeichnung am besten zu....

Auf jeden Arbeitgeber, der sich das größte Stück vom Kuchen nimmt, an dem eigentlich alle mitgebacken haben.

Die Konzernchefs sind eigentlich sogar noch schlimmer, als die Politiker. Weil sie die Parteien mit Lobbyisten unterwandern und Schmiergeld zahlen, damit die Regierung Gesetze zu deren Gunsten beschließt.

@Zeo
Ich staune immer wieder wieviele Menschen das alles durchschauen, und doch, nichts ändert sich...

@wulfen
Weil wir auch kaum noch die Möglichkeit haben, etwas zu verändern. Die Regierung distanziert sich immer weiter vom Volk und handelt schon lange nur noch nach eigenen Interessen. Wir dürfen uns unsere Henker zwar selbst wählen, aber darüber hinaus haben wir gar nichts mehr zu bestimmen.

Seit die EU uns im Würgegriff hat, etabliert sich immer mehr eine Wirtschaftsdiktatur, die sich hinter dem Deckmantel der Demokratie versteckt, solange sich das dumme Volk erfolgreich verarschen lässt. Aber man merkt, dass sie Angst haben. Vor uns. Deshalb auch die ausufernde Überwachung und immer weitreichendere Befugnisse für die Polizei.

Sie füchten, dass sich die Menschen diese Ungerechtigkeiten nicht mehr lange gefallen lassen und schützen sich so vor uns. Feindbilder werden kreiert und mit der Angst gespielt, aber tatsächlich sind es nicht die Terroristen, vor denen sie uns schützen wollen. Wir sind es, vor denen sie sich schützen wollen.

Irgendwann, wenn sie mächtig genug geworden sind, können sie den Mantel der Scheindemokratie fallen lassen und dann zeigt die EU ihr wahres Gesicht.

Aber ach, ich bin wahrscheinlich nur ein Verschwörungstheoretiker und die Welt ist in Wahrheit ganz toll und nett und alles geschieht nur zu unserem Besten...

@Zeo
alles komplett richtig,
letztens war ich im ZDF-Chat mit DAX- Müller
https://www.youtube.com/watch?v=cUzn9s9w0GE

er sagte (schrieb) etwas Erstaunliches, das Volk muss auf die Strasse, sonst wird sich nichts ändern.
Recht hat er.

Zeo schrieb:Aber ach, ich bin wahrscheinlich nur ein Verschwörungstheoretiker

Nein, bist du nicht. Du beschreibst die Wahrheit ganz gut.

@Zeo
Hut ab! Sehr schön auf den Punkt gebracht.
Kleinliche Diskussionen über Geben und Nehmen , Hartz4-"Schmarotzern" od.anständigen Arbeitnehmern/Gebern bringen einen ja nich mehr weiter..
Der Kapitalismus hat bereits so perfide Züge angenommen, dass sich deren Gefolgschaft über den kleinen Konsumenten und seine Gedankenggänge vor Lachen einpullert.