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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

7.027 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Erde, Weltall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:31
Dabei führte die militärische Krise und der endgültige Verlust der reichsten Provinzen zu einer massiven Veränderung im Reich, in dem nun Griechisch endgültig das Lateinische verdrängte. Da zugleich auch der Balkan zeitweilig größtenteils der kaiserlichen Kontrolle entglitt, waren die Oströmer im Wesentlichen auf Kleinasien und die Hauptstadt zurückgeworfen.

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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:33
@Keysibuna
Was das Reich an Gebieten verlor, gewann es an Gleichförmigkeit. Die antike Zivilisation war seit Jahrhunderten von der Existenz zahlreicher größerer und kleinerer Städte – póleis – geprägt gewesen; diese Zeit endete nun.

Die meisten Städte wurden aufgegeben oder schrumpften auf die Größe von befestigten Dörfern, den sogenannten kastra. Die verlorenen südlichen und orientalischen Provinzen unterschieden sich kulturell erheblich vom Norden und gehörten seit dem 5. Jahrhundert mehrheitlich den orientalisch-orthodoxen, monophysitischen Kirchen an, die mit der griechisch-orthodoxen Kirche der nördlichen Provinzen seit 451 im Streit lagen.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:33
Dieser Konflikt war vielleicht einer der Gründe für die baldige Akzeptanz der neuen muslimischen Herren in Syrien und Ägypten, was aber in der neueren Forschung wieder stark umstritten ist. Der unter kaiserlicher Kontrolle verbliebene Norden des Reiches gelangte jedenfalls zu größerer Geschlossenheit und höherer Kampfbereitschaft.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:34
@KlausBärbel

Die beiden abgewehrten Belagerungen durch die Araber in den Jahren 674-678 sowie 717/18 stoppten den Vormarsch der Muslime nach Europa und sind ebenso wie die Schlacht bei Tours und Poitiers durch die Franken von welthistorischer Bedeutung.
Allerdings wirkte sich der endgültige Verlust der reichen römischen Orientprovinzen nach 636 auch auf die Hauptstadt aus; so entfielen nun die Getreidelieferungen aus Ägypten.

Während die Araber im Laufe des 8. bis 10. Jahrhunderts teilweise zurückgedrängt werden konnten, wurden die Bulgaren zur neuen Bedrohung für die Stadt. Zu einer ersten (ebenfalls erfolglosen) Belagerung kam es 813. Die Serie der Angriffe riss auch im 9. und 10. Jahrhundert nicht ab, als Bulgaren und Rus, im Jahr 1090 die Petschenegen, mehrfach den Versuch einer Eroberung Konstantinopels unternahmen.

In der Regel führten diese Belagerung zur Verwüstung des thrakischen Umlands der Stadt, und auch das leichter befestigte Chalcedon wurde mehrfach von Persern und Arabern eingenommen, geplündert und zerstört.


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09.11.2010 um 18:39
@Keysibuna

Der Preis für das Überleben war jedoch der dauerhafte Verlust von zwei Dritteln des Reiches und der meisten Steuereinkünfte. Die spätantiken Strukturen von Staat und Gesellschaft verschwanden in dieser Zeit zu großen Teilen.
Es verwundert ohnehin, dass Byzanz den nachfolgenden, Jahrzehnte andauernden Kampf ums Überleben gegen eine enorme feindliche Übermacht überstand. Mit dazu bei trug (neben innerarabischen Streitigkeiten und den geographischen Besonderheiten Kleinasiens) wohl das berühmte System von Militärprovinzen, die sogenannten Themen.


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09.11.2010 um 18:42
@KlausBärbel

Ja sie konnten sich sehr lange und erstaunlich gut halten.


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09.11.2010 um 18:43
@Keysibuna

Diese wurde vermutlich erst nach der Regierungszeit des Herakleios geschaffen, anders als in der älteren Forschung oft vermutet, um den ständigen Angriffen und dem Verfall des städtischen Lebens außerhalb der Hauptstadt zu begegnen. Tendenzen, die bereits seit langem vorhanden waren, kamen nach 636 in vielen Bereichen von Staat und Gesellschaft voll zum Tragen. Zugleich endeten zahlreiche Produktionsstränge – die spätantike Phase des Oströmischen Imperiums gelangte an ihr Ende, und es entstand das Byzantinische Reich des Mittelalters


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09.11.2010 um 18:45
@Keysibuna
Im Verlauf des 7. Jahrhunderts verlor Byzanz infolge der Islamischen Expansion auch zeitweilig die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer (Niederlage bei Phoinix 655) und konnte zudem nur mit Mühe Kleinasien halten, wo es immer wieder zu arabischen Überfällen kam, während auf dem Balkan Slawen und Bulgaren das Reich bedrängten und die kaiserliche Herrschaft auf einige wenige Orte begrenzten. Die Zeit von der Mitte des 7. bis ins 8. Jahrhundert war weitgehend von Abwehrkämpfen geprägt, in denen die Initiative fast ausschließlich bei den Feinden von Byzanz lag.


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09.11.2010 um 18:47
@KlausBärbel

Aber ab 800 begann wieder ihre Macht zu wachsen.


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09.11.2010 um 18:48
@Keysibuna
Das stimmt. Ab 800 ging es dann wieder aufwärts.

Kaiser Konstans II. verlegte seine Residenz von 661–668 ins sizilianische Syrakus, vielleicht, um von dort aus die Seeherrschaft gegen die Araber zu sichern, doch kehrten seine Nachfolger wieder in den Osten zurück. Im Jahr 679 musste Kaiser Konstantin IV. Pogonatos das neugegründete Bulgarenreich auf dem Balkan anerkennen. 674–678 kam es sogar zur Belagerung Konstantinopels durch die Araber, die aber durch den Einsatz des sogenannten Griechischen Feuers, das sogar auf dem Wasser brannte, zurückgeschlagen werden konnten. Das Reich blieb in der Folgezeit auf Kleinasien beschränkt, hinzu kamen noch Gebiete auf dem Balkan, in Italien sowie bis 698 in Nordafrika


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09.11.2010 um 18:49
@Keysibuna
Die wohl bedrohlichste Belagerung Konstantinopels durch die Araber fand 717–18 statt; nur dank der Fähigkeiten Kaiser Leos III., der erfolgreichen Flottenoperationen (wobei die Byzantiner wieder das Griechische Feuer einsetzten) und eines extrem harten Winters, der den Arabern schwer zu schaffen machte, konnte sich die Hauptstadt halten. 740 wurden die Araber bei Akroinon von den Byzantinern entscheidend geschlagen. Wenngleich die Abwehrkämpfe gegen die Araber weitergingen, war die Existenz des byzantinischen Reiches nun nicht mehr ernsthaft von den Arabern gefährdet.


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09.11.2010 um 18:50
@KlausBärbel


746 fielen die Truppen Kaiser Konstantin V. in Syrien ein und eroberten von den durch Bruderkrieg geschwächten Arabern die Stadt Germanikea.


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09.11.2010 um 18:51
@Keysibuna
Auf dem Balkan befand sich Byzanz währenddessen in schwere Kämpfe mit den Slawen verwickelt, die nach dem Zerfall des Awarenreiches in die byzantinischen Gebiete einrückten. Weite Teile des Balkans waren dem byzantinischen Zugriff entzogen, doch gelang es in der Folgezeit Griechenland nach und nach von den Slawen zurückgewinnen, die seit dem 7. Jahrhundert in die Sklaviniai eingezogen waren. Dafür erwuchs dem Reich ein neuer Gegner in Gestalt der Bulgaren, die nun erfolgreich eine eigene Staatsbildung anstrebten.


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09.11.2010 um 18:52
@KlausBärbel

Kaiser Nikephoros I. hatte sich während seiner Herrschaft gegen mehrere Gegner zur Wehr zu setzen, 805 fiel ein slawisches Heer in den Peloponnes ein, 806 drang ein starkes moslemisches Heer bis nach Kappadokien vor.

Im Jahre 809 eroberte Krum, der Khan der Bulgaren, die byzantinischen Stadt Serdika (Sofia) und veranstaltete ein Massaker. Darauf zog der Kaiser mit seinem Heer los und verwüstete seinerseits die bulgarische Hauptstadt Pliska.

811 zog Kaiser Nikephoros I. erneut aus, um die Bulgaren unter Khan Krum endgültig zu vernichten, allerdings lockte dieser das byzantinische Heer nach vielen eigenen Niederlagen in eine Falle.

Das byzantinische Heer wurde vernichtet und der Kaiser fiel in dieser Schlacht. Der letzte Tod eines Kaiser im Felde lag über vierhundert Jahre zurück, es war Kaiser Valens im Jahre 378.


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09.11.2010 um 18:53
@Keysibuna
Kaiser Leo III. entfachte jedoch auch, wohl aus ernsthafter persönlicher Überzeugung, 726 den sogenannten Bilderstreit, der über 110 Jahre andauern sollte und mehrmals Bürgerkriege aufflackern ließ, zuletzt den von 843 bis 872 währenden Krieg gegen die Paulikianer.

Allerdings sind die Schriften der bilderfeindlichen Autoren nach dem Sieg der Ikonodulen vernichtet worden, sodass die Quellen für diese Zeit fast ausschließlich aus der Perspektive des Siegers geschrieben wurden und dementsprechend problematisch sind. Ausgelöst durch einen Vulkanausbruch in der Ägäis ließ Leo 726 die Christus-Ikone über dem Chalketor am Kaiserpalast entfernen


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09.11.2010 um 18:54
Anerkennung von Karl dem Großen als gleichberechtigter Kaiser des Weströmischen Reiches durch den byzantinischen Kaiser Michael I. Der Khan Krum erobert weitere Städte des byzantinischen Reiches und belagert 813 Konstantinopel.
Kaiser Michael dankt ab und Leon V. wird neuer Kaiser.
Khan Krum muß erkennen, daß die Stadt uneinnehmbar ist und trifft sich mit Kaiser Leon V. außerhalb der Mauern zu Verhandlungen. Der Kaiser versucht dabei den Khan hinterrücks zu ermorden, aber der kann fliehen und schwört Rache. Verwüstend und brandschatzend zieht er durch das Reich und bereitet sich schließlich auf die Eroberung Konstantinopels vor.
Am 13.April 814 stirb er plötzlich und für Byzanz ist erstmal die größte Gefahr gebannt.


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09.11.2010 um 18:56
@Keysibuna
Die militärischen Erfolge Leos ermöglichten es ihm offenbar, ohne größeren Widerstand Ikonen (die in der Ostkirche allerdings damals auch keine so große Rolle wie heute spielten) durch Kreuzesdarstellungen zu ersetzen, die von allen Byzantinern anerkannt werden konnten.

Dass Leo zur Abkehr von der Bilderverehrung durch Einflüsse aus dem islamischen Bereich angeregt wurde, wird heute eher skeptisch gesehen, waren doch die ikonoklastischen Kaiser auch überzeugte Christen, die eben deshalb die Ikonen ablehnten, weil sie der Meinung waren, dass das göttliche Wesen sich so nicht einfangen ließ.


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09.11.2010 um 18:57
Zudem war das Kreuz, das die Ikonen ersetzen sollte, im islamischen Bereich geächtet. Die moderne Forschung geht auch heute nicht mehr davon aus, dass Leo ein regelrechtes Bilderverbot erließ oder dass es gar zu schweren Unruhen kam, wie die ikonodulen Quellen unterstellen. Offenbar wurde diese Phase des Bilderstreits kaum mit der Härte geführt wie die zweite Phase im 9. Jahrhundert


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09.11.2010 um 19:04
@KlausBärbel

Kaiser Leo III. entfachte jedoch auch, wohl aus ernsthafter persönlicher Überzeugung, 726 den so genannten Bilderstreit, der über 110 Jahre andauern sollte und mehrmals Bürgerkriege aufflackern ließ, zuletzt den von 843 bis 872 währenden Krieg gegen die Paulikianer.


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09.11.2010 um 19:05
@Keysibuna
Leo führte im Inneren mehrere Reformen durch und war auch militärisch sehr erfolgreich. So ging er in Kleinasien offensiv gegen die Araber vor, wobei sein Sohn Konstantin sich als fähiger Kommandeur erwies. Als Konstantin seinem Vater schließlich 741 als Konstantin V. auf den Thron nachfolgte, setzte er, nachdem er einen Aufstand seines Schwagers Artabasdos niedergeschlagen hatte, die bilderfeindliche Politik Leos fort und schrieb zu diesem Zweck sogar mehrere theologische Abhandlungen.


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