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Das Voynich-Manuskript

1.607 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Buch, Mysteriös, Manuskript ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Voynich-Manuskript

01.03.2024 um 18:07
Es war im Mittelalter die Jungbrunnensage sehr verbreitet. Im Grunde genommen ist es keine Sage sondern etwas ganz natürliches. Man geht in ein Kräuterdampfbad und fühlt sich hinterher wie neugeboren. Es geht mir heute auch so, wenn ich ins Friedrichsbad nach Baden - Baden gehe. Sie haben leider keine Kräuter, nur eine Seifenmassage, aber das reicht so, man fühlt sich fit hinterher. Wenn man das Bad zusätzlich mit Fruchtbarkeit für die mittleren und jungen Jahrgänge bewirbt, bzw. Mund zu Mund propagiert. dann ist das ein richtiger Verkaufsschlager im Mittelalter. Deshalb die vielen Frauendarstellungen.

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05.03.2024 um 22:18
Geht es hier um Rückenschmerzen und deren Behandlung? Auffallend ist, das fast alle eine oder beide Hände hinten am Rücken haben, so wie man Rückenschmerzen darstellen würde. Auffallend ist auch, daß 5 der Beschriftungen sehr ähnlich sind. Die 2. Frau hat ein Instrument, das ich nicht identifizieren kann. Man hat ja gern geschröpft, aber irgendwie sieht es nicht so aus. Die Frau im Zuber steht im blauen Wasser. Es gibt blaues und grünes Wasser, auch hier ist mir die Bedeutung nicht klar.

voy rueckenOriginal anzeigen (0,3 MB)

Quelle: https://collections.library.yale.edu/catalog/2002046


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Das Voynich-Manuskript

06.03.2024 um 16:22
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Geht es hier um Rückenschmerzen
Also wenn, dann JA.
Wer so verdreht die Arme auf dem Rücken hat, hat definitiv Schmerzen.

Meine Forschungen sind noch sehr weit von Erklärungsversuchen entfernt.
Das braucht sicher noch Jahre oder Jahrzehnte..

Es verdichtet sich jedoch:
Die Zeichnungen sind das Eine, die Beschriftung das Andere.
Hat nach mM nichts miteinander zu tun.

Wasser mal blau, mal grün gestaltet:
Je nachdem welche Farbe gerade zur Verfügung stand.
Nur meine Vermutung.


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Das Voynich-Manuskript

06.03.2024 um 18:07
Zitat von newbeenewbee schrieb:Es verdichtet sich jedoch:
Die Zeichnungen sind das Eine, die Beschriftung das Andere.
Nach dem dem Motto: einer zeichnet, der andere schreibt Faketext dazu? Ich glaube weiterhin an Buchstaben vermischt mit Kurzzeichen. Man bräuchte nur ein Schlüsselwort wie z.B. Rücken.

Man kann auch einiges ausschließen:

- es sind keine schweren Krankheiten wie Pest, Pocken, Knochenbrüche dargestellt
- es gibt keine alchemistischen Zeichen
- es gibt keine magischen Zeichen

Es sieht aus wie Badekuren mit leichten Heilanwendungen.


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11.03.2024 um 21:23
Inzwischen habe ich dank weiterer Literatur einiges über medizinische Handschriften erfahren. Ich stelle mal zusammen, was ich beim VM für relevant halte. Hauptquelle: Peter Murray Jones, Heilkunst des Mittelalters in illustrierten Handschriften, 1999.


Zunächst kurz zur Geschichte bebilderter medizinischer Handschriften

Im Hochmittelalter wurden medizinische Handschriften in Klöstern kopiert, von den gleichen Schreibern wie alle anderen Texte (Bibel, Philosophie, Geschichtswerke usw.). Die Schreiber waren also meist medizinisch „fachfremd“ und so erklärt sich, warum viele medizinische Texte dieser Zeit und ihre Abbildungen im Lauf der Zeit durch das ständige Kopieren bis zur Unbrauchbarkeit verfälscht wurden.
... die Fehler späterer Kopisten machen deutlich, daß sie keine Ahnung hatten, was diese Szenen bedeuten. Die Kopisten zeichneten und malten einfach das ab, was vor ihnen lag, ohne sich Gedanken über den praktischen Wert solcher Szenen zu machen. (Murray Jones, S. 18)
Diese Arbeitsweise änderte sich allerdings ab dem 13. Jahrhundert. Hier beginnt der Aufstieg der Universitäten. Es kam zu einem wissenschaftlichen Aufschwung, einem wachsenden Bedarf an Fachliteratur für Gelehrte, von Prachthandschriften für Adelige und in der Folge zur Entstehung von spezialisierten Skriptorien außerhalb der Klöster. Vor allem im 15. Jahrhundert nimmt die Anzahl medizinischer Schriften stark zu. Jetzt entstehen auch vermehrt medizinische Ratgeber für Laien und in der Landessprache, sie sind eher praktisch als theoretisch orientiert. Nach 1500 verdrängt der Buchdruck die illustrierten medizinischen Handschriften fast völlig.

Als Nächstes zu den Abbildungen ...


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Das Voynich-Manuskript

11.03.2024 um 21:33
Zu den Abbildungen

Bei den medizinischen Darstellungen gilt Ähnliches wie bei den Kräutern: Auch sie waren kaum als praktische Anleitungen gedacht, sondern als allgemeine Schaubilder, zur Bebilderung von Theorien (z. B. Galens Säftelehre) und oft auch nur Dekoration, die z. B. den Fachtext mit Geschichten von berühmten Ärzten der Vergangenheit ausschmücken, die als Autorität galten. Manchmal sind es sogar Parodien, bei denen Ärzte als Füchse und Affen dargestellt werden. Ein paar Beispiele.


Anatomische Darstellung, Deutschland, 15. Jahrhundert
Wellcome Ms. 49, fol. 36v
https://wellcomecollection.org/works/du9ua6nd/items?canvas=76

Die Organe in der linken Spalte sind oben links Leber und Magen, darunter Herz (vermutlich) und Lunge, ganz unten Gallenblase. Rechts noch eine Leber mit Gallenblase. Das runde Objekt in der Mitte ist der Magen mit Ein- und Ausgang und Erläuterung seiner Funktion.

Wellcome 36vOriginal anzeigen (4,7 MB)


Anatomische Darstellung, Deutschland, 15. Jahrhundert
Wellcome Ms. 49, fol. 38r
https://wellcomecollection.org/works/du9ua6nd/items?canvas=79

Anatomie einer Frau mit Beschreibung von Krankheiten.

Wellcome 38rOriginal anzeigen (5,4 MB)


Aufbau des Auges, 14./15. Jahrhundert
Courtesy British Library, Sloane Ms. 981, fol. 68r
https://imagesonline.bl.uk/asset/5337/

Das Auge ist schematisch in Schichten dargestellt, das verzerrt dargestellte Gesicht ist eher eine dekorative Zugabe.

Sloane 981-68rOriginal anzeigen (0,2 MB)


Darstellung einer Apotheke, Frankreich, frühes 14. Jahrhundert
Courtesy British Library, Sloane Ms. 1977, fol. 49v
https://imagesonline.bl.uk/asset/6034/

Man beachte die Gefäße im Regal. Sie haben sehr unterschiedliche Formen und Streifenmuster, sie ähneln damit den Gefäßen im VM.

Sloane 1977 49v


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11.03.2024 um 22:11
Volvelle eines Barbierchirurgen, England, spätes 15. Jahrhundert
Courtesy British Library, Egerton 2572, fol. 51
https://imagesonline.bl.uk/asset/15443/

Körperteile wurden mit bestimmten Tierkreiszeichen in Verbindung gebracht. Mit Astrologie wurde daher versucht, einen günstigen Zeitpunkt z. B. für Operationen zu ermitteln. Dazu diente eine sogenannte Volvelle. Sie besteht aus einer Scheibe, auf der Tage, Monate, Tierkreiszeichen und Längengrade dargestellt und beschriftet sind. Darauf sitzen zwei Zeiger für Sonne und Mond, die entsprechend eingestellt werden und dann das Ablesen erlauben.

Dieses Beispiel aus York wurde für die dortige Barbiergilde erstellt, der Mondzeiger ist verloren gegangen. Die Figuren sind Johannes der Täufer, Johannes der Evangelist und die Ärztepatrone Cosmas und Damian.

Egerton 2572 51rOriginal anzeigen (0,2 MB)

Siehe auch Wikipedia für ein weiteres Beispiel aus Wales, 1488/1489:
Wikipedia: Volvelle

Volvelle Wales 1488-1489Original anzeigen (0,7 MB)

Das VM hat einige Darstellungen, die einer solchen Volvelle ähneln, allerdings sind sie viel flüchtiger und schlechter gezeichnet. Dabei wird das Beispiel oben von Murray Jones sogar schon als ziemlich grob und nicht sehr praxistauglich beschrieben. Die noch ungenaueren astrologischen Darstellungen im VM werden demnach wohl kaum einen praktischen Nutzen haben.

Es wirkt auf mich nach dem bisherigen Eindruck, als ob derartige Abbildungen im VM von Vorlagen ähnlich dieser Volvelle grob abgezeichnet wurden, aber der Zeichner hatte entweder kein Verständnis für ihre Funktion oder sie war ihm einfach egal. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass bei der Herstellung des VM weder der inhaltliche noch der künstlerische Anspruch sonderlich hoch war.


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12.03.2024 um 03:07
@Borromini
Sehr gute Recherchearbeit!
Dafür erst mal Danke.


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12.03.2024 um 09:41
Zitat von newbeenewbee schrieb am 06.03.2024:Es verdichtet sich jedoch: Die Zeichnungen sind das Eine, die Beschriftung das Andere. Hat nach mM nichts miteinander zu tun.
Laut Peter Murray Jones war das in Handschriften tatsächlich nicht selten. Zwei Beispiele von vielen, hier aus dem 14. Jahrhundert, in denen Text und Bild nichts miteinander zu tun haben:

- Eine Übersetzung aus Amiens des bekannten Kräuterbuches "Circa instans". Es hat keine Kräuterdarstellungen, stattdessen Bilder von Patienten, die dem Arzt ihre Symptome zeigen. Außer dem allgemeinen medizinischen Kontext gibt es keinen Zusammenhang.

- Das berühmte Smithfield-Dekretale von ca. 1300 aus Südfrankreich (Dekretale sind päpstliche Schreiben zum Kirchenrecht). In England ließ der Besitzer gegen 1340 zahlreiche weitere Illustrationen hinzufügen, die manchmal den Text parodieren, meist aber keinen Bezug zu ihm haben. Besonders bekannt sind die Darstellungen von Rittern, die gegen riesige Schnecken kämpfen. Sie finden sich auch in vielen anderen Handschriften vom 12. bis 15. Jahrhundert und sind bis heute nicht sicher gedeutet.

Schnecke

Quellen:
https://curiositas-mittelalter.blogspot.com/2016/11/ritter-schnecken.html
https://talesoftimesforgotten.com/2019/12/02/whats-up-with-all-those-weird-doodles-in-the-smithfield-decretals/

Generell sind sogenannte Drolerien ein typisches Element der mittelalterlichen Kunst. Vielleicht ist das VM insgesamt eine solche Drolerie, derartige Vermutungen hatten wir hier ja schon. Es ist zwar bereits am Beginn der Renaissance entstanden und deshalb relativ spät, aber nach den bisherigen Recherchen ist mit älteren Vorlagen zu rechnen. Die Abbildungen des VM erlauben jedenfalls nicht zwingend Rückschlüsse auf den Text.
Eine Drolerie (franz.: drôle, drollig/komisch/lustig) in der mittelalterlichen Kunst ist eine derb-lustige, grotesk überzeichnete Darstellung von Menschen, Fabelwesen und Tieren. [...] Drolerien finden sich sowohl in der Buchmalerei als auch in der plastischen Kunst. Auf dem Papier waren Drolerien eine Art mittelalterlicher Karikaturen.
Quelle: Wikipedia: Drolerie


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12.03.2024 um 11:52
Zitat von BorrominiBorromini schrieb:Das VM hat einige Darstellungen, die einer solchen Volvelle ähneln,
Es gibt im VM EINEN Kreis mit einer 12er Einteilung, genau diesen sollte man zum Vergleich heranziehen. Und es gibt andere Einteilungen, z.B. 4er, was auf Jahreszeiten oder 4 - Säfte - Lehre hindeutet. Dann sollte man diese mit einer 4er Volvelle vergleichen.

Von meiner realer - Text Vorstellung bin ich inzwischen abgerückt. Habe mir die Textanalyse von Torsten Timm durchgelesen und ich glaube er hat recht. Die vielen Wiederholungen, andere Auffälligkeiten im Text, das kann keine natürliche Sprache sein.


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Das Voynich-Manuskript

12.03.2024 um 14:08
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Die vielen Wiederholungen, andere Auffälligkeiten im Text, das kann keine natürliche Sprache sein.
@Borromini
Durch dass vermutliche mehrfach kopieren könnte die eigentliche Schrift verloren gegangen sein.

Andererseits: Wenn das VM nur die Xte Kopie ist, wo sind dann alle anderen Kopien oder gar das Original
hinverschwunden?

Auch wenn es komisch klingt, ich bleibe bei meiner Vermutung.
Das VM wurde von Scharlatanen gemacht, die selber keine Ahnung hatten,
WAS genau sie da eigentlich zeichnen oder verschriften.
Also auch nur was kopiert haben.
Um sich letztendlich damit zu bereichern, wie auch immer.


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12.03.2024 um 14:57
@newbee
Bei Handschriften kann es zu Verlusten kommen. Aber es gab möglicherweise gar nicht das eine Original, sondern der VM-Schreiber kann auch mehrere Quellen verwendet haben. Das können auch "normale" Bücher gewesen sein. Gerade bei einem Betrug wäre das eine sinnvolle Methode: Man kombiniert bekannte, verfremdete und frei erfundene Darstellungen mit Blindtext. Dadurch ködert man die Leute mit einzelnen bekannten Elementen und suggeriert einen verborgenen Sinn, wo keiner ist.
Zitat von newbeenewbee schrieb: Das VM wurde von Scharlatanen gemacht, die selber keine Ahnung hatten, WAS genau sie da eigentlich zeichnen oder verschriften. Also auch nur was kopiert haben.
Das halte auch ich für eine naheliegende Lösung. Sie würde jedenfalls alle Auffälligkeiten erklären.


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12.03.2024 um 19:23
Ich gehe davon aus, dass der Urheber dieses Werk gar nicht aus der Hand geben wollte und es das persönliche Weltbild einer Person aus dem Autismusspektrum darstellt.
Mir ist zumindest eine Person mit dieser Diagnose bekannt, die ohne Sinnentnahme Texte als fotografisches Bild wahrnimmt und aus der Erinnerung manisch abpinnt (Fließtexte als Aneinanderreihung von Satzfragmenten - auch fremdsprachige Anteile, erfundene Zeichen und Wörter, Slogans, die sich wiederholen).

Da sich im gesamten Dokument nichts entdecken lässt, was auf wirtschaftliche Interessen, Geld, Gold oder Silber hinweist, bezweifele ich das der Urheber ein besonderes Interesse an finanzieller Bereicherung hatte.
Falls der Urheber tatsächlich kaum lesen konnte, würde vermutlich auch die Frage im Raum stehen, ob er überhaupt rechnen konnte? Ich kann in diesem Werk keine geschriebenen Zahlen entdecken. Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, bei den Pflanzen die Anzahl der Blütenblätter, die Dauer einer speziellen Wachstumsphase .. oder die Wuchshöhe mit Zahlen anzugeben. Noch notwendiger sollten Zahlen eigentlich bei der Dosierung von Heilmitteln sein?

Ich glaube nicht, dass der Urheber Interesse am Verhökern dieses Werks hatte. Es wird aber in die Hände anderer geraten sein, die sich daran bereichern wollten und das Geheimnis dazu erfunden haben.
Vielleicht wurde es auch nur zum Selbstläufer, weil der Urheber ein geheimnisvoller Mensch war, dem andere unbewusst ein Geheimnis unterstellten und darauf hofften, dass es sich in dem Manuskript offenbart?


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Das Voynich-Manuskript

12.03.2024 um 19:35
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:Falls der Urheber tatsächlich kaum lesen konnte, würde vermutlich auch die Frage im Raum stehen, ob er überhaupt rechnen konnte? Ich kann in diesem Werk keine geschriebenen Zahlen entdecken.
Das ist tatsächlich eine sehr interessante Frage, denn eines der wenigen sicheren Ergebnisse der Forschung besteht darin, dass der Autor die lateinischen Ordinalzahlen (also Eins-Erster, Zwei-Zweiter etc.) gut kannte und anwenden konnte.

Die Zahlen sind tatsächlich erster oder zweiter Hand. Und als Ordinalzahlen (1ter 2ter 3tter) erhalten die im VM immer so hochgestellte ganz typische Kürzel.

Dabei ist das, was wie eine 9 aussieht, die damals übliche lateinische Abkürzung für "-us". Also 7m9 = Septimus, der Siebente,
8u9 = Octauus, der Achte.
9n9 = Nonus, der Neunte.

Wie dem aufmerksamen Betrachter natürlich gleich auffällt wechselt der kleine Buchstabe vor dem "9"=us. Mal ist es m, mal n mal u.

7m9 = Septi-m-us, der Siebente,
8u9 = Octa-u-us, der Achte.
9n9 = No-n-us, der Neunte.

Und genauso geschieht es auch im VM.

ABER IMMER PASSEND ZUR ZAHL!!!
Dh das der VM-Schreiber gut vertraut war mit den arabischen Ziffern und zugleich gut vertraut mit den lateinischen Buchstaben und Abkürzungen.

https://ciphermysteries.com/the-voynich-manuscript/voynich-quire-numbers[/quote]


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12.03.2024 um 20:34
Zitat von TrimalchioTrimalchio schrieb:Dabei ist das, was wie eine 9 aussieht, die damals übliche lateinische Abkürzung für "-us".
Sogenannte Tironische Noten.
Tironische Noten: Zeichen aus der antiken Tachygraphie, die als Ersatz für Wörter, Silben oder Buchstabengruppen dienen, z.B.
7 = et, 9 = us (Tiro, ein libertus Ciceros soll diese Schrift mit zunächst etwa 4 000 Zeichen erfunden haben)
Quelle: https://www.sglp.uzh.ch/static/MLS/files/Roelli_-_Mittellatein_6.pdf - S. 24

Hier kann man übrigens nach den Zeichen suchen:
https://data.mgh.de/databases/tiro/?q=us&p=0


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12.03.2024 um 21:21
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, bei den Pflanzen die Anzahl der Blütenblätter, die Dauer einer speziellen Wachstumsphase .. oder die Wuchshöhe mit Zahlen anzugeben. Noch notwendiger sollten Zahlen eigentlich bei der Dosierung von Heilmitteln sein?
Ich hatte ja oben schon berichtet, dass die Pflanzendarstellungen solcher Schriften meist nicht viel mehr als Dekoration waren und ihre Unzuverlässigkeit der Forschung bekannt ist.
Beitrag von Borromini (Seite 61)

Die entsprechenden Kenntnisse wurden vor allem auf praktischem Weg weitergegeben. Es gibt zwar auch Dosierungsanleitungen, aber das war offensichtlich damals nicht selbstverständlich. Das Kräuterbuch "Macer floridus" z. B. enthält nur allgemeine Beschreibungen, wie die Kräuter wirken und eingesetzt werden. Übrigens enthalten auch Kochrezepte dieser Zeit nur selten Angaben zur Menge der Zutaten. Solche Kenntnisse wurden bei ausgebildeten Fachleuten oft einfach vorausgesetzt.
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:Falls der Urheber tatsächlich kaum lesen konnte
Die Handschrift sieht aber routiniert aus und nicht nach einem halben Analphabeten.


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12.03.2024 um 21:42
@Trimalchio
Danke für den interessanten Hinweis.
Das bedeutet zumindest, dass der Urheber vermutlich mindestens bis 12 zählen konnte.


@Borromini
Zitat von BorrominiBorromini schrieb:Die Handschrift sieht aber routiniert aus und nicht nach einem halben Analphabeten.
ja, das stimmt. Aber die mir bekannte Person ist ebenfalls auf "Schönschreiben" spezialisiert.
Sie hatte zu der Zeit, als ich mehr mit ihr zu tun hatte, zwar noch kein so ausgewogenes Schriftbild, war aber beispielsweise phasenweise schon sehr bemüht, alle Buchstaben mit Serifen zu verzieren.
Lesefähigkeiten waren kaum vorhanden.


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12.03.2024 um 21:44
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:Das bedeutet zumindest, dass der Urheber vermutlich mindestens bis 12 zählen konnte.
Ja, und zwar auf lateinisch incl. der korrekten Ordinalzahlen.


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12.03.2024 um 22:27
Ich habe das mit dem Autismus ja auch schon mal angedeutet. Er hat eine Vorlage abgeschrieben und in seiner Welt gedeutet. Daher kaum Schreibfehler, kein Code dahinter und das in sich stimmige aussehen. Die schreiberhände deute ich als zusätzliche Störung, vielleicht auch Einbildung der Fachleute.


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Das Voynich-Manuskript

12.03.2024 um 22:31
Das ganze kam dann in die Hände der okkultisten um Rudolf II., die dann Geld damit machten. Für ein gezieltes betrugsobjekt ist Aufwand viel zu gross. Vorlage war mm ein Buch aus dem Osten, in griechisch oder hebräisch.


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