Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

@hallo-ho

hallo-ho schrieb:Dieser Satz schwirrt immer wieder durch die Fraukethreads, aber gab es jemals dazu eine Quelle?

Sodele hab mal gesucht. Offenbar stammt diese Aussage aus einer Mail oder Telefonantwort gegenüber eines Users.

Hallo,

soviel ich weiß, gab es einen Verdächtigen in Nieheim, den man wohl auch eine ganze Weile observierte. Letztlich kam die Polizei jedoch zu dem Schluss, er habe mit der Sache nichts zu tun.
Aufgrund der überprüften Internetkontakte von Fraue Liebs (und das waren unglaublich viele) gab es eine handvoll Verdächtiger. Sie alle hatten Alibis. Auf meine diesbezügliche Frage hin, räumte man seitens der Polizei jedoch ein, bei keinem der Verdächtigen habe man das Gefühl gehabt, "mit dem Kerl stimmt aber was nicht." Es sei trotzdem durchaus möglich, dass man den Täter bereits vernommen habe...

viele Grüße,

crime-write....

Es gibt also wohl keine Quelle zum nachgucken

Gruß, Oce

@Ocelot
Danke, Detektiv Oce! :)

@hallo-ho
Das Problem ist nicht die Gegend, obwohl da wirklich nichts ist. aber es gibt ja noch diesen Radius, den man vom Funkmast entfernt sein konnte und trotzdem Entrup zugeordnet wurde. Entrup selbst brauchst Du nur mal googeln in der Bildersuche. Da müßte jeder Nachbar den anderen husten hören mal übertrieben gesagt, im Umfeld Steinheim und Nieheim mag es sicherlich auch Kneipen und die eine oder andere Disco geben. Aber wir reden hier vom "traditionsbewußten" meist tiefkatholischen ostwestfalen, Paderborn war die "Großstadt" dieser region oder man fuhr nach Bielefeld, Herford in den Goparc..., das ist alles sher ländlich in der Nieheimer Ecke. es ist ja auch bekannt, dass Schützenfeste in der Gegend stattgefunden haben, ob an dem Abend ist ein anderer Punkt.
Es ist jedenfalls nicht so, dass man in der regel unter Woche abends um diese zeit beschließt, ach lass uns nochmal kurz nach Nieheim oder Nachbardorf zum Schützenfest oder Kneipe xy fahren. Die Streckenführung dorthin ist unheimlich mühsig zu fahren.
In die Gegend fährt man nur mit einem Grund. Also zum Beispiel man hat da wirklich einen Anlaufpunkt oder es liegt auf der Strecke woanders hin. Aber beim Letzteren landet man auch eher selten im Entruper Umfeld.

Hallo,

ich lebe noch!

und während ich mal nicht hier war und so durchs Internet strollte, habe ich was gefunden. Es hat mit dem Frauke-Fall nicht direkt was zu tun, aber hier geht es um eine 16jährige, die auch entführt wurde, die ebenfalls zu Hause angerufen hat und die Eltern des Entführers wohl um das Mädchen in deren Haus wussten und nichts gemacht hatten.

Wer allerdings zart besaitet ist, sollte sich das besser nicht durchlesen....

http://www.thecontroversialfiles.net/2013/05/japanese-horror-story-torture-of-junko.html?m=1

@Adell
Deftig. Es ist wirklich die Frage wie eine Mutter/ein Vater reagiert hätten, wenn sie mitbekommen hätten, dass ihr Sohn "Mist" gemacht hat. Würden sie dei Polizei informieren oder "helfen das Problem zu beseitigen" und ihm das Versprechen abzwingen, sowas nie wieder zu tun.

@Fynn

als Mutter eines 23jährigen Sohnes, den ich über alles liebe, kann ich dir sagen, dass ich es trotzdem melden würde.

Wenn sich mein Sohn als Monster entpuppt, ist er auch nicht mehr beschützungswürdig.

Wenn mein Sohn zusammen mit 3 anderen Freunden ein Mädchen zu Tode quält, und das über 44 Tage, würde ich auch an mir und meinen Erziehungsmethoden zweifeln.

Mein Mitgefühl für eine leidende Kreatur wäre sicherlich größer.

In dem Frauke-Zusammenhang sehe ich dadurch aber auch eine Chance, dass es doch Mitwisser geben könnte, die irgendwann doch mal was sagen.

Wir grübeln ja immer über das Versteck nach und waren uns bisher relativ einig, dass das irgendetwas einsames, verlassenes, abgelegenes sein musste.

Hm...jetzt seh ich das anders....

@Adell

Ich meinte das auf einen Fall wie Fraukes bezogen.

Ich glaube es gibt viele Eltern, die erst über dei jahre einknicken würden.

Fynn schrieb:Ich glaube es gibt viele Eltern, die erst über dei jahre einknicken würden.

So, wenn der Schock über die Tat nicht mehr so groß ist und längst Gras über die Sache gewachsen ist...Ja. logisch und nachvollziehbar^^

@Interested
Hast Du Kinder?

@Fynn

Irrelevante Frage!

Wenn Eltern über die Tat ihrer Kinder zu sehr geschockt sind, wenn sie diese entdecken und dann verheimlichen und verschleiern - müssen nicht Jahre später, wenn sie selbst es verdrängt haben, plötzlich aktiv werden.

Und bitte kein persönliches bashing hier. Ich hab da nämlich keinen Bock drauf, nur weil ich den einen oder anderen Beitrag unlogisch finde.

@Interested
So unlogisch ist das gar nicht. Es gibt auch Täter, die über die Jahre einknicken, selbst wenn der Fall bereits in Vergessenheit geraten ist, und sich anvertrauen oder gar selbst bei der Polizei vorstellig werden.

Wobei ich sagen muss, dass ich wohl zu jenen gehören würde, die @Adell beschrieben hat.
Aber da gibt's sicherlich auch ganz Andere...

@Kältezeit

Hier halte ich es für absolut ausgeschlossen, dass noch "irgendwer" einknickt. Es gibt keine, absolut keine Spuren zum Täter, er ist aus dem Schneider und das seit 8 Jahren. Würden wir hier ganz am Anfang stehen, würde ich @Fynn oder Dir Recht geben - nur die Zeit, die vergangen ist, spricht dagegen.

@Interested
Aber aus genau diesem Grunde werden immer und immer wieder "cold cases" z. B. bei AK XY präsentiert. In der Hoffnung, es gäbe mittlerweise "Mitwisser" bzw. Anvertraute.

Im Grunde spielt die Zeit hier nicht dagegen, sondern eher dafür. Denn Zeit braucht es, bis der Täter merkt, dass er mit diesem Umstand einfach nicht (mehr) leben kann.

Aber natürlich gibt es auch jene, die scheren sich da nen Feuchten drum und empfinden weder Mitleid, noch sind sie sich einer Schuld bewusst... Das kann auf diesen Fall natürlich zutreffen.

Cold case, betrachte ich anders. Einfach nur den Umstand, dass sich Ermittler einen Fall noch mal neu vornehmen und andere Gedankenansätze zulassen und entsprechend schlussfolgern. Somit sinnvoll und unbedingt durchzuführen. Auch und gerade im Fall Frauke Liebs.

Aber den Täter, den juckt das nur insofern, dass er jederzeit mit so einer Maßnahme rechnen muss - aber ganz sicher wird dieser hier, sich nicht stellen. Schon gar nicht nach 8 Jahren. 8 lange Jahre ist er damit durchgekommen, wie es innen in ihm aussieht, ist ja ne andere Frage - aber er würde sein Leben nicht dafür riskieren, um sein Seelenheil wieder herzustellen. Das, hätte er den Eltern und der Familie Fraukes sonst schon längst zurückgeben können.

@Interested
Es werden auch oftmals alte Fälle präsentiert, ohne großartige neue Recherche, bei denen die Ermittler ganz klar sagen, dass sie auf Mitwisser hoffen.

Zeit heilt eben nicht alle Wunden und entsprechende Veränderungen im Leben des Täters oder eines Mitwissers (Gründung einer eigenen Familie, Kinder) und die daraus wachsende Empathie für die Angehörigen von Frauke, können einen Täter oder Mitwisser schon einknicken lassen.

Wieso bist du dir so sicher, dass es in diesem Fall nicht auch so sein könnte?

Kältezeit schrieb:Wieso bist du dir so sicher, dass es in diesem Fall nicht auch so sein könnte?

Weil man den Leichenfund dem Zufall überlassen hat, statt anonym den Eltern den Frieden zu geben. Die 8 Jahre, die vergangen sind und dass er sein eigenes Leben für wichtiger und wertvoller hält, als das von Frauke.

@Interested
Momentan noch, aber wie gesagt, da gibt's Umstände die einen Täter evtl. umdenken lassen können.

Mal ein kleiner Randaspekt: Ich habe heute meiner Mutter beim Zeitungsaustragen ausgeholfen in der Uhrzeit zwischen 2 und 6 Uhr waren wir auf einer dem Ablageort Fraukes sehr ähnlichen Strecke unterwegs. Ich war verwundert wie vollkommen ungesehen man sich in trotz Wochenendes bewegt. Wir haben mehrfach an waldigen Stellen gehalten und dort verweilt, ohne dass irgendwer unseren Weg gekreuzt hat. Dies nur als Beispiel für die Situation am Ablagetag.

@Anniroc

Anniroc schrieb:DNA wird es kaum noch geben

Ich gehe mittlerweile davon aus, dass man durch die Weiterentwicklung der molekularbiologischen Forensik bei entsprechender Asservierung die mitochondriale DNA des Täters finden würde. Da diese DNA zirkulär ist, ist sie viel stabiler als die nukleäre DNA und somit wahrscheinlich noch in ausreichender Menge vorhanden.

Ich gehe allerdings auch davon aus, dass die Täter-DNA in diesem Fall nicht weiterhilft.

Allerdings ist die Beweiskraft mitochondrialer DNA ohne weiteren Kontext aufgrund der statistischen Häufigkeit sehr gering. Diese DNA kann hauptsächlich zur Identifikation von sehr alten oder nur geringfügig vorhandenen menschlichen Überresten dienen. Ein sehr großes Negativbeispiel ist der Fall Jack the Ripper, in welchem Patricia Cornwell behauptete den Täter anhand DNA-Analyse überführt zu haben, aber dabei verschwieg, dass es sich um mitochondriale DNA handelte, die statistisch auf 500.000 Menschen gepasst hätte.