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Die Göhrde-Morde

15.830 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Doppelmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Die Göhrde-Morde

Die Göhrde-Morde

03.03.2014 um 19:01
@geofindefuchs,

Eugen Roth hätte vielleicht dieses Mißgeschick folgendermaßen beschrieben, wenn er damals noch gelebt hätte (* 24. Januar 1895 in München; † 28. April 1976 ebenda) :

Tieftrauriger Fall

Ein Mensch, der erst zwanzig Lenze zählt,
Unglücklich von einer hohen Eiche fällt.
Durch seinen Fall ins Bodenlose,
Wird er zu Fridolin der Hodenlose!

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Die Göhrde-Morde

03.03.2014 um 20:57
Bin gestern gut 20 km durch den hohen Westerwald gelaufen - und zwar auf einer offiziellen Wanderroute. Für einen Sonntag (bei gutem Wetter) war gespenstisch wenig los. Kein In 6 Stunden Wanderung[ (durch Wälder, Wiesen, Täler gemischt etc.) sind mir mir sage und schreibe insgesamt nur 15 Menschen über den Weg gelaufen - das sind gerade mal 2 Personen / Stunde - und nochmals: das war eine offiziell empfohlene Wanderroute, größtenteils überlappend mit dem recht bekannten Rothaarsteig.

Ich war bewusst klassisch ohne GPS und nur mit selbstausgedruckter Sat-Karte unterwegs, um mir auch von den Proportionen der Waldstücke einen Eindruck zu verschaffen.

Der hohe Westerwald ist -im Gegensatz zur Göhrde- in Sachen Wald- und Wiesenfläche recht abwechslungsreich. Dabei ist mir dann -ohne bis jetzt in der Göhrde gewesen zu sein- nochmals bewusst geworden, wie unfassbar riesig zusammenhängend dieses Waldgebiet sein muss.
Wenn ich durch ein komplettes geschlossenes Waldstück im hohen Westerwald mal 15 Minuten am Stück gelaufen bin (ohne dass links/rechts grossflächigere Wiesen/Lichtungen waren), dann war das schon viel.
Es bleibt auf dieser extremst einsamen Wanderung nicht aus, dass hin und wieder (speziell in den geschlossenen Waldstücken) einen ein recht flaues Gefühl überkommt und man sich hin und wieder auch nach hinten umdreht, legt sich aber dann doch mit der Zeit...


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Die Göhrde-Morde

03.03.2014 um 21:04
Auch wenn ich neugierig war u. Einenn boxer mit hattel, ich konnte u. Wollte da nicht anhalten...obwohl der goehrde moerder da an dem tag bestimmt nicht unterwegs war.


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Die Göhrde-Morde

03.03.2014 um 23:36
Ich war am WE in der Göhrde. Mit einer Freundin in meinem Alter. Beide im Alter der damaligen beiden Opfer-Paare (nahezu jedenfalls... - etwas jünger...). Also, so in etwa des "Opferprofils"...

Wir starteten am Gasthaus Röthen gegen 13.30 Uhr, genau so, als hätten wir dort gegessen und würden dann in den Wald zu einem entspannten! Spaziergang aufbrechen. Die Zeitangaben von "geofindefuchs" zwischen Auffindeort Jagen 138 und Jagen 147 bzgl. der zu Fuß zurückzulegenden Distanz, stimmen nicht.

Ich denke, dass das daran liegt, dass die "Schrittlänge" bei einem entspannten Spaziergang kürzer ist, als unter der Betrachtung einer "normalen" Begehung der Strecke. Uns ist aufgefallen, dass wir durch unser Gespräch, welches wir hatten, abgelenkt waren und dadurch häufiger stehen blieben und die Gegend beobachteten und miteinander sprachen, ohne wirklich weiterzugehen... Unsere Schritte wurden, je intensiver wir über ein Thema, was uns beschäftigte, sprachen, langsamer, weil wir uns mehr und mehr im Gesprächsdetail verloren... Somit könnte die Zeit, die die Opfer brauchten, deutlich länger gewesen sein, als ursprünglich gedacht oder prognostiziert.

Hinzu kam, dass wir andere Spaziergänger, bedingt durch unser intensives Gespräch, erst sehr spät bewusst wahrgenommen haben. Im Grunde haben wir im Nachhinein festgestellt, dass wir (jeder einzelne von uns) die Personen deutlich früher wahrnahmen (auf Waldwegen oder durch Geräusche im Unterholz), aber dies durch das Gespräch, das wir miteinander führten, ausblendeten. Und das, obwohl wir mit einer klaren Vorgeschichte der Morde dort spazieren gingen. Wie entspannt, müssen dann erst die tatsächlichen Opfer-Ehepaare dort spazieren gegangen sein, ohne zu wissen, was ihnen sogleich passieren würde...?! Schrecklich...

Wir sind ruhig spaziert, so wie es unter normalen WE-Spaziergängern üblich ist/wäre...

Ich habe mir im Vorwege die exakten! Auffindeorte der Leichen "beschafft", was meine Zeitanalysen erleichtert respektive bestätigt hat. Der Wald ist heute, hingegen in einer anderen Beschaffenheit, als früher. Der Wald ist, insbesondere in den Auffindegebieten der Leichen, wesentlich "gelichteter", also weniger dicht, als früher, zum Zeitpunkt der Tat.

Ich habe mir in den letzten Tagen intensive Gedanken zum Täter und zum Tatmotiv machen können. Ich halte den Täter mittlerweile, entgegen meiner bisherigen Ausführungen und Vermutungen, nicht mehr für intelligent, sondern eher für unterdurchschnittlich intelligent, in Verbindung mit einer unterdrückten homosexuellen Neigung. Details zu dieser Einschätzung poste ich gerne in den kommenden Tagen.

Leider fordert mich eine dringende Familienangelegenheit seit knapp 10 Tagen anderweitig. Ich melde mich mit weiteren, interessanten Überlegungen alsbald möglich...


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Die Göhrde-Morde

03.03.2014 um 23:39
@all
Bezug "tieftrauriger Fall" -
wenn wir schon dabei sind, was haltet Ihr von Joachim Ringelnatz :

quote
Seemannstreue
Naficare necesse est.
Meine längste Braut war Alwine.
Ihrer blauen Augen Gelatine.
Ist schon längst zerlaufen und verwest. -
Alwine sang so schön das Lied:
... Ein Jäger aus Kurpfalz...

Wie Passatwind stand ihr der Humor.
- Sonntags morgens wurde sie bestattet,
in der Heide, wo kein Bäumchen schattet,
und auch ihre Umschuld einst verlor.

Donnerstags grub ich sie wieder aus.
Da kamen mir schon ihre Ohrlappen so
sonderbar vor.

Freitags grub ich sie dann wieder ein.
Niemand sah das in der stillen Heide.-
Montags wieder aus. Von ihrem Kleide,
das man ihr ins Grab gegeben hatte,
schnitt ich eine Handbreit gelber Seide,
und die trägt mein Bruder als Krawatte. -

Gruslig war's : bei dunklem oder feuchten
Wetter fing Alwine an zu leuchten.
Trotzdem parallel zu ihr verweilen
wollt ich ewiglich und immerdar.
Bis sie schließlich an den weichen Teilen
schon ganz anders und flüssig war.

Aus. Ein. Aus; so grub ich viele Wochen.
Doch es hat zuletzt zu schlecht gerochen.
Und die Nase wurde blauer Saft,
wodrin lange Fadenwürmer krochen. -
Nichts für ungut: das war ekelhaft.-
Und zuzletzt sind mir die schlüpfrigen Knochen
ausgeglitten und in lauter Stücke zerbrochen.

Und so nahm ich Abschied von die Stücke.
unquote


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03.03.2014 um 23:52
@LuckyLuciano_
Was meinst Du mit Gasthaus Röthen?
There is no such!


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 00:01
@Boccer
Liebe Boccer, zunächst einmal wünsche ich Dir gute Besserung.

Bezüglich Vorwand Ausflug I.W. -
Die beste Ausrede wäre doch, Schatzi, hab solche Rückenschmerzen,
muß dringend ins Thermalbad nach Bad Bevensen fahren.

Da sagt doch kein Mann, bleib mal lieber zu Hause.


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04.03.2014 um 00:01
@spookytooth

Sorry, "Fortsthaus Röthen"...


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04.03.2014 um 00:11
@LuckyLuciano_
Ich halte den Täter auf jeden Fall für sexuell inkompetent,
sag mal wie Du auf Homo kommst!


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 00:24
@spookytooth

@LuckyLuciano_ hat wie alle selbsternannten Arier ein Problem mit Homos und Südländer, deshalb ist er auch "sehr visuell geprägt " und findet sich nicht mal auf einer einfachen Landkarte zurecht...

Ich verwette meine beiden Arschbacken das ich den Mörder finden werde...


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 06:59
Die Informationen, die uns vorliegen , sind sehr dürftig. Ich sehe hinter den Taten nach wie vor keine sexuelle Motivation. Das liegt vor allem daran, weil ich immer das Bild aus der xy Sendung vor Augen habe, wo die beiden letzten Opfer vollständig bekleidet bäuchlings auf dem Waldboden liegen. Dieses Bild ist entscheidend für mich. Das wirkt auf mich wie eine Hinrichtung und eine Bestrafungsaktion. Ich kann aus diesen wenigen Informationen auch nicht auf eine latent vorhandene homosexuelle Neigung oder sonstige sexuelle Befindlichkeiten des Täters schließen. Ich kann daraus auf gar nichts weiter schließen, höchstens noch darauf, dass der Täter in der Lage war zwei erwachsene Personen, darunter jeweils einen Mann, der nicht gebrechlich wirkte, zu überwältigen. Einen klaren Kopf brauchte er dazu und zielstrebig musste er vorgehen.

Die Auffindesituation der ersten Opfer ist nicht gut beschrieben. Wir wissen daher nicht wie sie unter den Zweigen lagen, ob nebeneinander, ob aufeinander geschichtet, inwieweit bekleidet. Ich vermute jedoch, dass die Frau ihren Rock anhatte. Meine Überlegungen konzentrieren sich daher auf die zweiten Opfer.

Wenn man sich die Lageorte auf Google Map anschaut, dann wurden die Opfer auch nicht allzu weit vom Weg getötet bzw. abgelegt. Es ist also wohl in erster Linie der Einsamkeit der Gegend zuzuschreiben, dass sie nicht eher gefunden worden sind und dass beide Opferpaare von Zeugen im Wald nicht gesehen worden sind. Das war bei den polizeilichen Ermittlungen eine große Schwierigkeit und es spricht Bände, dass in der xy Sendung vor allem Zeugen gebeten worden sind sich zu melden, die die Opfer in der Göhrde gesehen haben. Das war das Ziel der Sendung. Es ging nicht nur darum, ob jemand vielleicht den Täter gesehen hat, sondern darum, ob und wann jemand die Opfer gesehen hat.Die Sendung ist im Dezember 1989 ausgestrahlt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es offenbar keine Zeugen. Dadurch liegen die letzten Stunden im Leben der Opfer im Dunkeln.

Die Einsamkeit der Gegend spricht mE ganz eindeutig gegen einen lauernden Täter.


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 07:33
Angra deine aussage gefaellt mir gut, einen klaren kopf musste er haben u. Zielstrebig ist er vorgegangen u. Kraeftig muss er gewesen sein....aber er muss nicht besonders intelligent gewesen sein..........bei der xy sendung haette man natuerlich mehr fragen muessen, wer kennt oder hat dort einen mann im wald als einzelperson in den monaten ab april bis juli gesehen, der sich dort aufgehalten hatte u. Aus dem u. Dem grund.....auffiel.....
ich habe gerade gelesen, das jemand den taeter ganz sicher finden will....dann koennte ich ja meine geplante aktion eigentlich...ich schreibe eigentlich... abblasen, obwohl der legendaere bernard mir schon einen sehr gut gestaltetes info blatt gemailt hat....


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 08:40
@berndgeorge

Naja, aus meiner Sicht ist es müßig darüber zu spekulieren ob der Täter nun intelligent ist oder weniger intelligent. Jedenfalls ist er so vorgegangen, dass die Polizei gar keine eindeutige Anschauung über die Morde hat und sie gar nicht kategorisieren kann, auch nicht mal im Ansatz. Das zeigt, dass er clever vorgegangen ist. Es werden andererseits auch nicht alle Taten aufgeklärt, d.h. nicht alle Täter werden vor Gericht gebracht, verurteilt und müssen in den Knast, das sagt aber nichts über die Qualität ihres weiteren Lebens aus. Ich glaube fest an so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit ( ich meine das gar nicht mal religiös) und der wird sich auch der Göhrde-Mörder nicht entziehen können. Nun habe ich hier am Morgen noch etwas geschwurbelt. Aber das muss auch mal sein.


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 08:47
@AngRa
Das sehe ich auch so, eine Hinrichtung , Bestrafungsaktion, für mich kommt z.Z. auch keine andere Neigungen
In Frage ! Wie alt die Tochter damals war ,weiß ich auch leider nicht .Lt. Bild ,im Internet , schätze ich ca.
zw. 36 - 40 Jahre, viell.war sie ja damals ,so alt wie @ stummelmaus ,oder etwas jünger........
@spookytooth
Vielen Dank ,kann ich z.Z. gut gebrauchen . ( Bin v. gepumpt mit Schmerztab.ganz schw. Entz. Im rechten Handgelenk , Arbeiten u. Autofahren ,geht nicht. Könnte immer schlafen ) deswegen , Sorry, werde jetzt alles
hier " klein " schreiben,ist leichter für mich ( das System verbessert aber immer )
.
Ausrede : " Thermalbad, Rückenprobleme " das könnte wirklich gut sein!
Viell. Fuhr sie mittwochs immer ins Bad, bekam dort .anwendg.Sauna , ( viell.mittwochs ,Damensauna traf sich dort mit Freundinnen ). Da hält man sich den ganzen Tag ,bis abends auf...wirklich , super Ausrede !!!
(Meine Überlegung gestern , die meisten Ärtzte , sind mittwochs nur bis 12:00 Uhr in ihrer Praxis ,wo könnte sie dann ,gewesen sein ? Ausn. Kurkliniken ,Thermalbad ..! Aber auf das Thermalbad, kam ich nicht..!
Größere Tasche , incl.Bademantel / Handtücher , blieben dann bestimmt in ihrem Mercedes .Ob der Mercedes
Überhaupt untersucht wurde, wissen wir ja nicht .
Frau W.wurde ja gesehen , wie sie in ihren Wagen stieg und weg fuhr , von wo auch immer??? Wer stellte den Mercedes dann , 2 Tage später , v. das Hotel Fährhaus ???


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 08:52
@spookytooth

Die Überlegung bzgl. einer möglicherweise unterdrückten Homosexualität, habe ich im Buch "Die Seele des Mörders" von John Douglas gelesen, der in seinem Buch Einblick in eine 25-jährige Arbeit als Spezialermittler des FBI für Serienverbrechen liefert.

Das Buch kann ich jedem empfehlen, da es einem ermöglicht gedanklich in Richtungen zu überlegen, die man zuvor nicht in Erwägung zog oder Details des Verbrechens beleuchtet, die einem bedeutungslos schienen.

Douglas beschreibt in einem Tötungsfall von Paaren in den USA, bei denen jeweils die Männer stranguliert und zusätzlich erschossen wurden, dass man für eine Strangulation dem Opfer sehr nahe kommen muss, also die sichere Distanz verloren geht, die man mit einer Schusswaffe aber optional hätte. Aus dieser Nähe, die der Täter bewusst in Kauf nimmt, schloss Douglas, dass es eine emotionale Nähe zu Männern gab, die er durch seine Strangulation zum Ausdruck brachte. Er spricht davon, dass es häufig Zeichen sind, wenn ein Täter seine Tötungshandlung an den Opfern (Paaren) unterschiedlich ausdrückt (Strangulation, Erschlagen, Erschießen). Er verliert seine sichere Distanz, wenn er die Opfer nicht einfach erschießt sondern durch andere Tötungsvarianten, etwas in ihm unterdrücktes auszudrücken versucht. Douglas nennt das die spezielle Handschrift, die er hinterlässt und auch zumeist in der Folge seiner Taten beibehält.


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 09:33
@LuckyLuciano_

danke für deinen anschaulichen Bericht. Kannst du mir sagen wo du dir die lageorte der Opfer besorgt hast? und natürlich welche das sind? ich gehe davon aus, dass die in Wikipedia angegebenen falsch sind


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 09:34
Muss mich glaube mal zu ein paar Einwänden gegen die Stasi Theorie äußern. Wie gesagt, ich will sie hier nicht als Fakt vertreten, sondern nur mal als Möglichkeit vorstellen.
}]Die DDR befand sich im Frühjahr 1989 zur Zeit der Göhrde- Morde bereits am wirtschaftlichen Abgrund, war faktisch pleite.
Ich denke, die Stasi hatte genug zu tun, ihre eigenen Landsleute ruhig zu halten. Da der Widerstand der Bevölkerung gegen das Regime und den Staatsratsvorsitzenden Honecker immer stärker wurde, war es doch zunehmend sinnlos noch irgendwelche Westdeutschen in dieser Zeit des offensichtlichen Niedergangs der DDR als Spitzel oder Agenten anzuwerben.
Nö. Der Stasi hat bis Oktober 1989 einschließlich volle Pulle funktioniert - die drohende Staatspleite hat das eher unterstützt, da Westgeldbeschaffung um jeden Preis notwendig war. Die Spionage im Westen funktionierten bis zum Schluss. Man hatte ja am Ende nicht einmal genug Zeit, alle Akten zu schreddern. In meinem beruflichen Umfeld traf man damals auf Tagungen Kollegen aus der DDR, deren Stasiverschwippung nahelag und bei denen man sich im Gespräch besser zurückhielt. Nach der Wende stellte sich heraus, das die Verwicklungen bei einigen noch heftiger waren damals von uns vermutet. Eine dieser Tagungen war im Sommer 1989, und da waren diese Leute noch SEHR aktiv. Die Tagungen befassten sich übrigens mit sehr harmlosen Dingen, und selbst da waren die DDR-Teilnehmer komplett auf der IM-Liste.

Die Spionage in der BRD war auch organisatorisch getrennt von der innerhalb der DDR und sehr langfristig angelegt. Die Agenten im Westen waren in der Regel im Westen basiert. Die kamen nicht mit Trabbis über die nahe Grenze geknattert und hatten nach den Morden endlich mal ein Westauto unterm Hintern, sondern lebten im Zweifel seit 20 Jahren im Westen, hatten Job und Familie und verhielten sich da nach außen unauffällig. Ihre Motivation: Manche waren Überzeugungstäter, die meisten wurden unter Druck gesetzt.

- die Förster hätten was gemerkt

Für die Leute vom Forstamt unterschieden sich die Leute nicht von normalen Waldspaziergängern. Außerdem zeigen die Morde an sich ja, egal wie sie stattfanden, dass die Jungs lange nicht alles mitkriegten, was im Wald unweit ihres Forstamt los war. Die Leichen wurden ja auch in keinem Fall von den Förstern gefunden. Ich wandere gerne mal in Wäldern, und Begegnungen mit Förstern und Jägern sind doch recht selten. Und auch unproblematisch: Freundlich grüßen und fertig.

- Herr R war nur ein kleines Licht bei Laval

Eine sorgfältig abgehakte Liste des Wareneingangs einer Zielfirma, am besten aufgedröselt nach Abteilungen und Personen, lässt SEHR tief blicken, wer in einer Firma was macht und womit die Firma gerade ihr Geld verdient, und zwar im Detail. Man muss es nur auswerten und mit anderen Erkenntnissen abgleichen und dann z.B. das weitere Vorgehen planen. An DER Firma war der Stasi mit Sicherheit interessiert: Chemieindustrie war Top-Priorität in der DDR, man hatte Schwierigkeiten, an Hitec der Trenntechnik heranzukommen. Und es geht weiter: Unter anderem machen die exotische Typen von Zentrifugen. Da denkt man sofort an Urananreicherung, und bei etwas Suche wird man auf den Seiten auch fündig, man beachte den letzten Satz:

http://www.alfalaval.com/industries/mining-and-mineral-processing/uranium/Pages/uranium.aspx

Wenn die Firma kein Zielobjekt war - welche dann? Die Spionageabwehr des WESTENS verbot damals z.B., Hitech, insb. Computertechnik (das ging mit Steuergeräten, die einen Z80-Prozessor enthielten, los) in den Osten auszuführen. Westfirmen durften selbst auf der Leipziger Messe solche Dinge nicht zeigen. Da war der Stasi an Infos interessiert, die uns heute total piffig vorkommen und wir verstehen kaum noch den Aufwand, der da betrieben wurde. Man betrieb Industriespionage, inden man relevante Firmen aufklärte und dann unterwanderte. Mit Leuten wie Herrn R kann man natürlich nicht die Chefetage der Firma unterwandern, aber hervorragend aufklären. Besser als mit einem, der am Eingangstor rumgammelt und LKWs zählt- und auch die gab es. Ist die Chefetage unterwandert, kann man zudem die Infos auf ihre Plausibilität prüfen. Herr R war interessant.

- Lottogewinne sind zu selten, um eine Stasiaktion zu rechtfertigen

Auslandsstasi war interessiert an allen Leuten, die man unter Druck setzen konnte. Spielsüchtige wurden genannt. Lotto produziert - nicht viele, aber jede Woche - Leute, die plötzlich Geld haben und damit nicht klarkommen.Und fast JEDER BRD-Bürger hatte Verwandte im Osten. In den Akten der DDR-Bürger wurden Westkontakte akribisch aufgelistet. Und wenn der Bruder im Westen 50000 DM im Lotto gewonnen hat, stand das da drin. Ob dann eine Westreise zur Beerdigung der Oma genehmigt wurde, hing von solchen Einträgen ab. Wenn der Ostbruder keine Familienbande im Osten hat, der Westbruder aber Geld, dann durfte er wohl eher nicht. Die haben JEDEN Scheiß erfasst, wirklich JEDEN. Westgeld ist spannend, seine Beschaffung ist wichtig, Republikflucht muss verhindert werden und Wissen ist Macht. Ich meine mal: Laval ist VIEL interessanter als Lotto, aber ganz uninteressant ist Lotto nicht.

Das m.E. beste bisher hier vorgebrachte Argument GEGEN eine Stasi-Verbindung ist die wirklich unprofessionelle Bewaffnung. Das ist auch der Punkt, der mich am meisten zweifeln lässt. Aber auch das kann Tarnung sein. Man ballert mit sinnlosen Waffen rum und lässt noch mal ne niederländische Münze fallen (wovon ja auch die Rede war).


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 09:46
@Vorsichtfalle

Die tatsächlichen Auffindeorte erhielt ich durch den Kontakt eines Freundes, der schon lange am Rande der Göhrde (Nahe Hitzacker) lebt (ich selbst wohne seit meinem Studium in Lüneburg) und aufgrund seiner Aktivität als Jäger enge Kontakte zur Forstverwaltung der Göhrde hat. Nach einigem hin und her, nicht jeder war dazu bereit mit mir dort hinzugehen, erhielt ich dann aber doch einen entsprechenden Kontakt.

Insbesondere die Personen, die wirtschaftlich vom Tourismus abhängig sind, sind in der Göhrde eher verschlossen. Man spürt, dass man das Thema gerne "vergessen" möchte.


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 09:47
@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Wenn man sich die Lageorte auf Google Map anschaut, dann wurden die Opfer auch nicht allzu weit vom Weg getötet bzw. abgelegt. Es ist also wohl in erster Linie der Einsamkeit der Gegend zuzuschreiben, dass sie nicht eher gefunden worden sind und dass beide Opferpaare von Zeugen im Wald nicht gesehen worden sind. Das war bei den polizeilichen Ermittlungen eine große Schwierigkeit und es spricht Bände, dass in der xy Sendung vor allem Zeugen gebeten worden sind sich zu melden, die die Opfer in der Göhrde gesehen haben. Das war das Ziel der Sendung. Es ging nicht nur darum, ob jemand vielleicht den Täter gesehen hat, sondern darum, ob und wann jemand die Opfer gesehen hat.Die Sendung ist im Dezember 1989 ausgestrahlt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es offenbar keine Zeugen. Dadurch liegen die letzten Stunden im Leben der Opfer im Dunkeln.

Die Einsamkeit der Gegend spricht mE ganz eindeutig gegen einen lauernden Täter.
Ich würde dies beim ersten opferpaar in frage stellen. Ich glaube , wie dargelegt nicht an eine richtigkeit der koordinaten bei wikipedia. und zur ersten tat haben wir auch handfeste infos zum tatort: "Das erste Paar habe der Mörder jedenfalls weit abseits eines Hauptweges aufgespürt, das zweite womöglich von einem Hochsitz aus beobachtet. Kräftig, sagt Weihser, müsse der Täter auch gewesen sein. Das zweite Paar war nämlich vom Göhrde-Phantom in die Schonung gezerrt worden."
http://www.ejz.de/cgi-bin/pipeline.fcg?publikation=28&template=arttextlokales&redaktion=28&artikel=109166641

Da in dem Artikel Kripobeamter zitiert wird halte ich den Bericht für glaubwürdig. Außerdem sollte man von jetztigen Spaziergängen nicht auf die frequentierung der göhrde im mai schließen. ich glaube, dass im mai 89 deutlich! mehr los war als im märz 2014


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Die Göhrde-Morde

04.03.2014 um 09:49
@LuckyLuciano_
super. könnest du die koordninaten hier einstellen? Die wikipediaangaben sind offensichtlich falsch, da etwa der abstand zwischen beiden nicht stimmt (400 statt wie richtig 800 meter).


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