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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

7.027 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Erde, Weltall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

08.11.2010 um 19:01
Suppiluiluma war mißtrauisch und verlangte von der Königin eine Bestätigung des ersten Briefes. Empört über dieses Mißtrauen, erklärte sie erneut, einen seiner Söhne heiraten zu wollen. Nach zähen Verhandlungen willigte Suppiluiluma schließlich ein, seinen Sohn Zannanza nach Ägypten zu schicken. Aber er hatte zu lange gezögert. Diese außenpolitisch so bedeutsame Verbindung zwischen beiden Großmächten kam nicht zustande. Als Zannaza in Ägypten eintraf, war der vakante Königsthron schon besetzt. Der Machtkampf um den Thron, der Anlaß für das Angebot der Königswitwe war, war bereits zu Gunsten von Eje entschieden.

Statt den hethitischen Prinzen wieder nach Hause zu schicken, behielt Eja ihn in Ägypten, wo er alsbald verstarb. Suppiluiluma erklärte daraufhin Ägypten den Krieg, da er Eje für den Tod seines Sohnes verantwortlich machte, auch wenn es keine Beweise dafür gab.

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08.11.2010 um 19:05
Nach dem Tod seines Sohnes Zannanza eroberte Suppiluliuma das Reich Mitanni vollständig. Von Gegenwehr gab es keine Spur. Warum? Nach dem Tod des Königs von Mitanni, Tuschratta, strebte dessen ehrgeiziger Sohn Sattiwazza nach diesem Thron.
Sattiwazza wurde Verbündeter und Vasall des hethitischen Großkönigs. Er erhielt dafür den Titel eines Königs von Mitanni, der aber nichts mehr wert war: Mitanni hat seine Unabhängigkeit verloren. Es war zu einem Teil des Hethiterreich geworden.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

08.11.2010 um 19:08
Suppiluliuma benutzte dazu ohne Skrupel seine Verwandtschaft, um die Länder südlich des Taurus zu beherrschen. Sein Sohn Pijasili wurde König von Karkamissa, ein weiterer Sohn regierte in der Stadt Halpa.

Das wichtigste Herrschaftsinstrument für Suppiluliuma waren aber Verträge: Viele Städte (wie Ugarit) oder Regionen (wie Amurru, das Land der biblischen Amoriter) wurden durch Vasallenverträge gefesselt. Der Inhalt dieser Verträge war ganz einfach: Suppiluliuma verzichtete auf Plünderung, sorgte für Ruhe und Ordnung sowie für Schutz gegen anderere Eroberer. Im Gegenzug unterwarfen sich die Städte der hethitischen Oberherrschaft. Außerdem floss reichlich Gold, Gewürze und andere Rohstoffe als Tribute nach Hattusa
Mit einem Trick sorgte Suppiluliuma sehr schnell für Ruhe in den eroberten Gebieten: er setzte einen willigen Angehörigen der Herrscherfamilie als Marionette ein.


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08.11.2010 um 19:13
Mit der Eroberung Syriens und Mitannis war aus dem hethitischen Reich eine Großmacht geworden. Suppiluliuma stand damit auf einer Stufe mit den Pharaonen Ägyptens und den Königen von Babylon und Assur. Sein Traum von einem hethitischen Großreich ist damit wahr geworden.


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08.11.2010 um 19:18
@Keysibuna
Die häufige Abwesenheit Suppiluliumas von Hattusa, nutzten die Kaskäer hemmungslos aus. Plündernd und mordend fielen sie in die nördlichen Gebiete des Reiches ein. Suppiluliuma konnte diesmal nichts dagegen tun. Eine andere Katastrophe suche sein Reich heim: die Pest, genauer: die Beulenpest.
Suppiluliuma und sein Heer hatten die Beulenpest von Syrien ins eigene Reich eingeschleppt. Viele Tausende starben eines qualvollen Todes. Der schwarze Tod wütete in allen Gesellschaftsschichten und drohte alles zu zerstören, was Suppiluliuma aufgebaut hatte.


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08.11.2010 um 19:21
Die Katastrophe erreichte für den hethitischen Großkönig ihren Höhepunkt als sein Sohn und Nachfolger Arnuwanda der Pest zum Opfer fiel. Damit war das Reich ohne regulären Thronfolger. Vielleicht hätte man mit diesem Schicksalsschlag noch fertig werden können. Doch dann geriet der mächtige Staat ins Wanken: Suppiluliuma selbst starb den Pesttod.
Das hethitische Großreich, mächtig und scheinbar unbesiegbar, war damit führungslos geworden. Düstere Zeiten bahnten sich für die Hethiter an.


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08.11.2010 um 19:27
Mursili II. war noch jung an Jahren und Erfahrung, als er hethitischer Großkönig wurde. Er hatte Glück, daß das Herrschaftssystem Suppililiumas, vor allem in Syrien, so stabil war, das es die Unruhen nach dem Pesttod Suppiluliumas unbeschadet überstand.

Zunächst jedoch mußte sich Mursili um den Erhalt seiner Macht in Anatolien kümmern. Dies bedeutete im Einzelnen:

Die Beulenpest führte im ganzen Kerngebiet zu Unruhen und Unsicherheit. Viele sahen im Ausbrechen der Pest eine Strafe der Götter gegenüber Suppililiuma, da dieser so lange abwesend war und es versäumte, durch regelmäßige Feste die Sonnengöttin von Arinna zu feiern. Dieses Versäumnis holte Mursili schleunigst nach und konnte damit die Menschen besänftigen und die göttliche Ordnung wieder herstellen.
Im Norden galt es gegen die verschiedene Kaskäerstämme zu kämpfen.
Im Lande Arzawa mußte ebenfalls die hethitischen Geltung wiederhergestellt werden. Hier hatten sich die lokalen Machthaber dem ägäischen Land Ahhijawas genähert.
Im Nordosten Kleinasiens überfielen lokale Fürsten hethitische Dörfer und Städte. Mursili eroberte kurzerhand die ganze Region und gliederte sie in das Großreich ein.


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08.11.2010 um 19:31
Erst nachdem die Kernlande wieder fest in der Hand des Großkönigs waren, konnte er sich den südlichen Regionen zuwenden. Zwei mächtige Reiche trafen im syrischen Raum aufeinander.

Assyriens durch die Einnahme des Reiches Mitanni durch Suppililiuma wurde die Region Assur wieder unabhängig. Es nutzte die Schwäche des hethitischen Großreiches nach dem Tode zweier Großkönig um seinen Einfluß bis an die Grenze Karakamissas auszudehnen.
Ägypten: wieder einmal ging es um die strategisch wichtige Stadt Kadesch. Der ägyptische König Haremhab (1319-1292 v.Chr.)2 versuchte diese Region wieder unter ägyptische Oberhoheit zu bringen. Hethitische Truppen und das Erscheinen des Königs von Karkamis (Pijasili, Bruder von Mursili) beruhigte die Situation. Haremhab gab dieses Vorhaben zunächst auf.
Der Status quo war wiederhergestellt. Syrien war mehr oder weniger fest in hethitischer Hand. Die große Veränderung kam mit dem Tod Pijasilis, des Königs von Karkamis.

König Adad-nirari I. von Assyrien hielt die Sitiuation für günstig und das Hethiterreich für schwach. Er fiel in die, unter hethitische Kontrolle stehenden Gebiete östlich des Euphrats ein.
Mursilis unternahm deshalb einen Feldzug nach Karkamis, vertrieb den Assyrer und ordnete die Verhältnisse der Region neu.
Auch die beiden syrischen Fürstentümern Ugarit und Amurru wurden mit Verträgen in das hethische Großreich aufgenommen.

Damit waren die Eroberung Mursilis im syrischen Raum abgeschlossen. Ein wesentlicher Grund für diese Eroberungen waren die reichen Erträge dieser Region. Landwirtschaft, Handel und Spezialwirtschaft (wie z.B. die Purpurproduktion) machten Syrien zu einem wirtschaftlich reichen Land und damit auch jeden, der es kontrollierte.


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08.11.2010 um 19:34
Als Mursili um 1290 v.Chr. starb, gab es ausnahmweise keinen Machtkampf um die Nachfolge. Prinz Muwatalli II. übernahm ohne Problem den Thron von seinem Vater.

Ungewöhnlich, und deshalb für die Quellen berichtenswert, war das gute Verhältnis Muwatallis zu seinem begabten Bruder Hattusili, der als Truppenführer und Statthalter in der ständig unruhigen Nordprovinz diente.

Wir wissen sehr wenig über die Herrschaft Muwatillis. Dies hängt sicher auch mit der Verlegung der Hauptstadt des Hethiterreiches von Hattussa nach Tarhuntassa im Süden zusammmen. Vielleicht wollte Muwatilli näher an dem reichen Syrien sein, um schneller auf Veränderungen reagieren zu können.

Auf jeden Fall gab es keine Unruhen in den Provinzen, als Muwatilli Großkönig würde. Im Gegenteil. Im Westen Kleinasiens fand Muwatilli Unterstützung eines gewissen Alexanders von Wilusa, mit dem er den mittlerweile üblichen Unterwerfungs- und Schutzvertrag unterschrieb. Interessant: als mögliche Bedrohung des Großkönigs wurden die Länder Ägypten, Babylon und Assur genannt. Allein mit Ägypten fehlte noch eine "Einigung" über die südsyrische Region. Es mußte noch geklärt werden, wer die vorherrschende Macht in dieser Region war. Und dazu eignete sich das immer umstrittene Kadesch.


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08.11.2010 um 19:38
@Keysibuna
Auf den Wänden ägyptischer Tempel in Luxur, Abu Simbel und Abydos kann man heute noch die Reliefs der Pharaonen bewundern, die die Schlacht von Kadesch als großartigen Sieg Ramses II. gegenüber den Hethiterkönig Muwatalli darstellen. Das Verblüffende ist: diese Darstellung hat sich in den Köpfen der Menschen bis heute erhalten, während die historische Wahrheit anders aussieht:
Der Sieger war nicht Ramses, sondern Muwatalli.

Mit diesem Sieg des hethitischen Königs war das umstrittene Land Amurru wieder eindeutig in hethitischer Hand. Auch spätere Versuche Ägyptens an dieser Grenze etwas zu ändern scheiterten. Zu einem Frieden zwischen beiden Ländern kam es erst 20 Jahre später. Ein Grund für die Bereitschaft zur Aussöhnung und Annäherung waren die bevorstehenden Kämpfe gegen das neu erstandene Assur.


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08.11.2010 um 19:43
@faghira
@Keysibuna

Die Assyrer hatten sich aus der Herrschaft von Mitanni befreit. Sie traten sogar zum Teil deren Nachfolge an und herrschten nun über Teile des alten Reiches Mitanni. Der größere Teil eroberten die Hethiter. Sie bedienten sich des neuen Reiches Mitanni als halbselbständiger Pufferstatt zwischen Hatti und Assur.

Nach Muwatallis Tod herrschte für wenige Jahre dessen Sohn Urhitesub über das Hethitische Großreich.

Schon bald kam es jedoch zu einem Aufstand in der Königsfamilie. Um das Jahr 1265 v.Chr. wurde Urhitesub von seinem Onkel Hattusili abgesetzt und ins Exil nach Syrien geschickt. Der Abgesetzte hatte noch Glück, er war am Leben. Meistens endete ein Thronsturz mit dem Tod des Gestützten..

Hattusili war zum Zeitpunkt seines Thronraubes sehr erfahren in Politik und Kriegskunst. Er fuhrte seine Macht auf das Wohlwollen der Göttin Istar zurück, in deren Dienste er schon als Kind gegeben worden war. Gerade weil sein Regierungsantritt unrechtmäßig war, legte er größten Wert darauf, seinen kultischen und diplomatischen Verpflichtungen umfassend nachzukommen. Dabei stand ihm seine Gattin Puduhepa zur Seite, die als Großkönigin aktiv in die Politik und das Kultusgeschehen eingriff.


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08.11.2010 um 19:49
Das Ausgreifen Assyriens nach Syrien machte Hattusili klar, daß ein Zweifrontenkrieg drohte: gegen Assur und gegen Ägypten. Um das zu verhindern brauchte er Frieden mit Ägypten. Dort herrschte immer noch Ramses II. Es war das Ziel Hattusilis, den seit 20 Jahren andauernden Kriegszustand mit Ägypten zu beenden. Da Ramses ebenfalls dazu bereit war, kam es sehr schnell zu dem berühmten Friedensvertrag, der auf Tontafeln in Akkadisch3 (der damaligen Diplomatensprache) festgehalten wurden. Abschriften in Hieroglyphen bestätigen den Vertrag von ägyptischer Seite. Das Original war auf einer silbernen Tafel geschrieben, ist aber nicht mehr erhalten.


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08.11.2010 um 19:52
Bei diesem Staatsvertrag handelt es sich um den ersten bekannten "internationalen" Friedensvertrag in der Geschichte der Menschheit. Er wurde in Abschriften in Hattuscha und auf Stelen des Ramses in Karnak gefunden. Damit ist sein genauer Wortlaut bekannt und aus zwei unterschiedlichen Quellen verbürgt.

Inhalt des Friedensvertrages
Der Friedenvertrag hatte ein ganz klares Ziel: Frieden zwischen den beiden Königen und damit zwischen den beiden Ländern.
Ferner wird ein Nichtangriffspakt geschlossen, sowie eine Zusage gegenseitiger Unterstützung gegen innere und äußere Feinde.
Zusätzlich erhielt Hattusili die Garantie, daß sein Sohn als rechtmäßiger König anerkannt wird, womit Ägypten über die unrechtmäßige Aneignung des hethitischen Thrones durch Hattusili hinwegsieht.
Außerdem wurde die Auslieferung ägyptischer und hethitischer Flüchtlinge und deren Amnestie vereinbart.


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08.11.2010 um 19:54
@KlausBärbel

In 18 Artikeln wird nach einer umfangreichen Einführung, in der sich die beiden Herrscher mit ihren Titeln identifizieren, sich gegenseitig mit vielen Worten begrüßen und sich ewiger Freund- und Brüderschaft versichern, das vertragliche geregelt. Der Vertrag enthält:

-einen Frieden zwischen Ramses II. und Hattusili III. und damit auch zwischen Ägypten und dem Hethiterreich,
-einen Nichtangriffspakt,
-ein Bündnis gegen innere und äußere Feinde mit einer Zusage der gegenseitigen Unterstützung,
die Garantie der Anerkennung des Sohnes Hattusilis III., Tuthallias IV., als rechtmäßig nachfolgender König des Hethiterreichs und
-Amnestie und Auslieferung für hethitische und ägyptische Gefangene und Flüchtlinge.


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08.11.2010 um 19:55
@Keysibuna
Der Vertrag wurde dann mit einer Liste von Schwürgöttern abgeschlossen. Interessant ist, daß die Großkönigin Puduhepa in den Abschluß des Vertrages einbezogen wurde. Das Siegel Hattusilis (auf der Silbertafel) zeigt ihn mit seiner Frau, die von ihren Schutzgöttern (dem Wettergott und der Sonnengöttin von Arinna) umarmt werden.

Besiegelt wurde dieser Vertrag mit einer Heirat. Aber die Verhandlungen darüber dauerte 13 Jahre. Er dann heiratete eine Tochter Hattusilis den ägyptischen Pharao Ramses II.

Für Hattusili war dieser Friedensvertrag der Höhepunkt seiner Herrschaft. Warum? Er hatte dem mächtigsten Reich seiner Welt die Stirn geboten, sie besiegt und ihr einen guten Friedensvertrag abgerungen. Der Vertrag hatte aber auch einige ganz konkrete Auswirkungen:

Frieden mit Ägypten bedeutete, daß an dieser Grenze keine Truppen stationiert werden mussten. Damit wurden Kräfte frei, die sich um die möglichen Auseinandersetzungen mit Assyrien und Babylon kümmern konnten.
Es ging ein deutliches Signal nach Assyrien, Babylon und dem ägaischen Reich Ahhijawa, daß Hattusili im Kriegsfall auch auf die Unterstützung Ägyptens rechnen konnte. Dies stärkte die Position Hattussas ungemein.


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08.11.2010 um 19:57
@KlausBärbel

1246 v. Chr. schlug Hattusili III. zusätzlich die Heirat Ramses’ mit einer seiner Töchter, Maathorneferure, vor, um das Bündnis zwischen den beiden Ländern noch zu vertiefen. Zwei weitere Hochzeiten sollten folgen.

Während der Friedensschluss selbst auf einem rein diplomatischen Weg abgewickelt worden war, kam es Jahre später doch zu einem persönlichen Treffen der beiden Herrscher.

Der hethitische Prinz und Thronfolger Tuthallia besuchte das ägyptische Reich, woraufhin Ramses II. dessen Vater Hattusili III. einlud, seinen Sohn selbst in Ägypten abzuholen.

Im Land Kanaan traf Ramses II. den hethitischen König persönlich und geleitete ihn in seine Hauptstadt Pi-Ramesse.
Hier kam es dann wohl zu einem der ersten Gipfeltreffen zwischen zwei Staatsmännern in der antiken Geschichte.


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08.11.2010 um 19:57
@Keysibuna
Nachdem Hattusili internationale Erfolge, wie kein anderer hethitischer Großkönig, errungen hatte, galt es nun das Erreichte sicher an einen Nachfolger zu übergeben.

Tudhalija, ein Sohn Hattusilis und Puduhepas, wurde systematisch als Nachfolger Hattusilis aufgebaut. Da er aber nicht Erstgeborener war, setzte Hattusilis persönlich seinen ältesten Sohn ab und Tudhalija ein. Es folgte Ausbildung und Einsatz als Regent von Hakmissa, als Priester des Wettergottes von Nerik sowie als Oberster der Leibgarde des König. Militärisch führte Tudhalija mehrere Kriege gegen die stets unruhigen Kaskäer im Norden.

Demgemäß verlief die Übernahme der Herrschaft von Hattusili auf Tudhalija reibungslos. Das Reich war fest in der Hand des Großkönigs, viele Vasallen verhielten sich abwartend, ohne das es zu Aufständen kam.


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08.11.2010 um 19:59
Von entscheidender Bedeutung dabei war das Verhältnis zu den beiden wichtigsten Vizekönigtümern im Reich: zu Tarhuntassa und Karkamis. Mit beiden Ländern würde ein Staatsvertrag abgeschlossen, worin die genauen Grenzen festgelegt und beiden Vizekönigen den gleichen hohen Rang zugebilligt wurde. Karkamis und Tarhuntassa waren damit gleichberechtige Teilreiche des großhethitischen Reiches geworden.

Die außenpolitische Lage Hattusas blieb stabil: der Frieden mit Ägypten hielt, die Auseinandersetzungen mit Assyriens König Salmanassar blieben lokal begrenzt. Interessantes Detail: in einem Vasallenvertrag mit dem König von Amurru verfügte Tudhalija über das erste bekannte Handelsembargo. Dieses richtete sich gegen den Nachfolger Salmanssars: König Tukulti-Ninurta I.


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08.11.2010 um 20:01
Einige Unternehmungen Tudhalijas:

Feldzug nach Alasija (Zypern)
Ausbau der Oberstadt von Hattusa
Reliefausgestaltung des Feldheiligtums von Yazlikaya
Fortsetzung einer großen Kultreform und die Neugestaltung einiger Feste, welche schon unter Hattusili begonnen hatten.
Trotz dieser Erfolge brachen ab ca. 1223 v.Chr. unruhige Zeiten für Tudhalija an. König Tukulti-Ninurta I. von Assyrien eroberte Babylon. Diese Unruhe nutzte der abgesetzte Vizekönig von Tarhuntassa, Kurunta, um einen Staatsstreich gegen Tudhalija zu machen. Der Umsturzversuch war erfolgreich, obwohl er sich nur für ca. 1 Jahr als Großkönig halten konnte, bevor Tudhalija ihn wieder absetzte.

Tudhalija suchte anschließend die Auseinandersetzung mit Assyrien und verlor. Das Königreich Isuwa ging an Assyrien.

Tudhalija starb um 1215 v.Chr. und hinterließ sein Reich Arnuwanda III., der aber 1 Jahr später starb.


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08.11.2010 um 20:02
@KlausBärbel

Auch in den späteren Jahren nach dem Friedensschluss gab es eine rege Korrespondenz zwischen den beiden Königen, wobei ein nicht zu unterschätzender Faktor auch die Briefe zwischen den Königinnen Nefertari und Puduhepa waren.
Auch Ramses Mutter Tuja und sein Wesir Paser hatten brieflichen Kontakt zu den Hethitern.


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