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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

132 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, BRD ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

28.10.2012 um 17:24
Das Leben in der DDR war einfach anders, man hatte andere Probleme, dafür einige Probleme die man heute hat eben nicht. Es gab viel weniger zu kaufen, dafür hat man heute kein Geld das Überangbot zu kaufen. In der DDR fehlte es an vielem, vor allem an Freiheit und an Reisefreiheit. Ich fand es nicht besonders spannend das sich die Welt für mich auf die paar sozialistischen Staaten beschränkte. Und man durfte nicht einmal in alle sozialistischen Staaten reisen.
Für mich war es bedrückend, die Allgegenwart der Stasi zu spüren, man musste aufpassen was man sagt um nicht verhaftet zu werden. Das war dann auch der Grund warum ich versuchte das "Arbeiter-und Bauernparadies" zu verlassen.
Und ich fand es nicht besonders spannend eine Untersuchungshaftanstalt der Stasi kennenzulernen und auch der 2 1/2 jährige Aufenthalt in einer Strafvollzugsanstalt hat mich auch nicht besonders fasziniert. Alles in Allem ist mein Leben jetzt besser, und nachdem ich ein großes Stück der Welt gesehen habe und weiterhin sehen werde auch interessanter.
Ich habe jetzt Dinge gemacht an die in der DDR nicht zu denken war wenn man nicht gerade besonders linientreu war. Ich bin mit einem Fallschirm abgesprungen, Gleitschirm geflogen, getaucht, mit einem Heißluftballon gefahren. All das oder besser nicht einmal alles davon hätte man in der DDR machen können, es sei denn man war in einer paramilitärischen Organisation namens GST. Ich war live bei Konzerten von denen ich früher nur geträumt habe, war bei Formel 1 und DTM- Rennen.
Mein Leben ist jetzt interessanter als früher.

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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

28.10.2012 um 17:50
Zitat von Anja-AndreaAnja-Andrea schrieb:Und ich fand es nicht besonders spannend
War es dir denn egal? Spannend muß nicht unbedingt was Positives sein. Glaube das Wort kommt von "Gespannt sein", also "wach sein" "aufmerksam sein" "auf Zack sein" also das Gegenteil von Routine und Langeweile. Jedenfalls interpretiere ich das Wort in diesem Zusammenhang so.^^


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

28.10.2012 um 17:53
Zitat von AchjaAchja schrieb:Na wie viele hätten sich wohl eher für eine "Aufs Maul" entscheiden, als in ein, um es mal mild auszudrücken, menschen unwürdiges Gefängnis zu gehen, nur weil man einer anderen Meinung war?
Wenn du mal richtig gelesen hättest, dann wäre dir sicher aufgefallen, das ich "Aufs Maul" in Anführungszeichen geschrieben habe. Damit waren logischerweise staatliche Restriktionen gemeint!
Ist es denn wirklich soooo Schwer, mal zwischen den Zeilen zu lesen? DDR Bürger konnten sowas! ;)
Zitat von AchjaAchja schrieb:Natürlich wenn man in der Partei war und den Arschkriecher gespielt hat, konnte man viel erreichen
Ich war weder Parteimiglied noch bin ich irgendwem in den Arsch gekrochen! Ich war nichtmal in der FDJ (was jeder Schüler sein mußte). Ich war aber in der Lage, sachlich über Probleme zu diskutieren ... und glaub es oder nicht ... es gab auch Führungskräfte und Funktionäre, die nicht in einer Traumwelt lebten und mit denen man ganz normal über alles Reden konnte ... auch über Themen, die sich um Fehlern im System drehten!

Bist du ehemaliger DDR Bürger? Falls ja, dann solltest du nochmal ganz genau nachdenken, wie es wirklich war! In keinem System dieser Welt ist alles nur Schlecht!! Bissl realistisch sollte man schon bleiben ;)


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

28.10.2012 um 19:59
Also als Kind habe ich mich in der DDR, wie wahrscheinlich die Meisten ganz wohl gefühlt. Erst in während der Pubertät wurde ich zunehmend mit den Widersprüchen konfrontiert. In einem Punkt muss ich meinem Vorgänger rechtgeben, dass man auch in der DDR trotz der ganzen Mängel nicht jeden Tag aufgestanden ist, mit dem Gedanken "alles ist Scheiße". Fast jeder DDR-Bürger war damals besser gesellschaftlich integriert als ein sozial Schwacher in der BRD. Allerdings will ich hiermit die Verfolgung von Andersdenkenden durch die Stasi nicht kleinreden.

Wie geht es es heute einem Langzeitarbeitslosen, der schon jahrelang sich durch Maßnahmen und prekäre Arbeitsverhältnisse schleppt. Der sozial stigmatisiert, sowie sozial isoliert ist, nicht in den Urlaub fahren kann. Der bestenfalls in Suppenküchen oder Begegnungsstätten begrenzte Kontakte finden kann.


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28.10.2012 um 20:00
Oder einem Zeitarbeiter.


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28.10.2012 um 20:22
@almiero
Es gibt auch Zeitarbeiter die nicht für einen Hungerlohn arbeiten. Ich bin selbst in einer Zeitarbeitsfirma, verdiene im Schnitt etwa 2€ mehr pro Stunde als die Festangestellten im Einsatzbetrieb. Zuzüglich Fahrgeld und Verpflegungsgeld. Und auf der Baustelle habe ich als Vorarbeiter 4 Leute der Stammfirma unter mir.


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29.10.2012 um 12:09
@Anja-Andrea
Klar, man brauch dann nicht zur Suppenküche aber große Sprünge kann man da auch nicht machen auch nicht wenn man ein paar Hunderter mehr hat.


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29.10.2012 um 13:37
In der DDR war es bestimmt spannender.
Man konnte nie wissen, wann genau von wem man auspioniert und angezeigt wurde und es war bestimmt spannend auf die nächsten Bananen zu warten bzw. sich zu fragen ob man die Auslieferung des bestellten Wagens in 15 Jahren noch erleben würde.


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29.10.2012 um 19:11
@emanon

Und heutzutage ist es spannender zu warten wann man wieder seinen Job verliert.


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29.10.2012 um 19:44
Das soziale Netz fängt dich doch auf.
Was ist das schon gegen die Chance einzusitzen weil man Erichs Namen mal falsch geschrieben hatte oder erschossen zu werden weil man nicht mehr zwangsbeheimatet werden wollte.


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29.10.2012 um 19:57
würd sagen es war dort spannender wo man mehr durfte
Nicht unbedingt...wo man wenig darf,da wird erst der kreative Geist der Rebellion gefordert

https://www.youtube.com/watch?v=dOjzb50W0_0

Youtube: Freygang - Abschiedskonzert für André Greiner-Pol Kesselhaus Berlin 16.01.2009 | MDR artour
Freygang - Abschiedskonzert für André Greiner-Pol Kesselhaus Berlin 16.01.2009 | MDR artour
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


https://www.youtube.com/watch?v=AX4lQ_FZC_8


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

20.07.2017 um 13:13
hmm naja, also irgendwie habe ich allgemein den Eindruck das es bis 1990 spannender war.
Das ist wie sone Grenze bzw. wie son Einschnitt... 60er, 70er, 80er, kalter Krieg, ständige Bedrohung, Welt aufgeteilt usw... und dann auf einmal 1990...Schluss.

Joah dann kamen halt die 90er...und dann die 2000er und dann... naja die Geschichte dümpelt halt so dahin...klar gab es auch revolutionierende Erfindungen, nicht zuletzt das Smartphone usw.... aber so die aufregende Zeit, besonders hierzulande, ist irgendwie vorbei allein schon wenn ich da an RAF, Grenzverkehr zwischen BRD und DDR denke und haste nich gesehn usw...

ja…klar war das alles nicht toll und jetzt hat man eben seine Ruhe... aber irgendwie passiert halt nichts mehr, jedenfalls politisch gesehn. Alle paar Jahre Wahlen, Bundestag usw... als wenn nur noch verwaltet wird.
Es gibt keine großen Umbrüche oder Revolutionen mehr....so als wäre man an einem Ende angelangt, als ginge es jetzt ewig so weiter...so jedenfalls mein Eindruck.
naja ist bestimmt nur subjektiv...

ich hätte gern die 3 spannenden Jahrzehnte (60er, 70er, 80er) mit erlebt…


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

20.07.2017 um 13:21
Ich finde die Welt auch heute noch spannend. Die einzige Konstante in der Geschichte ist die Veränderung.
Statt vor dem Russen fürchtet man sich heut vorm Zauselbart, statt thermonuklear von der Platte geputzt zu werden, wird man heut auf dem Weihnachtsmarkt übergehobelt, die RAF heisst NSU, die NSDAP heisst AfD, statt zwei Blöcken gibt es jetzt viele Bröckchen, Raider heisst jetzt Twixt und der Führer Donald. Geblieben sind Krieg, Armut, Hunger. Es gibt also noch eine Menge zu tun.


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20.07.2017 um 13:26
@Doors


hmm... also ehrlich gesagt macht mich das alles nicht an, bzw. fürchtet mich nicht :D
Klar gibt es noch viele viele Probleme und Gefahren, jedoch auf mein Umfeld bzw. auf Deutschland beschränkt ist das Ganze, jedenfalls im Moment, schon relativ sicher.
Evt. ist es trügerisch ja.
Naja ok NSU und RAF lässt sich nur bedingt vergleichen.... bei der RAF wusste man ja wer es war, als sie die Diger durchzogen. Beim NSU kam es ja erst hinterher heraus....und das noch nicht mal richtig.
Evt. Habe ich auch zu viele Geschichtsdokus gesehn und steigere mich da n wenig rein…


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

20.07.2017 um 13:34
@knopper

Als Jahrgang 1954 kann ich eigentlich nur sagen, dass die 1960er ff. nicht spannender oder langweiliger waren als die Jetztzeit. Die politischen, ökonomischen, ökologischen, kulturellen, militärischen Rahmenbedingungen waren andere als heute. Aber bessere? Interessantere?

Das Leben ist stets nur so langweilig oder interessant, wie man es sich gestaltet.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

08.11.2020 um 13:56
Spannender oder schlechter?
Jedwede Form des Überlebenwollen in Katastrophenzeiten ist spannend,nämlich,ob man auch tatsächlich überlebt...!

Die eigentliche Frage ist aber eher : war in Ost/ExDDR alles wirklich schlecht?
Oder kippte man bis heute alles Mögliche den Bach runter,statt daß man erstmal überprüft,was in den damaligen Lebensverhältnissen entwickelt wurde,erhaltbar hätte sein können???

Alles in den Nachkriegszeiten Aufgebaute ruckzuck abgebaut;neue Industrien plazierten sich wenig in ExDDR-Gebieten.

Die Dialektik als Training,das ein ganzes Volk wach gemacht hat/kritikfähig gemacht hat-wird in den Schulen nicht mehr gelehrt!
(Befehl : Nicht lachen! Selbst wenn ein Mann in Frauenklamotten halt dis-dressed,statt displaced ist,wird das ein Prinzip des Humors gewesen sein,aber : nicht lachen,denn auch ein chinesischer Schauspieler,der Damenklamotten anhatte,war ein ernsthafter Ehemann!Stammte so von Brecht,oder?)

Und:war nicht die ganze Welt begeistert von der Idee "alle sollten genug zu essen haben",was zu einer Aufwertung der Arbeiterklasse in den USA,in England,in Deutschland etc.etc. führte.Die ExDDR saß etwas direkter an der Russenquelle als alle anderen.
Allerdings wurde persönliche Freiheit nicht gerade groß geschrieben,also staatliche Überwachung war altäglich.
Nur -die Arbeiter waren wer ! Und was ist die "Arbeiterklasse heute noch?


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

08.11.2020 um 17:38
Als jemand, der Jugend und junges Erwachsenendasein in den 1960/70ern verbracht hat, kann ich mich eher an Terrorangst, Rasterfahndung, Überwachungsstaat, Berufsverbot, Kaltem Krieg und rücksichtslosem Atomprogramm. Da war die Haartracht weniger wichtig als das, was darunter war.

Aus einem historischen Beitrag zum Vergleich BRD/DDR mal kurz ausgegraben:

Wenn ich mich so recht an meine Kindheit und Jugendzeit in der BRD (ab 1954)erinnere, fallen mir gewisse Ähnlichkeiten zu Erfahrungen von in der DDR sozialisierten Menschen auf.

Nach dem KPD-Verbot 1956 wurden alte Kommunisten, die schon im Hitler-Faschismus im Knast oder KZ gesessen hatten, wieder eingesperrt. Wer statt SBZ den Begriff DDR gebrauchte, wurde als Kryptokommunist schief angesehen. In der Zeit der Berufsverbote in den 1970ern durftest Du hierzulande als Kommunist weder Lokführer noch Briefträger werden - Lehrer schon gleich gar nicht. Von der Hysterie der Terrorfahndungen oder den Bürgerkriegssituationen an AKW-Bauplätzen mal ganz abgesehen.

Zu meiner Schulzeit waren Jeans verboten - die Nieten hätten das Schulmobilar beschädigen können und wer sich als Junge traute, lange Haare zu haben, wurde von den Lehrern aufgefordert, zum Friseur zu gehen (Du bist doch kein Mädchen!). Comics und Beatmusik galten als Sendboten des Teufels. Wer als Jugendlicher mit Altersgenossen auf der Strasse "abhing" bekam von Passanten Kommentare wie "Euch sollte man alle vergasen" oder "Unter Adolf hätte es das nicht gegeben" zu hören. Wer nicht zur Bundeswehr ging, wurde schief angeguckt und musste mit beruflichen Nachteilen, spätestens nach der Frage des Personalchefs "Haben Sie gedient?" rechnen.

Nein, Toleranz oder Akzeptanz von "abweichenden" Verhaltensweisen wurde offenbar in beiden deutschen Staaten nicht gern gesehen und konnte für nicht Angepasste durchaus böse Folgen haben.
Da nahmen sich beide Systeme während des Kalten Krieges nicht viel.

Also, liebe aufgekaufte ehemalige DDR-Bürger: Hier im "freien Westen" war auch nicht alles Gold, was scheinbar glänzte."

Aus einem ollen DDR-Thread exhumiert:

Wenn ich die Tatsache, dass jeder Arbeit hat, über die Frage nach dem gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sinn der Arbeit stelle, dann bin ich natürlich zufrieden, wenn jeder irgendwie so tut, als täte er etwas. Freitag ab eins macht jeder seins, wie sich die älteren DDR-Bürger noch erinnern.

Die Frage, wer welche Ausbildung bekam, richtete sich, wie in der BRD, nach ökonomischen Notwendigkeiten, nur sehr selten nach den individuellen Interessen des Ausbildungsplatzsuchenden. Die Tatsache, dass jemand einen Ausbildungsplatz hat, sagt nichts über die Qualität dieses Platzes aus. He, hallo Stift, hol mir mal ne Flasche Bier- galt dort wie hier.

Die "Gemeinschaftlichkeit", mal als Volksgemeinschaft, mal als Solidarität deklariert, wird rückblickend gern als das grosse Plus der DDR gefeiert. Als ich damals mit Genossen aus der DDR sprach, redeten sie anders (nach dem 3. Bier): der Konkurrenzdruck und der Neid, die Intrige gehörten zum Handwerkszeug in Partei und Kombinat. Wurde irgendwo ein guter Posten frei, begann das Rattenrennen. Mobbing war, wie in vergleichbaren Institutionen im Westen, an der Tagesordnung. Nicht wenige Genossen trugen die Säge für den Stuhl des Genossen in der Tasche. Dass man sich gelegentlich in der Datsche kollektiv die Birne zuzog, gehörte zur Schmierung des Systems, ähnlich wie im Westen. Die gearschten waren, wie anderswo auch, die Frauen. Für die DDR-Mutti galt Karriere, politische zumal, als so anrüchig wie im Westen. Davor sei die markige Faust des sozialistischen Ehemannes.

Armut ist natürlich relativ. Sicherlich würde ein ALDI-Filialleiter seinen Vetrag kündigen, würde man ihm Honeckers Villa in Wandlitz als Betriebswohnung zuweisen, um mal die Relativität von "Reichtum" darzustellen. Aber die Lebenssituation vieler Bürger der DDR war am unteren Rande des Existenzminimums angesiedelt. Niedriglohngruppen gab es dort wie hier, vor allem für Frauen. Viele Rentner konnten nur dank ihres Reiseprivilegs über die Runden kommen. Versorgungsengpässe taten ein Übriges. Okay, verhungert ist keiner, aber das ist auch heute nicht der Fall.

"Keine Nazis" zählt zu den grossen Lebenslügen der DDR. Sowohl in Wirtschaft, Politik, Kultur und Militär sassen gewendete Faschisten. Wie im Westen griff man beim Wiederaufbau auf "bewährte" Leute zurück. Dazu empfehle ich jedem das "Braunbuch DDR" aus den späten Siebzigern. Vielleicht gibt's das noch antiquarisch. Unabhängig davon gab es eine, wenn auch verdeckte, faschistische Opposition, zumindest in den Achtzigern, als es unter einigen Jugendlichen als chic galt, "rechts" zu sein. Auf diese Strukturen konnten die West-Faschisten nach 1989/90 zurückgreifen.

Ordentliche Jugenderziehung ist so ein abgelatschter Gummibegriff. Was ist "ordentlich"? Wer ist besoffen und stinkt wie ein Tier? Der Junge Pionier!

Warum eigentlich sind alle Weltverbesserer oder die, die sich dafür halten, für eine kollektive Zwangserziehung der Jugend. Freiheit scheint ihnen Angst zu machen.

Wohin das Leitbild geführt hat, sehen wir 1989/90: Rein in den Trabbi und raus, Begrüssungsgeld auf den Kopf hauen, Kredite aufnehmen bis zum Anschlag und konsumiert wie geschmiert. Dann gerne herumjammern, dass einem keiner gesagt hat, wie böse der Kapitalismus sein. Da haben Mandy und Maik offenbar bei Marxismus-Leninismus-Schulung komplett auf Durchzug gestellt. Sie hätten es besser wissen müssen, die kleinen Dösis. Nach dem Jammern Sündenbocksuche und Pogromstimmung wie in Rostock-Lichtenhagen oder Hoyerswerda und anderswo. Die ausgleichende Gerechtigkeit mit dem Baseball-Schläger und Springerstiefel gesucht. Wie sagte mir vor 15 Jahren ein alter PDS-Genosse aus Rostock: Der Kapitalismus ist scheisse, er hat uns die ganzen Ausländer hergebracht. Wenn das die Konsequenz des Leitbildes ist, dann dürften diejenigen, die für ein sozialistisches Deutschland und internationale Solidarität gestorben sind, in ihren Gräbern rotieren. Und ich schäme mich, mit solchen Menschen die Partei zu teilen.

(von 2007)


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

08.11.2020 um 18:48
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 27.10.2012:Die Mängel haben die Menschen erfinderisch gemacht und auch solidarischer, man MUSSTE sich gegenseitig helfen, man fühlte sich mehr miteinander verbunden.
Genau und verraten sich gegenseitig an die Obrigkeit, wenn sich davon Vorteile versprochen werden. ^^ Dieses Ost Idyll was manche sich gerne vormachen seh ich nicht. Das war ein Unrechtsstaat und das braucht man nicht schönreden. Auch nicht mit Spiel, Spaß, Spannung und angeblicher Solidarität.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

14.11.2020 um 21:01
Ich bin zwar ein "Wessi" kann mir aber vorstellen, dass es in der ehemaligen DDR spannender war.


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DDR - BRD, wo war das Leben spannender?

16.11.2020 um 02:44
Zitat von LotharLothar schrieb:Ich bin zwar ein "Wessi" kann mir aber vorstellen, dass es in der ehemaligen DDR spannender war.
LoL, sowas hab ich ja noch nie gelesen. DDR gilt gemeinhin als Inbegriff von Langeweile und Spießigkeit, und zwar vor allem unter der aussterbenden Gattung derer, die's beurteilen können. Aber auch ohne diese Erfahrung kann man mit ein bisschen Geschichtsbildung darauf kommen. Es wird ähnlich fad gewesen sein wie das Deutschland der Gegenwart und die Gründe ähneln sich zumal, insbesondere das praktisch komplette Fehlen einer Art von Gegenöffentlichkeit oder jedweder (manifester) innergesellschaftlicher Polarisierung, Medien selbstredend einschließlich, um nicht zu sagen, dass es hier seinen Ausgang nimmt. Was in der DDR die stockkonservative SED war, ist heute stockkonservative Groko-Politik. Und mancher fragt sich schon, ich glaube nicht zu Unrecht, ob nicht sogar die Staatspolitik der SED zumindest zeitweilig hinterfragter war als Ära und Erbe Angela Merkels. Grotesk genug, dass es heute "erlaubt" wäre, zumindeset offiziell, während harte Kritik damals "verboten" war, zumindeset offiziell. Sicher aber gibt es mehr Parallelen zur jetzigen Berliner Republik als sagen wir zur Zeit um die Jahrtausendwende. Nicht dass ich mir die teils hässlichen Ausfälle der damaligen Politik zurückwünsche, geschweige denn die teilweise Hundertausenden auf den Straßen (kann sich schon gar keiner mehr vorstellen), es waren - in Deutschland - überaus kalte Zeiten, oder jedenfalls von vielen so empfunden, aber spannend das waren sie eben auch. Die DDR war das komplette Gegenteil.

Aber genauso wie bei allem Unken das Leben hier und heute und wenn auch trügerisch und vergänglich natürlich irre bequem ist, wie's nun mal bequem ist, wo sich immer alle einig sind, hätte ich mich mit der Langweiligkeit schnell arrangiert und ich glaube ganz gern in der DDR gelebt, sie zumindest aber mal erlebt; aber wiederum aus gänzlich andern, mehr geschmacklichen Gründen. "Bildungslücken" gibt's auch immer noch zu füllen, ich (auch Wessi) bin z.B. erst vor kurzem zum ersten Mal einem (original) Polizeiauto der DDR begegnet, komplett mit Sirene. Das kann ich auch aus keinem Film gekannt haben, ist ganz komisch. Volkspolizei, ich wusste nicht mal wie die aussehen. Die haben auch nen ganz eigenen Sound, nicht dies Martinshorn, aber auch nicht wie in den USA, sondern mehr was dazwischen, kann man nicht gut beschreiben, ich fand's richtig cool, besser als die Westversion. Müsst ihr mal auf YouTube suchen, findet man sicher.


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