Sterntänzerin schrieb:Naja, umgekehrt ist "Eigenbedarf" aber durchaus auch ein Zauberwort, wenn man Mieter aus welchen Gründen auch immer vor die Tür setzen möchte.
Nein, ist es eben nicht. Den Eigenbedarf muß man nachweisen können. Und wenn er berechtigt ist (z.B. weil man sich eine Wohnung gekauft hat um selbst drin zu wohnen) ist das absolut legitim.
Sterntänzerin schrieb:Man muss mieterseitig eben schon Bock drauf haben, in die Auseinandersetzung zu gehen, wenn man merkt, dass z.B. die Bude, aus der man ausziehen musste, weil angeblich der Enkel zum Studium da wohnen möchte dann doch bloß saniert und künftig wesentlich teurer vermietet werden soll.
Tja... Wenn's denn nur um Enkel und deren Studium ginge und die Enkel das aus so sehen würden...
Kannste glauben oder auch nicht.
Fakt ist: Hätte ich Enkel die gerne hier studieren wollen würden (und das wirklich und ehrlich und tatsächlich) - ich würde für sie wg. Eigenbedarf kündigen. Sofort! Wofür hat man denn Immo-Eigentum? Wenn man nicht die eigene Verwandtschaft da wohnen lassen kann? Blöd: Wenn die Enkel das garnicht wollen. Fliegt aber erfahrungsgemäß sehr schnell auf.
Sterntänzerin schrieb:In meinem Umfeld gabs aktuell gleich zwei Kündigungen wegen Eigenbedarf und mein Schwager vermutet z.B., dass es in seinem Fall so ein "Sanierungseigenbedarf" sein könnte. An dem Haus, in dem er mit meiner Schwester samt Familie wohnt, müsste tatsächlich einiges gemacht werden und die Miete ist sicherlich auch aus dem Grund beneidenswert günstig. Die Besitzer werden jedenfalls nicht einziehen, die wohnen im Haus nebendran und weitere Verwandtschaft in anderen Häusern im Ort.
Ja nu - Sanierungsbedarf ist kein Kündigungsgrund, leider.
Allerdings kenne ich bezüglich "ganzen" Häusern leider sehr viele Fälle bei denen die Mieter es sich sehr, sehr, sehr gemütlich damit gemacht haben "nur zur Miete" zu wohnen und alles verfallen lassen haben. Runterrocken ohne Limit nach dem Motto "is ja nur zur Miete".... Never ever würde ich das tun, dann lieber leerstehen lassen. Oder gleich anzünden.
Sterntänzerin schrieb:Da die beiden sowieso schon nach einem Häuschen geguckt haben, dass sie kaufen können, ist die Kündigung für sie jetzt vor allem ein Grund, dass noch mal deutlich zu forcieren und den Suchradius zu erhöhen. Ursprünglich wollten sie im Ort wohnen bleiben, aber irgendeinen Kompromiss muss man nun einmal eingehen.
Der "Kompromiss" bedeutet immer: Selbst Geld reinstecken. Immobilien kosten permanent Geld. Viel Geld. Deshalb müssen sie bewohnt werden, damit das Geld dann wieder reinkommt. Und als Eigentümer muss man dann halt gucken auf welchem Level man dieses "Spiel" durchziehen kann und vor allem WILL.
REALISTISCH gesehen ist es so wie's ist: Es gibt Wohnungen zu vermieten. Von Abzockern, von geldgeilen Freaks, von Arschlöchern - aber auch von ganz normalen Menschen (zu letzteren zähle ich mich). Trau schau wem. Mir kannste trauen, aber ich werd auch stinkig wenn Du mir eine superschön sauber sanierte Wohnung als Bruchbude zurück gibst.
Sterntänzerin schrieb:Das ist in meinem obigen Beispiel aber z.B. nicht der Fall. Wobei hier die Kündigungsfrist aufgrund der Länge des Mietverhältnisses auch bereits regulär 6 Monate betrug.
Das ist einfach nur das reale Leben.
Wenn Du was auf Dauer suchst - kauf Dir selbst was.
Oder schau Dir das Mietobjekt bzw. den Eigentümer/Vermieter diesbezüglich genau an. Ist ja jetzt nicht sooooooo schwer zu unterscheiden je nachdem ob's eine Wohnung in einer WEG ist oder eine Wohnung in einem Haus das dem Vermieter im Ganzen gehört oder ob's 'ne Einliegerwohnung in einem 2-Parteien-Haus ist.
Bisserl Hirn darf man gerne selbst mitbringen.
Sterntänzerin schrieb:Naja, wenn ich einen Makler anheuere und dem unter anderem kundtue, dass ich was längerfristiges zur Miete suche, dann möchte ich nicht in eine Wohnung einziehen, durch die die ersten potenziellen Käufer streifen sollten, ehe wir auch nur alle Kisten ausgepackt haben.
Tralala - wenn Du schon drauf reingefallen bist einen Makler zu brauchen....
Abgesehen davon: Gut vermietete Wohnungen sind als Investment nicht zu unterschätzen! Das ist ja genau der Knackpunkt, bereits gut vermietet ist auch gutes Geld wert!
Sterntänzerin schrieb:Denn im blödesten Fall kauft das dann eben jemand wegen Eigenbedarf. Mit drei Monaten Kündigungsfrist, weil wir erst so kurz drin gewohnt hätten. Mal abgesehen vom Stress und der Enttäuschung gibt es Umzüge zudem höchst selten geschenkt. Der Makler wusste wohl übrigens nicht, dass sie gedachte, die Wohnung zu verkaufen. Dafür hatte sie wohl schon ohne diesen Interessenten an der Hand.
Was würdest Du denn machen wenn Du selbst Wohnungseigentum hättest?
Es gibt Wohnungen die sich als Investment anbieten. Gerade WEIL sie so gut vermietet sind.
Oder als "Steuersparmodell" (ich lache immernoch).
Sterntänzerin schrieb:Aus einem ähnlichen Grund habe ich auch, als ich das letzte Mal nach einer Wohnung geguckt habe, davon abgesehen, einen Vertrag zu unterschreiben, der mir bereits angeboten worden war. Das war das Dachgeschoss eines ursprünglichen Einfamilienhauses, das nach dem Wegzug der Kinder in insgesamt 3 Parteien aufgeteilt worden war. Die Vermieter wohnten im Erdgeschoss. Gezeigt hat mir die Wohnung der Sohn.
Ein EFH aufgeteilt in 3 Wohnungen? Da stellt sich mir alles auf, weil das wahnwitzig ist. Nicht nur wegen der Kosten für die Teilungsgenehmigung sondern auch wegen der Technik dahinter.
In 2 Wohnungen aufteilen könnte man machen ("Einliegerwohnung"), da fällt dann auch der Scheißdreck weg mit den diversen einzelnen Zählern usw., da kann man theoretisch auch noch ganz offiziell "warm" vermieten.
Ansonsten ist das rein technisch so ziemlich das mit Abstand dümmste (und teuerste) was man tun kann.
Jenseits davon: Ich war mit grad mal 18 auch schon "der Sohn" der die Aufgabe übernommen hat sich um die Vermietung zu kümmern. Daran solltest Du wirklich besser garnichts festmachen außer dass "der Sohn" da offensichtlich entsprechend eingebunden und bevollmächtigt ist (bei mir hiess es immer "Du erbst es ja, also lern Dich zu kümmern".)
Sterntänzerin schrieb:Sohnemann hat dann allerdings mehrmals ins Gespräch eingeflochten, dass seine Kinder bald Abi machen und in Oma und Opas Nähe studieren wollen. Da war mir klar, dass sie dann in genau die Bude ziehen sollen, die ich mir da gerade angeschaut habe. Ich habe dann auch konkret gesagt, dass das nicht das ist, was ich suche. Nämlich etwas längerfristig sicheres. Am nächsten Tag hat man mir dann angeboten, die Miete doch direkt zu entfristen. Als ob man mich nicht trotzdem jederzeit mit Verweis auf "Eigenbedarf" dazu zwingen könnte, zu Gunsten der Enkelkinder die Segel zu streichen. Ich habe dann dankend abgelehnt.
Ein Einfamilienhaus.
Angeblich (ich sag das so weil das garnicht so einfach ist das ändern zu lassen - und das nicht nur aufgrund technischer Voraussetzungen sondern auch aufgrund rechtlicher Voraussetzungen, google mal "Teilungserklärung") aufgeteilt in drei Wohnungen.
Und da wird eine Wohnung angeboten.
Echt jetzt?
Miete "entfristen"? Hallo?
Es gibt nur zwei Optionen, nämlich unbefristet (das ist das was normal ist) und befristet (das gilt für Sonderfälle und die muß man entsprechend begründen als Vermieter).
Bitte sagt mir dass Ihr nicht alle so dämlich seid und auf solchen Müll reinfallt!