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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

7.027 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Erde, Weltall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

08.11.2010 um 18:30
@Keysibuna
Am Anfang des 2. Jahrtausend v.Chr. lüftet sich der Schleier der Geschichte ein wenig. In Texten aus dem alten Assyrien tauchen erstmals indoeuropäische Namen auf, die wir heute den Hethitern zurechnen. Einige dieser Neueinwanderer machten schnell Karriere. Sie errangen hohe Ämter am Hofe bei den einheimischen Fürsten der Hatti in Anatolien. Von diesen übernahmen sie auch den Namen: Hatti - Hethiter.

Aus den Einwanderern und Dienern wurden langsam Einwohner und Herren Hattis. Dieser Übergang läßt sich nicht genau festlegen. Wir wissen aber, daß er spätestens im 17. Jh.v.Chr. abgeschlossen war.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

08.11.2010 um 18:33
@KlausBärbel

Der erste hethitische Großkönig, der in Hattuša seine Residenz nahm, stammte aus Kuššara, der Heimat des einstigen Zerstörers der Stadt Annita. Er nahm aber den Namen Hattušili, „der von Hattuša“, an.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

08.11.2010 um 18:34
@Keysibuna
Der legendäre Staatsgründer hieß Labarna. Er war nur ein kleiner König in Anatolien und lebte in Hattusa. Aber er änderte vor seinen politischen Taten seinen Namen und dies war auch sein Programm: Labarna nahm als neuen Namen Hattusili an. Das bedeutet "der von Hattusa". Er ging als Hattusili I. (1565-1540 v.Chr.) in die Geschichte ein - als der Gründer des "Alten Reiches"

Wie viele Kleinkönige träumte er sicher auch von einem "großen Reich". Im Gegensatz zu anderen, gelang ihm dies. Warum? Er selbst hat als Antwort die Götter angeführt. Genauer: der höchste Gott der Hethiter- der Wettergott - führte Hattusili persönlich über den Taurus, um diese Gebiete zu erobern.

Zunächst überrannte Hattusili viele Ort im zentralen Anatolien. Dann ging es - sozusagen Hand in Hand mit dem Wettergott - über den Taurus nach Süden.

Hattusili eroberte Aleppo (Halab) und nahm die Statue des dortigen Wettergottes mit nach Hattusa. Damit konnte er sich "großer König" nennen.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

08.11.2010 um 18:34
Großkönig Hattušili I. (1565 bis 1540 v. Chr) betrieb den Ausbau des Reiches durch gezielte Eroberungen in Inneranatolien und eine Expansion nach Süden über das Taurusgebirge nach Nordsyrien. Hattušili I. eroberte (Halab) Aleppo und nahm als Symbol der Überlegenheit die Statue des dortigen Wettergottes mit nach Hattuša.
Jetzt nannte er sich „großer König“.

Als schwierig erwiesen sich die Kämpfe gegen die Hurriter in Südostanatolien/Nordsyrien, gegen die Hattušili kein endgültiger Sieg gelang.
Er konzentrierte sich nun auf die Absicherung des neuen Reiches. Er bestimmte seinen Enkel Muršili I. (1540 bis 1530 v. Chr.) zu seinem Nachfolger.


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08.11.2010 um 18:35
@Keysibuna

Zurück zu den Eroberungen Hattusilis. Bis zur Eroberung Aleppos kämpfte der hethitische König nur gegen andere Kleinkönige. Richtig schwierig sollte es dann im Raum Südostanatolien / Nordsyrien werden. Hier lebte das kriegerische Volk der Hurriter, die nicht so einfach überrannt werden konnte. Hattusilis führte viele Kriegszüge gegen die Hurriter, er konnte sie aber nicht erobert. Die Möglichkeiten seines kleinen Reiches waren erschöpft. Also gab Hattusili seine Eroberungen auf und sicherte damit das Erreichte, das sich durchaus sehen lassen konnte: es gab eine neue Großmacht im zentralen Anatolien: die Hethtiter.

Hattusili bestimmte Mursili (I.) zu seinem Nachfolger. Der ersehnte sich nichts anderes, als die Eroberungen seines Vorgängers fortzusetzen. Das gelang ihm in eindrucksvoller Weise. Mursili eroberte in den wenigen Jahren seiner Herrschaft (1540-1530 v.Chr.) nicht nur Nordsyrien, sondern auch das weit entfernte Babylon. Die Eroberung Babylons war wahrscheinlich gar nicht geplant. So kühn konnte der Herrscher eines so kleinen Volkes gar nicht sein. Aber die Gelegenheit war günstig. Die Nachfolger Hammurabis hatten Babylon derart wirtschaftlich und militärisch heruntergewirtschaftet, daß es den Hethiter ein Leichtes war, die ruhmreiche Stadt zu erobern.


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08.11.2010 um 18:37
@KlausBärbel

Also eine kleine Bonus sozusagen^^


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08.11.2010 um 18:38
Bald darauf wurde Muršili, verraten von einem Verwandten, ermordet.


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08.11.2010 um 18:38
@Keysibuna
Schon damals ging das mit einem Bonus so :D

Mursili konnte Babylon nur kurz halten. Es kam zu einer Verschwörung gegen ihn. Mursili starb auf dem Höhepunkt seines Ruhmes durch Verrat aus der eigenen Familie.

Nach Mursilis Ermordung herrschte das absolute Chaos in Hattusa. Blutige Kämpfe innerhalb der königlichen Familie legten den jungen Staat lahm. Manche Eroberungen, wie Babylon, gingen verloren - für immer! Der Grund für diese mörderischen Zustände war: es gab nur eine anerkannte Thronfolgeregelung: der Stärkere setzt sich durch.

Das änderte sich erst mit der Thronbesteigung durch König Telipinu (um 1500 v.Chr.).


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08.11.2010 um 18:39
Es folgten auf den Thron vier Könige ohne bisher bekannte größere Bedeutung: Hantili I., Zidanta I., Ammuna, Huzzija I. bis etwa 1500 v. Chr. Telipinu die Macht übernahm und diese durch verschiedene Erlasse absicherte. Er versuchte, die Thronfolge durch einen größeren Einfluss der Versammlung der höchsten Adligen, als unabhängige Gerichtsinstanz, zu regeln. Es gab jetzt zum ersten Mal ein Kontrollinstrument außerhalb der königlichen Familie.


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08.11.2010 um 18:41
@Keysibuna
Nach der traditionellen Geschichtsschreibung beginnt das Mittlere Reich der Hethiter nach König Telipinu (um 1500 v.Chr.). Diese Epoche fängt mit einem außenpolitischen Rückzug an, bedingt durch innenpolitische Machtkämpfe. Die Könige waren so mit dem Erhalt ihres Königtums beschäftigt, daß z.B. der junge Staat Mitanni über den Euphrat nach Nordsyrien vorstoßen konnte.
Ebenfalls an Nordsyrien interessiert, zeigten sich die Ägypter unter Thutmosis III.
Die Auseinandersetzungen endeten mit dem Verlust des hethitischen Einflusses.


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08.11.2010 um 18:45
Großkönig Tuthalija I. (um 1420 v.Chr.) hatte sich wieder mal um die Kaskäer zu kümmern. Diese siedelten in den Bergregionen im Norden und Nordosten Hattusas. Vor allem zur Erntezeit fielen sie plündernd in die Stammlande ein. Schnelle Einfälle und schneller Rückzug in die Berge waren ihre Taktik. Praktisch alle Großkönige mussten gegen sie kämpfen. Keiner konnte sie besiegen. Im Gegenteil: die Kaskäer gehören zu den Erben der Hethiter nach deren "Untergang".


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08.11.2010 um 18:45
@KlausBärbel

König Tudhalija I. (etwa 1420 v. Chr.) versuchte das Einflussgebiet des alten Reiches wieder herzustellen.
Inschriften belegen Feldzüge an die Westküste in das Gebiet von Arzawa und in das nördliche Mesopotamien. Mit dem Reich von Kizzuwatna im Südosten der heutigen Türkei schloss er einen Vertrag.

Das Kerngebiet des Hethiterreiches blieb aber, auch unter seinen Nachfolgern bis zum Großkönig Šuppiluliuma I., auf Zentralanatolien beschränkt.

Neben den ständigen Angriffen durch die Kaškäer kommt es immer wieder zu Aufständen gegen die Hauptstadt Hattuša, bei denen lokale Fürsten nach Unabhängigkeit streben.


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08.11.2010 um 18:46
@Keysibuna
Tuthalija versuchte trotzdem die Macht des alten Hethiterreiches wiederherzustellen. Inschriften und Texte belegen Feldzüge in das Land Assuwa (Westküste der heutigen Türkei) und nach Nordmesopotamien.
Mit dem Reich Kizzuwatna (heutige südliche Türkei) schloß er einen Vertrag, aus dem der langsam wiederkehrende Einfluß Hattusas in Nordsyrien herauszulesen ist.

Trotz aller außenpolitischen Erfolge Tuthalijas beschränkte sich sein Einfluß auf Zentralanatolien. Dies blieb auch unter seinen Nachfolgern bis Suppiluliuma so. Immer wieder ist von Rebellionen gegen Hattusa bzw. von Einfällen und Plünderungen der Käskäer die Rede. Lokale Fürsten machten sich quasi unabhängig.
Hattusa mußte ständig seinen Anspruch auf Herrschaft in Anatolien beweisen.


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08.11.2010 um 18:48
@KlausBärbel

Großkönig Šuppiluliuma I. reformierte das Reich und konnte seine mächtigen Gegenspieler, den hurritischen Staat von Mittani im Bereich von Euphrat und Tigris (heute Südosttürkei, Nordsyrien und Nordirak) zurückdrängen.

Auch das im Westen gelegene, zwischenzeitlich zur Großmacht aufgestiegene Reich Arzawa wurde zerschlagen.
Das hethitische Reich beherrschte nun fast ganz Kleinasien und Syrien.
Das hethitische Gebiet in Syrien grenzte direkt an die nördlichste Provinz des ägyptischen Reiches, und so kam es auch zwischen diesen beiden Mächten bald zu Kämpfen.


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08.11.2010 um 18:49
@Keysibuna
Mit dem Regierungsantritt Suppiliulumas (um 1355 v.Chr.) beginnt eine neue Phase der hethitischen Geschichte, die sich vom Älteren und Mittleren Reich unterscheidet.

Zunächst hatte Suppiliuluma sich jedoch mit den gleichen Problemen herumzuschlagen, wie seine Vorgänger: Sicherung seiner Macht, Zurückwerfen der Kaskäer im Norden. Als er beides erreicht hatte, konnte er sich um sein eigentliches Ziel kümmern: die Hethiter sollen Großmacht werden.


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08.11.2010 um 18:52
Es gab zu dieser Zeit im Vorderen Orient im wesentlichen 2 Großmächte: Ägypten und Mitanni. Ägyptens Herrschaft reichte bis nach Syrien hinein, wo es auf die westlichen Grenzen des Mitannireiches traf. Dieser nordsyrische-obermesopotamische Raum hatte sich im 2. Jt. v.Chr. zur wichtigsten Kontaktzone zwischen dem Vorderen Orient und dem östlichen griechischen Mittelmeerraum entwickelt. Hier wurde viel Geld durch Handel umgesetzt.

In Mitanni herrschte König Tuschratta über den gesamten "Fruchtbaren Halbmond", also von der Mündung des Orontes bis zum Tigris. Er suchte den diplomatischen Ausgleich mit Ägypten, weil sein Reich an vielen Stellen bedroht wurde: im Süden versuchte das Land Assur seine Unabhängigkeit von Mitanni zu erlangen, im Norden schienen die Hetither ihre innere Krise überwunden zu haben und sich in Richtung Mitanni umschauen zu wollen.


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08.11.2010 um 18:54
Nachdem Suppiliuluma sein Reich geordnet hatte, begann er mit einem beeindruckenden Marsch nach Süden und Osten. Er zog über den Taurus zum oberen Euphrat nach Mitanni bis zur Hauptstadt Wasukkanni. Jeden Kampf vermeidend marschierte er nach Süden und Westen - nach Aleppo in das Land Mukis (Nordsyrien). Hier empfing er die Unterwerfung des Königs von Ugarit. Ugarit war eine der wichtigsten Hafenstädte des östlichen Mittelmeeres, ein zentraler Umschlagplatz für Waren aus Ägypten, Zypern und dem Ägäisraum.
Hier wurde sehr viel Geld umgesetzt. Mit dieser Stadt unterzeichnete Suppiliuluma einen Vasallenvertrag, der typisch für seine Herrschaft werden sollte und mit zu seinem Erfolg beitrug: Hatti bot Schutz und erhielt dafür Treue und Tribute.Dann ging es weiter zur letzten Station: Kadesch (Qades), das zu dieser Zeit ägyptisch war. Weiter nach Süden zog Suppililuma aber nicht. Er betonte, daß er nicht gegen Ägypten, sondern nur gegen Mitanni kämpfte.

König Tuschratta von Mitanni vermied aber jeden Kampf mit den Hethitern. Als marschierte Suppiliuluma zurück nach Hattuscha. Der Sinn des ganzen Unternehmens war es wohl zu zeigen: "Wir sind wieder da". Die Einnahme Mitannis vollzog sich auf friedliche Weise:


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08.11.2010 um 18:54
Im folgenden Jahr traf aus Mitanni die Nachricht ein, daß König Tuschratta einem Attentat zum Opfer gefallen sei. Sein Sohn und Nachfolger Sattiwaza soll, so will es die hethitische Überlieferung, sich Suppiliuluma am Fluß Kizil Irmak vor die Füße geworfen haben. Damit war das Mitannireich unterworfen. Suppiliuluma konnte sich als Beschützer darstellen.


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08.11.2010 um 19:00
@KlausBärbel

Als eines der bedeutendsten Ereignisse der hethitischen Geschichte gilt die Schlacht bei Kadeš (1274 v. Chr.), in der die Armeen des Großkönigs Muwatalli II. und des Pharaos Ramses II. aufeinandertrafen sowie der nachfolgende Vertrag zwischen Ramses und Hattušili I. (1259 v. Chr.) Hierbei handelt es sich um den ältesten schriftlich überlieferten Friedensvertrag der Welt, von dem unter anderem eine Kopie – als ein Symbol für den Frieden – im UNO-Gebäude in New York zu sehen ist.


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08.11.2010 um 19:01
@Keysibuna
Ägypten hatte nach den Kämpfen um Kadesch Truppen dort hingeschickt, um die Region wieder eindeutig unter ägyptische Hoheit zu stellen. Suppiluiluma konnte dies, aus seiner Sicht, nicht hinnehmen. Geschickt wartete er ab, bis Ägypten eine Schwäche zeigt. Nach dem Tod Pharao Tutanchamun kam es in Ägypten zu inneren Machtkämpfen.

Als Suppiluiluma vor Karkamis stand, erhielt er völlig überraschend einen Brief von der Witwe des verstorbenen Pharaos. Darin bot sie ihm an, einen seiner Söhne zu heiraten und diesen damit zum Pharao zu machen.

Sie schrieb u.a.: "Mein Gemahl ist gestorben und ich habe keinen Sohn. Die Leute sagen, daß du viele Söhne hast. Wenn du mir einen deiner Söhne sendest, könnte er meine Gatte werden. Niemals werde ich einen meiner Diener zum Gatten nehmen."


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