Vor 12 jahren habe ich zusammen mit meiner Schwester die Patientenverfügung von meiner Mutter ( bald 76) unterschrieben das sie nie an Lebenserhaltende Maschinen angeschlossen werden will usw.
Sie dachte immer die Menschen an den Maschinen sind die Versuchskaninchen der Pharmaindustrie an denen die Pillen getestet werden.Was ich ihr nie ganz absprechen konnte.
Auch das meine Mutter nie zu einem Arzt außer zum Augenarzt gegangen ist.
Tja 2003 bemerkte sie anscheinend einen Brustkrebs, was sie aber nicht weiter daran hinderte ihre Cigarillos zu rauchen und verdränge ihn so lange bis er 2005 durch die Brust durchbrach.
Erst im Krankenhaus 2005 erfuhren meine Schwester und ich von dem Krebs. Meine Mutter stimmte der Brustamputation zu aber auch keiner weiteren Therapie. Was passieren musste war klar. Der Krebs hatte in den zwei Jahren die Metastasen über das Lymphsystem im Körper verteilt.
2007 traten dann wieder sichtbare Metastasen im Gesicht auf. Nach ewigen Gesprächen hat meine Schwester meine Mutter dazu überredet sich in der Radiologie einen Termin geben zu lassen. Wir waren beide mit und durften dann nach der Untersuchung mit rein zum Gespräch. Aussage des Radiologen: Wo sollten wir mit der Bestrahlung anfangen?
Nach dieser Aussage war sie dann auch zu keinen weiteren Arzt besuchen bereit.
Das ist noch diese Sture und eigensinnige ´´Bein ab, ist nur eine Fleischwunde´´ Generation lebte sie mit kleineren auf und ab bis zum 05.09.2008.
Ihrer Aussage nach ein Hexenschuss. Natürlich haben wir gleich den ´´Hausarzt´´ den sie nie besucht hat und der zwei Häuser weiter wohnt gerufen. Es wurde ein Morphinderivat gegen die schmerzen gespritzt. Jo, seit dem Tag geht es jetzt langsam aber stetig Berg ab. Gegen die Schmerzen werden alle drei Tage Fentanyl-Pflaster mittlerweile die 11,0 mg. geklebt.
Da meine Schwester und ich beide selbstständig sind, teilen wir uns momentan die Pflegezeiten wie es am besten für beide passt.
Natürlich steht uns neben dem Hausarzt auch wenn es nötig wird ein ambulanter Pflegedienst zur Seite und mit einem Sterbehospiz sind auch alle notwendigen Schritte besprochen. Tja , eine Kurve die langsam aber stetig nach unten wandert
Gerade heute meinte sie zu mir, das immer schwächer wird, sich aber dafür im gleichen Zuge mehr und mehr ein Zustand des ´´Egal seins´´ einstellt der sie wohl bis an den Punkt des ´´Verlöschens´´ wie sie es nennt, begleiten wird.
Aber um auf die Frage des Themas zurückzukommen,
Ist es nun eine Vorahnung oder eher ´´den Frieden mit sich selbst machen´´ und somit Bewusst das Leben loszulassen?
@redrose2008Ich denke bei Menschen mit einer Krankheit und damit verbundener Leidensgeschichte, wie deinem Großvater oder meiner Mutter ist es wohl eher letzteres.
Sie geben den Kampf gegen sich selbst auf , machen ihren Frieden mit sich und der Welt und geben sich immer ruhiger und gelassener werdend ihrem unausweichlichem Schicksal hin.