Selbstmord

@moric

Ja, zu deiner These fällt mir das Buch "Veronika beschlißt zu sterben" ein.

Ich meinte natürlich "beschließt"...

@andererzeits

"Der Roman erzählt die Geschichte der 24-jährigen Veronika, der es scheinbar an nichts fehlt und die sich dennoch entschließt, Suizid zu begehen."

Also... das ist ja wohl was anderes, als von Waffen-SS ähnlichen Truppen aus dem Haus verschleppt und in ein dunkles Verlies gesperrt zu werden, ohne Hoffnung darauf, jemals wieder rauskommen zu dürfen...

@andererzeits

Falls das Buch dir gut gefallen hat, wird dich diese Nachricht freuen:

"Paulo Coelhos Bestseller „Veronika beschließt zu sterben“ wird 2010 auch als Kinofilm erscheinen. Die Rolle der „Veronika“ wird die US-amerikanische Schauspielerin Sarah Michelle Gellar übernehmen."

@moric

Was ich meinte war auf deinen ersten Satz bezogen
(Hm... ich denke auch, dass es Suizid gibt, der nachvollziehbar ist..).

Ich denke nicht, dass der Film was besonderes wird vor allem nicht mit Sarah Michelle Gellar, ich würde eine etwas unbekanntere Schauspielerin wählen...
Zum Buch:
Es Buch hate zwar ein paar gute Stellen war aber nix weltbewegendes...
Mal was für zwischendurch...

Der Film lief schon in der Englischen Fassung.. hier kommt er im Dezember 2010 raus...

Nachvollziebarer Suizid... ist natürlich ne perverse Wortschöpfung irgendwo, aber ich denke, dass es das wirklich gibt...

Beispielsweise die Menschen, die tagtäglich unfaßbares Leid im KZ des 3. Reiches erleben mussten... diese armen gequälten Seelen haben bestimmt oft darüber nachgedacht, ihrem Leben ein Ende zu setzen...

Ich habe darüber noch nichts lesen können, aber bestimmt haben in den KZs viele Selbstmord begangen, wenn man ihnen dazu überhaupt genügend Zeit ließ... :-(

...denn sie wurden ja oft schon am Tag des Ankommens dort schon ermordert...

@moric

Ja, das meinte ich auch im Bezug auf das Buch...
Sie ist halt von der Monotonie ihres Lebens so genervt, dass sie keinen Bock mehr hat...
Nachvollziehbar, Suizid aus Langeweile.

Ich hab das Buch zwar nicht gelesen, aber Coelho schreibt eigentlich ganz gut. Ich denke nicht, dass sich jemand aus Langeweile einfach umbringt. Es kann aber sein, dass manchen eine Welt in der es scheinbar alles gibt, wo man sich alles Glück kaufen kann, eben nicht wirklich lebenswert erscheint. Weil, was weiß ich, auf der einen Seite so jemand dennoch völlig vereinsamt und gesellschaftlich isloiert sein kann, diese Welt keine emotionale Wärme mehr hat, wenn jeder nur noch an sein eigenes Wohl denkt, seines Glückes eigener Schmied ist, jeder nur sich selbst der Nächste ist - Und man bei Schwierigkeiten nur Ablehnung erfährt, statt Hilfe. - Das kann so weit gehen, dass jemand sagt: In so einer kalten Welt will ich nicht mehr leben.

"Nachvollziehbar, Suizid aus Langeweile."

Na, und danach ist es erst mal langweilig!

Ich habe darüber noch nichts lesen können, aber bestimmt haben in den KZs viele Selbstmord begangen, wenn man ihnen dazu überhaupt genügend Zeit ließ... :-(

Im KZ war es rellativ einfach Selbstmord zu begehen. Man brauchte nur Richtung Zaun laufen.
Allerdings hielt selbst hier der Überlebenswille und die Hoffnung auf bessere Zeiten die meisten davon ab.

relativ klingt besser^^

Selbstmord ist der beste Zeuge für Feigheit.

Den Opfern im KZ will ich natürlich keine Feigheit unterstellen - aber ist es nicht so, dass die meisten Selbst-Mörder vor dem Leben fliehen, weil sie es nicht zustande bringen zu handeln?

Naja.. bis auf die geistig kranken Teenies in Amerika. War da nicht letztens wieder so ne Gruppe Teenager, die es lustig fanden nach der Reihe Selbstmord zu begehn?

Nein, verzeih mir Amerika - es war Großbritannien.


http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1200224781174.shtml

Den Opfern im KZ will ich natürlich keine Feigheit unterstellen - aber ist es nicht so, dass die meisten Selbst-Mörder vor dem Leben fliehen, weil sie es nicht zustande bringen zu handeln?

Fliehen? Ich würde eher sagen sie haben die Schnauze voll.
Warum soll man sich etwas antun, wovon man genug hat?
Die meisten Selbstmörder haben glaube ich hinreichende Gründe diesen Weg zu gehen.
Davon ab hat Selbstmord sehr wohl was mit handeln zu tun. Feige könnte ich auch jemanden bezeichnen, dessen Leben die Hölle ist, der sich aber nicht traut dem Drama ein Ende zu bereiten.

belphega schrieb:Selbstmord ist der beste Zeuge für Feigheit.

Ich finde man sollte da schon die Beweggründe beleuchten, bevor man jemanden Feigheit wegen dem Freitod unterstellt, denn es kostet sicherlich auch eine Menge Mut sich vom Leben zu verabschieden

ich persönlich empfinde den Freitod als den höchsten Ausdruck von Selbstbestimmung

Zumal niemand weiss, was ihn erwartet nach dem Suizid.
Ein Schritt in eine völlig unbekannte Welt, hat für mich nichts mit Feigheit zu tun.

@martialis
Ich sehs meist so..

Ein Betrunkener überfährt ein Kind. Weil er nicht sitzen will, bringt er sich um.

Ein 0815-Mensch hat grad seine Kündigung erhalten, und is jetz komplett im Arsch weil er sowiso schon sautief in den Schulden steckt. Dafür gradestehn? Nööö.. Selbstmord.

Ein Drogensüchtiger wundert sich warum sich seine alten Freunde und seine Familie nur noch nen Scheiß für ihn interessiert, während er sich ne Spritze setzt. Seine Freundin verlässt ihn leider => Alles Scheiße, - zack Selbstmord.
___

Mein Cousin hat sich in seinem Auto vergast. Bei ihm wars Dummheit.
Er hat sein Auto vor die Wohnung seiner damaligen Freundin gestellt und wollte das ganze nur vortäuschen um sie zurück zu bekommen.. leider starb er wirklich. Ich war damals 8.. ich hab da erst später mehr darüber erfahren.

Meine Groß-Groß-Tante oder so, hat sich noch vor meiner Geburt vorn Zug geworfen.
Sie kam nicht damit zurecht dass ihr Mann sie wegen ner Alkoholsucht verlassen hatte. Sie wollte nicht zur Therapie gehn.

Ne Bekannte hat sich erhängt, nachdem sie in ihrer damaligen Arbeit geklaut hat und ne fristlose Kündigung inkl. Anzeige an der Backe hatte.


Es gibt natürlich ein paar Fälle wo es tatsächlich als "einziger Ausweg" passiert is. Wobei ich sagen muss, jeder Mensch der den Tod als einzigen Ausweg sieht, hat entweder nen mörderischen Dachschaden - oder liegt seit 30 Jahren im Wachkoma.

@martialis

martialis schrieb:Zumal niemand weiss, was ihn erwartet nach dem Suizid.

Sofern man sich nicht verbrennt oder verbrennen lässt, erwartet einen ein stinkender Fäulnisprozess

@belphega

belphega schrieb:jeder Mensch der den Tod als einzigen Ausweg sieht, hat entweder nen mörderischen Dachschaden - oder liegt seit 30 Jahren im Wachkoma.

Was bildest du dir eigentlich ein so über solche Menschen zu urteilen. Menschen die so urteilen, DIE haben einen Dachschaden!

Schonmal über Schwerkranke Menschen nachgedacht, dessen einziges Dasein im ertragen fürchterlicher Schmerzen besteht? Schalte mal dein Gehirn ein

Ich finde es immer wieder toll, wenn Menschen sich das Recht rausnehmen, zu urteilen, was ein anderer zu ertragen hat und was nicht.

Es spricht schon für sich selbst, wenn der natürliche Überlebenswille ausgeschaltet wird. Suizidale mit Worten wie feige, dumm oder geschädigt zu bezeichnen sagt schon eine Menge aus. Allerdings über den Verfasser dieser Worte.