Was wäre, wenn jeder sein Vermögen von der Bank abheben würde?

@zukunftsdenker

zukunftsdenker schrieb:Die Mehrheit entscheidet alles! Das wäre ähnlich wie in der jetzigen Politik, nur dass jeder Einzelne entscheiden dürfte, ob und welche Gesetze, Richtlinien usw. ratifiziert werden sollten.

In einem derart komplexen System wie dem unseren? Die meisten Bundesbürger könnten doch die Folgen ihrer Entscheidungen überhaupt nicht absehen. Es hat ja schon seinen Sinn, warum es Berufspolitiker gibt.

zukunftsdenker schrieb:Man kann an dieser Umfrage zweifeln, aber man kann auch deinen unbekannten, empirischen Feldstudien zweifeln^^

Sorry, aber eine Studie, die mit solch manipulativen Formulierungen arbeitet, muß bezweifelt werden. Und meine empirischen Feldstudien sind zum Beispiel Bundes- und Landestagswahlen. Klar kann man diese bezweifeln...

Nanon_v1.0 schrieb:Musstest du dich durch irgendwelchen Papierkram etc. kämpfen um an das Geld ranzukommen oder ging die ganze Geschichte vollautomatisch?

Nachdem die Bank nicht zusammengebrochen ist, ging alles normal weiter. Ich habe mir auch überlegt, von der Postbank wegzugehen, aber das ist aus dem Ausland dann nicht so leicht. Spekuliert habe ich darauf: der österreichische Staat hat alle Konten auf der Postbank (war ja mal staatlich), die kann nicht zusammenbrechen.

Haariger wäre ein Bankenzusammenbruch:

- Konto und Spareinlagen sind gesetzlich bis 100.000 Euro pro Bankinstitut gesichert
- Wertpapiere sind bis 20.000 Euro gesichert

Bei Konto und Spareinlagen war ich eh weit drunter, aber mit den Wertpapieren war ich drüber. Und das ist halt ein komisches Gefühl, wenn man so ca. Mitte 40 ist und wegen eines lukrativen Auslandsjobs seine Pensionsvorsorge "in der Tasche" hat, und plötzlich ist ein Teil davon gefährdet, nur weil ein paar Idioten meinen, mit Bankengeldern spekulieren zu müssen, aber totale Laien sind. Da hätte ich mein Geld auch schnappen können und selber in der Karibik spekulieren können. Der Fun wäre dann auf meiner Seite gewesen ;)

@jayjaypg

Ist es nicht so komplex, weil die Regierung es so komplex macht?

Wenn alles langsamer gehen würde, dann wäre das System für jeden Bürger überschaubar. Wenn jeder verpflichtet wäre bei jedem Volksentscheid mitzumachen, würde sich auch jeder auskennen mit den Gesetzen und den Richtlinien.

Wir können jede Studie in Frage stellen! Ich vertraue da lieber auf meine Empirie, daher sehe ich solche wissenschaftlichen Studien auch nie als seriös an.

@zukunftsdenker

zukunftsdenker schrieb:Die Mehrheit entscheidet alles! Das wäre ähnlich wie in der jetzigen Politik, nur dass jeder Einzelne entscheiden dürfte, ob und welche Gesetze, Richtlinien usw. ratifiziert werden sollten.

Das meinte ich nicht, dass ist die Entscheidungsfindung.
Mir geht es darum: Wer arbeitet die Vorschläge für Gesetze etc. aus, die dann zur Entscheidung vorgelegt werden? Entweder das macht jemand berufsmäßig, dann hast du aber letztlich doch wieder Politiker und die selben Probleme. Oder darf jeder einzelne selber ein Gesetz vorschlagen? Dann wird sich kaum eine wirkliche Mehrheit finden, denn jeder will dann natürlich sein eigenes Gesetz durchgedrückt haben. Und machen wir uns nicht vor, das System in der Schweiz funktioniert dort auch nur, weil dem Bürger ein bereits ausgearbeitetes Gesetz vorgelegt wird. Da ist der Bürger dann eher bereit, ein Gesetz zu befürworten, mit der er sich arrangieren kann, auch wenn er nicht zu 100 % konform geht. Wenn jeder selber ein Gesetz zur Abstimmung bringen kann, hat er keinen Grund zum Kompromiss. Der Schweizer denkt sich eher "Besser als garnichts" als der Ich-bastel-selber-ein-Gesetz-Bürger, der denkt sich "Ich stimme doch nicht für ein Gesetz, dass mir nicht zu 100% passt, wenn ich auch einfach 'Nein' stimmen kann und mein eigenes zur Wahl stelle."

@Branntweiner
Absolut. Na dann ging ja nochmal alles Gut. Es gibt fälle wo irgedwelche Bonds bei einem zusammenbruch greifen. Doch da muss man 1000 Angaben zur Person und zum Vermögen machen damit man irgendetwas wieder erstattet bekommt. Im Detail kenne ich aber die Prozedur nicht (nur Halbwissen vorhanden).

@zukunftsdenker

zukunftsdenker schrieb:Es ist möglich, dass das System ebenfalls nicht funktionieren wir, aber Tatsache ist doch, dass in einige Jahrzehnten ein System den Kapitalismus ablösen wird, da er langfristig nicht funktionieren wird.

Wieso eigentlich? Bis jetzt hat er doch gut funktioniert. Selbst die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er hat er gut überstanden und gegen die war das, was aktuell so passiert, ein müder Furz.

Traumhaft wie alle gescheiterten Existenzen die Abschaffung des Kapitalismus voraus sehen.

@Pascalham
Du nervst. Geh' woanders spielen.

@Nanon_v1.0

Hehe, also ich möchte keinen Bankenzusammenbruch durchmachen. Es gibt zwar die gesetzlichen Garantien, aber den Papierkram will wirklich keiner ;)

Als Folge habe ich dann diversiviziert, nur war das ca. 2007 auch nicht billig (die Kurse waren ja sowas von oben). Und den Überblick kann man dann auch schnell mal verlieren ;)

Aber grade bei langfristigen Anlagen (Pensionsvorsorge) ist es wichtig, nicht alles auf eine Bank zu setzen und die Einlagensicherungsgesetze studieren, wieviel überhaupt gesichert ist.

Die Typen von Enron haben in den USA nicht umsonst 25 Jahre aufgebrummt bekommen: sie haben die Pensionseinlagen der Mitarbeiter verspekuliert.

ups, da gäbe es bei meinem Kontostand kein großes Drama.

Im Prinzip denke ich schon dass die meisten Leute eine Leistungsgesellschaft wollen. Die Frage ist aber, ob ein Manager wirklich teilweise tausendfach und mehr so viel leistet wie ein Handwerker.
Ein bisschen mehr Gerechtigkeit wäre schon wünschenswert.
Ich glaube nicht dass Kommunismus die Lösung ist, aber zumindest hat es einige vielversprechende sozialistische Demokratien gegeben. Ich denke da zum Beispiel an Chile unter Salvador Allende (vor Pinochet) und an den Prager Frühling. Leider haben diese Feldversuche keine besonders lange Lebensdauer gehabt, weil die Großen Nachbarn (die USA bei Chile und die Sovietunion bei der Tschechoslowakei) etwas dagegen hatten. Das bedeutet aber nicht, dass man es nicht noch einmal versuchen kann.
@jayjaypg ich verstehe nicht ganz wie du aus Wahlumfragen Schlussfolgerungen ziehen kannst, wie die Leute zu einer Systemänderung stehen würden. In den allermeisten Wahlumfragen der letzten Zeit haben die eher linken Parteien (Piraten, Grüne, Linke und SPD) zusammengenommen mehr Stimmen als CDU und FDP. Außerdem würde ich nur die FDP als Partei sehen, die wirklich für die Kapitalismus steht und nicht für die soziale Marktwirtschaft und da sind die Umfragen gerade nicht so berauschend.

@der-Ferengi
Du bist süß
Es funktioniert nur der Kapitalismus, Leute die das nicht sehen leben in ihrer Traumwelt.

@Tarsius

Tarsius schrieb:Außerdem würde ich nur die FDP als Partei sehen, die wirklich für die Kapitalismus steht und nicht für die soziale Marktwirtschaft und da sind die Umfragen gerade nicht so berauschend.

Die Soziale Marktwirtschaft ist doch genauso ein kapitalistisches System. Wenn man das jetzt mit den Wahlprognosen der Parteien vergleicht, die sich die soziale Marktwirtschaft auf die Fahnen geschrieben haben, dann lässt sich schon sagen, dass eine deutliche Mehrheit für den Kapitalismus ist.

@tris
Es dürfte Politiker geben, aber alles sollte transparent sein, d.h. jede Sitzung müsste öffentlich und live ausgestrahlt werden! Und die Politiker könnten auch Vorschläge machen, aber auch jeder Bürger.

Ich bin mir bewusst, dass es sehr komplex ist, aber es ist nur eine Idee. Auf jeden Fall ist ein Versuch besser als den Kapitalismus zu akzeptieren!

Schau dir den ESM an. 35000 Menschen haben dagegen geklagt und wahrscheinlich waren Million Menschen dagegen, trotzdem wurde es durchgesetzt. Sowas nennst du Demokratie?

Zum Thema Kapitalismus: Du solltest dich darüber informieren.

@Pascalham
Ja klar, mußt Du auch wissen. Der der seit Kindesbeinen
alles vor den A*** getragen bekommen hat, der aus der
"gehobenen Mittelklasse" stammt, der, dessen Vater sein
Sohnemann einen A1 schenkt und unterhält, damit er
zum Studienort fahren kann.

Aber nicht das Du glaubst, ich wäre neidisch auf Deine
Dinge, nein, ich bin reicher als Du. Und diesen Reich-
tum stapelt man nicht auf der Bank.

@der-Ferengi
Wer sagt schenkt bzw. unterhält?
Ich arbeite im Stadion grille da Würstchen, arbeite an einer Tankstelle und bei McDonalds.
Ich unterhalte mein Leben selber.
Leute die bereit sind sich etwas zuleisten, werden sich immer durchsetzen.

Tarsius schrieb:Ich denke da zum Beispiel an Chile unter Salvador Allende (vor Pinochet) und an den Prager Frühling. Leider haben diese Feldversuche keine besonders lange Lebensdauer gehabt

Das Wirtschaftsgehirn des Prager Frühlings war Ota Sik. Sicherlich interessantes Konzept: Wikipedia: Ota Šik

Allende war Politiker, dem ich viel Sympathie entgegenbringe. Dessen Archillesferse war die Wirtschaftspolitik: er hat sie nicht auf die Reihe bekommen. Wirtschaftlich interessanter auf der linken südamerikanischen Seite war sicherlich Lula: sozial gesinnt und Brasilien boomte.

@zukunftsdenker

zukunftsdenker schrieb:Zum Thema Kapitalismus: Du solltest dich darüber informieren.

Den Vorschlag kann ich nur zurückgeben.

Ich hab mir gerade überlegt: Ich glaube, was schon wirklich viel bringen würde, wäre die Zweitstimme bei den Wahlen abzuschaffen. Dass die Bürger zumindest entscheiden können, wern sie wählen...