Die Kindheit damals und heute

saba_key schrieb:Das Ostmännchen habe ich schon länger nicht mehr gesehen, ist es auf Kika, bevor "Bernd das Brot" übernimmt, um die Kinder auf die anderen Programme zu verscheuchen? Da wäre das gute alte Testbild besser.

Kika 19 Uhr, Tochter vergisst es niemals. Nachdem ich meine Vorbehalte abgebaut habe, finde ich das Ostmännchen übrigens sogar besser als das Westmännchen.
Hat irgendwie mehr Charme und Magie. Nur die Geschichten selber naja, also mich quälen sie. :D

jimmybondy schrieb:Nur die Geschichten selber naja, also mich quälen sie

Zu DDR-Zeiten war der Sandmann auf jeden Fall abwechslungsreicher und ich würde sogar sagen pädagogisch wertvoller. Wenn man sich das heute so ansieht, ist das einerseits immer der selbe Quatsch und eher für Kinder bis 4 Jahre geeignet. Früher konnte man das noch mit 7- 8 Jahren gucken und hat manchmal sogar noch was gelernt.

@jimmybondy

jimmybondy schrieb:Nur die Geschichten selber naja, also mich quälen sie. :D

Das Westsandmännchen - ich kenne noch die Zeit, als der auf einer Wolke ankam, die aussah wie ein abgenagter Knochen - sah aus wie ein Greis, häßlich!

Früher waren die Geschichten von "unserm" Sandmännchen auch viel hübscher und kindgerechter. Aber der Vorspann ist schon immer so liebevoll gemacht, daß man zur Not auch die blöden Geschichten erträgt (ich mache immer den Ton ganz aus) .
Fuchs und Elster, Pitti und Schnatterinchen, Frau Igel mit ihren ungezogenen Kindern - das waren doch schöne Geschichten, oder?

Thalassa schrieb:Fuchs und Elster, Pitti und Schnatterinchen, Frau Igel mit ihren ungezogenen Kindern - das waren doch schöne Geschichten, oder?

-Nein. Aber ich kenne sie auch nicht von früher. :D

Da gab es Pikeldi und Frederick, in 80 Tagen um die Welt und der kleine Seeräuber.

@jimmybondy

jimmybondy schrieb:Da gab es Pikeldi und Frederick, in 80 Tagen um die Welt und der kleine Seeräuber.

Beim Westsandmann und nachher vielleicht übernommen beim Ostsandmännchen ;) - ich habe lange nicht geguckt :D , wie gesagt jetzt erst wieder, seit ich um 17.55 Uhr aufm RBB bin.
Mein Mann hat schon gesagt, so regelmäßig wie jetzt hat er nie den Sandmann geguckt, obwohl er ihn nur im Rücken hört :D ;) .

martialis schrieb:Zu DDR-Zeiten war der Sandmann auf jeden Fall abwechslungsreicher und ich würde sogar sagen pädagogisch wertvoller.

Hab gestern aus "die lange Nacht des Sandmanns" eine Folge mit der Tochter gesichtet, wo irgendein Genosse erzählte was sie in der DDR alles für die Kinder getan hätten und wie toll alles seie, es war irgendein Jubiläum, jedoch eben eine originale Folge.

Meine Tochter meinte zum Schluß nur, das war aber nix für Kinder!

:D

jimmybondy schrieb: eine Folge mit der Tochter gesichtet, wo irgendein Genosse erzählte

sicher gab es sowas auch, aber das war eher die Ausnahme und hat ein normales DDR-Kind sicher nicht patriotischer gemacht.

Ach naja, man denkt eben gern an "Die guten alten Zeiten zurück", aber in der Erinnerung ist sowas doch meistens eh schöner :D
Diese Zeiten sind wohl generell schon vorbei, ja, aber ich persönlich kenne auch viele der Dinge, die im Eingangspost erwähnt werden, noch sehr gut.
Wird wohl daran liegen, dass ich auch eher auf dem Land wohne, ich war als kleiner Junge auch sehr gern und oft draußen, hab im Wald gespielt, Baumhäuser gebaut, bei meiner Oma Mittags beim Essen machen geholfen und so was. Als ich noch in der Grundschule war und viele Freunde hatte, bin ich auch oft mit denen Stundenlang draußen herumgelaufen. Also ist diese Zeit zumindest manchmal nicht vorbei ;)
Aber ich mag es nicht, wenn man immer darüber jammert, die alte Zeit soll zurück kommen... da ist man ja auch noch an der Grippe oft gestorben.

@Thalassa


Das Bügeleisen sieht man in der allerersten Folge innerhalb der ersten Minute :D

Wo ich mich heuite noch zerreiße vor Lachen, ist der Tanz im Starlight-Casino :D :D :D

Aber die Tricks damals schossen auch den Vogel ab:

Ein ausgeschnittenes Foto der Orion wurde auf eine Glasplatte geklebt. Hinter dem Bild wurden auf einem kleinen Brett dann drei Alka-Seltzer-Tabletten montiert. Nun wurde das komplette Gestell kopfüber in eine Küvette getaucht. Aufgenommen wurde dies dann mit einer auf dem Kopf stehenden Kamera. So entstand der Eindruck, dass die aufsteigenden Luftblasen der Tabletten nach unten gingen. Um den Eindruck der startenden Orion zu verstärken, wurde hinter dem wassergefüllten Glasbehältnis ein gemalter Hintergrund bewegt.

:D

Bei der Serie "Die Zwei" glaub ich gern, daß die deutsche Synchronisation die Serie wesentlich besser machte. Das würde erklären, warum die Serie in GB floppte, während sie bei uns populär war.


Heimkommzeit: Boah, warst du aber verwöhnt :D

Ich musste um 18 oder spätestens um 18:30 zuhause sein, jahreszeitunabhängig.

@Teutomas

Jepp sehr verwöhnt...

Bei uns gab es um Punkt 18 Uhr essen, das heisst bis 17 max. 17:30 da sein.

Um 19:05 nach dem Sandmännchen ging es dann strickt ins Bett, es sei denn es waren Ferien.

Die Orion ist einfach geil, schaue sie auch immer noch gerne.

Teutomas schrieb:Heimkommzeit: Boah, warst du aber verwöhnt :D

:D Ja, vor allem weil mein Vater manchmal um 19 Uhr noch garnicht zuhause war :D ...
Irgendwann haben sie mir dann in ihrer Verzweiflung die erste Armbanduhr geschenkt - aber die ging permanent falsch ( ;) ) und ihr Ende fand sie dann irgendwann in einem Sandkasten :D .
Wenn sie mich absolut nicht gefunden haben, ertönte der Familienpfiff - auf den hab ich lieber gehört, nach dem ersten Donnerwetter als ich probiert habe, auf "taub" zu machen :D .

@jimmybondy

Hab sie auch schon länger nicht gesehen. Aber heute abend kommt mal wieder die DVD rein.

@Thalassa

Naja, mein Vater ging schon früh von der Familie weg (Scheidung).
Meine Mutter war tagsüber arbeiten in der Fabrik. Also musste ich mich mit meinen Geschwistern diesbezüglich rumärgern.

Aber die waren auch nicht immer da, zur Heimkommzeit ;)

@Teutomas

Bei uns wurde ja warm gegessen, wenn mein Vater vom Dienst kam, bzw früher aus seinem Arbeitszimmer. Da weiter keiner da war und meine Mutter mit dem Essenmachen zugange war, mußte er mich ja holen ;) .
Außer wenn es meinen geliebten Hackbraten gab - da war ich freiwillig pünktlich oben :D

@Thalassa
Ne, Mittagessen gab es bei uns warm. Da sah ich oft gerade noch so meine Mutter, bevor sie zur Arbeit ging. Wenn ich nicht schon wieder bis 14 Uhr Schule hatte. Abends aß ich Brot.
Oder im Herbst auch Äpfel von den Bäumen auf den Feldern.

Wenn es bei uns Samstagabend oder Sonntag Frikadellen mit Kartoffelsalat gab, war ich auch extrem
pünktlich zuhause :D

Beim Hausaufgaben-Machen in der Grundschulzeit saß meine Mutter immer neben mir, passte auf, dass sie korrekt und ordentlich gemacht wurden, machte mich auf Fehler aufmerksam.
Heute sollen die Kinder die Hausaufgaben alleine machen, ohne ständig einen Erwachsenen neben sich zu haben. Mutter oder Vater können natürlich hinterher nachschauen, ob sie komplett gemacht worden sind usw., aber das Danebensitzen sind alte Zöpfe.

@Teutomas

Was mir noch aus meiner Kinderzeit einfällt: Wir wohnten ja in Berlin-Weißensee, das war damals jedenfalls, wie so ein Dorf, jeder kannte jeden - jedenfalls in unserem Kiez. Sonntags ging die ganze Familie dreimal um den Weißen See, das war irgendwie Kult. Sonntagssachen an und nachm Mittagessen los ...

wie oft ich allein in diesem forum nun schon auf obigen text, oder eine abgewandelte version davon gestoßen bin. :D interessant ist dass die zeitspanne immer anders eingegrenzt wird, manchmal gehören auch die 80er jahre noch dazu.

und irgendwann sicher auch die 90er.

ist das nicht bei jedem so, irgendwann kommt dieses "ach, was war das in meiner kindheit noch schön und einfach", "früher war alles besser", sobald man älter wird, schalten sich nostalgie und romantisierung der vergangenheit ein? aber das ist illusion und das wissen wir doch alle. ich glaube als mensch braucht man sowas einfach. wie heißt es so schön, "die erinnerung ist das einzige paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann" (verfasser ist mir grad entfallen).


ich bin übrigens auch ohne internet und playstation aufgewachsen. gab es zwar dann irgendwann, hat mich aber nicht interessiert. ;)

@Firehorse

Firehorse schrieb:aber das Danebensitzen sind alte Zöpfe.

Ich habe sogar noch Fotos von mir, wo meine Mutti neben mir steht und zuguckt. Kann natürlich auch sein, daß das "gestellt" war, da sitze ich nämlich an Vati´s Schreibtisch und nicht an meinem :D .

Heute isst auch Jeder bei uns, wann, wo und was er/sie will. Das war früher bei meinen Eltern noch total anders: Nach dem Melken und Füttern wurde gefrühstückt (nach halb 8), gegen 12 Uhr wurde warm Mittag gegessen, gegen 16 Uhr wurde nochmal Kaffee getrunken und Brot gegessen, dann am Abend weit nach 19 Uhr wurde Brot gegessen, hin und wieder mal etwas Anderes.

Grüße!

@Thalassa

Sonntags spielte ich immer mit Holzbauklötzen und Plastiksoldaten.
Die Preußen gegen die Franzosen und umgekehrt. Aber damals gab es auch solche gußeiserne
kleine Kanonen, die Plastikkugeln verschossen.

Eines Tages warf jemand ein kaputtes Kugellager weg, die Kugeln passten genau in die Kanonen.
War das ein Spaß, die "Festungen" aus Holzwürfeln mit den Eisenkungeln zusammenzuschießen.

Im Herbst leiß ich gern Drachensteigen, allgemein war ich sehr oft im Wald.
Ich bin echt froh, auf dem Land aufgewachsen zu sein.

@Firehorse

Zuahuse hatte ich selten meine Ruhe, wenn ich überhaupt mal Hausaufgaben machte,
dann im Keller. Dafür belohnte ich mich dann mit einem Winterapfel.

Auf dem Regal hatte meine Großtante zahlreiche gelagert :)