Nur haben die ganzen Entschlüsselungsversuche zu nichts geführt. Wenn es z. B. Latein oder Hebräisch ist, wie Einige so sicher sind, warum konnten sie es dann nicht übersetzen? Rhetorische Frage, die Antwort sollte klar sein ...
Man kann den Informationsgehalt eines Textes beziffern, ohne auch nur ein einziges Wort zu verstehen. Das geht über die Analyse der Verteilung und Häufigkeit der Zeichen und Wörter. Jürgen Hermes hatte das mal ausführlich beschrieben, darüber wurde auch letztes Jahr im Thread diskutiert. Noch mal zur Erinnerung:
Bei gleich langen Texten hat derjenige den größten Informationsgehalt, in dem jedes Zeichen nur einmal vorkommt.
Beispiel: ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
Den geringsten Informationsgehalt hat ein Text, der nur ein einziges Zeichen wiederholt:
Beispiel: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
Nun hat das Voynich-Manuskript auffällig viele Wiederholungen von Wörtern, Wortteilen und ganzen Textbausteinen, was in natürlichen Sprachen in dieser extremen Häufung nicht vorkommt. Sein Informationsgehalt pro Länge eines Textabschnitts ist deshalb viel niedriger als der aller bekannten natürlichen Sprachen. Damit hat Hermes den Nachweis geführt, dass im Voynich-Text nicht viel enthalten sein kann; viel weniger, als der Umfang des Buches suggeriert. Da bleibt bestenfalls die Möglichkeit, vielleicht mal hie und da einen einzelnen sinnvollen Satz in einer Masse von sinnlosem Blabla zu finden. Und auch dann würde sich die Frage stellen, ob diese wenigen Sätze inhaltlich viel wert wären.
Auch die Verteilung der Wortlängen ist anders als in allen natürlichen Sprachen. Beim VM sind es die mittleren Längen, bei den natürlichen die kurzen. Die Verteilung sieht stark danach aus, dass irgendein Schema (z. B. eine Tabelle) die Grundlage zur Textgenerierung war, was ein weiteres Indiz gegen einen Text mit übersetzbarem Inhalt ist.
Ausführlicher in der Diskussion ab hier:
Beitrag von Borromini (Seite 61)