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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 12:58
@Tajna
Höhenkrankheit auf 2000/2300m Höhe bei gesunden Sportlern?
Ausgeschlossen!

Konstitutionsabhängig (für die wenigen Menschen, bei denen es in Ausnahmefällen dazu kommen könnte) bedeutet: vorgeschädigte Menschen könnten Symptome einer Höhenkrankheit entwickeln , ZB Herzkranke, alte gebrechliche Menschen, COPDler, Menschen mit starker Dyspnoe (stark übergewichtig/untrainiert)
hier allerdings geht es um Sportler.

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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 14:31
@lawine

Jetzt wollte ich es doch mal genauer wissen und habe etwas recherchiert.
Deine Ansicht, nur Gebrechliche und Schwerkranke könnten bei Höhen knapp über 2000 Meter von der Höhenkrankheit betroffen sein, ist falsch.

Ob sich eine Höhenkrankheit entwickelt, hängt nicht nur von einer konstitutionellen Anfälligkeit oder Vorerkrankungen ab, sondern hängt auch stark von Tempo und Schwierigkeit des Aufstiegs ab.

Z.B. in Summit County, Colorado erkrankten 22 % der Bergsteiger in Höhen von 1850-2750 m und 42 % in Höhen um 3000 m.

Quelle:
Non-high altitude methods for rapid screening of susceptibility to acute mountain sickness.
Song H, Ke T, Luo WJ, Chen JY.
BMC Public Health. 2013 Sep 30;13:902. doi: 10.1186/1471-2458-13-902. Review.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3852617/
Acute mountain sickness (AMS) describes the cerebral syndromes that can develop in unacclimatized people shortly after ascent to high altitude above 2500 m [1]. The reported prevalence of AMS varies widely because of different ascent profiles. For example, in Summit County of Colorado, the incidence of AMS was 22% at altitudes of 1850–2750 m [2] and 42% when ascending to 3000 m [3], and was as high as 75% of people attempting ascent of Mount Kilimanjaro (5984 m) [4] ...
@loisel

Wie schon geschrieben, gibt das Verhalten der Dyatlov-Gruppe keine Anhaltspunkte dafür, so könnten in einem Drogen-Rausch gehandelt haben.

Datura-Alkaloide kann man übrigens nicht mit dem harmloseren LSD vergleichen.
Sie können schon in geringen Dosierungen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen und es kommt außerdem häufig zu Horror-Trips.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 15:28
@Tajna
erste Anzeichen einer Höhenkrankheit wie Kopfschmerzen können durchaus bei 2000m auftreten. aber niemals eine akute Höhenkrankheit bei 9 jungen, gesunden Menschen, die bei allen zu völliger Verwirrtheit und Tod führt.
das ist ne andere Nummer
die für eine akute, nicht mit dem Leben vereinbare Höhenkrankheit, typischen Lungen - und Hirnödeme wurden bei der Autopsie der Opfer auch nicht gefunden. Oder?

http://www.netdoktor.at/krankheit/hoehenkrankheit-8110
liest du hier


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 15:34
wobei: akute Höhenkrankheit spielt ohnehin keine Rolle, der Djatlovpass liegt auf 1097m Höhe

da wäre ich beinahe jedes 2. Wochenende tot :)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 16:16
@Serpens
Zitat von SerpensSerpens schrieb:Und nur weil Andere deine Meinung nicht teilen, bedeutet dies nicht das die Ansicht auch automatisch falsch ist.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Allerdings bedeutet das auch, dass meine Meinung nicht unbedingt falsch sein muss, nur weil andere sie nicht teilen.

Glücklicherweise zeigt der Khamar-Daban-Fall, dass es nicht zwingend von Bedeutung sein muss, ob es eine Lawine gab oder nicht. Für mich persönlich spricht zu viel gegen eine Lawine, auch wenn du dich scheinbar persönlich durch meine Meinung angegriffen fühlst. Das tut mir leid.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 16:39
@Chairon

Nein, warum sollte ich mich durch deine Ansicht angegriffen fühlen?
Ist doch albern.

Was mich hier stört ist einfach das man sich zum Einen auf den Zeltinhalt versteift, obwohl wir aber vermuten (Wissen ist in dem Fall so eine Sache), das die "Tatortsichtung" alles andere als geordnet verlief.
Niemand kann also sagen wie es in dem Zelt wirklich aussah.

Desweiteren wurde die Hangneigung angesprochen, die entsprechenden Winkel dazu und Tajna nannte sogar ein Buch, in dem man davon ausging das 10° schon ausreichen können.
Wurde auch ignoriert.

Es wirkt einfach so als ob es unbedingt etwas Verschwörerisches sein muss, ein Yeti, Waffentests, Ufos und weis der Geier was noch alles.
Wie ich bereits schrieb, die logischere Erklärung taugt halt nicht so für das wohlige Schaudern.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 16:56
@Chairon

da hast du Recht,Jeder hat andere ansichten....


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 19:28
@Serpens
Zitat von SerpensSerpens schrieb:Wie ich bereits schrieb, die logischere Erklärung taugt halt nicht so für das wohlige Schaudern.
Ich denke ja auch, dass es eine "natürliche" Erklärung gibt, nur möchte ich halt, dass sie mir auch komplett plausibel erscheint. Nach allem, was wir wissen, ist das erste und das letzte Drittel der Geschichte inzwischen recht gut nachvollziehbar rekonstruiert ... nur im Mittelteil hapert es nach meinem Verständnis eben noch. Vor allem die zurückgelassene Ausrüstung passt weder in ein Szenario mit einem freiliegenden noch in eines mit einem verschütteten Zelt. Und eine Theorie mit Lücken kann man beliebig konstruieren.


@Franky71
Zitat von Franky71Franky71 schrieb:da hast du Recht,Jeder hat andere ansichten....
Sonst wäre ja eine Diskussion auch ziemlich nutzlos. ;)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 19:38
@Chairon

Im Nachhinein wird sich das Geschehen nicht wohl nicht mehr rekonstruieren lassen.
Leider, denn auch ich bin sehr neugierig auf das nun tatsächlich Vorgefallene.

Umso wahrscheinlicher erscheint mir eben die Lawinentheorie.
Menschen sind zuweilen seltsam.

Mal ein Beispiel das sich hier vor ein paar Wochen zugetragen hat.
Erst vor kurzem wollte eine Schülerin am Gosau-Gletscher eine Abkürzung nehmen.
Wider besseren Wissens verließ sie also den abgesteckten Weg und fiel prompt in eine Gletscherspalte.
Ihr Glück war nur, dass ein Bergretter in seiner Freizeit selbst eine Tour dort unternahm.

Vor gut einer Woche musste eine Polnische Seilschaft von einer Klettertour geholt werden.
Sie sind an der Seewand (Ö) geklettert und eine Dame der Seilschaft stürzte vier mal in ihr Klettergeschirr.
Körperlich war sie am Ende und der Tour (Schwierigkeit D-E) nicht gewachsen.
Man holte sie mit dem Hubschrauber ab, während die anderen Beiden im DUNKELN und nur mit Stirnlampen die Tour benden wollten.

Alle paar Wochen stürzen Leute ab, kommen bei Klettertouren auf ihren Hausbergen um, wärend andere meinen den Attersee durchschwimmen zu müssen und dabei ertrinken.

Ich will die Beispiele jetzt nicht auf unseren Fall hier münzen, denn dazu sind sie einfach zu verschieden.
Es soll nur zum grübeln anregen und das Menschen oftmals die dämlichsten Entscheidungen treffen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 21:21
@lawine
Zitat von lawinelawine schrieb:erste Anzeichen einer Höhenkrankheit wie Kopfschmerzen können durchaus bei 2000m auftreten. aber niemals eine akute Höhenkrankheit bei 9 jungen, gesunden Menschen, die bei allen zu völliger Verwirrtheit und Tod führt.
Akute Höhenkrankheit wird mittels folgenden Symptomen definiert:
Kopfschmerzen und zusätzlich mindestens ein gastrointestinales Symptom (wie z.B. Erbrechen oder Appetitlosigkeit) oder ein cerebrales Symptom (wie z.B. Müdigkeit, Schwäche oder Schlaflosigkeit).

Man muss also nicht, wie du glaubst, schon dem Tod nahe sein, damit eine akute Höhenkrankheit festgestellt werden kann.
Beispielsweise Kopfschmerzen und Müdigkeit würden für die Diagnose "akute Höhenkrankheit" schon völlig ausreichen.
Deine abweichende Definition von Höhenkrankheit erklärt auch unsere unterschiedlichen Ansichten.
Zitat von lawinelawine schrieb:da wäre ich beinahe jedes 2. Wochenende tot :)
Jedes 2. Wochenende Kopfschmerzen, das würde ich nicht ertragen wollen.
Zitat von lawinelawine schrieb:wobei: akute Höhenkrankheit spielt ohnehin keine Rolle, der Djatlovpass liegt auf 1097m Höhe
Wir kamen auf die Höhenkrankheit, weil sie möglicherweise bei der Khamar-Daban-Tragödie, die mit dem Dyatlov-Pass-Vorfall verglichen wurde, eine gewisse Rolle gespielt hat.

@Serpens
Zitat von SerpensSerpens schrieb:Es soll nur zum grübeln anregen und das Menschen oftmals die dämlichsten Entscheidungen treffen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man bei solchen Gruppen-Unternehmungen oft gar keine bewussten Entscheidungen trifft.

In einer Gruppe gibt man automatisch einen Teil der Verantwortung an die anderen Gruppenmitglieder ab, auch dann, wenn die Gruppe gar keinen Leiter hat.
Das kann dazu führen, dass eine Gruppe Risiken eingeht, die ihre einzelnen Mitglieder allein niemals eingegangen wären.

Wie man beim Dyatlov-Vorfall sehen kann, ist es oft sogar im Nachhinen schwer feststellbar, zu welchem Zeitpunkt die fatale Fehlentscheidung getroffen wurde.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.09.2015 um 22:11
hallo,
@Serpens
Ich sehe den zeltinhalt auch kritisch an. Wenn der fundtrupp aus spurensuchern ( spusi ) bestanden hätte, wäre das was anderes. So wurde erst das zelt gefunden, noch keine leichen. Und nicht jedem sucher war klar, daß das zelt wie ein tatort zu behandeln war.
Wenn man noch keine leichen hat, warum nicht im zelt was anfassen, umstellen, essen, trinken, einstecken. Dies ist kein vorwurf an den trupp, nur eine feststellung.
Und auch ein schneebrett/lawine wäre erklärbar, nur verstehe ich nicht:
- wenn S/L druff, warum beim ausgraben nix mitgenommen. Wenn zu erschöpft, hätten sie den weg und feuer nicht geschafft. Und wenn sie einfach nach S/L aus panik weg gelaufen sind, bevor ich erfreiere, gehe ich doch zurück. Mit kleidung hätte man ja eine chance, höher als ohne kleidung. Und wie kam es zu den verletzungen?

Keine erklärung dazu kann ich zu 100% nachvollziehen und/oder verstehen.

Ich schließe für mich aber aus: schneemenschen, ufos, engel und teufel.

Aber viele ansätze beleben die diskussion, es bleibt spannend.
Lg loisel


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 12:11
@Serpens
Im Nachhinein wird sich das Geschehen [...] wohl nicht mehr rekonstruieren lassen.
Da bin ich mir nicht so sicher. Möglich, dass noch irgendeine Information fehlt, falsch interpretiert oder ihre Bedeutung nicht erkannt wurde. Aber möglich ist auch, dass nur jeder eine Erklärung für sich selbst finden kann (wenn überhaupt).

Erst einmal ist es schwer, die "echten" Informationen herauszufinden, denn scheinbar gibt es für jeden "Fakt" mindestens eine Aussage, die ihm bis hin zum Gegenteil zu widersprechen scheint. Und dann steht man vor der Aufgabe, aus den gesammelten Puzzlestücken eine nachvollziehbare Geschichte zu konstruieren.
Zitat von SerpensSerpens schrieb:Es soll nur zum grübeln anregen und das Menschen oftmals die dämlichsten Entscheidungen treffen.
Mit dieser Überlegung kann man jedenfalls nichts falsch machen. Um für eine Gruppe von neun Leuten dumme Entscheidungen anzunehmen, muss zumindest etwas wie Gruppendynamik, Hierarchie und/oder Charisma dazukommen (was ja wohl beim Dyatlov-Vorfall in allen Punkten von Bedeutung war). Ob etwas davon ausreichte, um den Überlebensinstinkt (= Kleidung anziehen, bevor man in eine Eishölle läuft) auszuschalten, ist für mich nicht ganz schlüssig.


@loisel
Zitat von loiselloisel schrieb:... bevor ich erfreiere, gehe ich doch zurück.
Das ist auch für mich der entscheidende Punkt. Selbst wenn eine 50-Tonnen-Lawine das Zelt metertief verschüttet hätte, während alle in Unterwäsche draußen standen, um sich Sternschnuppen anzusehen, hätte man verzweifelt versucht, die Ausrüstung auszugraben, notfalls mit Armstumpen oder Zähnen. Ohne ausreichende Kleidung war das Herumwandern ihr sicheres Todesurteil ... und das war ihnen mit Sicherheit auch klar.

lg


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 15:44
hallo,
@Chairon
Und das führt mich zu überlegung nr. 2:
Normal grabe ich die ausrüstung aus, ausser das was mich flüchten liess, ist noch im/am zelt/umkreis. Eine mächtige lawine schließe ich aus, eher evt. ein schneebrett. Dann gäbe es folgende möglichkeit, wenn ich angst habe, daß ein 2. kommt:
- ausrüsten mit kleidung von 2 - 3 personen, die anderen "gruppenkuscheln" und passen auf, ob sie anzeichen von 2. schneebrett merken und die warnen dann. Die bekleideten und körperlich und nervlichst am stärksten holen die ausrüstung. Das mit dem "warnen" ist eher für die psyche, denn daß es real hilft. Aber man fühlt sich stärker, wenn man weiss, die anderen passen auf.
- der überlenbensinstinkt läßt die starken den schwachen die kleidung weg nehmen, die graben dann "unterstand", warten bis zum tag und versuchen umzukehren. Sie waren ja noch nicht so weit weg.

Nun zurück zu den "drogen":
Wenn sich alle aber auf grund von gruppendynamik "einbilden", wenn ich dahin zurück gehe passiert was ganz schlimmes, erklärt das evt. die reaktion. 9 benutzer von drogen kommen nicht auf den gleichen trip, ausser eine dominante person erzählt "geschichte" und zwar so gut, daß die anderen der phantasie folgen (1). Hier stört mich nur, normalerweise müßte der "erzähler" nüchtern sein, d. h. er hätte eingreifen müssen, als die anderen in panik ohne viel kleidung das zelt aufschlitzten. Selbst wenn ich die nicht stoppen kann, na dann ziehe ich mich doch komplett an, rüste mich aus und versuche zu überleben. Als nüchterner wäre ich beim zelt geblieben, hätte gewartet bis zum tag und hätte versucht die anderen zu finden. Und ich hätte die volle panik geschoben, daß ich die anderen in den untergang getrieben habe.

(1) Meiner meinung nach müsste dann aber der erzähler ein profis gewesen sein, denn 8 anderer so im gespräch zu führen, daß sie folgen, ist eine hohe kunst. Nicht unmöglich, aber hierzu bedarf es hoher erfahrung und die anderen müssen auch bereit sein zu vertrauen und sich führen zu lassen.

Mir fällt keine reale gefahr im/um das zelt ein, die mich hindert, bevor ich erfriere, zurück zu gehen. Haben wir auch schon diskutiert ( angriff von menschen, tiere, gas, zwang durch menschen, 2. Lawine/schneebrett ).

Für mich ist der springende punkt, warum sind sie so wie sie waren raus aus dem zelt. Wenn ich das wüßte, könnte man den weiteren verlauf besser erklären.

lg loisel


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 19:57
@loisel
Zitat von loiselloisel schrieb:Für mich ist der springende punkt, warum sind sie so wie sie waren raus aus dem zelt. Wenn ich das wüßte, könnte man den weiteren verlauf besser erklären.
Der wahrscheinlichste Grund: Sie waren unter dem Schneebrett am Ersticken, dazu passt auch das Aufschneiden des Zelts und die Verletzungen.
Das Schneebrett hatte einige von ihnen gegen härtere Gegenstände gedrückt, die sich unter ihnen entlang der Zeltwände befanden (alle Sachen im Zelt befanden sich am Boden, die Gruppe lag, zugedeckt mit einer großen Decke, oben drauf).

Oder: Sie waren bereits da schon durch Unterkühlung verwirrt.
Deswegen war auch der Ofen aus und sie hatten kein Abendessen gekocht.

Unwahrscheinlich: Sie wurden von anderen Menschen, vielleicht entflohenen Sträflingen, gewaltsam aus dem Zelt vertrieben.
Sie hatten aber keine Verletzungen, die auf einen Kampf hinwiesen und im Zelt wurde nicht mal das Geld gestohlen.

Es ist gut möglich, dass es zu lange gedauert hätte, weitere Ausrüstungsgegenstände zu bergen.
Eine weitere, möglicherweise größere, Lawine oder rascher Tod durch Erfrieren (bei minus 30 Grad und Sturm) waren immerhin reale Gefahren, die sie auch von einer Rückkehr zu Zelt abgehalten haben könnten.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 21:09
Hallo,
@Tajna
wenn du am ersticken bist, rettest du nur dich selbst. Keine verletzten. Raus nur raus und zwar in panik. So funktioniert massenpanik, jeder rennt los und will mit 1000 anderen durch ein nadelör. Wenn du draussen bist, bist du voll adrenalin und willst leben. Und ein tot durch erfrieren regt alte instinkte an. Ich brauche was zum anziehen oder wärme. Da gehst du jedes risiko ein um an kleidung/wäre zu kommen. Da gräbst du aus, bist du was hast oder tot umfällst. Ich könnte verstehen wenn einige graben, die anderen zum wald um feuer zu machen. Aber der ablauf wie er passiert ist, ist für mich nicht schlüssig. Und wenn die verletzungen so waren wie im autopsie bericht beschrieben, wäre der weg bis zur "schlucht" einfach nicht möglich gewesen.
Und an unterkühlung schon im zelt glaube ich auch nicht. Gerade dann entwickelst du kräft und baust den ofen auf. Oder zeihst alles an, was da ist. Gruppenkuscheln hört sich zwar blöd an, aber mensch und tier drängen sich aneinander, wenn es um wärme geht. Und egal wie erfahren sie waren, das wussten sie, wenn wir am anfang unserer tour schon zu schlapp sind zum anfeuern, ist das unser untergang oder umkehr.
Lg loisel


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 21:48
@loisel

So sicher wie du hier in deinen Beurteilungen bist, so sicher könnte ich nicht sein.

Vieles hängt doch von den genauen Umständen und Details ab, z.B. wenn mir klar würde, dass meine Füße bald erfrieren, dann würde ich vielleicht auch mit dem Graben aufhören und auf die Wärme eines Feuers setzen.

Möglicherweise konnten sie schon nach kurzer Zeit, wegen der Unterkühlung, nicht mehr so gut denken.

Was ich vorhin vergessen hatte: Kleidung und Schuhe könnten auch nass gewesen sein.

Ich weiß nur, sie waren sehr diszipliniert und willensstark und wahrscheinlich auch irgendwie stur, sonst hätten sie diese Expedition unter diesen Bedingungen schon vorher wieder abgebrochen (schweres Gepäck, schlechtes Vorankommen im Schnee, ständig nasse Sachen, zu wenig Platz im Zelt).
Als sie dann beschlossen hatten, zum Wald hinunter zu gehen, haben sie eben das durchgezogen.

Die Zugehörigkeit zur Gruppe muss ihnen auch viel bedeutet haben.
Vermutlich war es für sie unvorstellbar, die Verletzten zurückzulassen.

Der Forensiker des Alpklubs war sich sicher, dass nur Tibeaux-Brignolle eventuell nicht mehr selbst laufen konnte, sein Zustand hat sich vielleicht auch erst später verschlechtert.
Die anderen Verletzten sollen noch selbst gelaufen sein.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 22:14
@Tajna
was ist für dich persönlich der Unterschied zwischen einem Schneebrett und einer Lawine?
Zitat von TajnaTajna schrieb:Was ich vorhin vergessen hatte: Kleidung und Schuhe könnten auch nass gewesen sein.
wovon eigentlich bei Dauerfrost um -20°C??
Zitat von TajnaTajna schrieb:Die anderen Verletzten sollen noch selbst gelaufen sein.
das war auch vor den Leuten vom Alpenclub Konsens. Hatte bereits die Auswertung der Fußspuren ergeben.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 22:34
@lawine

Im Zusammenhang mit dem Dyatlov-Pass-Vorfall wurde der Ausdruck "Schneebrett" verwendet, um darauf hinzuweisen, dass man davon ausgeht, dass sich wahrscheinlich nur eine kleinere Menge Schnee auf das Zelt geschoben hatte.

Möglicherweise hast du da ja mehr Hintergrundwissen?

Auch wenn es kalt ist schmilzt der Schnee, wenn er mit Kleidung oder Schuhen, die gerade getragen werden, in Kontakt kommt oder wenn er vom Wind durch Löcher in das wärmere Zeltinnere geweht wird.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 22:39
hallo,
@Tajna
schweres gepäck, schlechtes vorankommen etc. gehören zu so einer tour. Sie wussten das. Müsste jetzt genau nachlesen wer schon bei einer früheren tour angeschossen ( unfall ) und von einer schlange gebissen wurde. War sicher auch nicht so lustig.
Es war sicher was an kleidung nass aber nicht alles. Es gab papier im zelt, alter berbertrick: papier in die schuhe legen, wärmt auch. Auch fusslappen wie z. b. in stalingrad von soldaten benutzt ist besser wie nichts. Stücke aus der zeltplane schneiden und umhängen.
Im "normalen" leben läßt du keine verletzten zurück. In panik ist das was ganz anderes. Es gibt ausnahmen, aber die sind selten. Wenn du in einer situation bist, wenn es wirklich um dein leben geht, schaust du daß du raus kommst.
Erfrierungen an den füßen sind im obdachlosen bereich häufig, nur weil mir die zehen abfrieren höre ich nicht auf zu graben wenn das meine einzige chance ist. Da stoppt mich nur der zusammenbruch.
Bei unterkühlung setzt irgendwann sicher verwirrung ein ( z.b. weg mit der restkleidung mir ist warm ) aber egal was am/im zelt passierte, der adrenalinkick trägt dich lange. Adrenalin = power = wille zum leben. Nach dem weg zum wald, feuer an, denke ich auch, daß die unterkühlung zuschlug. Da war die zeit vom adrenalinkick vorbei.
Und bei allem glauben an die menschlichen superkräfte bei ausnahmesituationen, ich denke es wäre nicht möglich gewesen, ab zum wald, feuer machen, reden, unterstand graben, weiter laufen. Nicht mit diesen verletzungen. Das ausziehen der leichen war auch kräfteraubend. Mental geht es dir dabei sicher auch nicht so gut.
Es gibt doch den fall ( auch film ) komme jetzt nicht auf den namen, ein mann hat sich den arm amputiert selbst um aus einer klemme zu kommen. Diese schmerzen hältst du aus, weil du leben willst. Du gräbst, bis die fingerkuppen weg sind.
lg loisel


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.09.2015 um 22:41
dann will ich dir mal erklären, dass ein Schneebrett eine Lawine mit einem linenförmigen, breiten Anriss ist. Das heißt, die Lawine beginnt auf der gesamten Breite des Anrisses auf einer Gleitschicht zu rutschen. (Schnee besteht aus vielen Schichten, die unterschiedlich aufgebaut sind. Ist der Schnee nicht verdichtet, sind zuviel Spannungen im Hang oder kommt es zB durch Tourengeher zu einem Anriss, gehen die Schneemassen auf einer Gleitschicht (im Schnee) ab.
Im Gegensatz dazu gibts noch die Lockerschneelawinen, die einen punktförmigen Anriss haben.

ein Schneebrett IST eine Lawine


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