Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

@cassiopeia88
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Spätabtreibung

Spätabtreibungen nennt man einen Schwangerschaftsabbruch, der nach der 23. Schwangerschaftswoche erfolgt. Das Kind ist zu diesem Zeitpunkt bereits lebensfähig. Trotzdem sind Spätabtreibungen nach deutschem Gesetz zulässig und werden fast täglich durchgeführt. Der Eingriff ist für die Mutter beschwerlich, auch das Kind erleidet hierbei Schmerzen.

Methoden der Spätabtreibung, die in Deutschland angewendet werden, sind die Prostagladinmethode, die Kaliumchloridmethode und der Kaiserschnitt.

Bei der Prostagladinmethode wird eine Frühgeburt eingeleitet. Das Kind wird „geboren“, indem die Mutter es zur Welt bringt. Sie spürt hierbei das Treten des Kindes in seinem Todeskampf und hört oft auch die Schreie ihres Kindes.

Mit der Kaliumchloridmethode soll das Überleben des Kindes nach der Geburt verhindert werden. Hierzu wird die Bauchdecke der Frau mit einer langen Nadel punktiert und diese Nadel wird unter Ultraschallsicht in das Herz des Ungeborenen gestochen. Das Herz des Kindes hört sofort auf zu schlagen, da Kaliumchlorid die Reizleitung am Herzen unterbindet.

Ein Kaiserschnitt als Abtreibungsmethode wird heute noch angewandt, wenn es unter der eingeleiteten Fehlgeburt zu Problemen kommt.
Gesetzliche Grundlagen

Mit der Neuregelung des § 218, am 29. Juni 1995, wurde die "embryopathische" Indikation abgeschafft. Diese Indikation stellte eine Abtreibung aus eugenischen Gründen, das heißt wegen einer vermuteten Behinderung des Kindes, bis zur 22. Woche p.c. straffrei.

Damit sollte, so die offizielle Wortregelung, der Forderung von Behindertenverbänden und Kirchen nachgekommen werden, behinderte Menschen nicht zu diskriminieren. In Wirklichkeit ist die embryopathische Indikation in der erweiterten medizinischen Indikation integriert worden und die zeitliche Begrenzung wurde aufgehoben. Spätabtreibungen sind seit dieser Zeit bis unmittelbar vor der Geburt rechtmäßig, wenn die Bedingungen nach § 218 a Abs. 2 erfüllt sind.

Die "erweiterte" medizinische Indikation:
In der aktuellen Fassung des § 218 a Absatz 2 StGB heißt es:

"Der mit Einwilligung der Schwangeren von einem Arzt vorgenommene Schwangerschaftsabbruch ist nicht rechtswidrig, wenn der Abbruch der Schwangerschaft unter Berücksichtigung der gegenwärtigen und zukünftigen Lebensverhältnisse der Schwangeren nach ärztlicher Erkenntnis angezeigt ist, um eine Gefahr für das Leben oder die Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren abzuwenden und die Gefahr nicht auf andere, für sie zumutbare Weise abgewendet werden kann."
Spätabtreibungen in Deutschland 1995 bis 2010 ab der 23. Schwangerschaftswoche

Quelle: Statistisches Bundesamt (www.destatis.de)

Soetwas machen keine Menschen, die das tun sind Monster und Mörder für mich.

@Etta
Ich weiss doch wie es läuft, die Frage hatte ich @jinping gestellt, menno :(

Deine angebliche Quelle, ist mal so was von bescheiden. Und der Text strotzt nur so vor lauter Widersprüchen. Die Kaliumchloridmethode wird angewandt, das Herz hört auf zu schlagen, wie sollen da bitte noch Todesschreie und Tritte während und nach der Geburt auftreten?
Achja unter dem angegeben Link findet man 0 Suchtreffer unter dem Stichwort "Spätabtreibung".

@cassiopeia88

Bei der Prostagladinmethode wird eine Frühgeburt eingeleitet. Das Kind wird „geboren“, indem die Mutter es zur Welt bringt. Sie spürt hierbei das Treten des Kindes in seinem Todeskampf und hört oft auch die Schreie ihres Kindes.

Die Kaliumchloridmethode wird angewandt, das Herz hört auf zu schlagen, wie sollen da bitte noch Todesschreie und Tritte während und nach der Geburt auftreten? [/ZITAT
Du redest von der Kaliumchloridmethode, ich von der Prostagladinmethode

Spätabtreibungen in Deutschland 1995 bis 2010 ab der 23. Schwangerschaftswoche
Hier war eine Grafik zu sehen,ich kann keine Bilder senden.
Quelle: Statistisches Bundesamt (www.destatis.de)

Deine angebliche Quelle, ist mal so was von bescheidene

Es gibt Menschen die vor der Wahrheit die Augen verschließen.

@Etta
Die Prostaglandinmethode wird allein kaum noch angewandt, eben aufgrund dieser, auch für mich schmerzvollen, Tatsachen.

@cassiopeia88
Und das darf es nicht geben das Kinder bei einer Abtreibung Schmerzen empfinden. Die Abtreibungspille ist auch nicht besser als die Prostaglandinmethode. Mit 22 Jahren war ich schwanger und mein Arzt hat es nicht festgestellt.. Als ich in der 7. Woche war hatte er mich operiert. Er wollte abtreiben, ich wolle es nicht. Die einzige Angst die hatte war was passiert mit meinem Kind wenn ich nicht mehr lebe. Wird es ihm gut gehen, oder wird es abgeschoben. In der 12. woche habe ich es dann verloren.

@jinping

jinping schrieb:entsprechend schmerzhaft müssen sie für die Kleinen sein.

Das Kind fragt nicht danach, ob es abgetrieben werden will. Aber es fragt auch nicht, ob es geboren werden will. Vielleicht stellt sich später heraus, dass es nie geboren werden wollte. Wie groß muss dann erst der Schmerz für das Kind sein.

@KillingTime

Ich wollte auch nicht unbedingt "geboren werden" (weil scheußliche Existenz etc), trotzdem ist es ein Unding, dass jemand anderes das Recht haben könnte, mir mein Leben abzusprechen!

AthleticBilbao schrieb:ein Unding, dass jemand anderes das Recht haben könnte, mir mein Leben abzusprechen!

Das hat niemand getan, also keep :cool: .

@KillingTime

Ich bin so cool, das glaubst du gar nicht.
Und doch, indirekt wurde das sehr wohl getan. Von allen, die "behinderte" Kinder abtreiben würden (oder es gut und wichtig finden). Ich bin auch mit einer Behinderung zur Welt gekommen.

AthleticBilbao schrieb:Ich bin auch mit einer Behinderung zur Welt gekommen.

Das tut mir leid, aber stell dir mal vor, du wärst nicht geboren worden, dann hättest du nie davon erfahren. Ich weiß nicht, für mich macht es keinen Unterschied, ob ungeboren, oder bereits gestorben.

@KillingTime

Sterben und Abtreiben sind für mich aber zwei Paar Schuhe. Eine Abtreibung ist TÖTUNG eines entstehenden Lebens und ... wenn ich hier lese, dass andere das munter tun würden bei behinderten Kindern und ich sehe, dass auch ich theoretisch in das Schema passen könnte (je nach dem, was man als behindert definiert), dann ist das nur eins und zwar widerlich meiner Person gegenüber.

Und natürlich auch Personen aus meiner Verwandtschaft gegenüber, die ich hier auch erwähnt habe.

@AthleticBilbao

AthleticBilbao schrieb:Eine Abtreibung ist TÖTUNG eines entstehenden Lebens

Das "Leben" entsteht bereits beim Eisprung im Muttertier. Es wartet nur auf die Befruchtung durch eine Samenzelle. Potentielles Leben würde auch entstehend, wenn Kerle nicht onanieren würden, sondern eine Frau schwängern. Weint denn jemand den vielen abgestoßenen Eizellen hinterher, die bei den Regelblutungen ausgespült werden? Oder den männlichen Samenzellen, die im Klo, in der Dusche, oder im Taschentuch landen? :ask:

AthleticBilbao schrieb:dass auch ich theoretisch in das Schema passen könnte

Darf man fragen, welcher Art die Behinderung ist, hängt das mit der Hormonsache zusammen?

@KillingTime

Nein, ein NEUES Leben, ein neuer Mensch entsteht dann, wenn eine Eizelle der Frau vom Sperma des Mannes befruchtet wird. Ich glaube kaum, dass ich hier für dich noch den Biologielehrer spielen muss, du weißt genau so gut selbst, was ich meine.

Kommt drauf an, wie schwer behindert.

@AthleticBilbao

AthleticBilbao schrieb:ein neuer Mensch entsteht dann, wenn eine Eizelle der Frau vom Sperma des Mannes befruchtet wird

Das ist Ansichtssache, würde ich sagen. Und das Gebilde, was entsteht, wenn sich zwei haploide Gameten zu einer diploiden Zygote vereinigen, würde ich noch nicht als "Mensch" bezeichnen.

@KillingTime

Ich bezeichne das als entstehender Mensch, als entstehendes Leben.
Und da Abtreibungsgegner und -befürworter niemals auf einen Nenner kommen werden, kann man den Disput auch beenden finde ich.
Ich hab zwei Beispiele genannt, die behindert auf die Welt kamen und jetzt trotzdem ein glückliches und ein weniger glückliches Leben (das weniger glückliche Leben ist meins um genau zu sein) und allein der Gedanke anderer alà: "also wärs mein Kind, ich hätt abgetrieben" widert mich einfach an, so sehr... das glaubst du nicht.

KillingTime schrieb:Das tut mir leid, aber stell dir mal vor, du wärst nicht geboren worden, dann hättest du nie davon erfahren. Ich weiß nicht, für mich macht es keinen Unterschied, ob ungeboren, oder bereits gestorben

Nur kann man sich Nichtexistenz nicht vorstellen. Oder kannst du es?

Pallas schrieb:Nur kann man sich Nichtexistenz nicht vorstellen. Oder kannst du es?

Sorry, aber ich lebe vermutlich in der gleichen scheiß Welt wie du. -.-

Es fällt mir doch etwas sehr stark auf und das möchte ich mal loswerden. Abtreibungsbefürworter, sind halt für Abtreibung haben aber nichts gegen Behinderte oder Eltern die eben nicht abgetrieben haben. Jedoch die Gegner verurteilen Schwangere die diesen Weg gehen. Sollten nicht einfach beide Wege gleichwertig akzeptiert werden?

@KillingTime
@AthleticBilbao
@Niemanden
@Etta
@jinping
@Hornisse
@Makrophage
@fireflash
@Pallas

@cassiopeia88

Nein das habe ich nie gemacht. Jede Frau muss wissen was sie macht. Keine leichte Entscheidung. Ich spreche hier nur für mich. Und wie ich es sehe.