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Was ist Wirklich?

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Was ist Wirklich?

15.07.2013 um 15:34
@Cognition

Wenn du mit Entwicklung die Erhöhung der Anzahl jener Dinge meinst, die mir bewusst sein können, dann stimme ich dir zu. Diese Anzahl hat eindeutig zugenommen.

Aber das, WOMIT ich eine jeweilige Anzahl an Dingen, die mir bewusst sein können, bemerken kann, hat sich seit meiner Kindheit nicht ein Fitzelchen verändert. Es ist immer noch dieselbe Aufmerksamkeit, die ich benutze.

Die Veränderungen erfolgen ausschließlich in dem, was ich beobachten kann. Aber das, WOMIT ich Veränderungen bemerke, ändert sich niemals.

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15.07.2013 um 15:38
@Chomsky
Zitat von ChomskyChomsky schrieb:Findet ihr das nicht ein wenig "verrückt", das wir im 19. Jahrhundert von Äther gesprochen haben und, wenn sich aktuell ein anderes Modell durchgesetzt hätte , statt von Dunkler Materie andere Probleme behandeln, die nur da sind, weil sich ein gewisses Modell (ungerechtfertigerweise) durchgesetzt hat? :-)
Ich finde das nicht verrückt. Worte sind nur die jeweils vereinbarten verbalen Ausdrucksformen, die wir unseren Gedanken geben, um sie kommunizieren zu können.
Zitat von ChomskyChomsky schrieb:Jetzt bin ich ernsthaft überrascht.
Das glaube ich dir gerne.


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15.07.2013 um 15:42
@oneisenough
Ja da sind wir einer Meinung, dann müsste es deiner Meinung nach aber auch klar sein, dass es nach dem Tod deines physischen Körpers doch noch weitergehen wird, wenn du mit dieser Bestimmtheit die Wichtigkeit der neuronalen Prozesse leugnest.


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15.07.2013 um 15:49
@Cognition

Wenn es nach dem Tod weitergeht, kann es kein Tod gewesen sein.

Und wenn jemand überzeugt ist zu sterben, dann wird er seine Überzeugung bewahrheiten, denn das ist der einzige Zweck von Überzeugungen.

Falls du mit "Tod" das Nicht-Vorhandensein meint, dann kann es so etwas eh nie geben, weil nix da ist, was bezeugt werden könnte.

Und wenn "Tod" das Nicht-Vorhandensein von Aufmerksamkeit meint, dann kann es das erst recht nicht geben. Warum nicht? Weil es Aufmerksamkeit bedarf, um das Nicht-Vorhandensein bezeugen zu können.


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15.07.2013 um 15:52
@oneisenough
In anderen Worten du stimmst mir zu, so wie "wir" den Tod definieren.
Und ich meine den physischen Tod, ist es für deine Aufmerksamkeit unerheblich ob er nun für deinen physischen Körper eintritt.

Man kann sich nicht durch Luftanhalten "töten", ein Gedanke kann erst recht nicht sich selbst ersticken, eine Aufmerksamkeit noch weniger.Egal wie groß die Überzeugung auch ist, sie wird das fortbestehen der Aufmerksamkeit nicht verhindern können.


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15.07.2013 um 15:54
@Cognition

Ich stimme dir zu, dass so wie "wir" den Tod definieren, ich es für Unfug halte, dass es eine Aufmerksamkeitsqualität namens Tod gibt.


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15.07.2013 um 15:56
@oneisenough
Das kann man dann in der Tat nur als physischen Tod sehen oder den Tod des scheinbar physischen Körpers, aber nie der eigene Tod im Sinne von Tod, den gibt es nicht.


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15.07.2013 um 20:20
Zitat von nogonogo schrieb:Gehören wir da nicht dazu, zum All? Ich verstehe Deine Aussage nicht so ganz.
Ja aber klar. Habe ich etwas anderes geschrieben?
@nogo


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15.07.2013 um 21:24
Zitat von LeRaveLeRave schrieb:Alles, was wir als Wirklichkeit und damit wirklich empfinden, kommt aus dem All. Oder siehst du das anders?
Woher willst du das wissen?

@LeRave


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15.07.2013 um 21:28
Zitat von LeRaveLeRave schrieb:Ich glaube du täuschst dich. ;) Hier geht es ums Thema "Was ist wirklich?" im Philosophiethread. Also hat das sehr wohl mit dem Thema zu tun.
Was ist wirklich bedeutet nicht wie viel es braucht, um etwas als wirklich oder unwirklich einzustufen allein weil man die Größe veranschaulicht, sondern eben ob es wirklich ist oder nicht bzw. inwiefern es das ist.
Mit Größen hat das kaum etwas zu tun.

Oder auch anders:

Was hat eine Größe mit einem Grad einer Wirklichkeit zu tun?
Was hat die Größe mit dem Grad der Wirklichkeit zu tun?

Such dir ein aus. :)

@LeRave


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16.07.2013 um 02:09
Alles was man erlebt ist wirklich, weil wirklich zu sein nicht mehr oder weniger bedeutet, als zu sein.

Wie man (oder Frau oder Mannfrau oder Tier usw.) allerdings darüber denkt und empfindet, das ist eine weitere Wirklichkeit.

Insofern gilt es, die Schizophrenität zu erkennen, warum der Gedanke nicht zu der Sache finden kann, die er beschreibt.


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16.07.2013 um 02:43
@Chomsky

Ich muss nochmal auf das zurückkommen, was du hier geschrieben hast:
Aus meiner Sicht, die ich in diesem Thread dargelegt habe, wird das Problem sogar noch verschärft: Da das Subjekt ja nur sich selbst erleben kann und "nur" Modelle über die Welt besitzt, muss das Subjekt nicht nur ein Modell über sich haben (was es ja auch haben muss, denn auch das Ich ist ja ein Modell), es muss ein Modell (ICH) in einem Modell (ICH beobachte mich) in einem Modell (Ich beobachte mich, wie ich mich beobachte) haben. Da kann man als Philosoph schon kritisch nachfragen, wo denn dann das Ich geblieben ist? Kann ich eigentlich mich überhaupt beobachten?
Modelle, welche auch immer, benötigen einen Konstrukteur. Egal, welches Modell er auch erschaffen wird, kein Modell wird die Qualität besitzen, die Konstrukteuer innehat. Es wird stets nur ein Gedankenkonstrukt sein, eine Objektivierung, und damit wird es zu Wissen.

Die Gewissheit des eigenen Vorhandenseins ist aber kein objektiviertes Wissen. Sie ist kein Wissen, dass in Bezug zu etwas anderem steht. Du kannst die Gewissheit deines eigenen Vorhandenseins nicht finden, in dem du danach suchst, egal, wo auch immer du suchen magst. Die Gewissheit ist nicht mit raumzeitlichen Parametern zu bestimmten. Im Gegensatz dazu ist alles übrige Wissen stets ein Bezug zu etwas Raumzeitlichem.

Objektiviertes Wissen in Form eines Bewusstseinsausdruckes, egal, wo du Wissen platzierst, ob ihm Verstand oder im Gehirn, ist stets etwas Modelliertes, etwas von mentaler Beschaffenheit. Sämtliches objektiviertes Wissen dreht sich um Wünsche und Ängste und aus den Wiederholungen von Freude und Leid.

Im Gegensatz dazu ist die Gewissheit des eigenen Vorhandenseins von jeglicher Motivation, von jeglichen Kausalbezügen unberührt. Anders gesagt: Es bedarf keines Grundes oder eines Bezuges, dass es dich gibt. Du benötigst keinen Grund oder einen Bezug, um zu sein. Du bist es bereits.

Das ist meine Erklärung dafür, warum du nicht erst als ein Produkt des Wissens dein Vorhandensein erlangst. Es gibt dich auch dann, wenn niemand von dir weiß, ja sogar dann, wenn nichtmal du selbst etwas von dir weißt, wie es beim Schlaf eindeutig der Fall ist.


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16.07.2013 um 12:03
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Modelle, welche auch immer, benötigen einen Konstrukteur. Egal, welches Modell er auch erschaffen wird, kein Modell wird die Qualität besitzen, die Konstrukteuer innehat. Es wird stets nur ein Gedankenkonstrukt sein, eine Objektivierung, und damit wird es zu Wissen.
Ja, genau dem würde ich auch nicht widersprechen. Ohne jetzt meinen entsprechenden Beitrag noch einmal durchlesen zu wollen, glaube ich von Modell auch im Kontext der Selbstbeobachtung als psychologische Methode gesprochen zu haben, und die Schwierigkeit damit, die einhergehen können, so eine Methode adäquat zu erklären.

Auch hier gehe ich davon aus, dass die Sprache an ihre Grenzen der Leistungsfähigkeit stoßt. Denn es ist ja so, dass ich schon ein gewisses Erleben in mir vorfinde, es mir zumindest so erscheint, aber ich dieses Erleben nicht so feinsäuberlich trennen kann, wie es die Sprache mit Konstrukten wie "Stmmung" "Gefühlen" "Gedanke" etc. mir vorgaukeln will. Auch wissenschaftliche Konstrukte wie "Modell" oder "Intelligenz" münden irgendwann in ein "Irgendwie-so"-Gefühl.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Die Gewissheit des eigenen Vorhandenseins ist aber kein objektiviertes Wissen. Sie ist kein Wissen, dass in Bezug zu etwas anderem steht. Du kannst die Gewissheit deines eigenen Vorhandenseins nicht finden, in dem du danach suchst, egal, wo auch immer du suchen magst. Die Gewissheit ist nicht mit raumzeitlichen Parametern zu bestimmten. Im Gegensatz dazu ist alles übrige Wissen stets ein Bezug zu etwas Raumzeitlichem.
Die Gewissheit der Existenz ist tatsächlich kein Wissen, kann es auch nicht sein. Sie ist die "ultimative" Voraussetzung, obschon das eigene Vorhandensein als eigenes Wissen vorliegen kann (du bezeichnest dich mit einer Sprache als existent, liegt also als semantisches Wissen vor). Ohne Vorhandensein kein Wissen! Aber das eigene Vorhandensein kann als semantisches Wissen gespeichert sein. Doch auch ohne semantisches Wissen, ist, sobald ein Subjekt "erleben kann", eine Existenz gegeben. Und sobald ein Subjekt, so etwas wie eine sprachliche Kompetenz hat, kann es auch diesen Umstand kommunikativ ausdrücken.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Im Gegensatz dazu ist die Gewissheit des eigenen Vorhandenseins von jeglicher Motivation, von jeglichen Kausalbezügen unberührt. Anders gesagt: Es bedarf keines Grundes oder eines Bezuges, dass es dich gibt. Du benötigst keinen Grund oder einen Bezug, um zu sein. Du bist es bereits.
Ja, so würde ich es auch sehen.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Das ist meine Erklärung dafür, warum du nicht erst als ein Produkt des Wissens dein Vorhandensein erlangst. Es gibt dich auch dann, wenn niemand von dir weiß, ja sogar dann, wenn nichtmal du selbst etwas von dir weißt, wie es beim Schlaf eindeutig der Fall ist.
Vollkommen deiner Meinung.

Und nochmal für alle: Es gibt nur eine absolute Gewissheit (100% Beweis) für mich: meine (bewusste) Existenz, in welcher Form auch immer die vorliegt. Alles andere, was auf die Existenz aufbaut:

-Wahrnehmung
-Ich als "Modell"
-die Erscheinung eines Fernsehapparats
-die Wissenschaft
-der Glaube
-die Überzeugung das mich meine Freundin liebt
-das Eis, von dem ich denke, es vor 5 Tagen gegessen zu haben
-die Erinnerung an die Kindheit

ist schon weniger gut abgesichert. Denn Erinnerungen können falsch sein, Wahrnehmungen können Täuschungen sein, die Wissenschaft irrig und der Glaube falsch sein. Auch dann wenn 1 Milliarde andere Menschen eine Meinung haben, kann dies kein Beweis (in meiner strengen Definition eines 100% Beweises) sein, denn diese 1 Milliarde Menschen erscheinen mir DURCH meine Wahrnehmung. Ich kann ja noch nicht einmal sagen, ob diese Menschen über ein ähnliches Innenleben verfügen wie ich, obgleich die Annahme recht sinnvoll "erscheint" (ABER SIE IST KEIN BEWEIS FÜR DIE WIRKLICHKEIT). Selbst die Fähigkeit zu dem oder jenes, muss nicht so sein, wie sie mir erscheint, aber dadurch, dass sie mir in einem bestimmten Licht erscheint (z.b. wie oneisenough gut erklärt hat), erscheine ich mir "selbst" und die Welt in einem (diesem) Licht. Aber zu alldem muss ich zunächst (bewusst) existieren (und später kann ich das ggf. be"merken").

Ich möchte noch einmal den Schlaf als gutes Beispiel nehmen. Wie ich bereits ausgeführt hatte, können wir nicht erleben, das wir nichts-erleben. Darum haben wir den Eindruck einer Kette des Erlebens, die in unserem Leben nicht abreißt. Entweder ich träume im Schlaf und erlebe dies, oder aber ich gleite sanft von Wachsein in das Einschlafen und von da aus wieder ins Wachsein, ohne den Eindruck zu haben, als hätte ich 6 - 7 Stunden nichts erlebt. So erscheint uns die Welt. Naive Erlebensbejaher (Empiristen) könnten sagen: Naja, also ob es den Schlaf wirklich gibt, daran zweifel ich doch, denn was ich erlebe ist ja nur, dass ich meine Glubscher schließe, langsam mein Erleben gedämpft wird und ich dann in einem anderen Augenblick erholt und munter, meine Glubscher auf mache und ich energiegeladen aus dem Bett springe. Wer sagt mir denn, das es den Schlaf "wirklich" gibt?

Diese Position erscheint uns allerdings alle (hoffentlich) recht absurd, denn die Welt erschien uns, trotz diesen Erlebens, aufgrund anderer Informationen recht anders. Denn wenn ich aufwache, dann erscheint es mir so, als hätte ich tatsächlich einige Stunden an dem gleichen Platz gelegen (mein Bett ist total durcheinander, das Kissen liegt auf dem Boden). Auch drehte sich die Welt weiter ("vorhin" war es dunkel, jetzt ist es plötzlich "hell") und die Uhr zeigt mir eine andere Uhrzeit. Die Informationen des "Außen" schlägt mein Erleben, da ich gelernt habe, die Welt so zu interpretieren (auch unter Zuhilfenahme von semantischen Wissen).

Aber sollte ich wiederum nicht den Fehler mich alleine auf mein Wissen zu verlassen. Denn ich kann nicht sagen, wenn ich um 11 Uhr zu Bett gehe, dann wache ich meist so gegen 6 - 7 Uhr am Morgen des nächsten Tages auf. Es könnte (!) ja sein, dass mich irgendwer unter Drogen gesetzt hat, und ich um 6 - 7 Uhr des übernächsten (!) Tages auf. Ich würde aufwachen und weiter machen im "Wissen", als wäre das der Tag, den ich eigentlich erwarte (bis ich auf ein entsprechendes Außenwelt-Geschehnis stoße, das mich in meinem Wissen erschüttert). Die Außenwelt, so erscheint es mir, kann meine Überzeugungen "erschüttern".

Jetzt darf ich meinerseits die Außenwelt nicht für ultimative bare Münze nehmen, denn es könnte ja tatsächlich sein, dass ich nur einen besonders langen Traum habe und ich alles, was ich zu erleben glaube und wie mir die Welt erscheint, sich als Täuschung erscheint, denn ich könnte ja jeden Augenblick in einer anderen Realität aufwachen (die ihrerseits übrigens nicht "wirklich" sein müsste).

Aber unter allen WENNS, ABERS, VIELLEICHTS bleibt mir doch ein Fakt (oder Beweis oder Gewissheit oder wie auch immer man dies versprachlichen möchte): meine Existenz. Auch wenn ich nicht weiß, ob mein Erleben Teil eines Computerprogramms oder Traumes ist oder ob ich als "erlebender" Untoter wandle... das ist aber für den Fakt, dass ich nun mal erlebe und "da" bin, nicht entscheidend.

Wie gesagt:
Ich kann nicht wissen, wer ich bin (Ich als Modell, Beobachter, what ever), noch kann ich wissen, wie ich bin (als Computerprogramm, Geist, vielleicht bin ich in Wahrheit selbst ein Alien unter den Menschen), aber dadurch, dass ich bin, bin ich (da ich ja schließlich DA bin.)

Und die Welt, was auch immer sie sein mag, ist ein Ort, den ich höchstens mit meinen Annahmen füllen kann (ich lebe auf der Erde, Erde ist Teil der Milchstraße etc., ich bin ein Mensch und Menschen können angeblich denken etc.), aber ich werde nie einen 100%-Beweis haben können, zumindest nicht in der Qualität, wie ich mir meine Existenz beweisen kann.


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16.07.2013 um 12:23
Ein interessante Spekulation könnte auch die folgende sein:

Meist denken wir die Welt, als gäbe es eine Wirklichkeit. Quasi das "SO IST DIE WELT"! Oder, um eine andere Gedankenfigur zu bedienen, wenn "Gott" (oder ein anderes ultimatives Konstrukt) auf die Welt sehe, dann wäre die Welt so und so. Aber muss dieses Annahme überhaupt zwingend sein?

Möglicherweise gibt es gar nicht diese eine konsistente Welt, sondern vielleicht ist die Welt ein Ort, deren Beschaffenheit dynamisch ist, sodass das es gar kein Gott geben kann, der von einer Vogelperspektive sagt "die Welt ist so und so". (Übrigens kann es die Vogelperspektive von Gott rein logisch gar nicht geben, wie der Philosoph Markus Gabriel in seinem Buch "Warum es die Welt nicht gibt" sehr gut dargelegt hat).

:-)


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16.07.2013 um 14:34
@LeRave
Dann haben wir aneinander vorbeigeredet. ;) Nichts für ungut.

@kowild
Du hast den Aspekt "Wirkung" selber hineingebracht. :D Ich find gerade den Beitrag nicht, aber so weit ich mich erinnere, ging es darum dass etwas wirklich ist, wenn es Wirkung zeigt. Die "Größe" habe ich nur deshalb erwähnt, weil es Wirkungen gibt, die bemerkt werden und solche, die unbemerkt bleiben, für viele. Das heißt aber nicht, dass es für den Einzelnen keine Wirkung hat, nur weil eine Wirkung wegen der "Größe" von anderen oder allen nicht bemerkt wird.

Ich schätze allerdings, dass ich Deinen Beitrag gar nicht verstand. Denn wenn etwas erst wirklich ist, wenn es "wirkt", was ist dann überhaupt unwirklich?

Nein, ich merke, ich habe es immer noch nicht verstanden. Ich versuche es nochmal von Anfang an, da ging es um die Wirkung des Internet auf das, was wir das reale Leben nennen.
@Ozechmus

Mir fällt dazu eine Bibelstelle ein, denn obwohl ich keineswegs mich gut auskenne in der Bibel fallen mir manchmal auf irgenwelchen Seiten Zitate auf, die mir wahr (wirklich) erscheinen.

"Und wieder habe ich etwas unter der Sonne beobachtet, das Windhauch ist.
Koh 4,8 Es kommt vor, dass jemand allein steht und niemanden bei sich hat. Ja, er besitzt nicht einmal einen Sohn oder Bruder. Aber sein Besitz ist ohne Grenzen und überdies kann sein Auge vom Reichtum nicht genug bekommen. Doch für wen strenge ich mich dann an und warum gönne ich mir kein Glück? Auch das ist Windhauch und ein schlechtes Geschäft.
Koh 4,9 Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen.
Koh 4,10 Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.
Koh 4,11 Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen, wärmt einer den andern; / einer allein - wie soll er warm werden?
Koh 4,12 Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt, / zwei sind ihm gewachsen / und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell."


Das Internet ist Illusion, denn wenn DU auf der anderen Seite (dort wo Dein Bildschirm steht) umfällst, kann ich Dir nicht helfen, und eine virtuelle Umarmung ersetzt keine Zärtlichkeit.
Bewusst wird einem dies, wenn man die Zerbrechlichkeit des Lebens ganz "wirklich" erfährt und die Ohnmacht und Traurigkeit, die man fühlt, die Ignoranz und Kälte und die Hilflosigkeit angesichts der Endlichkeit. Und wie schnell wir bereit sind, zu verdrängen und zu vergessen, wegzuschieben. Das liegt wohl in unserer Natur. Und im Grunde sehnen wir uns sogar nach einer Welt, die uns den Schmerz nimmt, ja selbst das Sterben abnimmt, denn es ist eine Wirklichkeit, die unerträglich ist, dort, wo alles machbar scheint.

Aber die Menschen haben sich nie damit zufrieden gegeben, nur in der sinnlich erfahrbaren Welt zu leben, sie haben immer schon ihre Gedanken ausgeschickt über die Grenzen ihres begehbaren Radius und über die Grenzen ihrer Lebenszeit hinweg. So wurde "Wissen" weitergegeben, aber auch Mythen und Träume. Was ist wirklich an dem Wissen der Vergangenheit, welches wir durch die festgehaltenen Gedanken unserer Vorfahren erfuhren? Inzwischen vermuten wir, dass jegliche Erkenntnis, selbst wenn sie falsch ist, Wirkung zeigt. Macht sie das wirklicher?

Ich nehme nur die angebliche Erkenntnis, der Mensch trage ein destruktives Gen in sich, bzw. besitzte so etwas, wie einen Aggressionstrieb. Allein der Glaube, dass dieses "wirklich" sei, trägt dazu bei, dass Aggression und Destruktivität gelebt wird. So stark ist der Aberglaube, dass er eine Wirklichkeit schafft, die allein der "Wissenschaftshörigkeit" entspringt.

Wäre uns klar, dass alle Wissenschaft begrenzt ist und wir die Wirklichkeit aus dem Glauben, das etwas so ist, wie es beschrieben ist, konstruieren, was würde passieren? Wären wir nicht aller (scheinbaren) Sicherheit beraubt?

So kann die Kommunikation unseren Geist anregen, sich weiterzuentwickeln, aber die Fähigkeit, im sogenannten wirklichen Leben miteinander zu sein, wird dadurch nicht größer. Ich befürchte sogar, dass die Vereinzelung und Einsamkeit der Menschen zunimmt.

Hier eine etwas erschreckende Vision, von der ich hoffe, dass sie nicht Wirklichkeit wird.
Youtube: ALBINONI ADAGIO - THE MOVIE
ALBINONI ADAGIO - THE MOVIE
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@Cognition
@all


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16.07.2013 um 14:51
@nogo
Selbst wenn es so wäre, das letzte wirst du nie erfahren, denn das liegt fernab deines Horizonts und ist nicht möglich entschlüsselt zu werden.


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16.07.2013 um 16:13
@Cognition
Zitat von CognitionCognition schrieb:Selbst wenn es so wäre, das letzte wirst du nie erfahren, denn das liegt fernab deines Horizonts und ist nicht möglich entschlüsselt zu werden.
Auf was beziehst Du diese Aussage?
Aber ich gebe zu, mein Horizont ist begrenzt und selbst, wenn er weiter wäre, was würde es mir nützen?

Vor kurzem las ich einen interessanten Spruch:
"Wir sind Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen. Wir können wieter sehen als unsere Ahnen, und in dem Maß ist unser Wissen größer als das ihreige, und doch wären wir nichts würde uns die Summe ihres Wissens nicht den Weg weisen." Bernhard von Chartres
Ich erkenne an, dass unsere Erkenntnisfähigkeit als Spezies auch darauf beruht, dass andere vor uns ihre Erkenntnisse weitergaben und dass auch die jetzigen Erkenntnisse, auch wenn sich manche als Irrtümer herausstellen, das Fundament für nachfolgende Generationen darstellen. Das Internet ist Fluch und Segen zugleich. Es ermöglicht uns, ein Wissen zu erwerben, welches weniger durch Interessensinhaber kontrolliert und zensiert werden kann. Denk mal daran, dass es Zeiten gab, da wurden die Menschen in Unwissenheit gehalten und selbst die Bibelübersetzung galt als verbotene Tat und wurde ebenso verfolgt, wie heute ein Wisthleblower. Mit dem Unterschied, dass sich das Wissen sehr langsam nur verbreiten konnte. Ich betrachte es als Gewinn, dass es heute ungleich schwieriger ist, Wissen zu verheimlichen und Kommunikation zu verhindern, das ist der Segen. Der Fluch ist, dass das Leben immer mehr in der Virtualität stattfinden kann, es kann eben auch zur Ersatzwirklichkeit werden.

MIr fällt noch ein, was tun bei Ausfällen der Technologie? Ist das ein undenkbares Scenario? Dann bin ich doch froh, dass es noch eine Wirklichkeit gibt, die direkt anfassbar in meinem Leben ist, z.B. vor meiner Haustür, und Bücher, die ich anfassen kann und ....

Liebe Grüße


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16.07.2013 um 16:15
@Chomsky
Zitat von ChomskyChomsky schrieb:Und die Welt, was auch immer sie sein mag, ist ein Ort, den ich höchstens mit meinen Annahmen füllen kann (ich lebe auf der Erde, Erde ist Teil der Milchstraße etc., ich bin ein Mensch und Menschen können angeblich denken etc.), aber ich werde nie einen 100%-Beweis haben können, zumindest nicht in der Qualität, wie ich mir meine Existenz beweisen kann.
Ich verstehe nicht, wonach du hier strebst.

Welche Art von Beweis würde dich denn 100%ig zufriedenstellen?


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16.07.2013 um 16:24
@oneisenough
Wenn ich antworten dürfte:

Ein Beweis der Art, der außerhalb unseres Vorstellungshorizonts liegt, im grunde genommen kein Beweis, den man benennen könnte.


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16.07.2013 um 16:37
@Cognition

Wenn man nicht beschreiben kann, was einen zufriedenstellt, dann ist da auch nichts, wonach man strebt.


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