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Raspelbeere schrieb:Ersteres, denke ich, kann man nach längerer Zeit schon meist abschätzen. Z.B. wäre mein Mann (kenne ihn gute 20 Jahre) garantiert nicht der Typ für Kaufwahn, Spielsucht, Drogen oder eine "Zweitfamilie" - passt meilenweit nicht, da werden nicht mal die "harmloseren" Varianten (z.B. ein Konto geringfügig überziehen oder mal einen Lottoschein abgeben) davon gemacht.
Auch das ist so schnell alles möglich, es gibt da keinen Schutz.
Da gabs hier vor Corona mal ne üble Story.
Nennen wir ihn mal einfach Stefan.
Der Stefan war ein netter, in der eigenen Lebensführung, bescheidener und in der Theorie ein schwacher wie im Handwerk ein sehr starker Mensch.
Stefan gründete irgendwann im Nebenerwerb einen Hausmeisterbetrieb.
Der lief von Anfang an gut, seine damalige Frau machte ihm das Büro und die Angebotserstellung.
Die hatte die Ahnung von Kalkulation, Steuer und Papierkram.
Recht bald konnte er sich selbständig machen, dafür musste er aber auch in Maschinen investieren.
Da bürgten die Eltern zum ersten Mal, und zu dem Zeitpunkt war dies auch noch kein Problem.
Er kauft seinem Bedarf entsprechende gebrauchte Maschine, die eins nach der anderen und wuchs weiter.
Irgendwann stellte er seinen ersten MA ein usw.
Das ging dann so drei Jahre was ungefähr weiter, er wurde noch größer und alles schien schon zu stimmen.
Aber da gings dann langsam los.
Mehr MA, größere Maschinen die irgendwann nagelneu waren.
Sein Mund wurde auch immer größer etc.
Und da wurde dann auf das Elternhaus Kredite aufgenommen, wobei das aber noch in der Phase war wo man ihm das zutrauen konnte.
Ungefähr so zwei Jahre vorm Absturz betroge er noch seine Frau die ihm die komplette Papierlage machte, die war dann natürlich weg.
Stand heute leben die Eltern in einer kleinen Mietwohnung, und er ist weggezogen und hat zu allen den Kontakt abgebrochen.
Das war aber eine Entwicklung von gut zehn Jahren+.
Sprich Menschen können sich so schnell drehen wenn sie die falsche Luft schnuppern, davon bin ich sehr überzeugt.