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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

7.027 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Erde, Weltall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:00
Gebietsverluste infolge militärischer Niederlagen (unter anderem in der Schlacht von Manzikert im Jahr 1071) zwangen die Byzantiner Ende des elften Jahrhunderts, Hilfe im christlichen Westen zu suchen. Dem Vordringen der Normannen über Süditalien bis auf das griechische Festland konnte nur dank der Venezianer Einhalt geboten werden, im Gegenzug wurden ihnen Handelsprivilegien, Zollnachlässe sowie eine Handelsniederlassung in Konstantinopel vertraglich zugesichert. Weitere Hilfegesuche im Westen führten zum Ausruf des Ersten Kreuzzugs durch Papst Urban II., infolgedessen ein Heer aus allen Teilen Westeuropas Richtung Konstantinopel zog, wo im April 1097 die letzten Abteilungen eintrafen.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:00
@Keysibuna
Während der Regierungszeit Justinians, der als letzter Augustus Latein zur Muttersprache hatte, wurde auch die Hagia Sophia erbaut, für lange Zeit die größte Kirche der Christenheit und der letzte große Bau des Altertums. Ebenso kam es 534 zur umfassenden und wirkungsmächtigen Kodifikation des römischen Rechts (das später so genannte Corpus iuris civilis). Auf dem religionspolitischen Sektor konnte der Kaiser trotz großer Anstrengungen keine durchschlagenden Erfolge erzielen.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:03
@KlausBärbel

529 wurden alle römischen Gesetze aufgeschrieben und von den damals bedeutendsten Juristen kommentiert. Mit diesem "Codex Justinianus" legte Kaiser Justinian I. den Grundstein der europäischen Rechtsgeschichte.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:04
@Keysibuna
Die andauernden Spannungen zwischen orthodoxen und monophysitischen Christen stellten neben der leeren Staatskasse, die Justinian hinterließ, eine schwere Hypothek für seine Nachfolger dar. Justinians lange Herrschaft markiert eine wichtige Übergangszeit vom spätantiken zum mittelbyzantinischen Staat, auch wenn man Justinian, den „letzten römischen Imperator“ (G. Ostrogorsky), insgesamt sicherlich noch zur Antike zu zählen hat.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:05
Unter seinen Nachfolgern nahm dann auch die Bedeutung und Verbreitung der lateinischen Sprache im Reich immer weiter ab, und Kaiser Maurikios gab mit der Einrichtung der Exarchate in Karthago und Ravenna erstmals den spätantiken Grundsatz der Trennung von zivilen und militärischen Kompetenzen auf, wenngleich er im Kerngebiet des Reiches noch an der herkömmlichen Verwaltungsform festhielt.


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Der Kosmos und die Schätze der Welt-Gibt es eine Verbindung?

09.11.2010 um 18:08
Die Wiederherstellung des römischen Reiches ("restauratio imperii") bezog sich jedoch nicht nur das Territorium, sondern auch auf das politische Erbe aus der Blütezeit des Imperium Romanum, der Zeit der großen Cäsaren.

Eine wichtige Rolle spielte dabei ein Bibelzitat, dass das Ende der Welt voraussagte, falls das "vierte Reich" unterginge – eine politische Theorie jener Jahre. Das babylonische, das persische und das griechische Reich waren bereits untergegangen. Würde also das vierte – das römische Reich – auch noch untergehen, wäre das Ende der Welt erreicht.

Deshalb setzte Justinian I. alles daran, dieses Szenario nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Es gelang ihm die Vandalen von der nordafrikanischen Küste zu vertreiben, von den Westgoten die Südspitze Spaniens zu erobern und – nach langen Kämpfen – die Ostgoten aus Italien zu verdrängen. Damit hatte er zwar die römische Herrschaft um das Mittelmeer wieder hergestellt, aber die Wiederherstellung des gesamten Imperium Romanums war gescheitert.


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09.11.2010 um 18:09
@Keysibuna
Ab der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts brachten leere Kassen und an allen Fronten auftauchende Feinde das Reich erneut in ernste Schwierigkeiten. In der Regierungszeit von Justinians Nachfolger Justin II., der 572 einen Krieg mit Persien provozierte und infolge seiner Niederlage einen Nervenzusammenbruch erlitt und dem Wahnsinn verfiel, besetzten die Langobarden bereits ab 568 große Teile von Italien. Währenddessen drangen die Slawen seit etwa 580 in den Balkanraum ein und besiedelten ihn bis zum Ende des 7. Jahrhunderts größtenteils. Mit dem gewaltsamen Tod des Kaisers Maurikios im Jahr 602, der 591 einen vorteilhaften Frieden mit den Sassaniden hatte schließen können und energisch gegen die Slawen vorgegangen war, eskalierte die militärische Krise.


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09.11.2010 um 18:11
@KlausBärbel

626 schlug sich eine sassanidische Elitetruppe bis zum Bosporus durch.
Vor der Landmauer Konstantinopels marschierten die Awaren auf, während Kaiser Herakleios in einem Kleinkrieg in Armenien gebunden war. Als die Awaren mit ihren Booten die Perser übersetzen wollten, öffnete sich das Sperrwerk vor dem Goldenen Horn.
Die Schlachtdromonen der kaiserlichen Flotte sollen ein furchtbares Gemetzel angerichtet haben.

Zwei Jahre später vernichtete Herakleios unweit von Gaugamela, wo einst Alexander den Orient gewann, das sassanidische Heer. Zwei Jahre später wurde das geraubte Heilige Kreuz wieder in Jerusalem errichtet.


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09.11.2010 um 18:13
@Keysibuna
Seit 603 erlangten die sassanidischen Perser unter Großkönig Chosrau II. zeitweilig die Herrschaft über die meisten östlichen Provinzen. Bis 620 hatten sie sogar Ägypten und Syrien, und somit die reichsten oströmischen Provinzen, erobert, und standen 626 sogar vor Konstantinopel. Ostrom schien am Rande des Untergangs zu stehen, da auf dem Balkan auch die Awaren und ihre slawischen Untertanen auf kaiserliches Gebiet vordrangen. Begünstigt wurden diese Vorgänge noch durch einen Bürgerkrieg zwischen dem seit 602 regierenden Kaiser Phokas und seinem Rivalen Herakleios.


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09.11.2010 um 18:15
@KlausBärbel

Militärisch galt Konstantinopel aufgrund der Theodosianischen Mauern lange Zeit als uneinnehmbar und als die stärkste Festung der bekannten Welt;

zahlreiche Angriffe und Belagerungen scheiterten an dem mehrfach gestaffelten Befestigungswerk der Stadt. Die Zufahrt zum Hafen konnte mit einer gewaltigen Kette versperrt werden.

Die Festung Konstantinopel kontrollierte damit auch den Übergang von Europa nach Asien und trug entscheidend dazu bei, dass die reichen römischen Orientprovinzen während der Völkerwanderung für Hunnen und Germanen praktisch unerreichbar blieben.

Umgekehrt spielte die Stadt auch bei der Abwehr von Angriffen von Osten her eine ähnliche Rolle. Zu einer ersten echten Bewährungsprobe kam es mit der großen Belagerung von Konstantinopel (626) durch die persischen Sassaniden und die mit diesen verbündeten Awaren.

Mit der islamischen Expansion, während der auch die Araber wiederholt an der dreifachen Mauer der Stadt scheitern sollten, endete wenige Jahre später die spätantike Phase der Stadtgeschichte.


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09.11.2010 um 18:17
@Keysibuna
Man konnte sich im Jahr 610 durchsetzen und nach hartem Kampf auch die Wende im Krieg gegen die Perser herbeiführen. In mehreren Feldzügen drang er seit 622 auf persisches Gebiet vor und schlug ein sassanidisches Heer Ende 627 in der Schlacht bei Ninive entscheidend. Persien war nun auch an anderen Fronten bedroht; es schloss Frieden mit Ostrom und versank aufgrund innerer Machtkämpfe bald im Chaos.

Nach dieser gewaltigen Anstrengung waren die Kräfte des Oströmischen Reichs jedoch erschöpft, und auch die Senatsaristokratie, die ein wesentlicher Träger der spätantiken Traditionen gewesen war, war bereits unter Phokas stark geschwächt worden


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09.11.2010 um 18:19
@KlausBärbel
Vor allem aber hatte sich die außenpolitische Lage von Grund auf verändert. Arabische Krieger machten dem Rest der persischen Macht den Garaus, und ab 636 fielen die byzantinischen Bastionen in Syrien, Palästina und Ägypten. 698 ging Karthago verloren. Die Bonner Ausstellung zeigt, wie sich die Überlebenden in den verbleibenden Seefestungen einrichteten, die lange Jahre nur von der Flotte erreicht werden konnten. Und der Balkan wurde zu einem slawischen Land.

Sein Überleben verdankte das zweite Rom allerdings weniger Glaubensfestigkeit und Gottvertrauen, sondern der Erfindung eines syrischen Alchimisten. Als der Kalif Muawiya I. 674 ein riesiges arabisches Heer aussandte, um Konstantinopel auszulöschen, gelang es einem gewissen Kallinikos aus Heliopolis, sich in der Kaiserstadt in Sicherheit zu bringen. Während die Kämpfe um die Mauern tobten, experimentierte er mit einem flüssigen Gemisch – vermutlich auf der Basis von Erdöl –, das unter Druck aus Bronzerohren wie durch Feuerwerfer auf feindliche Schiffe gepresst werden konnte. Diese Siphone wurden auf den Kriegsdromonen des Kaisers montiert. Die Flotte des Kalifen sollte nicht die letzte sein, die damals in Flammen aufging.


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09.11.2010 um 18:20
@Keysibuna

Die Herrschaft über den größten Teil des Balkans blieb verloren. Indem Herakleios Griechisch, das in den verbliebenen Reichsgebieten ohnehin die dominierende Sprache war, zur alleinigen Amtssprache machte, vollzog er einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Byzantinischen Reich des Mittelalters. Viele Forscher sehen daher erst in diesem Kaiser, der den Titel Imperator ablegte und sich fortan offiziell Basileus nannte, zugleich den letzten (ost-)römischen und auch den ersten byzantinischen Kaiser.


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09.11.2010 um 18:21
@Keysibuna
Der arabischen Expansion, die von den durch ihren neuen muslimischen Glauben angetriebenen Arabern in den 630er-Jahren einsetzte, hatte das Reich nach dem langen und kräftezehrenden Krieg gegen Persien nicht mehr viel entgegenzusetzen.

In der entscheidenden Schlacht am Jarmuk am 20. August 636 unterlagen die Oströmer einem Heer des zweiten Kalifen Umar ibn al-Chattab, und der ganze Südosten des Reichs, einschließlich Syriens und Palästinas, ging bis 642 verloren; bis 698 verlor man auch Nordafrika.


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09.11.2010 um 18:23
@KlausBärbel

Der erste überlieferte Einsatz erfolgte während der von 674 bis 678 dauernden Belagerung von Konstantinopel durch die Araber, wahrscheinlich 677. Die neue Waffe trug offenbar entscheidend dazu bei, dass Byzanz die Angreifer abwehren konnte – trifft dies zu, so hatte sie einen wichtigen Einfluss auf den Verlauf der Weltgeschichte, da Konstantinopel auf diese Weise noch über Jahrhunderte als Sperrriegel das Vordringen des Islam nach Europa verhindern konnte. Das Feuer entwickelte sich schnell zu einer der gefürchtetsten Waffen der mittelalterlichen Welt mit großem psychologischen Effekt.


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09.11.2010 um 18:25
@KlausBärbel

Die Byzantiner haben ihre kriegsentscheidende Innovation so geheim gehalten, dass ihre Zusammensetzung bis heute ungeklärt ist.


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09.11.2010 um 18:27
Zeitgenössischen Berichten zufolge muss der Einsatz von Griechischem Feuer auf den angegriffenen Schiffen ein unbeschreibliches Inferno verursacht haben. Der Einsatz der Flammenwerfer war von einem donnernden Geräusch begleitet, und angesichts der unlöschbaren Brände, die vom Spritzenschiff aus nach Belieben dirigiert werden konnten, war keine militärische Disziplin mehr an Bord möglich.


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09.11.2010 um 18:28
Griechisches Feuer war in großem Maße für die jahrhundertelange Seeherrschaft der byzantinischen Flotte im östlichen Mittelmeerraum verantwortlich; es sicherte die Unabhängigkeit des Reiches noch, als dieses wegen der abnehmenden Bevölkerung und Fläche bereits keine schlagkräftigen Landstreitkräfte mehr aufstellen konnte.


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09.11.2010 um 18:29
Der letzte belegte Einsatz von Byzantinischem Feuer ist 1187 beim Aufstand von Alexios Branas. Nach der osmanischen Eroberung von Konstantinopel 1453 ging das Wissen darüber definitiv verloren. Das Fehlen einer Erwähnung trotz vieler bewaffneter Konflikte lässt jedoch bereits die berüchtigte Plünderung von Konstantinopel 1204 durch die Kreuzfahrer als plausiblen Auslöser für diesen Verlust erscheinen.


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09.11.2010 um 18:30
@Keysibuna
Im Gegensatz zu seinem langjährigen Rivalen, dem Sassanidenreich, das trotz heftiger Gegenwehr 642/51 unterging, konnte sich das Oströmische und das Byzantinische Reich jedoch immerhin erfolgreich gegen eine vollständige islamische Eroberung verteidigen. Die byzantinischen Truppen, die bisher die vorderorientalischen Provinzen verteidigt hatten, mussten sich aber nach Kleinasien zurückziehen, das von arabischen Angriffen heimgesucht wurden .


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