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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

962 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Behinderung, Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 07:56
Klar, schwebeinträchtig habe ich nicht definiert.

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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 07:59
Was ich sagen wollte, es ist eine Frage was man als schwerstbehindert versteht. Es gibt Fälle, da kann ich es sehr gut nachvollziehen dass man sich gegen ein Kind entscheidet, das besonderer, lebenslanger Fürsorge bedarf...

Mal ein kleiner Gedankengang:

die Lebenserwartung ist mit der Grätemedizin gewachsen, heute werden Menschen mit gewissen Gendefekten schon um einiges älter, als noch vor ca. 100 Jahren, das heißt dieses Kind kann dich locker überleben, wenn du als Elternteil dann nicht mehr da bist, was wird dann aus dem Kind?


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 08:09
@DieSache
Und entschuldigung für das Monoloid - ich sollte beim Kaffeetrinken nicht schreiben.
Wenn ich das am Montag unserem Schwenehindertenbeautragten erzähle, der bringt
Mich um. Rührt wahrscheinlich noch aus meiner Zivildienstzeit , da war die Bezeichnung
Noch gängig.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 09:27
Gestern waren beim Kölner Treff die Pflegeeltern von 3 Kindern mit DownSyndrom, unter anderem den Jungen, der seine eigene (Spät)Abtreibung überlebte, medizinisch NICHT versorgt wurde über 9 Stunden und dann erst Hilfe bekam, das alles überlebte aber schwerstbehindert ist.
Das war erschütternd und rührend zugleich. Kann man gar nicht beschreiben. Hier was zu dem Jungen.
Wikipedia: Oldenburger Baby


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 10:47
@Tussinelda

Das ist das Problem bei Spätabtreibungen, die ich kritisch betrachte.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 11:23
@Warmduscher

Contergan war ein Medikament für Schwangere. Dieses sollte die negativen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft (Übelkeit etc) abschwächen bzw. verhindern.
Durch dieses Medikament wurde die ENtwicklung des Fötus/ Embryos beeinträchtigt. Glück hatte, wer "nur" mit einer körperlichen Beeinträchtigung an den Armen auf die Welt kam.

Und damals wars mit der Diagnostik auch noch nicht soo weit, entsprechend gabs dann eine Überraschung für die Eltern.

Trisomie 21 meinst du? Ja, dank der Medizin lebt jemand mit Trisomie 21 durchaus recht lange. Ich habe Leute jenseits des 60sten Lebensjahres betreut die dies hatten.
Da möchte ich aber noch etwas hinzufügen: Nicht jeder Mensch mit Trisomie 21 ist absolut schwerst beeinträchtigt.
Es gilt das zu erhalten und zu fördern was da ist. Sozusagen.
(leider wird dies von manchen Eltern vergessen und stattdessen nur verwöhnt "Das Kind kann doch nix dafür, da will ich doch nicht das es auch noch sein eigenes Brot schmieren muss" - Kein Witz... das wurde mir mal von einer Mutter genau so gesagt Dann muss das Betreuungspersonal in der Wohneinrichtung bzw. in der WfB ansetzen und die Fähigkeiten herauskitzeln).

Ich kannte einige die die aktive Sprache nur rudimentär beherrschten, andere die sich verbal gut ausdrücken konnten. Manche hatten besonders tolle Fähigkeiten (ein Instrument beherrschen, wahnsinnig gutes Liedergedächnis, etc).
Eines hatten sie, die ich im Laufe der Jahre kennenlernen durfte, alle gemeinsam:
Wundervolle, warmherzige, mitfühlende, offene, freundliche, lebensbejahende Leute.

@DieSache
Was aus dem Nachwuchs wird wenn die Eltern sich altersbedingt oder bedingt durch den Tod nimmer kümmern können?
Das klären sie rechtzeitig genug vorher ab. Es gibt da so Häuser, in denen Menschen in Wohngemeinschaften wohnen und rund um die Uhr super betreut werden ;) , Oder aber andere (jüngere) Verwandte übernehmen in Eigenregie die Betreuung.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 12:45
@slobber

gut, diese Möglichkeiten gibt es, aber wie lange noch bezahlbar und qualitativ akzeptabel?

Nicht jede Familie steht finanziell so gut da, dass diese Kostenfaktoren gedeckt sind, muss ja nicht noch erwähnen wie es heute ausschaut, dass an Kranken und Pflegefälle auch verdient wird, aber eben nicht jedes Pflegeheim auch wirklich gut geführt ist, auch solche Gedanken muss man sich machen bevor man sich gut informiert entscheidet Geburt ja, oder nein!


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 12:56
@slobber

und was Betreuung durch weitere Verwandte betrifft. Wie erwähnt mein Großvater gab behinderten Kindern und Jugendlichen Schwimmunterricht, da waren die unterschiedlichsten Erkrankungen darunter. Kinder mit Spasmen, mit Trisomie 21, Kinder mit mehfach Behinderung, die nicht sehen, oder hören konnten ect pp. Von diesen Familien wusste ich aus den Erzählungen, dass sich Verwandschaft abgewendet hatte, gerade weil sie mit den Erkrankungen und Problemen die damit im Alltag verbunden sind nichts zu tun haben wollten.

Ganz so einfach ist es nicht ein Kind mit derlei Ansprüchen gerecht zu werden, auch hielt und hält sich noch immer die Meinung dass Behinderung immer bedeutet, dass die Kinder kein einigermassen normales Leben führen könnten und daher wie du selbst geschrieben hast nicht richtig gefördert werden. Es sollte wirklich von jedem der betroffen ist gut überlegt werden, ob man der Lebensaufgabe für ein mehrfach behindertes Kind nachkommen kann. Von wollen will ich hier nicht reden, sondern wirklich, ob man dem gewachsen ist!


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 13:14
@DieSache

Wenn es auf der Welt ist, dann ist das Kind auf der Welt. Fertig. Dann findet man auch einen Weg, wenn man die Möglichkeiten nutzt die einem durch das soziale Umfeld etc gegeben sind.

Wenn man auf Pränataldiagnostik vertrauen mag, kann man das ja gerne in Anspruch nehmen ... und dann im Falle des Falles sich für oder gegen eine Weiterführung der Schwangerschaft entscheiden.

Mein Mann und ich haben uns damals bewusst gegen diese Nackenfaltenmessung etc entschieden, da wir wusste wir sind in der Lage und gewillt ein Kind aufzuziehen - egal wieviel Hilfe es wie lange im Leben brauchen wird.
So war eben unsere Entscheidung. Und es war auch gut so (wer weiß was dieser "Frauenarzt" damals sonst so ausgewertet hätte, hatte damals leider einen miesen erwischt).


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 13:23
@slobber

finde deine Haltung respektabel und schön zu lesen wie fest du selbst davon überzeugt bist, den Alltag gewuppt zu bekommen!

Ich will ja niemanden davon abhalten ein Kind auszutragen, das nicht gesund zur Welt kommt, bitte nicht falsch verstehen. Ich denke wenn es Diagnosen gibt, die eindeutig sind, dann sollte es den Eltern vernünftig erklärt werden, was da so auf sie zukommen kann. Ich selbst kann keine Kinder bekommen, deswegen ist und bleibt es für mich nur eine hypothetische Frage und wie ich schrieb, ich würde mich bei SHGs informieren, was das Kind bei einer entsprechenden Diagnose bedarf und wo und wie man Unterstüzung erhält...sicher bin ich mir aber nicht wirklich in jedem Fall dem Kind gerecht werden zu können.

Hab selbst im Bekanntenkreis Eltern von behinderten Kindern und weiß auch um den ganzen bürokratischen Akt um Unterstützung bei der Förderung zu bekommen. Fakt ist bei aller Liebe die einem ein solches Kind auch geben kann, ein Sonntagsspaziergang ist die Umsorgung für die ganze Lebensdauer nunmal nicht!


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 13:34
@DieSache
Ein Sonntagsspaziergang ist es nie. Egal wie gesund oder krank ein Kind ist.
Bei der einen Familie mehr, bei der anderen Familie weniger


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 13:39
@slobber

denke auch, dass es darauf ankommt wie man sozial vernetzt ist, dass man z.B. weiß, wenn man selbst Mal krank ist und sich nicht kümmern kann, dass da wenigstens wer ist, der verlässlich dann auch alles ermöglicht, was man selbst davor alleine gewuppt hat. Ergotherapie, Logopädie ect pp, wenn dann da zu lange pausiert wird, baut der Betroffene auch schnell wieder ab!


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 13:56
@DieSache
Ja sicher, die Therapien sind ja auch wichtig. Schließlich muss erhalten und gefördert werden.

Naja, Logo und Ergo sind auch mal bei eigentlich gesunden Kindern nötig. Aber die Rennerei zerrt an den Nerven (bei der Krankenkasse die Notwendigkeit durchdrücken, einen Therapeuten finden, einen Platz bekommen sozusagen, im regelmäßigen Turnus untersuchen lassen um eine neue Verordnung zu bekommen, Termine finden und wahrnehmen, die Fahrerei zum Termin und zurück, die Zeit die dadurch am Tag flöten geht für die Familie, etc.).

Ich mag nicht daran denken was noch im Leben auf uns zukommen könnte.
Jemand aus meiner Verwandschaft hat offenbar lauthals "hier" geschrien als die Belastungen verteilt wurden.
Ein Kind ist seit etwas über 1 Jahr endlich krebsfrei (hatte inoperablen Krebs mitten im Brustkorbbereich), ein anderes hat einen gutartigen Tumor im Kopf der aktuell wenigstens nicht wächst, ein Kind sollte (laut ärztlicher Diagnose) damals eigentlich schwerstmehrfach behindert zur Welt kommen (stattdessen wurds ein kerngesundes Kind, das zwar Schreikind war aber ansonsten keine Einschränkungen aufwies). Die "üblichen" Verletzungen haben sie auch alle abgehakt, dies gebrochen jenes gebrochen, sogar ein angebrochenes Becken war mal dabei. Die ganzen anderen Dinge wie Allergien, Asthma etc mal nicht dazugerechnet


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 14:51
In sofern das Leben noch als lebenswert betrachtet werden kann würde ich mein Kind nicht abtreiben.
Z.B. Wenn es "nur" down Syndrom hätte.
Würde es aber auf die Welt kommen mit so einer schweren Behinderung das es nur unter Qualen Leben würde und das wahrscheinlich auch nicht lange, würde ich es dem Kind ersparen wollen.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 15:06
Zitat von Dr.AllmyCoR3Dr.AllmyCoR3 schrieb:Z.B. Wenn es "nur" down Syndrom hätte.
Das kannst du dir aber nicht anmassen zu beurteilen o ein Leben mit Down Syndrom lebenswert ist oder nicht.

Ich bin zu meiner Zeit mit den Contergan Kindern zur Schule gegangen, in einem Bundesland wo es damals schon die Intergrierten Gesamtschulen gab und alle in einem Boot gesessen haben.
Es ist wahrlich kein spass behindert zu sein, zu dieser Erkenntnis bin ich schon damals gekommen weil diese Menschen Zeit ihres Lebens in einer Abhängigkeitssituatuon leben müssen und auf die Gutmütigkeit anderer angewiesen sind.
Damals gab es da keine Berührungsängste, da war es völlig normal das die dazu gehört haben.

In der heutigen Zeit sind gehandicappte aber nur noch Opfer die der aufstrebenden Elite im Wege stehen.

In einer Gesellschafft wo man gemobbt wird weil man keine Markenklamotten trägt sind Behinderte sowieso am Arsch.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 17:54
@Heijopei
klar kann ich es mir nicht anmaßen und auch nicht vorstellen wie es ist behindert zu sein.
ich arbeite aber täglich mit menschen die geistige wie auch körperliche beeinträchtigungen haben.
und in dieser arbeit versuchen wir alles zu machen um das leben lebenswert zu machen.
klar je schwerer die behunderung ist um so schwerer ist dies auch einzuschätzen.
aber zumindest habe ich auch schon positive rückmeldungen bekommen von bewohnern mit denen ich gearbeitet habe.
ich hab zwar auch schon den ein oder anderen kennen gelernt der sich durch das leben eher plagte, aber meist sind diese menschen normal drauf und mal gut und mal schlecht drauf wie du und ich.
und viele gehen ja auch in werkstätten oder tagesförderstätten, erhalten angebote zur beschäftigung und erhaltung von verschiedenen fähigkeiten.
langweilig wird den meisten also auch nicht.
es kommt auf den menschen an was er daraus macht und wie er damit umgeht.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 21:33
@slobber
Zitat von slobberslobber schrieb:Mein Mann und ich haben uns damals bewusst gegen diese Nackenfaltenmessung etc entschieden, da wir wusste wir sind in der Lage und gewillt ein Kind aufzuziehen - egal wieviel Hilfe es wie lange im Leben brauchen wird.
Das ist Liebe für das eigene Fleisch und Blut.
Leider darf man heute weder behindert noch alt sein. am besten alle umbringen, weil,
Zitat von HeijopeiHeijopei schrieb:In der heutigen Zeit sind gehandicappte aber nur noch Opfer die der aufstrebenden Elite im Wege stehen.
Kranke gefühlskalte Menschheit.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 21:43
@Etta

So ist es leider.
Vor allem nett, wenn solche abweisenden Sprüche kommen von Leuten die selbst auf irgendeine Art behindert bzw. eingeschränkt sind.
!!Edit: das war jetzt aber allgemein auf die Menschen an sich bezogen die diese Aussagen tätigen. Egal in welchem Land dieser Erde. War nicht auf einzelne User hier bezogen!!!

Ein damaliger guter Freund der Familie sagte mal "Wir sind alle auf irgendeine Art behindert. Der eine hat Probleme mit Sozialkontakten, der andere stottert, der Nächste hört schlecht, wieder ein anderer hat ein verkürztes Bein oder braucht eine Brille..."

Ich frage mich, ob all die Leute die hier im Thread bei der Umfrage angaben "auf jeden Fall abtreiben"... ob all diese Leute auch bedacht haben das man nicht jede Behinderung durch die Pränataldiagnostik herausfiltern kann.
Was würden diese Leute denn dann machen? Ihr Kind direkt im Krankenhaus lassen bzw. dann wenn es sich im Kindesalter herauskristallisiert das Kind wieder abgeben?
Eben, da wächst man dann rein.
Mein Mann und ich wären auch reingewachsen, eben weil wir uns bewusst gegen eine spezielle Vorabuntersuchung dahingehend entschieden. Okay, ich hab den Vorteil das ich wusste worauf ich mich einlasse und weiß wie ich mit so etwas umgehe


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 21:49
@slobber
Zitat von slobberslobber schrieb:Was würden diese Leute denn dann machen? Ihr Kind direkt im Krankenhaus lassen bzw. dann wenn es sich im Kindesalter herauskristallisiert das Kind wieder abgeben?
Könnte ich mir gut vorstellen. Oder, wenn es nicht verboten wäre, einfach dann töten. Hört sich hart an aber vorstellen kann ich mir das gut.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

20.06.2015 um 23:00
@slobber


ich fürchte, dass viele der Probleme wie man auf bedürftige Menschen reagiert noch Altlasten der Vorstellung von "Unwertem Leben" sind, man darf nicht vergessen wie konditioniert man aus der NS Zeit hervorging!

Zudem selbst wenn heute vieles gesetzlich gefördert und unterstützt wird, die Realität im Alltag sieht für betroffene Familien sieht erschreckend anders aus, denn man lässt sie dennoch mit vielen Problemen alleine, lehnt z.B. Anträge auf alternative Therapien und Hilfsmittel ab. Man hat Menschen mit Handycap zu lange ausgeblendet, ähnlich dem, dass man auf den demographischen Wandel viel zu spät reagierte!

Zudem sollte viel mehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, was Aufklärung und Diagnoseverfahren betrifft, was welcher Gendefekt bewirkt und worauf man dann achten muss um den Kindern ein lebenswertes Leben zu garantieren, egal ob nun bei den leiblichen Eltern, oder in wirklich human geführten Lebensgemeinschaften mit der notwendigen Versorgung!


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