Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

Philowl schrieb: daher sprach ich auch vorsichtig von sozialer Intelligenz. Ein Mensch mit sozialer Kompetenz, aber zugleich verschiedenen Persönlichkeitsstörungen, die dessen Werdegang wohl eher dagradiert haben. Das ist natürlich recht spekulativ!

Seh ich genauso, das Problem, das ihn die Tat hat planen und ausführen lassen, ist ziemlich tiefgehend. Das "behindert" ihn auch im normalen Alltag , aber er kann es kompensieren und auf eine rückgezogene Art&Weise normal auftreten und handeln und in einer Nische gute, anspruchsvolle Arbeit leisten, allerdings nicht gut auf der Statusleiter hochklettern.
Würd denken der ist zurück gezogen und eher einzelgängerisch und wirkt er ruhig und sogar freundlich.
Ja ist rein spekulativ.

@z3001x
Braune Augen?
:-) (nichts für Ungut-mag Spekulatius auch manchmal gerne.)

@Tibetdog
auf braune Augen stand Frauke wohl, oder nicht?
Chris hat zumindest solche, muss mal nachhaken, was die anderen für welche hatten. ..

@z3001x
Warum die Anrufe?
Warum lässt ein Mann mit deinem Persönlichkeitsprofil diesen immensen Kontrollverlust/dieses hohe Risiko dass Frauke am Telefon nicht loyal ist zu?

nephilimfield schrieb: Ein Täter, den Frauke kannte, der genau in dieser Woche Urlaub/Ferien hatte, ein Wohnobjekt in Nieheim, vorbestraft...

Wenn der bis heute nicht gefunden wurde, war die Kripo wirklich sensationell unfähig.

Wenns einen Verdächtigen gäbe auf den all das zutrifft, aber man könnte ihm nichts oder nicht genug nachweisen, die Kripo würde es nicht hier posten und es gäbe auch kein Strafverfahren...

@z3001x
Kontrolle und Planung sind doch bei deinem Profil essentielle Eigenschaften!
Das passt doch nicht!

Mein Szenario ist natürlich hypothetisch und entspringt meiner eigenen subjektiven Logik.
Ich freue mich, wenn dieses zu Diskussionen anregt bzw. dieses angegriffen wird.
Nur soviel, ich denke würde man einen Herrn Östermann persönlich fragen, gäbe es den ein oder anderen u.U. recht stichhaltigen Tatverdächtigen und dieser wäre nicht der Ex (...).

Was mich perönlich angeht kann ich nur sagen, dass ich es entsätzlich finde, dass sich solche Ereignisse quasi vor der eigenen Haustür abgespielt haben. Ich wohne im Kreis Gütersloh, an der Kreisgrenze zu Paderborn, sozusagen noch in der Funkzelle Hövelhof.
Und meine feste Überzeugung ist, dass der Täter noch überführt werden kann bzw. überführt werden muss!!

@Philowl
Cold Case oder Geständnis heisst die letzte Hoffnung.

@Tibetdog
Kontrolle und Planung passen ausgesprochen gut zu dem Profil des Täters. Es ging ihm darum, sicher zustellen, die zur Verfügung stehende Zeit so zu gestalten, das Frauke als freiwillig verschwunden einsortiert wird, und er wollte - das hat mit der Störung zu tun, aufgrund der er diesen Mord plante und ausführte - eine Nähebeziehung zum Umfeld des Opfers als auch zum Opfer selbst aufbauen.
Bei der Durchführung hat er alles so vorbereitet und sein Konzept und Vorsichtsmaßnahmen pedantisch eingehalten, dass es keine Chance gab, entdeckt zu werden.
Was die vermutete Vorstrafe angeht, das ist bei einem Kapitaldelikt diesen Schweregrades eigentlich wahrscheinlich, dass es eine kriminelle Vorgeschichte gegeben haben könnte.
Könnte nat auch unentdeckt geblieben sein.

@z3001x
Dann muss er ja während der Telefonate Höllenqualen gelitten haben.
Und warum hat er für die Leichenablage nicht mehr Zeit und Muße eingeplant?

Tibetdog schrieb:Die als zuverlässig geltende Frauke entschliesst sich spontan dazu, rumzucruisen in dieser (BEWIESENEN!!!) Situation:

-hatte am nächsten Tag Schule
-wusste, dass ihr Mitbewohner, mit dem sie auch den Grossteil des Tages verbracht hatte und mit dem Absprachen bestanden auf sie wartete und dass er genau wusste, dass sie keinen Schlüssel hat
-befand sich höchstens 1,5 km von ihrer Wohnung entfernt, mit einem kurzen Reinspringen hätte sie die meisten Probleme lösen können
-war laut ihrer Freundin müde
-wollte nach Hause
-hatte ein leeres Handy und war jemand, dem ein funktionierendes Handy sehr sehr wichtig war
-hatte weder Geld noch Schlüssel

Das mag zwar auf den ersten Blick unlogisch erscheinen, allerdings könnten gerade der fehlende Schlüssel, der wartende Mitbewohner und das leere Handy der Grund für den Ausflug in Richtung Nieheim gewesen sein.

Davon ausgehend, dass Frauke von einem Freund oder Bekannten überraschend zur nächtlichen Spritztour eingeladen wurde darauf aber aus den aufgezählten Gründen (am nächsten Tag Schule, müde, wollte nach Hause) keine Lust hatte. Da kommt ein solcher Vorwand, ein plausibler Grund, die Einladung abzulehnen, doch wie gerufen, ist es doch grundsätzlich immer unangenehm, Absagen zu erteilen, wenn man den Gegenüber nicht kränken möchte.
Anstatt also geradeaus zu sagen "Nein, ich habe keine Lust" sucht man doch oftmals eher Ausreden oder Vorwände, sich der Situation zu entziehen.
So ist durchaus vorstellbar, dass Frauke also vorgab, eigentlich schon Lust auf den nächtlichen Ausflug zu haben, dass dies jedoch aus den genannten Gründen (Schlüssel, Mitbewohner, Handy) nicht möglich sei, zumal dies obendrein noch der Wahrheit entsprach.

Was, wenn der spätere Täter mit dem Ladekabel bzw. Ersatzakku nun die Lösung der Situation präsentiert?
"Kein Problem, du kannst deinem Mitbewohner von unterwegs bescheid geben. Ich verspreche dir, dass du spätestens um 1 Uhr daheim bist."

Gibt man sich dann die Blöße und sagt trotzdem noch ab?
Oder steigt man ein und ärgert sich über sich selbst, nun in diese dumme Lage geraten zu sein?

@Tibetdog
Die Telefonate hat er eher genossen, vermute ich.
Wozu hätte er die Leiche besser verstecken sollen? Er hat sie so gut versteckt, dass nicht mal die Todesursache ersichtlich wurde, maximaler Erfolg mit minimalem Einsatz.

@z3001x
Retrospektiv (!) ja.
Mehr aber auch nicht.
Die Leichenablage ist für einen planvoll kontrollierenden Täter mehr als untypisch!

@Hannebambel
Möglich ist das. Aber warum dann eine solche Sms um zehn vor eins und nicht früher?

@z3001x
Genossen, dass sie jederzeit hätte seinen Namen ins Telefon schreien oder verschlüsseln können...zumal sie ihn ja kannte?!
Schwer vorstellbar unter einem solchen Druck.

@Tibetdog
Weil der Akku eben erst um zehn vor eins wieder aufgeladen war und nicht früher. Woher soll ich das wissen? ;)

@Hannebambel
Und ab wann wurde es dann unfreiwillig?

Ich werde den Eindruck einfach nicht los, dass für Frauke in der gesamten Zeit der Korrespondenzen auch etwas auf dem Spiel stand, unabhängig der Entführung. Als spielten für Sie und die Dinge um sie herum ähnlich wie für den Täter in dem Spiel eine Schlüsselrolle, welche sie versuchte vor den Angehörigen zu vertuschen, beginnend mit der ersten, in meinen Augen freiwilligen sms, in der sie den Trip nach Nieheim bzw. die Person mit der Sie sich umgab unerwähnt liess...

@Hannebambel
Die meisten Geiseln machen sich klein bei einer Entführung und gehorchen. Die Einschüchterung geht auch ziemlich einfach. Und diese instinktive defensive Verhalten ist oft lebensrettend, weil es den Tätern schmeichelt.
Wenn sie den Namen geschrien hätte wäre sie 5 Minuten später tot gewesen. Abgesehen davon ist es denkbar dass sie zwar einen Namen kannte, das muss aber nicht einer gewesen sein, mit dem irgendjemand was anfangen konnte, also Spitzname oder ein Fake.

@Tibetdog
"Unfreiwillig" wäre es demnach schon zum Zeitpunkt des Einsteigens in Paderborn, weil Frauke ja eigentlich heim wollte. Ein Zwang lag natürlich hier noch nicht vor. Demnach wäre die SMS auch noch selbstbestimmt geschrieben worden.

Eigentlich wollte ich aber nur aufzeigen, wie schnell man "ungewollt" in eine solche Situation geraten kann, obwohl doch sämtliche Fakten dagegensprechen.