Friedhöfe, ein Ort der Besinnung oder ein Park zum Ausruhen?

@blutfeder

Muss ehrlich sagen- noch nie gehört. Was geht denn da ab?

@crazykitty
wo
hamburger friedhof oder die beiden friedhöfe der namenlosen in wien?

Die in Wien, hab gerade selbst gegoogelt.

Ich frage mich nur, WARUM das ein Touristen "Geheimtipp" ist?
Nur wegen dem Dreh, der dort stattfand oder weshalb?

Ich meine, prizipiell hab ich nichts dagegen einzuwenden, wenn Leute oder eben auch viele Leute so einen Ort besuchen - auch beim Friedhof finde ich das okay. Solange es nicht laut oder "beleidigend" gegenüber der Angehörigen wird. Auf einer Beerdigung ist es ja auch nicht anders, sind ja auch viele Leute und die hälfte davon ist meist (hier zu mindest) nur neugierig... Ist zwar blöd gegenüber der Familie, ehrlichen Trauergemeinschaft, aber wenigstens weiß man dann, was man von denjenigen zu halten hat.

Ich finde einfach man hat sich auf einem Friedhof ruhig zu verhalten, nicht störend für andere - dazu gehört auch angezogen bleiben und sich nicht mit dem Hintern in die Sonne legen! Wenn jemand auf dem Friedhof liest, finde ich das okay. Es ist ruhig und derjenige verhält sich sicher auch ruhig.

Hier auf dem Friedhof hingegen hat man schon benutzte Kondome gefunden, da stehts mir bis zum Hals. ;)

Nebenbei darf man auch nicht vergessen, dass die Leute heute meist ziemliche Schweine sind und wenn "Party" gemacht wird, wird der ganze Müll einfach liegen gelassen - das gehört nicht auf einen Friedhof!

@blutfeder

Ich finde Friedhöfe sehr friedlich und angenehm. Ich sitze gerne mal auf einer Bank aufm Friedhof und lass meine Gedanken schweifen. ^^

Es kommt auch irgendwie drauf an was das für ein Friedhof ist und wo er liegt. Ich lebe zwar nicht in München, wir haben aber in unserer Landeshauptstadt auch speziell einen "Friedhof" der gleichzeitig von vielen Menschen als Stadtpark genutzt wird..auch ich habe mich dort schon entspannt niedergelassen im Sommer.

Es ist ein sehr sehr alter Friedhof, der nicht mehr aktiv genutzt wird und mitten im Stadtzentrum liegt. Es sind also noch Grabsteine vorhanden, aber es kommen längst keine neuen Mehr hinzu. Auch stehen die Grabsteine eher weit verteilt, und zum angrenzenden Parkgelände mitsamt Kinderspielplatz gibt es einen nahtlosen Übergang.

Man befindet sich somit zwar zwischen allen Grabplatten und Grabsteinen, aber der Eindruck eines Friedhofs ist nicht mehr gegeben, zumal auch definitiv kein Angehöriger mehr Blumen an diese Gräber bringen wird.

Ich weiss leider nicht von welchen Friedhöfen in München gesprochen wird, aber wenn das auch solche sind, wie denjenigen den ich meine, dann finde ich es überhaupt nicht schlimm..

Wenn ich an meine Friedhofszeit denke, oh man.
Der Friedhof liegt immer im Auge des Betrachters.
Heute bin ich artig. :D
Die Seele eines Menschen liegt nicht auf dem Friedhof, wäre schlimm. ;)

blutfeder schrieb:an und für sich sind friedhöfe doch nur komposthaufen

Schon, aber trotzdem sollte man sich angebracht verhalten. Party kann man woanders machen. Es gibt genug andere Orte, die adäquater sind, als ein Friedhof.

Übrigens ist die Toten-Kultur weltweit sehr verschieden. In Mexiko baut man den Verblichenen kleine Häuser:


In Spanien (oder war es Portugal?) stehen Wände mit Nischen, in die die Urnen gestellt werden. Davor kommt eine Steinplatte mit den Daten. Und meistens ein Bild.

Ich finde auch das man sich angemessen Verhalten sollte wenn man einen Friedhof betritt, finde es aber nicht schlimm wenn dort Spazieren, gelesen, mit dem Hund gespielt oder einfach nur gechillt wird...
ich fände es als Toter etwas angenehmer wenn etwas los ist, und nicht nur "totenstille" ist. ;)

@.lucy.

Hunde dürfen auch nicht mit , warum eigentlich nicht ?

Weil Besitzer oftmals zu faul sind, die Exkremente ihres Haustierchens zu entsorgen :D

crazykitty schrieb:Hier wird gegrillt, gejoggt oder auch ein
Kindergeburtstag gefeiert.

Grillen ist ein No-Go auf dem Freidhof für mich, ebenso wie Feiern. Das gehört dort einfach nicht in - Wobei es schon insofern Verständlich ist, dass es (auch für mich) in der Umgebung nur auf dem Friedhof ein ruhiges, grünes Plätzchen gibt. In parks hängen oftmals zuviele Obdachlose oder sind chronisch überfüllt.

Ich selbst habe schon auf einer Freidhofsbank gesessen und mir dabei gemütlich einen Joint geraucht :D Ich störe dort keinen beim SItzen, mich stört keiner, die Fluppe wird ordentlich im Achenbecher dort entsorgt - Kein Müll, kein Lärm, das finde ich dann ok.

Zerox schrieb:Weil Besitzer oftmals zu faul sind, die Exkremente ihres Haustierchens zu entsorgen :D

Unter diesem Aspekt finde ich es auch nicht schön. Vielleicht könnte man auch Hundekotbeutelchen am Eingang zur Entnahme bereit legen, wenn es der Friedhof zulässt ( große Wiesen usw ).
.

@ISF
Fände ich eigentlich auch besser.
Hätte auch kein problem damit, wenn Hunde auf den Freidhof dürften, im Gegenteil: oftmals ist dies für viele Hundebesitzer der einzig grüne Fleck, den sie beim Gassi-Gehen erreichen können. Ein hund gehört nicht in eine Betonstadt.

@Zerox

Ja das stimmt...die Hunde können da ja am wenigsten für wo sie wohnen, für viele ist ein Hund ja auch eine Art Unterstützung, weil man sonst niemanden mehr hat.

Sollte man sowas aber auch in Grenzen halten, was auf dem Friedhof gemacht werden darf, Geburtstags Partys finde ich etwas übertrieben oder generell Partys,
jedoch wenn es zur Entspannung beiträgt und keinen Lärm macht finde ich es okay,

ISF schrieb:Sollte man sowas aber auch in Grenzen halten, was auf dem Friedhof gemacht werden darf, Geburtstags Partys finde ich etwas übertrieben oder generell Partys,
jedoch wenn es zur Entspannung beiträgt und keinen Lärm macht finde ich es okay,

Genau meine Meinung!
Was nicht Verschmutzt, nicht Lärmt und nicht Sachbeschädigt sollte definitiv erlaubt sein.

OK, Papa hat seine gesamte Familie bei einem Autounfall verloren und steht an den frischen Gräbern und weil es nicht verschmutzt, nicht lärmt und nichts kaputtmacht, darf ich meine Pantomimennummer im Clownskostüm vor seiner Nase üben.

Dort sitzen und die Bäume angucken ist eins, den Trauernden quasi ins Gesicht pinkeln, ist was anderes. Anscheinend bin ich zu alt für so viel selbstsüchtige Dreistigkeit.

Und selbst wenn man persönlich mit sowas umgehen könnte. Das zeigt nur, daß es nicht genug Grün in den Städten gibt. Und eine Verrohung der Gesellschaft.

Wen ich hier auf den Friedhof gehe, habe ich auch Null Lust mir die Partys und Grillende Leute an zu tun.

Friedhof ist eine Ruhestätte und kein Festival.

Früher haben wir immer Gottesacker gesagt. Drückt auch das aus, was es ist- ein Ort des Friedens, der von niemanden gestört werden sollte.

JonnyEspacher schrieb: Gottesacker

Ich stell mir da irgendwie immer einen Riesen vor, der ein Feld pflügt...

Aber grundsätzlich hat ein Friedhof gewisse Funktionen, die wiederum ein gewisses Verhalten nach sich ziehen.

Was @DeadPoet schildert, ist für mich ein anders gelagerter Fall. Das scheint mir ein "nicht mehr genutzter " Friedhof zu sein, der nahtlos in einen Park übergeht.

Hahaha, in gewisser Weise ist es ähnlich... Nur der Riese ist unsichtbar und gütig @hallo-ho

Wo sind denn diese Friedhöfe, auf denen regelmässig die Sau rausgelassen wird? Auf denen, die ich kenne, verhalten sich Bewohner und Besucher in etwa gleich ruhig.

Ich mag v.a. alte Friedhöfe.
Die Mischung aus dem morbiden Charme von verfallenden Denkmälern und der artenreichen Natur ist sehr interessant.
Ein schöner Ort für einen Spaziergang und/oder ein kurzes Verweilen.

Grillparties oder Kindergeburtstage halte ich jedoch für fehl am Platze.
Mehr aus Respekt vor den Angehörigen als den Verstorbenen selbst.

Das sollte aber auch von den Friedhofsordnungen ohnehin untersagt sein und bei Beschwerde sollte dem
schnell ein Ende gemacht werden können.....
.... oder ist das irgendwo anders?