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PC-Spiele und Beziehung

768 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sucht, Pc Spiele ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

PC-Spiele und Beziehung

09.10.2012 um 14:36
Ich halte es doch für ein gerücht, dass es damals länger dauerte, man hatte auch seine Treffpunkte und viel mehr Menschen (bis eben auf die Introvertierten) gingen raus. Damit ist die Trefferquote einen Single zu finden natürlich auch exorbitant höher als es das heute ist, wo man viel mehr Möglichkeiten hat sich zu beschäftigen und auch viel mehr akzeptiert ist. Natürlich hat man sich auch mehr Körbe abgeholt, dementsprechend ist es im Internet leichter Singles zu finden aber letztendlich läuft es immer noch darauf hinaus, dass der Mann oder die Frau poppen will. Das Internet dient nur als bequemere Methode aber es ist nicht schuld am Seitensprung. Ich seh daran auch nichts negatives, wenn es dann passiert, da die Beziehung ohnehin bereits Probleme hatte, wenn der Wunsch dazu entsteht bzw. wenn dieser Wunsch nie vorher thematisiert wurde. Heutzutage gibt es ja auch mehr offenere Beziehungen oder experimentierfreudigere Paare. Letztendlich ist auch nicht jede Beziehung dazu bestimmt ewig zu halten, ich mach dem Internet keinen Vorwurf, dass sich dort Menschen kennenlernen, wie in der Realität auch, nur eben gezielter.

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ivi82 ehemaliges Mitglied

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09.10.2012 um 15:25
@SethSteiner
Naja sowas wie Seitensprung .de is ja geradezu verführerisch. Da wird einem noch geholfen beim fremd gehen. So das nie was rauskommen kann. Und man muss noch nicht mal selber suchen.

Meine Freundin hatte mit ihrem Mann mal lange Zoff. Weil er jeden Tag sich nackte Weiber anschaute und auch per Cam mit ihnen manchmal chattete und naja........ die Tücher habens verraten. :D

Sieht eben jeder anders. Es muss nichts schlimmer machen. Aber es kann.


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09.10.2012 um 15:28
Zitat von SethSteinerSethSteiner schrieb:Das Internet dient nur als bequemere Methode aber es ist nicht schuld am Seitensprung.
Da gebe ich dir völlig Recht... es ist halt nur eine Plattform mehr, wo man sich bedienen kann.

EDIT:
Zitat von SethSteinerSethSteiner schrieb:aber letztendlich läuft es immer noch darauf hinaus, dass der Mann oder die Frau poppen will.
Das allerdings sehe ich nicht ausschließlich so! Wie immer ist der mögliche Sex nur eine Zutat bei der Suche nach einem potentiellen Partner, mit dem man eben mehr machen will, als nur den ganzen Tag seine Schweißdrüsen miteinander zu verbinden.


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09.10.2012 um 15:29
Würde ich weiterhin nicht sagen, da der Mann ja damals halt einen Playboy hätte kaufen können. Aber Seitensprung.de ist ein guter Punkt, denn ich finde etwas ganz anderes problematisch - die Werbung. Die kann nämlich dann tatsächlich etwas schlimmer machen, von allen kommt man ja nicht auf so eine Seite (oder in diese oder jene Discothek wo sich leicht XY flachlegen lässt). Ich sehe die Bewerbung von soetwas wirklich kritisch, da es sich bei einigen Seiten tatsächlich dann darum handelt, nicht einfach nur Sex zu haben sondern den Partner zu betrügen alà "Warum miteinander reden? Mach einfach!". Soetwas im Fernsehen oder auch im Internet in Bannern sehe ich dann tatsächlich auch kritisch und ungut. Nichts gegen leichten, unverbindlichen Sex aber den Seitensprung zu verherrlichen, das muss dann wirklich nicht sein.


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09.10.2012 um 23:13
@SethSteiner
Du hast meinen letzten Post falsch verstanden. Ich meinte auf deinen Satz "Leute mit den gleichen Interessen können sich besser finden" -> "Terroristen und Salafisten"

Denn auch diese Gruppierungen machen sich die Vernetzung zunutze, was wirklich folgenschwere Blüten tragen kann.
Oder dieses komische Mohammed-Video. Es ist innerhalb weniger Tage von den USA nach Arabien gelangt, wo deswegen gleich die Hölle losbrach.
Nur 2 Beispiele für die Kehrseite der Vernetzung. Das es auch genug gute Seiten gibt, sehe ich ein :)


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09.10.2012 um 23:26
Eigentlich sind das ziemlich schlechte Beispiele. Terroristen und Salafisten machen sich dadurch öffentlich, während sie die Jahrzehnte zuvor im Geheimen agierten, wo ihre Aktivitäten viel schwieriger zu erkennen waren. Die Vernetzung kommt ihnen gar nicht so zu gute wie es den Anschein hat und sie machen sich auch stark verwundbar. Zu dem sie es riskieren, wenn sie ihre eigenen Anhänger ins Internet bringen, das selbige plötzlich mehr Informationen erhalten und ihre Meinung überdenken.
Das Mohammed Video kam nicht innerhalb weniger Tage von den USA nach Arabien, im Gegenteil. Es brauchte satte zwei Monate bis es irgendjemanden interessierte und das ist auch das deutlichste Indiz dafür, dass es nie um das Mohammed Video ging, sondern schon immer nur darum einen Grund vorzuschieben und da haben entsprechende Terrororgane ganz aktiv gesucht.


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09.10.2012 um 23:31
@SethSteiner
Na gut, auch wenn du meine Beispiele abwürgst (Ich habe jetzt auch keine Lust die ewig zu diskutieren), so mußt du doch eingestehen, daß an der globalen Supervernetzung nicht alles komlett positiv zu bewerten ist. Oder?


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09.10.2012 um 23:37
Ich würge deine Beispiele nicht ab, ich zeige dir nur dass sie gar nicht so negativ sind wie auf dem ersten Blick gedacht. Im Falle der Terroristen haben sie sich halt in die Öffentlichkeit begeben, man kann analysieren was sie veröffentlichen und Informationen sammeln, ganz zu Schweigen von dem offenen Standort, den man benutzen kann um zu den Hintermännern zu gelangen. Wer Computer benutzt, lebt immer gefährlich. Musste der Iran ja auch feststellen als Stuxnet das Atomprogramm zurückgeworfen hat.
Und im Falle des Videos ist das was du gesagt hattest sogar schlicht falsch gewesen. Mir fällt ehrlich gesagt nichts negatives an der Vernetzung an sich ein. Vieles was es im Internet gibt gab es vorher schon in anderer Form. Mit Spam hatte man bspw. auch schon vorher zu kämpfen. Kriminalität im Bankenbereich, Schindluder mit Konten, das gab es vorher auch schon. Diebstahl gibt es seit Tag und Jahr. Natürlich sind einzelne Dinge nicht positiv zu bewerten aber wenn sich ein Problem nur verlagert, dann ist das ja nicht der Vernetzung anzulasten.


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ivi82 ehemaliges Mitglied

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09.10.2012 um 23:38
@Grymnir
@SethSteiner
Man solle nur mal ans Deep Web denken. Was da einem erst alles ermöglicht wird.
Nur gutes hat es sicherlich nicht.


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09.10.2012 um 23:39
Was wird einem im Deep Web ermöglicht, was einem vorher nicht möglich war?


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09.10.2012 um 23:43
@SethSteiner
Die Kontakte zbs. Lassen sich schneller herstellen. Es ist teilweise anonymer. Geld wechselt schneller den Besitzer. Welt weit kann man sofort gleichgesinnte Spinner finden. Du weisst worauf ich hinaus will.


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09.10.2012 um 23:45
Eher nicht, ich bin jetzt nicht so bewandert in Sachen Deep Web. Daher frage ich ja nach, weil ich keine Ahnung habe. Aber inwiefern wechselt da schneller Geld den Besitzer als ich sag jetzt mal Paypal? Oder die Straße.


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09.10.2012 um 23:50
@ivi82
Ich weiß was du meinst, und halte es auch für bedrohlich. Oder zumindest für unschön.


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10.10.2012 um 00:01
@SethSteiner
Es geht doch darum, das ich was von hier nach Australien in Auftrag geben kann und das Geld binnen Minuten dort ankommt. Und es auf jeden Fall schwieriger ist dem allem auf die Spuren zu kommen.


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10.10.2012 um 00:06
@SethSteiner
Im Deep Web wird vor allem hiermit gezahlt: Wikipedia: Bitcoins


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10.10.2012 um 00:26
ich habe ganz bestimmt keine romantisierte vorstellung von einer beziehung, sonst wäre ich wohl kaum so eine eingangen. im gegenteil habe ich mir überhaupt nichts erwartet und habe die feste meinung man sollte niemanden ändern. vielleicht war genau das der fehler.

ich kenne auch leidenschaft und das gefühl sich umeinander zu kümmern und sich aufmerksamkeit zu schenken, sonst würde mir kaum was abgehen.

zu beginn (ich hatte keine erfahung mit solch einem verhalten) dachte ich noch, es wird mit der zeit, kann ja nicht ewig anhalten. später beteuerte er, er wolle aufhören. tat auch ein paar schritte, kippte aber auf was anderes wieder rein.
dann, endlich haben wir es fast geschafft und er nahm sich zeit für uns. schon riefen freunde ihn an und machten ihm die sache wieder schmackhaft. und alles war wieder vorbei. die waren richtig lästig und ließen ihn nicht in ruhe.
zwischendurch hatte ich mich selbst auch aufgegeben und keine kraft mehr dagegen anzukämpfen.

irgendwann gab ich uns auf.

aber er sagte immer wieder es wird besser, du wirst sehen!

ich schreibe hier um einen realitätscheck zu bekommen. wie wahrscheinlich eine änderung aus freien stücken ist. was spieler über sich selbst sagen.

es sieht so aus als ob das nie ein ende nimmt.

@Grymnir

das mit dem netzteil hat mir sein bester freund (!!) mal empfohlen. aber druck erzeugt gegendruck. ich würde nicht wollen, dass MICH jemand so entmündigt, ich kann das auch bei keinem anderen tun. zudem würde er sich natürich darüber aufregen und bringen würde es auch nichts.
______________________________________________________________
ich sehe auch wie sehr spieler ihre welt verteidigen und merke auch, dass da keiner etwas falsches darin sieht. es ist der rückzugsort den sie dringend brauchen. und den ich nie verstehen werde. der mit der zeit untrennbar mit ihrem leben verwachsen ist und der es den menschen die darin versinken, ihre empathiefähigkeit mit der zeit ganz nimmt.

ich sehe wie spiele menschen abstumpfen, auch wenn sie es nie zugeben würden, gerade weil dort andere bereiche des gehirns beansprucht und trainiert werden, die mit unserer realität wenig zu tun haben.

die weder die soziale noch die motorische kompetenz fördert. empathie und mitgefühl sind klarerweise von nachteil bein "killen von gegnern". es lässt einen vergessen, dass man eigentlich selbst liebe braucht oder geben will und was das überhaupt heißt.

stellt sich noch die frage, ob das nicht auch ein gewollter prozess ist, oder ob bestimmte menschen stärker als andere das bedürfniss des rückzugs aus der komplizierten gefühlswelt haben und dem daher verfallen.

der verdacht des kindheitstraumas ist berechtigt. wobei man trauma vielleicht erklären muss, da viele es vorschnell von sich weisen. im grunde ein mangel an liebe und aufmerksamkeit. punkt. das allein reicht schon. aber es kann auch weitergehen: woraus sich unbewusst diverse fehlverhalten auf seiten der eltern entwickeln.

wenn jetzt eltern die spielen, diesen mangel an aufmerksamket an ihr kind weitergeben, entsteht wieder ein einsamer mensch der seine gefühe nicht zuordnen kann, ihm alles zu viel wird und wiederrum ein ort des rückzugs vor der welt sucht.

schaut doch mal um was es in den meisten spielen geht: andere völker/monster/bosse/kreaturen/menschen zu erschießen/zerhacken/vernichten/einzunehmen/bekämpfen. hauptsache die virtuelle welt ist lila/rosa/mit glitzer/magisch/kindlich-schön eingefärbt und es spritzt eine menge blut. ernsthaft? soll das einen gesunden umgang mit sich selbst und anderen fördern können? ganz besonders wenn schon die kleinsten mit solchen bildern konfrontiert werden?

ich schreibe hier nicht um irgendwen zu beleidigen. es soll bitte auch nicht als ein angriff gesehen werden. natürich ist es pauschalisiert und stark vereinfacht. jeder hat eine ganz eigene, persöniche geschichte die ich nicht kennen kann.

weiterhin sind leute die mit maß und ziel spielen von jeder kritik ausgeschossen, wobei ich trotzdem finde es gibt eine bessere beschäftigung für die entwickung unserer synapsen, als fast bewegungslos virtuelles blut spritzen zu lassen.

so. ich weiß, das war ein rundumschag an fast alle die hier mitschreiben. es war aber nicht als solcher gemeint, sondern sollte augen öffnen für die psychologische probematik hinter spielen. jetzt könnt ihr mich steinigen.


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10.10.2012 um 00:41
ach ja, ich bemerke, dass ein scheibarer wiederspruch in
habe die feste meinung man sollte niemanden ändern.

zu beginn [...] dachte ich noch, es wird mit der zeit, kann ja nicht ewig anhalten.
besteht.

ER selbst wollte aufhören, sagte zumindest `zeig mir eine bessere welt als diese´

das ist schwierig. erstens kämpft mal gegen eine virtuelle welt an wo man keine krankheit, schmerz und körperliche anstrengung kennt.
weiters reichen mir geringere dosen von der realität. ein spaziergang kann auch genügen. was er braucht, ist für mich oft reizüberflutung (auch bei der wahl der filme) [was ich übrigens auch teilweise auf die spiele zurückführe. aber ich denke männer brauchen generell mehr aktion als frauen ;) ]
und zu guter letzt bin ich kein experte des lebens, hatte mit mir selbst schon viel am abarbeiten. ich kann auffangen, aber nicht alles völlig neu aufbauen. er müsste mir da entgegenkommen und auch an sich arbeiten.


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10.10.2012 um 01:12
Das mit der romantisierten Vorstellung war ehrlich gesagt auch nicht auf dich sondern allgemein bezogen gewesen und keinesfalls als Pauschalisierung gedacht. In Sachen Beziehungen herrscht nur leider immer noch ein, auch von den Medien getragenen, klassisches Rollenbild in dem oft "Gegensätze ziehn sich an" propagiert wird, anstatt "Gleich und gleich gesellt sich gern". Am Ende hat man dann einen pinken Prinzessinnen-Modesalon für fünfjährige Mädchen.

Ich denke dass dieser Thread weitestgehend genau das Gegenteil von dem gezeigt hast was du hier behauptet. Allen voran die empathische Abstumpfung ist völliger Humbug und auch deinem Freund ist nach deinen Erzählungen genau das nicht passiert. Es handelte sich dabei nicht um fehlende Empathie, sondern um Ignoranz. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Dieses ominöse abstumpfen gibt es nicht, gab es auch nie und wird es nie geben. Er ist wissenschaftlich nirgends belegt, stattdessen wird Abstumpfung als Synonym für eine erhöhte Verträglichkeit gebraucht, weil Menschen auf bestimmte Bilder nicht mehr so reagieren wie sie es vorher getan haben, emotional, schockiert usw.. Und ist dieses Verhalten durch Videospiele oder Horrorfilme das normale Verhalten, da diese Verträglichkeit die Handlungsfähigkeit garantiert. Selbiges findet man auch bei Polizisten, Ärzten, Bestatter aber diese Abstumpfung würde ihnen nie einer übel nehmen. Man hat es schlicht mit unwissenschaftlicher Interpretation der Daten zutun.

Ich hätte eigentlich erwartet, dass gerade dieser Thread in dem doch recht häufig differenziert wurde aufzeigt, dass es eben nicht so ist wie vielfach postuliert worden. Dieser Rückzugsort ist Willkommen weil es nun mal viele introverierte Menschen gibt, die sich unwohl in der Öffentlichkeit fühlen, die neue Situationen bzw. den Kontakt mit Fremden scheuen und dies auch nicht ablegen können, weil das nun mal ihre Persönlichkeit ist. Empathie und Mitgefühl verschwindet bei niemanden. Im Gegenteil. Ich verbringe den Großteil meiner Zeit am PC, nur um mal ein Gegenbeispiel zu bringen, das selbstverständlich nicht für über hundert Millionen Videospieler stehen soll aber gegen die Pauschalisierung. Ich bin gegen diverse Kriegseinsätze, ich bin für die Umsetzung von Menschenrechten, gegen die Todesstrafe, für Gleichstellung/berechtigung unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnie, Religion, Hobby oder sexueller Präferenz usw. usf.. Würden Spiele tatsächlich abstumpfen, nicht im Sinne der Verträglichkeit, sondern im Sinne der Emotion und rationalen Denkweise, so wäre ich doch wohl eher ein Faschist, Misanthrop oder sonstwie gearteter Menschenhasser.
Negative, irrationale Ansichten und Handlungsweisen beobachte ich aber eher bei den wenig oder Nichtspielern bspw. glühenden RTL Zuschauern oder Lesern diverser Boulevardzeitungen. Das soll sie natürlich nicht pauschalisieren, mich selbst kann man öfter mal im Berliner Kurier lesen.

Darüber hinaus gibt es noch ein weiteres Problem mit dem Postulat. Es fehlt ein erwiesener kausaler Zusammenhang zu einer steigenden Gewalt und einer "negativeren" Welt. Wir haben schon vor 20 oder 30 Jahren Millionen Spieler gehabt die Aliens und Pilze killten. Interessanterweise hat sich in der Zeit, in der das Medium immer größer werden aber immer weniger getan. Die Mauer ist gefallen, der kalte Krieg wurde beendet, Homosexuelle und Kinder erhielten verstärkt Rechte, Frauen erreichen zunehmend ihre Gleichberechtigung, die Anzahl und die Heftigkeit von Kriegen nahm ab, der Umweltschutz ist so stark wie nie. Das ist erstaunlich. Obwohl auch ohne Videospiele behauptet wurde dass:
- Negermusik
- Punkrock (und andere Musikrichtungen)
- Erich Kästner
- Pornographie
- Horrorfilme/Gewalt

die Gesellschaft zersetzen und zu diversen Auswirkungen führen, ist es zu diesen niemals gekommen. Die Situation hat sich stattdessen verbessert, je mehr Freiheit die Menschen hatten, Freiheit sich einen runterzuholen oder die Perle zu reiben, Freiheit Negermusik, Punkrock und all das zu hören, Erich Kästner zu lesen und Day of the Dead zu schauen. Es gibt keinen neuen Holocaust, es gibt keine Zombiesoldaten, keine anarchistischen Banden im Mad Max Stil, nicht massenhaft fahle Leute die bei einer Straftat mit den Schultern zucken (im Gegenteil, die Polizei sagt sogar die Zahlen steigen eben weil mehr zur Anzeige gebracht wird als früher) und so weiter und so fort. Wissenschaftlich gesehen ist also der gesamte Jugendmedienschutz von A bis Z ein totalitäres Werkzeug einer Gruppe von Leuten gewesen, die eine kranke Ideologie zu verteidigen versuchte. Krank weil die Unterdrückung von ureigensten Wünschen (Orgasmus, Masturbation) nachweislich ungesund ist und natürlich auch für andere Bedürfnisse gilt. Seien es Musikvorlieben oder Genreverlieben im Film oder später bei Videospielen. Und darüber hinaus führte diese Aussonderung natürlich auch zu Mobbing, das wiederum faschistische Züge aufweist, weil Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit verletzt wurden, seelisch und physisch.

Mir scheint schlichtweg, du hast bei deiner Partnerwahl nicht richtig aufgepasst, wenn du schon mit dem persönlichen Hobby ein solches Problem hast. Das wichtige sind halt eben doch die Gemeinsamkeiten und gerade ein Hobby, das zwangsläufig häufig ausgeübt wird (sonst wäre es ja keins) sollte entweder neutral oder positiv, da eine Übersteinstimmung oder was spannendes neues, gesehen werden. Wobei ich hier nicht die Schuld für das Versagen der Beziehung bei dir abladen will, sondern ein Grundsatzproblem aufzeigen will, das naturgemäß schneller zu Konflikten führt.

Es gibt kein "besseres Hobby". Ich sammle gern Action- oder Animefiguren. Es ist völlig egal was mir jemand dafür entgegenhält, ich fand nicht plötzlich an etwas das ich mag zu hassen oder schlechter zu finden als vorher. Zusagen "es gibt besseres" ist wie zusagen "Wieso bist du schwul? Sei doch heterosexuell, das ist viel besser und produktiver, weil du dann Kinder kriegst.". Interessen kriegt man genauso wenig weg wie eine sexuelle Präferenz, das steckt in einem drin. Natürlich kann man neue Interessen dazugewinnen aber die alten bleiben trotzdem. Es gibt natürlich Ausnahmen, besonders zwischen Kindheit und Erwachsenenalter, hier spielt aber auch vielfach eine Verdrängung mit die vor allem früher noch sehr stark war. Heute ist man ehrlicher und man schämt sich nicht ein Spongebob T-Shirt zu tragen oder wie die fiktive Figur Barney Stinson einen Sturmtruppler rumstehen zu haben.

Zu guter letzt ist es immer noch falsch zu glauben, die meisten Spiele hätten das töten als Ziel. Wenn jemand Uncharted spielt, spielt er das nicht um zu töten, sondern eine Geschichte zu erleben. Wie bei Indiana Jones, nur das er Indiana Jones "ist" anstatt nur zuzusehen. In einem Rennspiel wird niemand getötet. In Sportspielen auch nicht. In den Wimmelbildspielen auch nicht. Den Geschicklichkeitsspielen auch nicht. Und die Spiele haben alle möglichen Stile, die wenigsten sind glitzer-magisch-kindlich-schön (was auch total widersprüchlich zum blut ist). Einige sind kindlich oder comichaft gemacht, der Zweck dieses Stils ist oftmals die schlechte Technik zu verschleiern, mit der das Spiel gemacht wurde.


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PC-Spiele und Beziehung

10.10.2012 um 01:40
Zitat von SethSteinerSethSteiner schrieb:die wenigsten sind glitzer-magisch-kindlich-schön (was auch total widersprüchlich zum blut ist)
genau diesen krassen wiederspruch wollte ich aufzeigen. es gibt aber durchaus die lila-welt in kombination mit blutvergießen. ich frage mich nur: warum muss das sein?

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du hast so viele wirklich gute beispiele gebracht, die mich viel tiefer und weiter auf ´die andere seite´ des mir noch immer mysteriösen spielers blicken lassen, dass ich alles erst nochmal lesen und verdauen muss, bis ich mich ein bisschen hineinfühlen kann um einen adäquaten kommentar abgeben zu können.

auf jeden fall vielen dank für deine zeit und mühe! es war auch ziel des threads mir selbst klarer zu werden und dinge aus neuen blickwinkeln zu sehen!


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PC-Spiele und Beziehung

10.10.2012 um 01:58
Keine Ursache aber mittlerweile habe ich das Gefühl mich mehr mit den wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Aspekten beschäftigt zu haben als mit Spielen selbst (was aber auch kein Wunder ist, viel spielen tu ich nur sporadisch, wenn gerade ein wirklich gutes Spiel rauskommt). Dabei gibt es an Videospielen meines Erachtens nach tatsächlich eine ganze, riesige Menge zu kritisieren. Politisch in der Zensur, Einmischung bei Preisen und fehlenden Kulturunterstützung, welches aber genauso auch auf Comics zutrifft. Wirtschaftspolitisch im fehlenden Verbraucherschutz. Kulturell in einzelnen Genres oder bei einzelnen Titel. Und Journalistisch bei der schlechten Qualität der Fachpresse. Und auch Gewalt kann ein Thema sein. Vier Beispiele.

1. Borderlands 2
Im ersten Teil war es möglich Gliedmaßen abzuschießen, das Spiel war allgemein brutaler. Nun gibt es nur noch Blutspritzer. Spieler kritisieren die niedrige Gewalt, weil dadurch Feedback bei Aktionen fehlt. Ebenso wie viele Probleme mit der Tastatur von Touchscreens haben, weil die Haptik flöten geht und dadurch das Tippen unangenehm ist oder schlechter funktioniert.

2. Call of Duty Modern Warfare 2
Der Spieler hat den Auftrag möglichst viele Zivilisten zu ermorden, da er ein verdeckter US Agent ist und eine russische Terrororganisation infiltriert, die einen Anschlag auf einen Flughafen verübt. Die Szene erhielt große Kritik (übrigens von Spielern) weil das Spiel allgemein große Probleme mit der Logik seiner Geschichte hat und daher die ganze Aktion deplaziert wirkt.

3. Gears of War
Wie in Borderlands spritzt hier Blut als Feedback aber es ist eben nur das. Blutspritzer. Man kann Gegner zwar zersägen oder sie explodieren aber das klingt schlimmer als es ist, weil das was man wahrnimmt tatsächlich nur der Einsatz von massig Kunstblut ist. Keine Kritik hier von irgendeiner Seite, sondern ein Beispiel dafür wie Gewalt tatsächlich oft in Spielen aussieht.

4. BloodRayne 2
Das Gegenteil von Gears of War und auch noch Borderlands 1. Hier werden die Gegner (Vampire) zerstückelt, Blut fließt in Strömen, doch es ist auch das Innere zusehen und das deutlich. Eine Brutalität die defakto eine absolute Ausnahme in Videospielen darstellt und vermutlich früher viel häufiger anzutreffen war als heute. BloodRayne 2 ist hier auch ein altes Beispiel von 2004, da es mir ehrlich gesagt gerade an neueren Beispielen mangelt. Vielleicht weiß da jemand was neueres.

Was der Videospielindustrie tatsächlich fehlt ist eine gezielte Kritik und auch von Außen forcierte Änderungen, wie sie andere Industrien erlebten. Diese nicht etwa in Form von Zensur, sondern in Form eines Verbraucherschutzes, der Spielerrechte wie das auf Eigentum integriert und umsetzt. Auch einer inhaltlichen Kritik entzieht man sich noch häufig. So waren es bspw. bei Mass Effect 3 hauptsächlich Spieler die an der schlechten Erzählweise so deutlich Kritik übten, dass letztendlich eine halbherzige Verbesserung in Form eines neuen Endes nachgeschickt wurde. Die Fachpresse selbst wagte es dagegen nahezu kaum ernsthafte Kritik zu üben und ließ und lässt sich zu gern als Promotionobjekt missbrauchen. Bspw. werden Informationen zu Spielen in einer Portionierten Weise veröffentlicht, dass sogar noch am selben Tag manchmal ein halbes Dutzend oder mehr Nachrichten auf der Seite veröffentlicht werden. In Foren sieht es dann manchmal so aus, dass der entsprechende Titel des Spieles 6, 7 oder noch öfter untereinander steht.

Das Medium also befindet sich immer noch in einer Entwicklung und enthält an allen Ecken und Enden Fehler. Kulturell, journalistisch, wirtschaftlich, politisch.


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