Aiolod schrieb:Ich meine, wenn ich nicht an Geister glaube, dann muss ich mir nicht nach jedem einigermaßen kuriosen Erlebnis nachweisen, dass da kein Geist beteiligt war. Das tue ich nur, wenn ich fürchte, da könnte einer sein, und mir diesen Gedanken ausreden will.
Warum muss man dafür fürchten, da könnte einer sein, und man muss es sich ausreden? Überhaupt nicht nötig.
Ich glaube z.B. nicht an grünkarierte Kraken die in Schubladen leben (jetzt mal etwas ausgesucht, das - anders als Geister - kulturell recht abwegig ist). Angenommen, jetzt käme mir doch einer unter für den grünkarierte Kraken just der Schubladeninhalt-Stibitzer wären, würden mir gute Gründe einfallen, warum das keine Krake gefressen haben kann: keine gesehen, und vertrocknen die nicht in so Schubladen selbt wenn sie da wären?
Ohne dass da eine unbewusste Krakenfurcht im Gange ist.
Selbstverständlich kann eine Furcht begründen, warum man sich einen Gedanken
ausreden will (a la: in dem Brief kann nichts Schlechtes stehen, da (Dicke, Farbe des Umschlags etc.)). Da ist ziemlich klar: Man fürchtet etwas, man will sich beruhigen, und man konstruiert Begründungen.
Aber dass z.B. da auf dem Dachboden ein Geist haust oder mir verstorbene Verwandte aus dem Jenseits helfen? Halte ich persönlich für genauso unwahrscheinlich wie grünkarierte Schubladenkraken.
Finde dafür aber z.B. psychologische Phänomene interessant. Etwa auch:
Warum einem ein Wort, von dem man der Meinung ist es erstmals zu sehen (und dann beschäftigt man sich etwas damit, z.B. schlägt die Übersetzung nach wenn es in einer Fremdsprache ist, informiert sich allgemein), auch wenn man es für selten hält auf einmal in kurzem zeitlichen Abstand wieder begegnet.
Da interessiert mich schon, weshalb, anstatt es nur als "Zufall, kommt halt vor" abzutun. Ganz ohne mir ausreden zu müssen, ein übersinnliches Phänomen wäre beteiligt.