@Becky Wie denn, ohne Belege für Geister! Dennoch zieht sich das Motiv vom Geist, der noch etwas erledigt wissen muß, durchaus durch die Jahrhunderte. Seien es Geister von Menschen, die jemanden kontaktieren, damit diese deren Leichnam finden und für ein ordentliches Begräbnis sorgen, seien es Geschichten von Toten, die um das Abhalten einer Totenmesse bitten oder nach einer Fürbitte fragen, um endlich Ruhe (Erlösung) zu finden. Selbst im antiken Griechenland gab es die Vorstellung, daß die Geister von Verstorbenen keine Ruhe finden, wenn sie nicht ordentlich bestattet wurden bzw. wenn ihnen kein Geld mit ins Grab gegeben wurde, um Charon, den Fährmann der Toten zu bezahlen, der sie über den Styx ins Totenreich übersetzt.
Eng damit "verwandt" ist das Phänomen, daß manche Menschen nicht sterben können, weil sie noch etwas am Leben hält. Ich habe mal in St. Nepomuk in Erfurt gearbeitet; da lag eine alte Frau, bei der der Krebs schon aus der Bauchdecke herausschaute. Sie hatte seit Wochen Schmerzen, konnte aber nicht sterben. Eines Tages kamen zwei Familienangehörige zu Besuch. Die alte Frau bat noch um eine Schwester und einen Pfleger. In deren Beisein setzte die Frau ein Testament auf. Nachdem die Angehörigen gegangen waren, stieg bei der Frau kontinuierlich die Körpertemperatur an, der Blutdruck sank, und innerhalb eines Tages war sie verstorben.
Ob es Geister gibt oder nicht; die Vorstellung, daß sie "noch nicht gehen können", weil noch etwas unerledigt ist, diese Vorstellung finde ich sehr verständlich. Und diese Vorstellung stammt nicht von jenen "Schreiberlingen", sondern wurde von denen nur aufgegriffen.